Jacobs Foundation

Jacobs Foundation

Die Jacobs Foundation ist eine Stiftung nach Schweizer Recht mit Sitz in Zürich. Sie wurde im Dezember 1988 von dem deutsch-schweizerischen Unternehmer Klaus J. Jacobs (Kaffee, Schokolade, Zeitarbeit, Sportrechtevermarktung) gegründet. Hauptzweck der Stiftung ist die Jugendförderung, insbesondere von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Im Vordergrund stehen dabei die Unterstützung von Ausbildung und Eingliederung ins Arbeitsleben.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 2001 übertrug der sozial engagierte Gründer alle Anteile an der Jacobs Holding AG mit einem damaligem Effektivwert von 1,5 Milliarden Schweizer Franken an die Stiftung. Mit einem Wert von heute 3,38 Milliarden Schweizer Franken (31. Dezember 2007) und einer Jahresausschüttung allein in der Schweiz von 35-40 Millionen Schweizer Franken, europaweit 18 Millionen, in Lateinamerika 4 Millionen und transnational 18 Millionen Franken (Zahlen für 2007) gehört die Stiftung zu den größten Wohltätigkeitseinrichtungen der Schweiz und zu den größten privaten Stiftungen Europas. Geschäftsführer (CEO) der Stiftung ist seit 2006 der Politologe und frühere Wissenschaftsmanager Bernd Ebersold.

Die Jacobs Stiftung beschloss im November 2006, die private International University Bremen bis 2011 mit 200 Millionen Euro zu fördern; daraufhin wurde die Universität in Jacobs University Bremen umbenannt. Die Universität Zürich erhielt 10 Millionen Franken zum Aufbau eines Zentrums für Jugendforschung, das 2001 gegründete «Jacobs Center for Productive Youth Development». Eine dritte Institution, die von 2006 bis 2008 strategische Förderung durch die Jacobs Stiftung erfuhr, ist die „Akademiengruppe Altern in Deutschland“ (ein Gemeinschaftsprojekt der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften; früherer Name „Arbeitsgruppe Leo Tech Alter“). Geförderte Einzelprojekte waren beispielsweise das Opernhaus Zürich, Grün Stadt Zürich, die Hochschule für Soziale Arbeit, und das Technorama in Winterthur. Die Stiftung gehört zu den Gründungsmitgliedern des österreichischen Nationalparks Hohe Tauern. Sie trägt auch das bereits 1984 gegründete Johann Jacobs Museum zur Kulturgeschichte des Kaffees in Zürich.

Die Jacobs-Preise

Der Klaus J. Jacobs-Forschungspreis für die herausragende Leistungen aus der Kinder- und Jugendentwicklungsforschung und der Klaus J. Jacobs Best Practice Award für außergewöhnliches praktisches Engagement von Institutionen oder Persönlichkeiten für Kinder- und Jugendliche, werden jährlich zu Ehren des 2008 verstorbenen Unternehmers und Mäzens Klaus J. Jacobs verliehen. Die erste Preisverleihung fand am 3. Dezember 2009 statt. Die Preise werden von der Zürcher Jacobs Foundation verliehen.

Die Preise würdigen herausragende wissenschaftliche und praktische Leistungen, die wegweisend zur erfolgreichen Entwicklung junger Menschen beitragen.

Der Klaus J. Jacobs Forschungspreis

Der Klaus J. Jacobs Forschungspreis honoriert wissenschaftliche Arbeiten mit hoher gesellschaftlicher Relevanz für die Entwicklung Kinder- und Jugendentwicklung. Zudem sollen wissenschaftliche Erkenntnisse aus interdisziplinär angelegter Forschung aktiv in die Praxis überführt werden können. Der Preis ist mit einer Million Schweizer Franken dotiert, die in ein wissenschaftliches Projekt nach Wahl des Preisträgers fließen.

Die Auswahl des Preisträgers obliegt einer Jury, bestehend aus international anerkannten Wissenschaftlern: Albert Bandura (Stanford University, USA), Monique Boekaerts (Leiden University, Niederlande), Jeanne Brooks-Gunn (Columbia University, USA), Anne C. Petersen Michigan University, USA), Meinrad Paul Perrez (Université de Fribourg, Schweiz), Rainer K. Silbereisen (Friedrich Schiller Universität Jena, Deutschland) und William Julius Wilson (Harvard University, USA).

Der Klaus J. Jacobs Best Practice Award

Der Klaus J. Jacobs Best Practice Award zeichnet aussergewöhnliches Engagement von Institutionen und Persönlichkeiten aus, die innovative Lösungen für die Kinder- und Jugendentwicklung praktisch umsetzen. Der Preis ist mit 200 000 Schweizer Franken dotiert, die in ein Projekt nach Wahl des Preisträgers fliessen.

Der Träger des Best Practice Award wird vom Stiftungsrat der Jacobs Foundation bestimmt.

Preisträger

Preisträger 2009[1]
  • Klaus J. Jacobs Forschungspreis: Laurence Steinberg[2] Professor (Temple University, Philadelphia)
  • Klaus J. Jacobs Best Practice Award: Pater Johann Casutt[3] (ATMI, Surakarta, Indonesien)
Preisträger 2010[4]

Einzelnachweise

  1. http://award.jacobsfoundation.org/de/laureates/ Preisträger
  2. http://www.temple.edu/psychology/lds/
  3. http://www.jesuitenmission.ch/page.asp?DH=64
  4. http://award.jacobsfoundation.org/de/laureates/ Preisträger

Weblinks


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