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Die Studentenmission in Deutschland (SMD) ist ein deutschlandweites Netzwerk von Christen in Schule, Hochschule und akademischen Berufen mit dem Ziel, zu einem glaubwürdigen Christsein zu motivieren, das sich intellektuellen Herausforderungen stellt und alle Lebensbereiche bestimmt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits vor dem zweiten Weltkrieg existierte die Deutsche Christliche Studentenvereinigung, die sich nach einem Verbot der Nationalsozialisten 1938 auflösen musste. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges entstanden an mehreren Hochschulen unabhängige Studentenkreise. Man traf sich regelmäßig zum gemeinsamen Gebet sowie zum Bibelstudium, woraus sich an vielen Orten eine missionarische Campus-Arbeit entwickelte. Auf Initiative von Ernst Schrupp trafen sich 1949 Vertreter dieser autonomen Gruppen in Wiesbaden-Kloppenheim und gründeten die Studentenmission in Deutschland. Das Leitungsgremium war überkonfessionell geprägt. Die Mitarbeiter kamen aus verschiedenen evangelischen Frei- und Landeskirchen. Besonders stark waren Mitglieder des CVJM und des EC-Jugendbundes vertreten. In den 1950er Jahren erlebte die SMD-Arbeit einen starken Wachstumsschub, sodass um 1960 SMD-Gruppen an fast allen deutschen Hochschulorten präsent waren.

Die Gründung eines besonderen Arbeitskreises für Weltmission erfolgte 1963. Er führt alle vier Jahre die sogenannte Studentenkonferenz für Weltmission durch. 1964 kam es zu einem klärenden Gespräch zwischen Vertretern der SMD und der Evangelischen Studentengemeinde, an deren Ende eine Konvergenzerklärung, die Gemeinsamen Empfehlungen stand. Seit 1975 gibt es regelmäßige jährliche Begegnungen mit den anderen missionarischen Hochschulgruppen (Campus für Christus, Navigatoren, Deutscher Christlicher Technikerbund).

Aufbau und Gliederung

Die SMD arbeitet überkonfessionell auf der Glaubensgrundlage der Deutschen Evangelischen Allianz und finanziert sich durch Spenden. In den Richtlinien der SMD sind theologische Positionen und inhaltliche Ziele, sowie andere grundlegende Dinge festgelegt[1]. Das Kernziel der SMD ist in Richtlinie Nr. 2 festgeschrieben und kann unter dem Schlagwort Sammlung und Sendung zusammengefasst werden[2].

Die Mitglieder der SMD kommen heute aus den evangelischen Landes- und Freikirchen, evangelischen Gemeinschaften sowie auch aus der Katholischen Kirche. Die SMD ist Mitglied der IFES (International Fellowship of Evangelical Students), des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche, der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen sowie des Rings Missionarischer Jugendbewegungen[3].

Die SMD entsendet 2 Jugenddelegierte in die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, die dort über Rederecht aber nicht über Stimmrecht verfügen. Die ESG entsendet ebenfalls 2 Jugenddelegierte mit gleichen Rechten.

Rechtliche Konstruktion

Rechtlich wird die SMD von der Studentenmission in Deutschland e.V. mit Sitz in Marburg (Hessen) vertreten. Dort kann nur Mitglied werden, wer zum Rat der SMD (ohne e.V.) gehört. Die SMD e.V. wählt ihre Mitglieder durch Kooptation[4]. Der Rat wählt seine Mitglieder etwa zur Hälfte durch Kooptation, die anderen werden aus den Arbeitsbereichen delegiert, er kann höchstens 19 Mitglieder fassen[5]. Die SMD e.V. hat damit praktisch Weisungsrecht gegenüber der SMD (ohne e.V.).

Die SMD (ohne e.V.) besteht aus allen denen, die die Richtlinien unterschrieben haben[6]. Die SMD e.V. stellt die hauptamtlichen Mitarbeiter ein. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter gehören zur SMD (ohne e.V.) und sind durch die SMD e.V. für ihre SMD-Tätigkeiten (bei vorheriger Anmeldung) versichert, handeln im Großen und Ganzen allerdings autonom.

