Jakob II. (England)

Jakob II. (England)
König Jakob II. von England

Jakob II. von England (englisch James II; * 14. Oktober 1633 im St. James’s Palace in London; † 16. September 1701 in Saint-Germain-en-Laye), gleichzeitig Jakob VII. von Schottland, wurde am 23. April 1685 zum König von England, König von Schottland und König von Irland gekrönt. Ihm zu Ehren, der auch den Titel eines Duke of York (Herzogs von York) trug, wurde die Stadt New York benannt.

Er war der letzte römisch-katholische Monarch, der über diese damals anglikanischen bzw. presbyterianischen Königreiche herrschte. Viele seiner Untertanen misstrauten seiner Religionspolitik und warfen ihm (wohl auch nicht zu Unrecht) vor, er wolle Britannien gewaltsam wieder zum Katholizismus zurückführen und eine absolutistische Herrschaftsform wie in Frankreich errichten. Dies führte schließlich dazu, dass seine Gegner ihn in der Glorious Revolution 1688 absetzten. Ihm folgte nicht sein römisch-katholischer Sohn James Francis Edward auf den Thron nach, sondern seine protestantische Tochter Maria II. und sein Schwiegersohn Wilhelm von Oranien, die gemeinsam regierten.

Jakob II. versuchte mehrfach mit der Hilfe Ludwig XIV. von Frankreich auf den Thron zurückzukehren. Auch sein Sohn James Francis Edward Stuart (the Old Pretender, der "alte Thronanwärter") und sein Enkel Charles Edward Stuart bemühten sich um die militärische Unterstützung verschiedener europäischer Staaten, hatten damit jedoch letztlich keinen Erfolg. Ihre Anhänger wurden schon ab 1690 Jakobiten genannt.

Inhaltsverzeichnis

Frühe Jahre

König Karl I. mit seinem Sohn Jakob (1647), Gemälde von Sir Peter Lely

Jakob wurde am 14. Oktober 1633 im St. James’s Palace in London geboren. Er war der drittgeborene Sohn von König Karl I. von England, Schottland und Irland und der Königin Henrietta Maria, einer geborenen Prinzessin von Frankreich. Da der Erstgeborene 1629 noch am Tage der Geburt verstorben war, stand er nach seinem älteren Bruder, dem späteren König Karl II., an zweiter Stelle in der Thronfolge. Im Jahr 1644 wurde ihm der Titel eines Herzogs von York verliehen.

Während des Englischen Bürgerkriegs blieb er in der monarchistischen Hochburg Oxford, während sein Vater die Streitkräfte des Parlaments und der Puritaner bekämpfte. Als die Stadt 1646 kapitulierte, wurde der Herzog von York auf Anweisung des Parlaments im St. James’s Palace eingesperrt. 1648 konnte er mit Unterstützung der Schriftstellerin Anne Halkett aus dem Palast entkommen und flüchtete verkleidet nach Den Haag. Als König Karl I. 1649 von den Rebellen hingerichtet wurde, erklärten die Monarchisten Jakobs Bruder Karl II. zum neuen König. Dieser wurde von den Parlamenten von Schottland und Irland anerkannt und 1651 in Scone in Schottland gekrönt. Es gelang ihm jedoch nicht, die Krone von England zu erlangen. Später floh er nach Frankreich.

Wie sein Bruder suchte Jakob, der Herzog von York, Zuflucht in Frankreich. Dabei diente er in der französischen Armee unter Marschall Turenne. Als sein Bruder Karl im Jahr 1656 ein Bündnis mit Spanien, einem Gegner Frankreichs schloss, trat er in die spanische Armee ein. Dort diente er unter dem Fürsten von Condé. Sowohl Turenne als auch Condé lobten den Herzog von York für seine Fähigkeiten.

Jakob mit Lady Anne Hyde

Nach dem Tod Oliver Cromwells und der Amtsaufgabe seines Sohnes Richard Cromwell, bestieg Karl II. am 29. Mai 1660, an seinem dreißigsten Geburtstag, den Thron von England. Jakob konnte an der Seite seines Bruders nach England zurückkehren. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt an erster Stelle der Thronfolge stand, erschien es unwahrscheinlich, dass er tatsächlich die Nachfolge seines Bruders antreten würde. König Karl II. war noch jung und bislang unverheiratet, obgleich er bereits Vater einiger illegitimer Kinder war.

