Hümme

Hümme
Hümme
Koordinaten: 51° 34′ N, 9° 25′ O51.5588888888899.4111111111111Koordinaten: 51° 33′ 32″ N, 9° 24′ 40″ O
Einwohner: 1.600
Eingemeindung: 1970
Postleitzahl: 34369
Vorwahl: 05675
Die evangelische Kirche in Hümme

Hümme ist eine ehemals selbständige Gemeinde mit etwa 1.600 Einwohnern in Nordhessen im Landkreis Kassel und seit der hessischen Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre ein Stadtteil der Stadt Hofgeismar.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Hümme liegt an der B 83 zwischen Hofgeismar und Trendelburg, etwa 20 km (Luftlinie) nördlich von der nordhessischen Großstadt Kassel entfernt. Die Bahnstrecke Kassel – Dortmund führt an Hümme vorbei, Hümme hat einen eigenen Bahnhof.

Geschichte

Hümme wird zu den ältesten Siedlungen im Kreis Hofgeismar gezählt. Nach 800 werden, wie auch in anderen Esse- und Diemelorten, neue Grundherren in den geschichtlichen Quellen vermerkt. Neben der Herren von Eberschütz, den späteren Grafen von Schöneberg, begegnet man auch den Herren von Hummi.

Um 1200 bestanden zwei Wirtschaftsgemeinschaften von Hümmer Bauern, je nach Zugehörigkeit zu ihrer Herrschaft, die Abgaben und Dienste zu leisten hatten. Im Jahre 1220 war Hümme Teil der Grafschaft Dassel. Adelheid, Tochter des Grafen Ludolf II. von Dassel, heiratete im gleichen Jahr Berthold von Schöneberg.

Nach der Zerstörung der ursprünglich zweigeteilten Ortschaft (Hümme und Haldungen am Mühlenberg) im Jahre 1462 bestellten die Bewohner zunächst von Hofgeismar aus ihre Äcker, bevor die Ortschaft neu aufgebaut wurde.

Als erster evangelischer Pfarrer wird 1546 Conrad Lemming vermerkt, einige Jahre zuvor noch Barfüßermönch in Hofgeismar.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg gab es 1654 in Hümmer Meierhöfe und Erbländereien, die sich im erblichen Besitz von Bauern befanden.

Verkehr

Bahnhof Hümme

Die ursprünglich gute Verkehrslage an der alten Bremer Poststraße verlor der Ort, als die Straße ab 1730 über Schöneberg führte, offensichtlich um das neu entstandene Bad Gesundbrunnen bei Hofgeismar anzubinden. Ein gutes Jahrhundert später wurde Hümme dann Knotenpunkt der neuen Eisenbahnlinien nach Westfalen und zur Weser (nach Karlshafen). Am 30. März 1848 wurde die Carlsbahn, eine Eisenbahnstrecke von Hümme nach Karlshafen, eröffnet, gleichzeitig mit dem 11,5 Kilometer langen Teilstück der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn zwischen Hümme und Grebenstein. Später führte der Schienenstrang aus Richtung Kassel über Hümme in Richtung Warburg zur Stammstrecke der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft. Beide Strecken waren die ersten Eisenbahnlinien im Kurfürstentum Hessen-Kassel.

1897 erhielt der Bahnhof Hümme ein neues Empfangsgebäude.

Als Dorf am Mühlenbach mit bäuerlichen Fachwerkhäusern präsentiert sich der Ort auf alten Ansichten zum Ende des 19. Jahrhunderts. Nach der Eröffnung der Eisenbahnstrecke kamen die Bahnarbeitersiedlung und kleinere Arbeiterhäuser hinzu.

Siehe auch

Literatur

  • Liesel Kontze: Beiträge zur älteren Geschichte von Hümme, in: Heimatjahrbuch für den Kreis Hofgeismar 1959, S. 82 ff.
  • Kreis Hofgeismar: Handbuch des Heimatbundes für Kurhessen, Waldeck und Oberhessen III, Marburg/Lahn 1966, S. 146 ff.
  • Hümme – ein Dorf am Mühlenbach, in: Alt-Hofgeismar – Bilder aus einer vergangenen Zeit 1870–1925, herausgegeben und erläutert von Helmut Burmeister und Klaus-Peter Lange, Hofgeismar 1979, S. 48

Weblinks


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