Iah (Ägyptische Mythologie)

Iah (Ägyptische Mythologie)
Iah in Hieroglyphen
Altes Reich
M17 D36 V28 N11

Mittleres Reich
M17 D36 V28 N11
N5
A40

Neues Reich
M17 D36 V28 N12
A40

oder
M17 V28 N5
N11
C3

Gr.-röm. Zeit
M27 V28 N12 R8

Iah
Jˁḥ
Mond

Iah (auch Jah, Joh, Jah(w)[1] und in Verschmelzung mit Thot zu Iah-Thot, ist ein altägyptischer Mondgott.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtliche Entwicklung

Iah

Iah war ursprünglich eine unabhängige Mondgottheit und ging später fast vollständig im Gott Chons auf. Hierbei wird Jah einerseits als erwachsene Gestalt von Chons, andererseits als eigenständiger Gott betrachtet. In den Pyramidentexten verkündet der verstorbene König, dass der Mond (Iah) sein Bruder (Text 1001) und sein Vater (Text 1104) sei.[2]

Im Neuen Reich haben Chons und Thot weitgehend die dominierende Rolle als Mondgottheiten übernommen, wobei Iah als Mond des Thot galt und mythologisch als Iah des Thot im Auftrag des Sonnengottes Re entstand: Re ließ Thot die zwei Himmel umfassen. Im thebanischen Raum bleibt dagegen die favorisierte Form als Iah erhalten. Der Synkretismus zwischen den beiden Göttern ist jedoch relativ gering.

Eine besondere Rolle spielte der Gott bei den Ahmosiden am Ende der 17. Dynastie. Dort trat der Gott besonders häufig in Personennamen wie Ahhotep (Jah-ist-zufrieden) oder Ahmose (Jah-ist-geboren) auf, darunter auch bei König Ahmose und seiner Gemahlin Ahmose Nefertari.

In späteren Dynastien wird Iah auf Amuletten und anderen Darstellungen mit dem Motiv als stehender Mann verehrt. Er ist ähnlich wie Chons gekleidet und mit gleichen Mondsymbolen ausgestattet. Zusätzlich wird Iah häufig mit einer Atef-Krone und einer weiteren Scheibe bekrönt dargestellt. Statt der Seitenlocke des Chons trägt Iah zum göttlichen Bart eine dreiteilige Perücke und hält einen hohen Stab in der Hand.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol-Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6
  • Alfred Grimm, Sylvia Schoske: Im Zeichen des Mondes. Ägypten zu Beginn des Neuen Reiches. Staatliche Sammlung Ägyptischer Kunst, München 1999, ISBN 3-8749-0691-4.
  • Richard H. Wilkinson: Die Welt der Götter im alten Ägypten: Glaube – Macht – Mythologie. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-8062-1819-6

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Dietz-Otto Edzard: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie., S. 364
  2. Richard H. Wilkinson: Die Welt der Götter im alten Ägypten: Glaube – Macht – Mythologie., S. 111

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