Hugo Schauinsland

Hugo Schauinsland

Hugo Hermann Schauinsland (* 30. Mai 1857 auf Rittergut Dedawe (Krs. Labiau, Ostpreußen); † 5. Juni 1937 in Bremen) war Zoologe und Gründungsdirektor des Bremer Überseemuseums.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ausbildung

Schauinsland war der Sohn eines Rittergutbesitzers in Ostpreußen. Er absolvierte bis 1878 das Gymnasium in Königsberg und studierte Naturwissenschaften, besonders Zoologie, an der Universität Genf und an der Universität Königsberg. Er promovierte 1883 zum Dr. rer. nat. Er arbeitete in Neapel und München und habilitierte 1885.

Bremer Museumsdirektor

In Bremen wurde er 1887 Direktor der Städtischen Sammlungen für Naturgeschichte und Ethnographie, die damals im Domanbau untergebracht waren. Diese Sammlungen waren aus den Exponaten des Naturwissenschaftlichen Vereins, einer Gründung der Gesellschaft Museum, und Sammlungen einer Anthropologischen Kommission in das Eigentum der Stadt Bremen übergegangen.

Auf der Nordwestdeutschen Gewerbe- und Industrieausstellung 1890 im Bürgerpark wurden die Sammlungen in der Abteilung Handels- und Kolonialausstellung mit großem Erfolg gezeigt, und noch während der Ausstellung befürworteten kaufmännische Kreise und die Sparkasse, dafür ein eigenes Museum zu bauen. Nach Planung durch Direktor Schauinsland, Oberbaudirektor Franzius und Bauinspektor Flügel wurde der Rohbau 1883 fertig, und am 15. Januar 1896 wurde durch die Senatoren Carl Barkhausen und Hermann Gröning sowie Direktor Schauinsland das Städtische Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde, heute Überseemuseum, eröffnet.

1896 wurde Schauinsland vom Bremer Senat der Professorentitel verliehen. Sein großes Verdienst war die Gestaltung von Schaugruppen und Panoramen; Natur- und Kulturwissenschaft standen gleichberechtigt nebeneinander. Er schuf ein Schaumuseum, das Wissenschaft und Bildung verband. Durch größere Sammelreisen (1896/97, 1905/06, 1907/08, 1913/14 und 1926) in die Südsee, nach Ostasien und Ägypten bereicherte und gestaltete er die Sammlungen.

Schauinsland blieb bis über die Pensionsgrenze im Amt. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten unter Druck gesetzt, seine Entlassung in den Ruhestand zu beantragen. Die NS-Herrscher glaubten, dass er nicht bereit sei, die Forderungen der „neuen Zeit“ zu berücksichtigen. Sein Nachfolger im Amt wurde Carl Friedrich Roewer.

Werke

Literatur

Weblinks


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