Jakob hatte heimlich am 24. November 1659 im niederländischen Breda Lady Anne Hyde, die Tochter des obersten Ministers seines Bruders, Edward Hyde, 1. Earl of Clarendon, geheiratet. Am 3. September 1660 wurde diese Heirat in London mit einer offiziellen Zeremonie wiederholt. Bereits im Folgemonat gebar die Herzogin von York ihr erstes Kind.

Der Herzog von York wurde zum Lord High Admiral ernannt und war der Oberbefehlshaber der Royal Navy während des zweiten (1665–1667) und des Englisch-Niederländischen Seekriegs (1672–1674). Nachdem die Engländer 1664 das holländische Gebiet Nieuw Nederland in Nordamerika erobert hatten, wurde die Stadt Nieuw Amsterdam ihm zu Ehren in New York umbenannt. Fort Orange, das 150 Meilen flussaufwärts am Hudson River lag, wurde ebenfalls ihm zu Ehren nach seinem zweiten Titel in Albany umbenannt. Der Herzog von York stand auch der Royal African Company vor, die sich am Transatlantischen Sklavenhandel beteiligte.

Religionskonflikte

1668 oder 1669 konvertierte Jakob zur römisch-katholischen Kirche. Seine protestantischen Gegner im Parlament unter der Führung von Anthony Ashley-Cooper konnten mit der Verabschiedung der Testakte erreichen, dass alle zivilen und militärischen Staatsbediensteten einen Eid ablegen mussten, der mit der Lehre der römisch-katholischen Kirche unvereinbar war. Außerdem mussten sie nach dem Ritus der Church of England die Kommunion empfangen. Der Herzog von York weigerte sich, den Eid abzulegen und die Kommunion zu empfangen und verzichtete auf seinen Posten als Lord High Admiral.

Prinzessin Maria Beatrix von Modena

König Karl II. widersetzte sich dem Konfessionswechsel seines Bruders und verlangte, dass die Kinder des Herzogs als Protestanten erzogen wurden. Trotz alldem erlaubte er seinem Bruder, der 1671 Witwer geworden war, 1673 eine Anhängerin des römisch-katholischen Glaubens, Prinzessin Maria von Modena, zu heiraten. Einige Engländer misstrauten dem Glauben der neuen Herzogin von York und betrachteten sie als eine Agentin des Papstes.

Im Jahr 1677 versuchte der Herzog von York die Protestanten zu beschwichtigen, indem er seiner Tochter Maria erlaubte, den protestantischen Statthalter der Niederlande, Prinz Wilhelm III. von Oranien, zu heiraten. Dieser war gleichzeitig auch sein Neffe. Trotz der Zugeständnisse blieb die Furcht vor einem künftigen römisch-katholischen Monarchen bestehen. Sie wurde durch die fehlgeschlagenen Schwangerschaften der Frau seines Bruders, der Königin Katharina, noch verstärkt. Der aus der anglikanischen Kirche ausgestoßene Priester Titus Oates schürte den Unmut, indem er von einem päpstlichen Komplott zur Tötung Karls II. predigte, das angeblich zum Ziel hatte, den Herzog von York auf den Thron zu setzen. Dieses frei erfundene Gerücht verursachte eine Welle antikatholischer Hysterie, die sich über die Nation ergoss. Der Herzog von York entschloss sich in weiser Voraussicht, England zu verlassen und nach Brüssel zu gehen. Im Jahr 1680 wurde der Herzog von York zum Lord High Commissioner von Schottland ernannt und bezog den Palace of Holyroodhouse in Edinburgh.

