Idi i smotri

Idi i smotri
Filmdaten
Deutscher Titel: Geh und sieh
auch: Komm und sieh
Originaltitel: Иди и смотри
Produktionsland: Sowjetunion
Erscheinungsjahr: 1985
Länge: 146 Minuten
Originalsprache: Russisch
Weißrussisch
Deutsch
Altersfreigabe: FSK 16
Stab
Regie: Elem Germanowitsch Klimow
Drehbuch: Ales Adamowitsch
Elem Germanowitsch Klimow
Musik: Oleg Jantschenko
Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem (KV 626) u. a.
Kamera: Alexei Rodionow
Besetzung
  • Alexei Krawtschenko als Fljora
  • Olga Mironowa als Glascha
  • Ljubomiras Laucevicius als Kosatsch

Geh und sieh (russisch Иди и смотри/ Idi i smotri), auch bekannt unter dem Titel Komm und sieh, ist ein sowjetischer Antikriegsfilm des Regisseurs Elem Klimow, nach literarischen Vorlagen von Ales Adamowitsch, mit Alexei Krawtschenko in der Hauptrolle. Produziert wurde der Film von Mosfilm und Belarusfilm.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die Handlung spielt in Weißrussland (damals BSSR) im Jahre 1943. Die Hauptfigur des Films, der Jugendliche Florian, genannt Fljora, geht gegen den Willen seiner Mutter zu den Partisanen. Als er sich ihnen anschließt, sind das Leben im Wald und der Kampf gegen die Besatzer für Fljora noch ein großes Abenteuer. Doch im Laufe des Films erlebt der Junge ein Martyrium. Zwischenzeitlich kehrt Fljora in sein Dorf zurück, das verlassen scheint. Einige Dorfbewohner wurden bei einer Vergeltungsaktion der SS, SD und Polizei erschossen. Auch Fljoras Mutter und seine Schwestern wurden ermordet. Hinter dem Elternhaus stapeln sich meterhoch die Leichen. Nach einem missglückten Versuch, für die Überlebenden etwas zu Essen zu organisieren, gerät Fljora in ein weiteres Dorf, das zum Ziel einer Vergeltungsaktion für Partisanenübergriffe wird. Er erlebt mit, wie die Bewohner dieses Dorfes in eine Scheune gesperrt und bei lebendigem Leibe verbrannt werden (im Film wird darauf verwiesen, dass insgesamt mit 628 Dörfern in Weißrussland während der gesamten Zeit der deutschen Besatzung auf ähnliche Weise verfahren wurde). Das Schicksal wendet sich, und die Partisanen und Fljora bekommen die Täter in die Hände, und der Hass aus dem Massaker droht sich zu entladen. Mit den Kugeln der Maschinengewehre gönnt ihnen die Meute dann doch einen vergleichsweise schmerzlosen Tod, einschließlich Fljora, der bereits den Benzinkanister gebracht hat. Am Ende des Films ist Fljora ein anderer Mensch, sein Gesicht um Jahre gealtert.

Rezeption

Geh und sieh wurde in sowjetischen Kinos 28,9 Millionen mal gesehen. [1] Der Film wurde auf mehreren Filmfestivals gezeigt und kam am 9. Mai 1986 unter dem Titel Geh und sieh in die Kinos der DDR, am 7. Mai 1987 in die der alten Bundesrepublik.

Kritiker nahmen den Film fast ausschließlich positiv auf, dabei wurde auch das Spiel des jugendlichen Hauptdarstellers Alexei Krawtschenko gelobt. Unter anderem wurde der Film von der Jury der Evangelischen Filmarbeit zum „Film des Monats“ im September 1987 gekürt. [2]

Rita Kempley schrieb in der Washington Post: „‚Komm und sieh‘ klingt wie die Einladung zu einem Kinderspiel. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein.“ ("Come and See" sounds like an invitation to a child's game. Nothing could be further from the truth.). Hier sei eine „halluzinatorische Unterwelt aus Blut und Schlamm und eskalierendem Wahnsinn“ zu sehen (hallucinatory nether world of blood and mud and escalating madness). [3]

„‚Komm und siehe‘ ist ein Kriegsfilm von ungeheuerer Brutalität […]“

Andreas Kilb: Die Zeit [4]

Ian Nathan schrieb im Filmmagazin Empire, „Geh und sieh“ würde zurecht betrachtet als „einer der kraftvollsten und verstörendsten Kriegsfilme, die je entstanden sind“ (Properly considered one of the most powerful and disturbing war movies ever made), und spricht weiter von einer „Vision der Hölle auf Erden“ (vision of hell on earth). [5]

„Dieser Film wurde surreal und impressionistisch genannt, aber das ist der falsche Schluss. ‚Geh und sieh‘ ist Realität und Wahrheit.“

– The Spinning Image [6]

Auszeichnungen

Der Film nahm 1985 im Wettbewerb des Internationalen Filmfestivals Moskau teil und gewann gemeinsam mit Christos Siopahas Kathodos ton 9, I und Norman Jewisons Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte den Hauptpreis. „Geh und sieh“ wurde außerdem mit dem FIPRESCI-Preis des Festivals ausgezeichnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://german.imdb.com/title/tt0091251/business
  2. Film des Monats September 1987: Komm und Siehe. In: www.filmdesmonats.de. Jury der Evangelischen Filmarbeit, 1987. Abgerufen am 20. Juli 2008.
  3. http://www.washingtonpost.com/wp-srv/style/longterm/movies/videos/comeandseenrkempley_a0ca58.htm
  4. Andreas Kilb: Die Schönheit des Schreckens. In: Die Zeit. 1987. Abgerufen am 20. Juli 2008. (ZEIT ONLINE 19/1987 S. 48; 62)
  5. Ian Nathan: Come And See (15). In: Empire (Magazin). Abgerufen am 20. Juli 2008 (englisch)
  6. Ted Forsyth: Come and See. In: The Spinning Image. : „This film has been called surreal and impressionistic, but this is the wrong conclusion. Come and See is reality and truth.“. Abgerufen am 21. Juli 2008 (englisch)

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