- Innbaiern
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Karte Das Innviertel (amtlich Innkreis), ist das nordwestliche der vier Viertel Oberösterreichs und wurde ursprünglich Innbaiern genannt. Es ist eine fruchtbare, dichtbesiedelte Hügellandschaft des Alpenvorlands und liegt zwischen Salzach, Inn, Donau und Hausruck. Bis heute sind viele Merkmale der langen Zugehörigkeit des Gebietes zu Bayern erhalten geblieben.
Das Innviertel umfasst drei Bezirke:
Die Fläche beträgt etwa 2250 km2. Im Innviertel leben etwa 200.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Für eine detaillierte Beschreibung siehe auch: Ried im Innkreis (Geschichte), Schärding (Geschichte) und Braunau am Inn (Geschichte).
Mittelalter
Das Innviertel gehörte seit dem 6. Jahrhundert zum Mattiggau im bairischen Stammesherzogtum, mit den Herzogshöfen Ranshofen und Mattighofen. Es war ab 1507 ein Teil des Rentamtes Burghausen mit den Gerichten Wildshut (mit dem Bezirksgericht Mattighofen zusammengelegt), Braunau, Mauerkirchen, Friedburg, Schärding und Ried.
Friede von Teschen und Wiener Kongress
Bis zum Bayerischen Erbfolgekrieg war das Gebiet des späteren Innviertels als Innbaiern ein Teil von Bayern. Auslöser dieses Krieges war der Tod des kinderlosen bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph (1745 bis 1777). Mit seinem Tod starb die bayerische Linie der Wittelsbacher aus. Eine Reihe von mitteleuropäischen Mächten erhob Anspruch auf Teile des Erbes, darunter Österreich auf das Herzogtum Niederbayern. Mit der Ratifizierung des Friedens von Teschen, der den Bayerischen Erbfolgekrieg beendete, kam das Innviertel 1780 zu Oberösterreich. Zwar wurde die Grenzziehung unter Napoléon I. noch einmal verändert, nach dem Wiener Kongress 1814/15 wurde das Innviertel zusammen mit dem Salzburger Land aber endgültig dem Kaisertum Österreich zugesprochen.
Sprache und Bayrisches Erbe
Die österreichische Führung begann sofort nach der Einverleibung des Innviertels damit, durch Entsendung von Lehrern aus der Hauptstadt den ehemaligen Innbaiern den österreichischen Dialekt zu vermitteln – ein Vorhaben, das bei der Landbevölkerung auf wenig Gegenliebe stieß. Trotz einer tendenziellen Annäherung an die österreichische Umgangssprache, die vor allem in der Übernahme des österreichischen Standardvokabulars bestand, blieben die mundartlichen Besonderheiten des Innviertels, die vor allem in einer Vielzahl regionaltypischer Vokalisierungsmerkmale bestehen, bis heute erhalten (vergleiche dazu Bairische Sprache). Sie gehen im Westen kontinuierlich in die niederbayerischen Dialekte über. Seither ist auch der Name Innviertel in Angleichung an die anderen oberösterreichischen Viertel in Gebrauch. Die Architektur in den Städten jedoch, die bunt bemalten Hausfassaden des Inn-Salzach-Stils, erinnert noch heute an die bayerische Vergangenheit.
Persönlichkeiten
Richard Billinger, Franz Xaver Gruber, Adolf Hitler, Franz Jägerstätter, Ernst Kaltenbrunner, Alfred Kubin, Egon Ranshofen-Wertheimer, Rudi und Willi Schneider, Franz Stelzhamer, Friedrich Ch. Zauner, Thomas Schwanthaler, Pepi Scherfler
Galerie
Literatur
- G'wunna hat z'letzt nur unseroans! Der Bairische Volksaufstand 1705/1706 im Spanischen Erbfolgekrieg. Vom Innviertel nach Tölz, zur Sendlinger Mordweihnacht und zur Schlacht bei Aidenbach, 2005, ISBN 3-902121-68-8
Siehe auch
Die weiteren Viertel in Oberösterreich sind das Mühlviertel, das Hausruckviertel und das Traunviertel.
Weblinks
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