Zusätzlich zu der Studentenmission in Deutschland e.V. wurde 2001 die SMD-Stiftung gegründet. Der Zweck der Stiftung sind gemäß Satzung "die Förderung der christlichen Schülerarbeit, christlichen Studentenarbeit und christlichen Akademikerarbeit im In- und Ausland." Die Gründe für die Stiftungsgründung waren zum einen der Wunsch, die Arbeit der SMD langfristig finanziell abzusichern, zum anderen die steuerlichen Vorteile für die Spender bei Spenden an Stiftungen gegenüber Spenden an Vereine[7].


Arbeitsbereiche

  • Die Schüler-SMD hält Kontakt mit über 800 Schülerbibelkreisen an Schulen überall in Deutschland. Die Schüler-SMD veranstaltet jährlich rund 40 Freizeiten und engagiert sich für die schulnahe christliche Jugendarbeit[8].
  • Zur Hochschul-SMD zählen SMD-Gruppen in 74 Städten. In den Hochschulgruppen organisieren Studierende ehrenamtlich öffentliche Vortragsreihen, Freizeiten und Gesprächskreise. Darüber hinaus veranstaltet die Hochschul-SMD überregionale Schulungen und Konferenzen und gibt Arbeitsmaterialien heraus. Auf der Website der SMD befindet sich eine Liste aller Städte, in denen es eine Hochschul-SMD-Gruppe gibt[9].
  • Die Akademiker-SMD thematisiert den christlichen Glauben im Kontext der akademischen Berufswelt. Fachtagungen haben die Auseinandersetzung mit berufsspezifischen Themen zum Ziel; bei Regionaltagungen, Freizeiten und in diversen Publikationen geht es um allgemeine Themen des Christseins in Kirche, Beruf und Gesellschaft.
  • 1999 hat die SMD das Institut für Glaube und Wissenschaft gegründet, das sich in Vorträgen, Tagungen und Veröffentlichungen mit Grenzfragen zwischen verschiedenen Wissensbereichen und dem christlichen Glauben beschäftigt. Die Webseite des Instituts bietet eine Textsammlung zu einer Vielzahl von Themen. Unter anderem finden sich dort Texte aus den Bereichen Ethik, Naturwissenschaften, Evolution und Kreationismus, Literatur, Philosophie und Psychologie [10].

Prominente Mitarbeiter

  • Ulrich Parzany – während seines Studiums Mitarbeiter in der SMD-Gruppe Göttingen
  • Birgit Winterhoff – während ihres Studiums Mitarbeiterin in den SMD-Gruppen Bielefeld/Bethel und Heidelberg
  • Hermann Sautter – emeritierter Professor für Volkswirtschaftstheorie und Entwicklungsökonomik an der Universität Göttingen) – Vorsitzender der SMD
  • Manfred Siebald – christlicher Liedermacher und Professor für Amerikanistik – schrieb aus seiner SMD-Erfahrung heraus das Lied „Gut, dass wir einander haben“
  • Hans-Joachim Eckstein – evangelischer Theologe und Neutestamentler

Weblinks

Siehe auch

Quellen

  1. Richtlinien im Mitarbeiterhandbuch der SMD im Selbstverlag, 4. Auflage 1995 S. 270 ff. und online.
  2. Ebenda S. 270.
  3. Verbindungen der SMD zu anderen Werken.
  4. Mitarbeiterhandbuch der SMD im Selbstverlag, 4. Auflage 1995 S. 22f.
  5. ebenda.
  6. Mitarbeiterhandbuch S. 19.
  7. http://www.smd.org/smd/smd-stiftung/ Informationen zur SMD-Stiftung
  8. SMD über Schülerbibelkreise.
  9. Liste der SMD-Hochschulgruppen.
  10. www.IGuW.de.

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