Initiative für natürliche Wirtschaftsordnung

Initiative für natürliche Wirtschaftsordnung
Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung
Zweck: Bildung und Aufklärung über Zusammenhänge des Geldsystems und der Bodenordnung.
Vorsitz: Frank Bohner (1. Vorsitzender)
Gründungsdatum: 21. Mai 1978
Mitgliederzahl: ca. 920
Sitz: Rotenburg an der Fulda (Büro und Versand)
Website: http://www.inwo.de

Die Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung (INWO e.V.) ist mit circa 920[1] Mitgliedern die größte freiwirtschaftliche Vereinigung der Gegenwart und als gemeinnütziger Verein mit politischem Bildungsauftrag anerkannt.[2]

Inhaltsverzeichnis

Ziele

In der Tradition des Sozialreformers Silvio Gesell stehend plädiert die INWO für die Einführung eines umlaufgesicherten Geldes (Freigeld) und für eine Bodenreform (Freiland) – ausführliche ideengeschichtliche Darstellung im Artikel Freiwirtschaft. Nach anfänglichen Vorbehalten befürwortet und unterstützt sie die heutigen Regiogeld-Experimente. Außerdem tritt sie für ein Bedingungsloses Grundeinkommen ein, das mit einer Besteuerung des Ressourcen- und Energieverbrauchs finanziert werden soll.

Die deutsche INWO-Gruppe (INWO-D) kooperiert eng mit den Christen für gerechte Wirtschaftsordnung (CGW e.V.). Beide Vereine, die zusammen die Arbeitsgruppe gerechte Wirtschaftsordnung[3] bilden, sind Mitglied bei attac.[4]

Außenwirkung

Die INWO gibt die vier Mal jährlich erscheinende Zeitschrift Fairconomy heraus, deren Auflage bei 2700 Exemplaren liegt.[5] Der Name „Fairconomy“ wird in den sonstigen Publikationen auch als modernes Synonym für Freiwirtschaft gebraucht. Bei den Seminaren und Tagungen treten bzw. traten Eugen Drewermann[6], Peter Kafka, Hans Christoph Binswanger[7], Helmut Creutz, Margrit Kennedy, Bernd Senf und andere Referenten auf. Außerdem werden humorvolle Werbematerialien eingesetzt: Ein zahlreich verteilter „Zins-Bierdeckel“ verweist auf einen Zinsanteil in den Preisen von durchschnittlich 30 Prozent, und ein bereits in mehreren Städten aufgeblasener großer Luftballon trägt die Aufschrift: „70 Mrd. p.a. Zinsbombe“, was auf die jährliche Zinsbelastung der öffentlichen Hand in Deutschland anspielt.

Geschichte

Nach Auflösung der Internationalen Freiwirtschaftliche Union (IFU) während einer Konferenz am 21. und 22. Mai 1978 in Konstanz wurde von den Freiwirten Hein Beba (D) und Otto Haag (CH) die Bildung einer neuen Internationalen Vereinigung für Natürliche Wirtschaftsordnung angeregt.[8] 1983 kam es nach weiteren Konferenzen in Konstanz und Kreuzlingen zur Gründung der Internationalen Vereinigung. Als Nachfolgeorganisation der Liberalsozialistischen Partei (LSP) wurde 1990 die INWO Schweiz[9] gegründet, und 1993 wurde die INWO-D in das Vereinsregister Frankfurt am Main eingetragen. Zudem existiert auch eine österreichische Gruppe. Die Abkürzung INWO steht heute für Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung. Dem 2004 erwogenen Vorschlag des Silvio-Gesell-Herausgebers Werner Onken, die INWO in „Initiative für Nachhaltige Wirtschaftsordnung“ umzubenennen[10], wurde nicht gefolgt.

Einzelnachweise

  1. [1] – Jahresbericht 2008. Stand: 05. November 2008
  2. inwo.de
  3. http://www.ag-gwo.de/
  4. http://www.attac.de/ueber-attac/was-ist-attac/mitglieder/
  5. Hiervon werden 750 Exemplare unter dem Namen der Vorgänger-Zeitschrift „r-evolution“ für den Bedarf der INWO Schweiz gedruckt. Quelle: Fairconomy. Nr. 1, März 2009, Seite 2
  6. Eugen Drewermann: „Jesus und das Geld“ – Zwischen Gott und dem Mammon, Vortrag beim INWO-Perspektivenkongress „Geld entMACHTen“, Düsseldorf, Januar 1999
  7. Hans Christoph Binswanger: „Perspektiven einer nachhaltigen und umweltgerechten Wirtschaft“. In: Zukunftsfähige Wirtschaft. Beiträge zur 4. Internationalen Tagung der INWO in Bern 1995 (hrsg. von der INWO Schweiz). Gontenschwil 1995, S. 45-56
  8. Günter Bartsch, Die NWO-Bewegung. Lütjenburg: Gauke, 1994, ISBN 3-87998-481-6
  9. inwo.ch
  10. Werner Onken, Für eine andere Welt mit einem anderen Geld. Sind die Geldreformer wirklich Antisemiten und deshalb „unwillkommene Trittbrettfahrer“ der Globalisierungskritik?, Beitrag zur Attac-Sommerakademie am 1. August 2004 in Dresden

Weblinks


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