Ingstetten (Schelklingen)

Ingstetten (Schelklingen)
Das Ortswappen von Ingstetten

Ingstetten ist ein Stadtteil von Schelklingen im Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Ingstetten liegt auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb auf 750 m NN zwischen Schelklingen (8 km), Münsingen (12 km) und Laichingen (12 km).

Geschichte

Ingstetten wurde im Jahre 1282 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort entstand aber früher, und zwar im karolingischen Landesausbau des 9. bis 12. Jhs. Ingstetten hatte im Mittelalter seinen eigenen Ortsadel, genannt von Ingstetten. Im 14. Jahrhundert verschwindet diese Familie aus der urkundlichen Überlieferung. Ein Herrensitz im Dorf Ingstetten konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Das Dorf wurde wohl früh Teil der Reichsherrschaft Justingen und teilte deren Geschichte. 1751 kam Ingstetten mit der Herrschaft Justingen an Württemberg.

Flurkartenausschnitt mit Ortsplan „Ingstetten“ um 1820

Religionen

Die katholischen Einwohner von Ingstetten waren schon früh in die römisch-katholische Kirchengemeinde St. Oswald Justingen eingepfarrt, die evangelischen Einwohner nach Ennabeuren.

Eingemeindungen

Die Gemeinde Ingstetten war bis 1751 Teil der Reichsherrschaft Justingen, welche im selben Jahre durch Herzog Carl Eugen von Württemberg erworben wurde. 1807 wurde der Ort Teil des Oberamts Urspring des Kreises Ehingen, seit 1809 gehörte es zum Oberamt Münsingen und seit 1938 zum Landkreis Münsingen. Seit der Gemeindereform im Jahr 1972 ist Ingstetten eine Teilgemeinde der Stadt Schelklingen im Alb-Donau-Kreis.

Einwohnerentwicklung

Im Spätmittelalter war Ingstetten mit unter 200 Einwohnern kleiner als das Dorf Justingen, etwa gleich groß wie Gundershofen, aber größer als Hütten. Gegenwärtig hat Ingstetten 435 Einwohner.

Bevölkerungsentwicklung in der Herrschaft Justingen 1497-2002

Politik

Schultheißen, Bürgermeister und Ortsvorsteher

Schultheißen bis 1930, Bürgermeister von 1930–1972, seit 1972 Ortsvorsteher (mit der Eingemeindung nach Schelklingen im Jahre 1972 wurde der Bürgermeister zum Ortsvorsteher)

  • 1615 Alexander Vesel
  • 1782 Joseph Sontheimer
  • 1813 NN Sontheimer
  • 1816 Johannes Rommel
  • 1818 NN Zagst
  • 1822 NN Klöble
  • 1843 NN Kneer
  • 1858–1871 Josef Rommel (1826–1888)
  • 1871–1880 Matthias Stiegele (1815–1880)
  • 1873?–1884 Johann Georg Gaus (1826–1884)
  • 1884–1913 Timotheus Dorm (1838–1919)
  • 1913 Josef Lendler (1854–1931)
  • 1923 Franz Anton Klöble (1888–1965)
  • 1946 Theodor Unmuth, Bürgermeister (1898–1963)
  • 1963 Kaspar Gaus, Bürgermeister und Ortsvorsteher (1907–1983)
  • 1977 Josef Hagel, Ortsvorsteher
  • 1997 Josef Anton Gaus, Ortsvorsteher (* 1949)

Der Ortsvorsteher wird von der Stadt Schelklingen auf Vorschlag des Ortschaftsrates ernannt. Derzeit ist Alfons Blankenhorn Ortsvorsteher.

Bildung

Der Ort verfügt über einen Kindergarten, eine Grundschule und eine 2003 neu erbaute Heinrich-Bebel-Halle (Sporthalle).

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

In Ingstetten treffen die Landesstraßen aus Richtung Justingen, Ennabeuren Magolsheim zusammen.

Kulinarische Spezialitäten

Ingstetten besaß ehemals mehrere Gaststätten (zur Sonne) und Brauereien, welche im 20. Jahrhundert alle geschlossen wurden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Feldkreuz in Ingstetten

Bauwerke

  • Die ehemalige herrschaftliche Zehntscheuer aus dem Jahre 1788 an der Zehntgasse mit seinem charakteristischen Krüppelwalmdach.
  • Die alte Barockkapelle St. Sebastian, errichtet 1659-1662, wurde 1966 abgebrochen und durch den Neubau der Kirche zum St. Sebastian ersetzt.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Heinrich Bebel (* Ingstetten 1472, † Tübingen 1518): Professor für Beredsamkeit und Dichtkunst an der Universität Tübingen, deutscher Dichter des Humanismus
  • Johann Georg Stiegele (* Ingstetten 20. April 1819, + 13. Juli 1868 auf seiner Villa Boschetto bei Monza, Oberitalien): als Giorgio Stigelli gefeierter Tenor auf den Bühnen Europas

Literatur

  • Kath. Kirchengemeinde St. Oswald Justingen – St. Sebastian Ingstetten: 300-Jahrfeier der Pfarrkirche St. Oswald Justingen 1998. Ehingen: Junginger.
  • Königliches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Münsingen. 2. Bearbeitung. Stuttgart: Kohlhammer, 1912, S. 709-711.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Alb-Donau-Kreis. 2 Bde. Sigmaringen: Thorbecke, 1999, hier Bd. 2, S. 886-888. ISBN 3-7995-1351-5.
  • Memminger, Johann Daniel Georg von: Beschreibung des Oberamts Münsingen. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1825, S. 181 (Reprint des Verlags Horst Bissinger, Magstadt. ISBN 3-7644-0002-1). (Volltext bei Google)
  • Schilling, Albert: Die Reichsherrschaft Justingen: Ein Beitrag zur Geschichte von Alb und Oberschwaben. Stuttgart: Selbstverlag des Verfassers, 1881, bes. S. 142-147.


Weblinks

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