Isofix

Isofix
Isofix-Halteösen, verborgen unter einem herausnehmbaren Sitzelement
Isofix-Sitz mit Stützfuß; Detail: Halteraste greift in die Öse

Isofix (auch ISOFIX) ist ein besonders sicheres und einfach zu bedienendes Befestigungssystem für Kindersitze in Automobilen, bei dem eine starre Verbindung zwischen Karosserie und Kindersitz hergestellt wird. Das System ist nach der Norm ISO 13216 standardisiert, wonach es seinen Namen bekam.

Erstmals wurde das Isofix-System auf der IAA 1997 als Gemeinschaftsentwicklung der Unternehmen Volkswagen und Britax-Römer im Zusammenhang mit der Einführung des Golf IV vorgestellt.[1] Inzwischen wird das System von immer mehr Fahrzeug- und Kindersitzherstellern angeboten.

Man unterscheidet dabei die Isofix-Systeme in „fahrzeugspezifische Zulassung“ und „Universal-Zulassung“. Bei der fahrzeugspezifischen Zulassung ist zu prüfen, ob der betreffende Sitz für das betreffende Fahrzeug zugelassen ist. Sitz- und Fahrzeughersteller veröffentlichen entsprechende Listen. Eine Orientierungshilfe bieten auch die „Isofix-Listen“ der Unfallforschung der Versicherer (UDV), die darüber informieren, welche Fahrzeugtypen auf welchen Sitzplätzen über Isofix-Befestigungen verfügen und welche Isofix-Kindersitze dafür zur Verfügung stehen.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Die Isofix-Verbindung besteht fahrzeugseitig aus zwei Haltebügeln mit einer Stärke von 6 mm, welche sich im Abstand von 280 mm im Spalt zwischen Lehnen- und Sitzfläche befinden. Der Kindersitz wird in diese Befestigungen verhakt.

In Europa sind hierfür ausschließlich starre Befestigungsbügel, sogenannte Rastarme, am Kindersitz erlaubt, die über eine Klickfunktion in den Haltebügel greifen. Dieses starre System (engl.: rigid system) unterscheidet sich merklich vom amerikanischen Latch-System (Lower Anchors and Tether for Children). Dabei wird der Kindersitz mit Hilfe von gespannten Gurtbändern mit den Haltebügeln verbunden. Wegen der weichen Gurtbänder wird dieses System auch als „Soft“-Isofix bezeichnet.

Zusätzlich zur Befestigung an den Haltebügeln muss bei der „Universal-Zulassung“ eine zweite Fixierung erfolgen, um eine ungewünschte Rotation des Sitzes um die Haltebügel zu verhindern. Hierfür gibt es verschiedene Systeme:

  1. Top Tether (engl., zu deutsch: oberer Haltegurt): Dabei handelt es sich um ein zusätzliches Gurtband, welches über die Sitzlehne geführt wird und mit einem Haken an einem Bügel am Fahrzeug befestigt und danach gespannt wird.
  2. Stützfuß (engl.: support leg), welcher den Kindersitz gegen den Wagenboden abstützt. Ein Stützfuß ist nur dann wirksam, wenn er direkt auf dem Bodenblech aufsteht.
  3. Low Tether (engl., zu deutsch: unterer Haltegurt) in seltenen Fällen – vor allem bei skandinavischen, rückwärts gerichteten Systemen – eingesetzte Gurtbänder, die den Kindersitz zum Boden hin abspannen.

Vorteile

Isofix-Kindersitze zeichnen sich durch eine besonders einfache Bedienung aus, wodurch das Risiko einer falschen Befestigung minimiert wird. Falsche Gurtführung zählt bei konventionellen Kindersitzen zu den häufigsten Ursachen für Unfall-Verletzungen trotz Kindersitz. Weiterhin wird durch die starre Verbindung mit der Karosserie das Risiko eines Nachgebens der Gurte und eines Aufpralls des Kindes bei einem Unfall minimiert. Aus diesen Gründen schneiden Kindersitze mit Isofix-Halterung bei Crash-Tests im Allgemeinen besser ab als ansonsten identische Sitze mit konventioneller Gurthalterung.[2] Das System wird daher von Verkehrssicherheitsexperten und Unfallforschern allgemein empfohlen.[3][4][5]

Darüber hinaus ist die feste Verankerung auch von Vorteil, wenn man den Sitz leer – ohne Kind – mitführt. Je nach Hersteller können manche Isofix-Kindersitze auch konventionell mit Gurt befestigt werden, wenn in einem der genutzten Fahrzeuge keine Isofixvorrichtung vorhanden ist.

Nachteile

Isofix-Kindersitze lassen sich meist nur auf den äußeren Plätzen befestigen[6] - die Mittelposition ist aber ansonsten aus Sicherheitsgründen vorzuziehen. Durch tief liegende Haltebügel am Fahrzeug und scharfkantige Verschlüsse am Kindersitz erhöht sich die Gefahr für Schäden an den Sitzbezügen. Außerdem sind Kindersitze mit Isofix häufig etwas teurer.

Weblinks

Quellen

  1. Was ist ISOFIX?. www.britax-roemer.de. Abgerufen am 12. Juli 2011.
  2. http://www.test.de/themen/auto-verkehr/test/-Autokindersitze/1262309/1262309/1265475/
  3. http://www.udv.de/fahrzeugsicherheit/pkw/kinder/
  4. http://www.oeamtc.at/refresh/frameset.php?p=http://www.oeamtc.at/netautor/html_seiten/kisitest_2006/isofix.html
  5. http://www.landesverkehrswacht.de/themen/nur-mit-kindersitz-der-sitzt/isofix-kindersitze.html
  6. http://www.autobild.de/artikel/praxistest-kindersitze_219465.html Praxistest Kindersitze — Auto Bild 13/2007 — Das wird eng

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