Immer mehr, immer fröhlicher

Immer mehr, immer fröhlicher
Filmdaten
Deutscher Titel Immer mehr, immer fröhlicher
Originaltitel The More the Merrier
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1943
Länge 104 Minuten
Stab
Regie George Stevens
Drehbuch Robert Russell,
Lewis R. Foster,
Frank Ross,
Richard Flournoy
Produktion George Stevens
Musik Leigh Harline
Kamera Ted Tetzlaff
Schnitt Otto Meyer
Besetzung

Immer mehr, immer fröhlicher (Original: The More the Merrier) ist eine US-amerikanische Filmkomödie von George Stevens mit Jean Arthur und Joel McCrea in den Hauptrollen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Millionär Benjamin Dingle kommt als Berater der Regierung gegen die grassierende Wohnungsnot in das kriegsbedingt völlig übervölkerte Washington und findet sich plötzlich selber ohne Unterkunft wieder. Sein reserviertes Hotelzimmer wird erst in zwei Tagen frei, so dass Dingle gezwungen ist, sich auf dem freien Wohnungsmarkt umzusehen. Auf eine Annonce hin bewirbt er sich bei Connie Milligan, einer Regierungsangestellten, zur Untermiete. Connie ist zunächst skeptisch, einen männlichen Hausgast aufzunehmen, doch die Mietvorauszahlung für zwei Wochen überzeugt die junge Frau und sie vermietet Dingle zwei ihrer vier Zimmer. Am nächsten Morgen trifft Dingle den jungen Sergeanten Joe Carter, der bislang keinen geeignete Unterkunft gefunden hat. Dingle hat Mitleid mit dem sympathischen Joe und er vermietet, ohne Connie Bescheid zu sagen, einfach eines seiner zwei Zimmer unter. Als Connie von dem Arrangement erfährt, will sie zunächst beide Herren aus dem Haus werfen. Dingle verlangt im Gegenzug seine Mietvorauszahlung zurück und da Connie das Geld bereits ausgegeben hat, bleiben die Dinge, wie sie sind. Allmählich finden sich Joe und Connie mehr als nur sympathisch, allerdings werden die Dinge durch Connies mittlerweile bereits zwei Jahre andauernde Verlobung mit Charles J. Pendergast, einen stocksteifen Bürokraten, verkompliziert. Joe fragt bei Dingle um Rat und der meint trocken:

Damn the torpedoes, full speed ahead.

Nach allerlei Verwicklungen kommen Joe und Connie am Ende, nicht zuletzt durch die mehr oder weniger geschickte Führung von Benjamin Dingle, doch noch zusammen.

Hintergrund

George Stevens war seit seinem ersten Erfolgen bei RKO zu einem renommierten Regisseur aufgestiegen, der in jedem Genre zu Hause war. The More the Merrier war der dritte Film, den er für Columbia Pictures auf der Grundlage eines sehr lukrativen Vertrages drehte. Studioboss Harry Cohn war auf der Suche nach einem Nachfolger für Frank Capra und gewährte Stevens 1940 neben Gewinnbeteiligung eine fast völlige kreative Freiheit. Die ersten beiden Filme, das Melodrama Penny Serenade von 1941 mit Irene Dunne und Cary Grant in den Hauptrollen sowie die Politkomödie Talk of the Town, die 1942 mit Jean Arthur, Cary Grant und Ronald Colman in die Kinos kam, waren große finanzielle und künstlerische Erfolge. John Oller beschreibt in seiner Biographie Jean Arthur: The Actress Nobody Knew, dass es Jean Arthur und ihr damaliger Ehemann Frank Ross waren, die die Idee für den Film hatten. Arthur lebte in ständigem Streit mit Harry Cohn und lehnte ununterbrochen die angebotenen Rollen ab. Um für die restliche Laufzeit ihres Vertrages eine halbwegs tragbare Basis zu finden, suchten die Eheleute nach einem geeigneten Komödienstoff. Sie baten den befreundeten Autor Garson Kanin, den Ehemann von Ruth Gordon, ein Drehbuch zu schreiben. Kanin griff die damals in allen Medien kolportierte akute Wohnungsnot im völlig übervölkerten Washington auf und schrieb unter dem Arbeitstitel Two's a Crowd das Skript. Während der Dreharbeiten, die von Mitte September bis Mitte Dezember 1942 dauerte, gab es noch eine ganze Reihe von anderen Titeln, so Washington Story, Full Steam Ahead und Come One, Come All.

