Ilse Thiele

Ilse Thiele
Ilse Thiele im Palast der Republik in Ost-Berlin während des XII. DFD-Kongresses 1987

Ilse Thiele (* 4. November 1920 in Berlin als Ilse Neukrantz; † 10. Januar 2010 ebenda) war eine DFD- und SED-Funktionärin in der DDR.

Ilse Thiele wurde in eine Berliner Arbeiterfamilie geboren. Sie besuchte wie ihr Bruder Heinz Neukrantz die Volks- und Mittelschule in Berlin und war während der NS-Zeit von 1937 bis 1945 als Stenotypistin tätig. 1930 trat sie dem Berliner Arbeitersportverein (ASV) „Fichte“ bei. Nach dem Kriegsende trat sie 1945 in die Kommunistische Partei Deutschlands ein und wurde 1946 durch die Zwangsvereinigung von SPD und KPD Mitglied der SED. 1946 siedelte sie von Celle wieder nach Berlin über, arbeitete als Stenotypistin in verschiedenen Betrieben und im kommunalen Frauenausschuss Berlin-Lichtenberg. Sie wurde 1946 Mitglied im FDGB. 1947 besuchte sie die SED-Landesparteischule. 1948 bis 1950 arbeitete sie als Bezirksrätin für Soziales in Berlin-Lichtenberg, 1950 als Landessekretärin des DFD in Berlin und besuchte 1950/51 die Parteihochschule Karl Marx. 1952 übernahm sie als Nachfolgerin von Roberta Gropper den Vorsitz der Berliner Frauenorganisation. Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands in Berlin. Von Januar bis September 1953 war sie Organisationssekretärin im Bundesvorstand des DFD und löste im September 1953 die abgesetzte Elli Schmidt als DFD-Vorsitzende ab. Von September 1953 bis November 1989 leitete sie als Vorsitzende den DFD.

Ab April 1954 war Thiele auch Mitglied des ZK der SED und ab Februar 1954 bis 1990 Abgeordnete der Volkskammer. 1964 Mitglied des Präsidiums des Nationalrates der Nationalen Front und ab 1971 Mitglied des Staatsrates. Seit 1964 bis 1989 war sie eine der Vizepräsidentinnen der Internationalen Demokratischen Frauenföderation (IDFF). Zu ihren Auszeichnungen gehörten u.a. 1957 die Clara-Zetkin-Medaille, 1965 der Vaterländische Verdienstorden und 1985 der Karl-Marx-Orden. Sie war verheiratet mit Heinz Thiele (1913–2002) und hatte drei Töchter.

Literatur

Weblinks

 Commons: Ilse Thiele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Thiele — ist der Familienname folgender Personen: Adolf Thiele (1853–1925), deutscher Politiker (SPD) Albert Neville Thiele (* 1920), australischer Ingenieur Alfonso Thiele (1922–1986), italienischer Autorennfahrer Alfred Thiele (1886–1957), deutscher… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Thi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Demokratischer Frauenbund Deutschlands — Der 1947 gegründete Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD) war eine Frauenorganisation. In der SBZ bzw. DDR war der DFD eine Massenorganisation. Aus den DFD Landesverbänden in den westlichen Besatzungszonen/BRD wurde 1952 ein eigenständiger… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Staatsrats der DDR — Inhaltsverzeichnis 1 Staatsrat vom 12. September 1960 2 Staatsrat vom 13. November 1963 3 Staatsrat vom 13. Juli 1967 4 Staatsrat vom 26. November 1971 …   Deutsch Wikipedia

  • Vaterländischer Verdienstorden — in Gold Der Vaterländische Verdienstorden war eine Staatsauszeichnung der Deutschen Demokratischen Republik. Er wurde 1954 gestiftet. Ausgezeichnet wurden Personen und Institutionen, die nach Meinung der DDR Führung hervorragende Leistungen auf… …   Deutsch Wikipedia

  • Ordre du mérite patriotique (RDA) — Ordre du mérite patriotique La médaille en or de l Ordre du mérite patriotique Décerné par …   Wikipédia en Français

  • Steineckert — Gisela Steineckert während des XII. DFD Bundeskongresses 1987 in Berlin Gisela Steineckert (* 13. Mai 1931 in Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin und Lyrikerin. Inhaltsverzeichn …   Deutsch Wikipedia

  • List of Volkskammer members (9th election period) — This list gives an overview of all Members of East German Volkskammer during its 9th election period (1986 1990). Stand: 15. August 1986 Composition As per the Volkskammer election of 8 June 1986, according to official results, 99.94 % of ballots …   Wikipedia

  • Democratic Women's League of Germany — The Democratic Women s League of Germany (German Demokratischer Frauenbund Deutschlands, or DFD) was the mass women s organisation in East Germany. It was established in March 1947 and had the following official aims: Removal of fascist ideas… …   Wikipedia

  • Elli Schmidt — (rechts), neben ihr Otto Nagel, 1952 Elli Schmidt (* 9. August 1908 in Berlin; † 30. Juli 1980 ebenda) war Kandidatin des Politbüros des Zentralkomitees der S …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”