International Labor Organisation

International Labor Organisation
Flagge der ILO

Die Internationale Arbeitsorganisation (engl. International Labour Organization, ILO; französisch Organisation internationale du travail, OIT) war ursprünglich eine ständige Einrichtung des Völkerbundes mit dem Ziel der Sicherung des Weltfriedens auf der Grundlage sozialer Gerechtigkeit. Sie entstand aus einer Forderung der sozialdemokratischen Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale.

Die ILO begann ihre Tätigkeit am 11. April 1919 auf der Friedenskonferenz in Versailles. Seit dem 14. Dezember 1946 ist sie eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Genf. 1969 wurde der Organisation der Friedensnobelpreis zuerkannt. Die ILO hat 181 Mitgliedstaaten.

Inhaltsverzeichnis

Organe

  • Internationale Arbeitskonferenz (International Labour Conference): Tritt einmal jährlich in Genf zusammen, beschließt Rechtsakte und das Budget der ILO. Im höchsten Organ der ILO hat jeder Mitgliedstaat vier Delegierte, davon zwei Vertreter der Regierung und je einen Vertreter der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen.
  • Verwaltungsrat (Governing Body): Die Exekutive der ILO besteht aus 56 Vertretern (und ebenso vielen Stellvertretern) und trifft sich dreimal jährlich. Auch hier ist das Verhältnis der Vertreter 2:1:1. Zehn der 28 Regierungssitze werden permanent durch zehn Staaten „großer industrieller Bedeutung“ gehalten (Brasilien, Volksrepublik China, Frankreich, Deutschland, Indien, Italien, Japan, Russische Föderation, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten), die restlichen 18 werden alle drei Jahre gewählt. Die Vertreter aus Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen werden persönlich gewählt.
  • Internationales Arbeitsamt (International Labour Office): Übernimmt die Funktion eines Sekretariates der Internationalen Arbeitsorganisation und führt unter anderem regelmäßige Statistiken über die Arbeitsmarkt- und arbeitsrechtliche Situation in den Mitgliedsländern.

Arbeitsweise

Die ILO arbeitet rechtsverbindliche Übereinkommen (Konventionen) sowie Empfehlungen an die Mitgliedstaaten aus. Davon werden verschiedene Gebiete des Arbeitsrechtes betroffen: Standards für den Mutterschutz, Schutz von temporären Angestellten, Altersgrenzen für bestimmte Arbeiten, etc. Insgesamt existieren bis heute 188 Übereinkommen und 198 Empfehlungen.

Übereinkommen begründen nach Ratifizierung durch die hierfür zuständigen Stellen eines Mitgliedstaates rechtliche Verpflichtungen, wohingegen Empfehlungen lediglich Orientierungshilfen für die Politik geben sollen. Mitglieder müssen der ILO über die Umsetzung der von ihnen ratifizierten Übereinkommen sowie über den Stand ihrer nationalen Gesetzgebung in Bezug auf das Arbeitsrecht und den Arbeitsschutz regelmäßig Bericht erstatten.

Siehe auch

Literatur

  • Antony Alcock: History of the International Labour Organization. Octagon Books, New York 1971.
  • Stefan Brupbacher: Fundamentale Arbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation: eine Grundlage der sozialen Dimension der Globalisierung. Stämpfli, Bern 2002.
  • Daniel Maul: Menschenrechte, Sozialpolitik und Dekolonisation. Die Internationale Arbeitsorganisation 1940-1970. Klartext, Essen 2007.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • International Labor Union — L International Labor Union (ILU), ou Union international du travail en français, était un syndicat du nord est des États Unis qui exista entre 1878 et 1887. L ILU est fondée par des membres du Parti ouvrier socialiste d Amérique mécontents de la …   Wikipédia en Français

  • International Labor Defense — The International Labor Defense (ILD) was a legal defense organization in the United States, headed by William L. Patterson. It was a US section of International Red Aid organisation, and associated with the Communist Party USA. It defended Sacco …   Wikipedia

  • Organisation for Economic Co-operation and Development — (OECD) …   Wikipedia

  • International Marxist Tendency — Founded Split from the CWI in 1992. Headquarters London, United Kingdom Newspaper Marxist International …   Wikipedia

  • International law — is the term commonly used for referring to the system of implicit and explicit agreements that bind together nation states in adherence to recognized values and standards, differing from other legal systems in that it concerns nations rather than …   Wikipedia

  • International Labour Organization — ˌInternational ˈLabour Organiˌzation also International Labour Organisation , International Labor Organization abbreviation ILO noun HUMAN RESOURCES ORGANIZATIONS an organization that is part of the United Natio …   Financial and business terms

  • Labor rights — Part of a series on Organized labour …   Wikipedia

  • International Labour Organization — ILO redirects here. For other uses, see ILO (disambiguation). International Labour Organization Organisation internationale du Travail Organización Internacional del Trabajo …   Wikipedia

  • International Communist League (Fourth Internationalist) — The International Communist League (Fourth Internationalist), popularly referred to as the Spartacist League and by its critics as The Sparts , is a Trotskyist international organisation based primarily in the United States. The group originated… …   Wikipedia

  • International Trade Union Confederation — ITUC Full name International Trade Union Confederation Founded 1 November 2006 Members 175 million in 155 countries (2010) Country International …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”