Hugo Schober

Hugo Schober

Hugo Emil Schober (* 3. Juli 1820 in Waldau (Oberlausitz), heute Wykroty, Teil der Stadt- und Landgemeinde Nowogrodziec (Polen); † 21. Februar 1882 in Tharandt) war ein deutscher Agrarwissenschaftler.

Leben und Wirken

Schober studierte an der Landwirtschaftlichen Akademie Eldena bei Greifswald, promovierte vermutlich an der Universität Greifswald und war dann einige Jahre als Dozent in Eldena tätig. Seit 1847 wirkte er als Professor für Landwirtschaft an der Akademie für Forst-und Landwirte in Tharandt. Von 1852 bis 1870, d. h. bis zur Verlegung des Landwirtschaftsstudiums an die Universität Leipzig, war er zugleich Direktor der landwirtschaftlichen Abteilung dieser Akademie. Danach lebte er im Ruhestand.

Als Agrarwissenschaftler hat sich Schober vor allem durch zahlreiche Bücher und Schriften einen Namen gemacht. Als Erstlingsschrift veröffentlichte er 1843 eine Abhandlung über die Geschichte der Landwirtschaftlichen Akademie Eldena. Von mehreren betriebswirtschaftlichen Publikationen ist sein Buch über eine Theorie der Wirtschaftssysteme in der Landwirtschaft (1846) hervorzuheben. Sein umfangreichstes Werk ist ein mit vier Bänden konzipiertes, aber nicht vollständig erschienenes "Lehrbuch der Landwirthschaft für Land- und Staatswirthe..." (1848-1855). In dem 1856 erschienenen kleinformatigen Buch "Encyklopädie der Landwirthschaftswissenschaft" beschreibt er alle Teilgebiete des wissenschaftlichen Landbaus und gibt eine vorzügliche Übersicht über die Fachliteratur. Beachtenswert ist seine praxisorientierte Schrift über den Anbau von Tabak und Weberkarden (1856).

Von 1848 bis 1849 hat Schober die "Landwirthschaftliche Zeitschrift" und von 1850 bis 1854 gemeinsam mit Julius Adolph Stöckhardt die "Zeitschrift für deutsche Landwirthe" herausgegeben. Schober war seit 1853 Ehrenmitglied des Bayerischen Landwirtschaftlichen Vereins und seit 1865 der Königlich Hannoverschen Landwirthschafts-Gesellschaft zu Celle. Seit 1862 führte er den Titel Hofrat.

Hauptwerke

  • Die Academie Eldena. Ein Beitrag zur Geschichte des landwirthschaftlichen Unterrichtswesens. Koch´s Verlagsbuchhandlung Greifswald 1883.
  • Grundzüge zu einer Theorie der Wirthschaftssysteme in der Landwirthschaft, nebst einer Karte über die geographische Verbreitung dieser Wirthschaftssysteme in Deutschland. Verlag Dietze Anclam 1846.
  • Lehrbuch der Landwirthschaft für Land- und Staatswirthe, namentlich für Studierende an höheren landwirthschaftlichen Lehranstalten und Universitäten. 4 Bände (nicht alle erschienen). Arnoldische Buchhandlung Dresden und Leipzig 1848-1855.
  • Der Anbau des Tabaks und der Weberkarden. Eine Anleitung zum zweckmäßigen Betriebe desselben für Landwirthe und Gärtner. Verlag G. Wiegand Leipzig 1853.
  • Encyclopädie der Landwirthschaftswissenschaft. Nebst einer Uebersicht über die neuerere deutsche landwirthschaftliche Literatur. Verlag Arnold Dresden 1856.
  • Zur Geschichte der Akademie für Forst- und Landwirthe in Tharand. In. Tharander Jahrbuch Bd. 17, 1866, S. 3-122.

Literatur

  • Hofrath Dr. Schober gestorben. In: Tharander Forstliches Jahrbuch Bd. 32, 1882, S. 192.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schober — bezeichnet Heuschober, einen Lagerraum für Tierfutter Schober (Asteroid) Schober (Unternehmen), einen Adress und Datenhändler Conditorei Schober, ein denkmalgeschütztes Haus in Zürich eine Maßeinheit für Stroh, siehe Alte Maße und Gewichte eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo Emil Schober — (* 3. Juli 1820 in Waldau (Oberlausitz), heute Wykroty, Teil der Stadt und Landgemeinde Nowogrodziec (Polen); † 21. Februar 1882 in Tharandt) war ein deutscher Agrarwissenschaftler. Leben und Wirken Schober studierte an der Landwirtschaftlichen… …   Deutsch Wikipedia

  • Michael Schober — Michael Schober, Ph.D. is currently the dean of the New School for Social Research in New York City. He began teaching at The New School in 1992 as an assistant professor. [1] His own academic background began at Brown University, where he earned …   Wikipedia

  • Julius Adolph Stöckhardt — Infobox Scientist name = Julius Adolph Stöckhardt image width = caption = Julius Adolph Stöckhardt birth date = birth date|1809|1|4|df=y birth place = Röhrsdorf near Meißen, Germany residence = nationality = death date = death date and… …   Wikipedia

  • Julius Adolph Stöckhardt — (* 4. Januar 1809 in Röhrsdorf bei Meißen; † 1. Juni 1886 in Tharandt) war ein deutscher Agrikulturchemiker …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Scho — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Austria — Austrian, adj., n. /aw stree euh/, n. a republic in central Europe. 8,054,078; 32,381 sq. mi. (83,865 sq. km). Cap.: Vienna. German, Österreich. * * * Austria Introduction Austria Background: Once the center of power for the large Austro… …   Universalium

  • Liste der Opern — Diese Tabelle ist mit einem Klick in die jeweilige Spaltenüberschrift nach Bedarf sortierbar. Originaltitel Deutscher Titel Komponist Entstehung UA Librettist Literarische Vorlage Autor der Vorlage Postillon de Lonjumeau, Le Le Postillon de… …   Deutsch Wikipedia

  • Arthur Seyss-Inquart — Arthur Seyß Inquart bei einer Ansprache vor der Ordnungspolizei in Den Haag (1940) Arthur Seyß Inquart (* 22. Juli 1892 in Stannern als Arthur Zajtich; † 16. Oktober 1946 in Nürnberg) war ein …   Deutsch Wikipedia

  • Arthur Zajtich — Arthur Seyß Inquart bei einer Ansprache vor der Ordnungspolizei in Den Haag (1940) Arthur Seyß Inquart (* 22. Juli 1892 in Stannern als Arthur Zajtich; † 16. Oktober 1946 in Nürnberg) war ein …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”