Isenburger Schloss

Isenburger Schloss
Die Südseite zum Schlossplatz
Der Bogengang im Erdgeschoss
Nordansicht von der Mainseite

Das Isenburger Schloss ist ein Renaissance-Schloss in Offenbach am Main. Das mittelalterliche Grafengeschlecht Isenburg ließ es im 16. Jahrhundert errichten. Unter Kunsthistorikern gilt das Isenburger Schloss als bemerkenswertes Renaissanceobjekt. Dies wird durch die unterschiedlich gestalteten Fassaden an der Nord- und Südseite des Schlosses deutlich. Die Südseite zur Stadt hin zeigt sich als aufgelockerte Renaissancefassade mit Bogengängen zwischen zwei Treppentürmen, während die dem Main zugewandte Nordseite eine wehrhafte Fassade aus Teilen der älteren Bausubstanz zeigt. Geplant war das Schloss einstmals als Vierflügelschloss. Dieses Bauvorhaben wurde aber nie umgesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Als Vorläufer soll die von dem Falkensteiner Grafen Werner III. 1394 gebaute Wasserburg gelten. 1559 wurde das Isenburger Schloss fertiggestellt. Es brannte kurz nach der Fertigstellung 1564 wieder nieder. Dem darauf folgenden Wiederaufbau sind die bis heute erhaltenen Galerien auf der Südseite des Schlosses zu verdanken. Im Schloss tagten mehrmals geschichtlich bedeutende Kongresse, beispielsweise 1741 zur Reform der Reichsverfassung. Auch im Dreißigjährigen Krieg spielte das Isenburger Schloss in Bezug auf die Nachbarstadt Frankfurt am Main eine Rolle. Hier residierte der König Gustav II. Adolf von Schweden und versuchte, die Frankfurter Ratsherren zur Aufgabe der Stadt zu bewegen. Bis 1883 hatte der Landschafts- und Historienmaler Leopold Bode ein Atelier im Schloss, auch später spielte das Gebäude eine bedeutende Rolle im Werk des Malers.

Im Jahr 1900 fiel das Schloss aus dem Privatbesitz in den Besitz des Großherzogtums Hessen-Darmstadt. Zu Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Schloss schwer beschädigt.

Unter der Leitung des Architekten Paul Friedrich Posenenske wurde von 1952 bis 1956 das Schloss wiederaufgebaut (begonnen von Erwin Schwarzer) und für eine Nutzung als Staatsbauamt hergerichtet. Außen wurden zahlreiche Details aufwändig restauriert, spätere Zierformen jedoch entfernt. Innen erfolgte einen moderne zeitgemäße Ausstattung mit hochwertigen Objektmöbeln. 1977 wurde das Schloss in einem orangerot gestrichen. Um 2000 wurde das Schloss durch INDEX Architekten innen erneut saniert, ab 2007 fand eine Sanierung der Fassade statt, die kürzlich abgeschlossen worden ist.

Heutige Nutzung

Das Isenburger Schloss ist heute Bestandteil des Campus der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Hier sind die Bereiche Malerei und Fotografie sowie der Computer-Arbeitsraum untergebracht. Das Erdgeschoss wird für Veranstaltungen freigehalten.

Literatur

  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990 ISBN 3-89214-017-0, S. 284f.

Weblinks

 Commons: Kategorie Isenburger Schloss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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