Amberboa

Amberboa
Bisamblumen
Duftende Bisamblume (Amberboa moschata)

Duftende Bisamblume (Amberboa moschata)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Carduoideae
Tribus: Cynareae
Untertribus: Centaureinae
Gattung: Bisamblumen
Wissenschaftlicher Name
Amberboa
(Pers.) Less.

Die Bisamblumen (Amberboa) bilden eine kleine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Der botanische Gattungsname leitet sich von einem Gattungsnamen aber aus Zeit vor Linné: Amberboi Vaillant, er wird von Carl von Linné in seiner Originalveröffentlichung der Gattung Centaurea zitiert.


Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Amberboa-Arten sind ein- oder zweijährige krautige Pflanzen, also hapaxanthe Pflanzen, die je nach Art Wuchshöhen von 20 bis 70 Zentimeter erreichen. Im Gegensatz zu vielen Gattungen der Tribus Cynareae sind sie nicht stachelig. Die aufrechten Stängel sind meist ab nahe der Basis verzweigt. Die wechselständig, grundständig und am Stängel verteilt angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt; die obersten sind kleiner. Die Blattränder sind glatt, gezähnt oder gelappt. Die Blattoberflächen sind filzig behaart und winzig drüsig gepunktet.

Die körbchenförmigen Blütenständen stehen einzeln und endständig. Die Blütenstandsstiele sind schlank. Die eiförmige Blütenstandshülle weist einen Durchmesser von 12 bis 16 Millimeter auf. In einigen Reihen stehen dachziegelartig angeordnet die Hüllblätter, die einen trockenhäutigen, braunen Rand besitzen und die inneren mit Spitzen, die trockenhäutige, braune und glatte oder stachelige Anhängsel besitzen. Der Blütenstandsboden ist flach. Die Spreublätter sind borstenförmig Schuppen („setiform“). Die Blütenkörbe enthalten viele Blüten mit rosa- bis purpurfarben oder weißen bis gelben Kronblättern. Bei den Carduoideae sind, im Gegensatz zu den anderen Unterfamilien, nur Röhrenblüten vorhanden. Die randlichen Röhrenblüten sind ungeschlechtig, steril, zygomorph und vergrößert und enden mit fünf Kronlappen. Die inneren Röhrenblüten sind fertil und radiärsymmetrisch. Die Staubbeutel sind geschwänzt und besitzen Anhängsel.

Die zusammengedrückten Achänen und besitzen gerippte Oberflächen und aufsteigende, lange Haare. Der beständige Pappus besteht aus einigen Reihen vieler nicht verwachsener, schmaler Schuppen, selten fehlt er.

Systematik und Verbreitung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reicht vom Mittelmeerraum bis zum zentralen Asien.

Die Gattung Amberboa gehört zur Subtribus Centaureinae aus der Tribus Cynareae in der Unterfamilie der Carduoideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Amberboa ist mit Centaurea im engen Sinne nicht näher verwandt als alle anderen Gattungen innerhalb der Centaureinae; sie bildet in den Stammbäumen eine Schwestergruppe zu den übrigen Centaureinae (A. Susanna et al. 1995).

Der Gattungsname als Amberboi von Sébastien Vaillant veröffentlicht und 1754 in Königl. Akad. Wiss. Paris Phys. Abh., 5: 182 zitiert und abgewandelt in Amberboa Vaill.. Die Untergattung Centaurea L. subg. Amberboa Pers. wurde 1807 von Christian Hendrik Persoon in Synopsis plantarum, 2, 481 veröffentlicht. Die Arten aus der Untergattung Centaurea L. subg. Amberboa Persoon wurden aus der Gattung Centaurea L. ausgegliedert und bilden die reaktivierte Gattung Amberboa (Pers.) Less.. Der Gattungsname Amberboa (Pers.) Less. wurde 1832 von Christian Friedrich Lessing, in Synopsis Generum Compositarum ..., 8 veröffentlicht.

Bei Amberboa kommt nur ein Chromosomensatz von x = 16 vor, dagegen bei Centaurea von x = 8, 9, 10, 11, 12, 13, 15. Morphologisch unterscheiden sich die Amberboa nur wenig von den vielgestaltigen Centaurea.

Einige Arten werden als Zierpflanzen verwendet und sind in einigen Gebieten verwildert.

Zur Gattung Amberboa gehören sechs bis zehn Arten [1]:

  • Amberboa amberboi (L.) Tzvelev: Heimat ist das zentrale Asien.
  • Amberboa bucharica Iljin
  • Amberboa glauca (Willd.) Grosch.: Die Heimat reicht von der Türkei bis in den Kaukasus.
  • Amberboa iljiniana Grossh.: Kaukasus.
  • Amberboa libyca Alavi
  • Weiße Bisamblume, Duftende Bisamblume oder Moschusflockenblume (Amberboa moschata (L.) DC., Syn.: Centaurea moschata L., Centaurea imperialis hort.): Wildformen sind aus der Türkei und aus Armenien bekannt. Sie wird seit dem 17. Jahrhundert als Zierpflanze kultiviert.
  • Amberboa nana Iljin: Armenien.
  • Duftende Bisamblume (Amberboa odorata DC.)
  • Amberboa sosnovskyi Iljin: Kaukasus.
  • Amberboa turanica Iljin: Kaukasus.

Nicht mehr in die Gattung gehört [2]:

  • Amberboa carthamoides DC. => Centaurea albonitens Turrill

Quellen

  • David J. Keil: Amberboa in der Flora of North America, Volume 19, Seite 172: Online. (engl.)

Einzelnachweise

  1. Werner Greuter: Amberboa bei Euro+Med PlantBase - der Datenbank für Gefäßpflanzen Europas und des Mittelmeerraumes.
  2. Eintrag bei GRIN.

Weiterführende Literatur

  • A. Susanna, N. Garcia-Jacas, D. E. Soltis & P. S. Soltis: Phylogenetic relationships in tribe Cardueae (Asteraceae) based on ITS sequences. in Amer. J. Bot., 1995, 82, S. 1056-1068.

Weblinks


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