In drei Tagen bist du tot

In drei Tagen bist du tot
Filmdaten
Deutscher Titel: In 3 Tagen bist du tot
Originaltitel: In 3 Tagen bist du tot
Produktionsland: Österreich
Erscheinungsjahr: 2006
Länge: 97 Minuten
Originalsprache: Deutsch
Stab
Regie: Andreas Prochaska
Drehbuch: Thomas Baum,
Andreas Prochaska
Produktion: Helmut Grasser (Allegro Film)
Musik: Matthias Weber
Kamera: David Slama
Schnitt: Karin Hartusch
Besetzung

In 3 Tagen bist du tot ist der Titel eines österreichischen Horrorthrillers von Andreas Prochaska aus dem Jahr 2006. Der Film handelt von einer jugendlichen Clique im oberösterreichischen Salzkammergut die sich eines Tages mit Morddrohungen per SMS konfrontiert sieht, denen bald darauf auch Taten folgen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Eine Clique feiert die bestandene Matura. Plötzlich erhält jeder eine SMS mit dem Text: „In 3 Tagen bist du tot!“ Keiner der Freunde schenkt der SMS eine besondere Aufmerksamkeit, man glaubt an einen üblen Scherz. Doch noch am selben Tag verschwindet Martin (Laurence Rupp) spurlos, der Freund von Nina (Sabrina Reiter). Nina glaubt sofort an ein Verbrechen und geht zur örtlichen Polizeiwache, wo sie jedoch vom Polizisten abgewimmelt wird. Er könne nichts machen, solange die Person nicht 24 Stunden abgängig sei. Am nächsten Tag taucht Martins Leiche im Traunsee auf. Er wurde gefesselt und mit einem Gewicht beschwert ins Wasser geworfen. Wenig später wird Nina gefesselt und entführt. In einem Haus am See kommt sie zu sich und versucht verzweifelt, sich zu befreien. Plötzlich kommt ihr Patrick (Julian Sharp) zu Hilfe. Hatte die Clique ursprünglich Patrick in Verdacht, sich an ihnen für Hänseleien in der Kindheit rächen zu wollen, befreit er nun Nina. Auf der Flucht wird Patrick jedoch gepackt und getötet, während Nina fliehen kann, auf die Straße läuft und von einem Polizeiwagen angefahren wird.

Nach einem Tag im Krankenhaus glaubt Nina, die das mit einer Kapuze bedeckte Gesicht des Täters kurz gesehen hat und gemeinsam mit ihren Freunden einen Verdacht hat, den Mörder identifizieren zu können. Es soll sich um den Vater von Fabian Haas (Michael Rastl) handeln. Der Junge brach vor einigen Jahren beim Eishockeyspielen mit der Clique in den See ein. Während die anderen flohen, konnte er scheinbar gerettet werden, verstarb jedoch drei Tage nach dem Unfall. Doch die Polizei stellt fest, dass Fabians Vater sich inzwischen erhängt hat.

Noch am selben Tag wird Alex, ein Mädchen der Clique, grausam ermordet im Familienhotel gefunden. Von nun an stehen die verbliebenen Freunde unter Polizeischutz, bestehend aus einem einzigen Beamten vor Ninas Haus, zu der auch ihre Freunde vorübergehend gezogen sind. Am frühen Morgen beschließen sie, zu dem angeblich verlassenen Haus zu fahren, in dem die Familie Haas früher wohnte. Ninas jüngere Schwester soll die Polizei rufen, wenn sie bis acht Uhr nicht wieder zurück sind. Doch sie folgt den Dreien mit dem Fahrrad. Beim Beobachten des Hauses wird sie plötzlich gepackt, gefesselt und in das Haus gebracht. Die bereits im Haus befindlichen Freunde hören die Schreiversuche des geknebelten Mädchens und finden sie im Erdgeschoss. Beim Versuch sie zu befreien, betritt eine Frau das Zimmer, die sich als Fabians Mutter herausstellt. Einer der Freunde richtet die mitgenommene Pistole auf sie und fordert sie auf, zu gehen. Doch stattdessen sticht die Frau plötzlich mit einem Messer in seinen Bauch. Es kommt zum Kampf. Nina wird gefesselt, ihre Freundin fällt beim Fluchtversuch auf einen spitzen Zaunpfosten.

Während Nina auf den See gefahren wird, kann sich ihre Freundin noch einmal aufraffen und zur nächsten Straße kriechen. Im selben Augenblick fährt der Polizist, der ebenfalls nochmal das Haus am See überprüfen wollte, vorbei. Er fordert Verstärkung an und lässt das schwer verletzte Mädchen ins Krankenhaus bringen. Eine Spezialeinheit befreit Ninas Schwester, die immer noch gefesselt im Haus liegt.

Als Nina selbst in den See geworfen werden soll, kann sie ein Messer ergreifen, das neben ihr auf den Boden gefallen war, und es der Mörderin in den Bauch stoßen. Diese stürzt daraufhin in den See. Nina glaubt sich in Sicherheit, merkt dann aber, dass sie, die Frau und ein Betonklotz an dasselbe Seil gebunden sind. Sie versucht sich loszuschneiden, wird aber mit ins Wasser gerissen. Mittlerweile haben die Spezialeinsatzkräfte jedoch das Boot entdeckt und Taucher können Nina befreien. Im Krankenhaus wacht sie neben ihrer einzigen lebenden Freundin auf.

Hintergrund

Der Film ist einzigartig in der österreichischen Filmgeschichte, da es die erste kommerziell ausgerichtete Filmproduktion ist, deren Protagonisten ausschließlich mit Laiendarstellern besetzt und die im regionalen Dialekt gedreht wurde. Bekannte Schauspieler finden sich nur in Nebenrollen. Zugleich ist es einer der ersten Slasher-Filme Österreichs.

