Alzenbach

Alzenbach
Die Kapelle in Alzenbach
Die Alzenbacher Kirche
Das Siegufer bei Alzenbach

Alzenbach (mundartlich: Alzemich) ist ein Kirchendorf in der Gemeinde Eitorf und direkt an der Sieg gelegen. Namensgebend ist der durchfließende Altebach. Alzenbach hat eine eigene Grundschule und mit dem Schützenhof das größte Hotel in der Gemeinde. Ehemals selbständige Ortsteile von Alzenbach sind Halfterfähre und Siegbrücke.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1416 erscheint die Siedlung erstmals im Herkunftsnamen des Arnt von Alczenbach. 1555 war Alzenbach Honschaft im bergischen Amt Blankenberg.[1] 1582 wird die Kapelle der Kreuzauffindung im schlechten Zustand bezeichnet. 1819 war in Alzenbach eine Schule gebaut worden, die auch die Kinder aus den Siedlungen auf dem rechten Siegufer besuchen mussten.[2] 1885 hatte Alzenbach 68 Wohngebäude und 297 Einwohner.[3]

Religion

Die Pfarrkirche ist ein neuzeitlicher Bau. 1909 wurde ein Kapellenverein gegründet, der für den Bau sammelte. Er wurden zwei Grundstücke gestiftet und 40.000 Euro gesammelt, die aber in der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg wertlos wurden. 1924 konnte trotzdem der Bau eines Pfarrhauses begonnen und im Folgejahr beendet werden. Im Juni 1926 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Die Steine wurden mit dem Pferdefuhrwerk aus dem Steinbruch Unkelmühle geholt. Am 3. April 1927 wurde die neue Kirche St.Canisius von Dechant Lapp eingesegnet, die Arbeiten bis zum endgültigen Abschluss des Baues dauerten noch bis 1930.

Die drei Glocken wurden am 1. Mai 1927 nach Alzenbach gebracht und geweiht. 1942 mussten die beiden großen Glocken kriegsbedingt abgegeben werden. Auf der größten stand als Inschrift: Canisius bin ich genannt und rufe laut ins Siegerland(,) steht fest im Glauben allezeit(,) vergeßt nicht die Ewigkeit.

1953 wurde das Pfarrrektorat Alzenbach selbstständige Pfarre. Die Kirche wurde 1961 bis 66 renoviert. Hierbei wurde auch ein freistehender Altar eingebaut, wodurch die Kirche am 17. Dezember 1966 geweiht werden konnte. Bei der Zeremonie durch Weihbischof Augustinus Frotz wurden auch Reliquien vom heiligen Gereon von Köln, von Ursula von Köln und von Gabriel von Ferrara beigesetzt.

Außer der heutigen Pfarrkirche gibt es noch das Kapellchen Im Auel am ehemals selbstständigen Ortsteil Halfterfähre und eine Kapelle im Ortskern. Die dortige Kapelle wurde schon 1582 als zerfallen beschrieben, was für ein bereits hohes Alter gesprochen hat.

Literatur

  • H. Sussenberger: Alt-Eitorf, Eitorf 1938
  • 100 Jahre MGV. "Sängerbund" Alzenbach, Broschur 1980

Einzelnachweise

  1. W. Harleß: Die Erkundigung über die Gerichtsverfassung im Herzogtum Berg vom Jahr 1555. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 20. Bd., Jg. 1884, S. 131.
  2. Der Rhein-Sieg-Kreis. Herausgeber: Oberkreisdirektor Paul Kieras. Stuttgart 1983, S. 268.
  3. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen von 1885

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