Der Film hatte einige Probleme mit der Zensur. Die Production Code-Administration äußerte sich besorgt über die ihrer Ansicht nach frivole Grundidee, wonach eine unverheiratete Frau mit zwei Männern unter einem Dach lebt und sich alle nur ein Badezimmer teilen müssen. Zudem gab es Bedenken gen die Verwendung des Wortes damn, welches Charles Coburn benutzt, als er beim Anblick der Statue von Admiral David Farragut dessen berühmtes Zitat vorbringt: Damn the Torpedoes. Full speed ahead.

The More the Merrier entwickelte sich unmittelbar nach dem Verleih zum größten finanziellen Erfolg des Studios bis dahin überhaupt. Die Kritiker lobten die Chemie zwischen Jean Arthur und Joel McCrea, obwohl es Charles Coburn war, der das größte Lob für seine liebenswerte Darstellung eines menschenfreundlichen Millionärs erhielt. Arthur und Coburn hatten bereits 1941 in der Komödie The Devil and Miss Jones zusammengearbeitet. Arthur und McCrea kannten sich von den Dreharbeiten zu Adventures in Manhattan aus dem Jahr 1936. Für Joel McCrea sollte der Film die letzte Komödienrolle seiner Laufbahn sein. Er hatte besonders unter der Regie von Preston Sturges in Sullivan’ Travels und The Palm Beach Story sein Talent für dieses Genre demonstriert. Nach The More the Merrier drehte er ausschließlich Western.

Der große Erfolg des Streifens veranlasste Paramount Pictures, 1944 eine nur dünn kaschierte Version unter dem Titel Standing Room Only mit Paulette Goddard und Fred MacMurray in den Verleih zu bringen. Ein Remake von The More the Merrier wurde 1966 unter dem Titel Walk Don't Run mit Cary Grant und Samantha Eggar vor dem Hintergrund der Olympiade in Tokyo gedreht.

In Deutschland und Österreich wurde der Film auch mit dem Titel Jeder hilft sich, wie er kann aufgeführt.

Kritiken

In seiner Kritik für die New York Times schrieb Bosley Crowther am 14. Mai 1943

[..] "The More the Merrier," […] is as warm and refreshing a ray of sunshine […] But it is Mr. Coburn who really is the comical crux of the film and he handles the job in fine fettle. As a "well-to-do, retired millionaire," he follows the dictum of Admiral Farragut and barges blithely into jams "full steam ahead." You'll love Mr. Coburn's Benjamin Dingle if you have a heart in your breast.. And you’ll love "The More the Merrier" if you have a taste for fun. It even makes Washington look attractive—and that is beyond belief.
Immer mehr immer fröhlicher ist so warm und erfrischend wie ein Sonnenstrahl […] Es ist Mister Coburn, der den Film ausmacht und er liefert eine wirklich gute Arbeit ab. Als ein Millionär im Ruhestand folgt er dem berühmten Motto von Admiral Farragut und fählt immer unter Volldampf. Sie werden Mr. Coburn als Benjamin Dingle einfach lieben, wenn Sie nur ein Herz in der Brust haben. Und Sie werden Immer mehr immerfröhlicher lieben, wenn Sie auch nur einen Funken Humor im Leib haben. Der Film schafft es gegen jede Wahrscheinlichkeit sogar, Washington in einen attraktiven Ort zu verwandeln.

Der film-dienst bezeichnet den Film als eine

„gepflegte, turbulente Hollywoodkomödie.“[1]

Auszeichnungen

Weblinks

Literatur

  • Marilyn Ann Moss: Giant: George Stevens, a Life on Film.
  • John Oller: Jean Arthur: The Actress Nobody Knew. ISBN 978-0-87910-278-4.
  • Lexikon des internationalen Films 2000/2001. (CD-ROM)

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