Mit nur zwei Millionen Euro Budget − durchschnittlich für einen heutigen österreichischen Film − ausgestattet sollte der Film den Vergleich mit etablierten und wesentlich aufwändiger hergestellten US-Teenie-Horrorfilmen mithalten und beweisen, dass dieses Genre auch in Österreich möglich ist. Um den Film in Sprache und Schauspielerauswahl österreichisch zu halten, hat man bewusst auf eine Co-Produktion mit Deutschland, die einen höheren Budgetrahmen und somit eine aufwändigere Produktion ermöglicht hätte, verzichtet. Die Verwendung von in Mundart sprechenden Laienschauspielern vor dem Hintergrund der urtümlichen Kulisse des Salzkammerguts hat zudem den Effekt, den Film authentischer wirken zu lassen.

Der Beweis gelang, dass ein Teenie-Schocker nach bewährtem US-amerikanischen Muster auch in Österreich erfolgreich realisierbar ist. Mit 82.500 Kinobesuchern ist der Film die nach We Feed the World zweiterfolgreichste österreichische Produktion des Jahres 2006.

Produktionsangaben

Gedreht wurde der Film zwischen August und September 2005 im oberösterreichischen Ebensee,in Pinsdorf, in Bad Ischl, Wien und Korneuburg (die Krankenhausszenen). Förderungen kamen vom Österreichischen Filminstitut, dem Filmfonds Wien (21.951 Euro Referenzmittel) sowie dem Land Oberösterreich. Zudem wurde der Film im Rahmen des Film-/Fernseh-Abkommens hergestellt.

Der Film wurde am 7. August 2006 am Internationalen Filmfestival von Locarno erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Österreich-Premiere fand am 15. September 2006 im Kino Ebensee statt. Regulärer Filmstart in Österreich war der 22. September 2006. In der deutschsprachigen Schweiz erfolgte der Kinostart am 18. Januar 2007, in Deutschland. Neben den 82.618 Kinobesuchen, die der Film in Österreich erzielte, sahen den Film auch 28.934 Personen in der Türkei, 10.068 in Deutschland, 5.092 in Spanien und 1.934 in der Schweiz.[1]

Fortsetzung

2007 begannen Allegro Film und Regisseur Andreas Prochaska aufgrund des Erfolges die Arbeit an der Fortsetzung, In 3 Tagen bist du tot 2. Sabrina Reiter, deren Figur Nina im ersten Teil überlebt hat und nun von der Vergangenheit, die sie eigentlich vergessen wollte, eingeholt wird, ist Hauptdarstellerin. Gedreht wurde im Salzkammergut und in Tirol/Kaunertal im Februar und März 2008. Der Film kam am 25. Dezember 2008 in die österreichischen Kinos. Österreichpremiere hatte er am 12. Dezember in Innsbruck Metropol Multiplexx [2]

Trivia

Kurioses Aufeinandertreffen zweier grundverschiedener Werbekampagnen. Text-dominiertes Filmplakat neben bild-dominiertem Wahlplakat.

Laurence Rupp und Sabrina Reiter, die im Film ein Liebespaar mimen, kamen sich auch im privaten Leben näher und haben einen Sohn namens Finn.

Als der Film in Österreich in die Kinos kam, war der Wahlkampf zur Nationalratswahl 2006 in vollem Gange. So kam es auf Plakatwänden und -säulen mitunter zum ungewollt komischen Aufeinandertreffen der mit großen Lettern den Film ankündigenden „In 3 Tagen bist du tot“-Kampagne mit der fast ausschließlich aus dem Abbild Wolfgang Schüssels bestehenden ÖVP-Wahlkampagne.

Kritiken

  • www.filmstarts.de: Insgesamt hat der Film damit qualitativ wesentlich mehr mit seinen amerikanischen Vorgängern denn solchem Euro-Horrormüll wie Swimming Pool (2001) gemein. Und so funktioniert „In 3 Tagen bist Du tot“ nach dem Motto „Gut geklaut ist besser als schlecht selbst gemacht“, wobei sich der auf den ersten Blick so unpassende Ösi-Akzent und die kleinbürgerliche Behäbigkeit des urigen Dorfes als überraschende Pluspunkte herausstellen.
  • Profil in der Ausgabe vom 18. September 2006: Die Formeln der jugendkulturell unterfütterten Blutoper Hollywood'scher Bauart (siehe „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“) lassen sich ohne größere Reibungsverluste auch ins Salzkammergut übertragen, ja noch in ihrer Wirksamkeit steigern: Souverän inszeniert und von einem motivierten Ensemble getragen, etabliert „In 3 Tagen bist du tot“ die Provinzidylle als Angstlandschaft, in der jugendliche Existenzsorgen ihre lebensweltliche Erdung erfahren und zugleich einer metaphorischen Überhöhung zugeführt werden.
  • film-dienst 4/2007: Sich an die Regeln des Genres haltender Teenie-Slasherfilm, glaubwürdig gespielt und solide inszeniert. Geschickt nutzt er diverse Wasser-Metaphern, um auf eine lange zurück liegende Untat zu verweisen.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. In 3 Tagen bist du tot in: Lumiere – Datenbank über Filmbesucherzahlen in Europa (abgerufen am 23. Jänner 2009)
  2. www.filminstitut.at: In 3 Tagen bist du tot – Teil 2, Österreichisches Filminstitut (Seite abgerufen am 10. Januar 2008)

Weblinks


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