In England unternahmen Lord Shaftesbury und andere den Versuch, den Herzog von York aus der Thronfolge auszuschließen. Einige unter ihnen schlugen sogar vor, dass die Krone an den unehelichen Sohn Karls II., den Herzog von Monmouth gehen sollte. Als 1679 die Exclusion Bill kurz vor der Verabschiedung stand, löste König Karl II. das Parlament auf. Die Exclusion Bill trug auch zur Herausbildung des englischen Zweiparteiensystems bei. Die Whigs unterstützten das Gesetz, während die Tories sich diesem widersetzten. Zwei weitere Parlamente wurden 1680 und 1681 gewählt, wurden jedoch jeweils aus dem gleichen Grund wieder aufgelöst.

Nach der Auflösung des Parlaments 1681 wurde kein neues Parlament mehr einberufen. Die Popularität Karls II. war zu jener Zeit sehr groß, und so konnte er dem Herzog von York 1682 erlauben, nach England zurückzukehren. Im Jahr 1683 scheiterte eine protestantische Verschwörung (Rye House Plot) mit dem Ziel, den König und seinen Bruder zu ermorden, kläglich. Stattdessen wuchs die Beliebtheit der beiden.

König von England, Schottland und Irland

Karl II. starb 1685 ohne legitime Nachkommen und trat auf dem Sterbebett zum römisch-katholischen Glauben über, was nahelegt, dass er zu Lebzeiten wohl nur aus Gründen der Staatsraison offiziell am anglikanischen Glauben festgehalten hatte. Sein Bruder folgte ihm auf dem Thron nach und herrschte in England und Irland als Jakob II. und in Schottland als Jakob VII. Er wurde am 23. April 1685 in der Westminster Abbey gekrönt. Zunächst gab es nur wenig offenen Widerstand gegen den neuen Herrscher. Viele konservative Anglikaner unterstützten ihn sogar. Das neue Parlament, das im Mai 1685 zusammentrat, schien ihm wohlgesinnt und gewährte ihm ein großes Einkommen.

König Jakob II. musste sich jedoch mit der Monmouth-Rebellion des illegitimen Sohnes von Karl II., James Scott, Herzog von Monmouth, auseinandersetzen, der sich selbst am 20. Juni 1685 zum König erklärt hatte. Die Rebellion endete mit der Niederlage der Rebellen in der Schlacht von Sedgemoor. Monmouth wurde bald danach im Tower of London hingerichtet. Obwohl der Herzog von Monmouth keine öffentliche Unterstützung genossen hatte, begann Jakob bald, seinen Untertanen zu misstrauen. Seine Richter bestraften die Rebellen brutal. Besonders berüchtigt war George Jeffreys, den man bald den Hängerichter nannte. Dieses harte Durchgreifen führte dazu, dass die Öffentlichkeit ihren König schon wenig später für barbarisch und grausam hielt. Um sich selbst vor weiteren Rebellionen zu schützen, versuchte Jakob eine große stehende Armee aufzubauen. Da er Katholiken als Führer mehrerer Regimenter einsetzte, geriet der König in Konflikt mit dem Parlament. Das Parlament wurde im November 1685 vertagt und sollte während der Herrschaft Jakobs nie wieder zusammentreten.

Die religiösen Spannungen verstärkten sich 1686. In einem Gerichtsverfahren wurden mehrere Richter gezwungen, ein Urteil zu sprechen, nach dem der König auf die religiösen Einschränkungen verzichten konnte, die die Testakte vorsah. Damit konnte er seine Glaubensbrüder an die Spitze der höchsten Ämter im Königreich setzen. Er empfing am Hof den Nuntius Ferdinando D’Adda als ersten päpstlichen Botschafter am Hof seit den Zeiten von Königin Maria I. Besonders auch Jakobs Beichtvater, der Jesuit Edward Petre wurde zum Gegenstand des protestantischen Zorns. Diese politischen Entscheidungen führten dazu, dass König Jakob die Unterstützung seiner früheren Verbündeten verlor.

Jakob befahl danach die Suspendierung von Henry Compton, des antikatholischen Bischofs von London. Weitere Anglikaner wurden aus ihren politischen Ämtern entlassen. Mit der Nachsichtserklärung (Declaration of Indulgence) setzte er 1687 Gesetze außer Kraft, die Katholiken und andere religiöse Abweichler bestraften. Jakob löste auch im selben Jahr das Parlament auf und führte weitere Reformen durch, um die Macht des Adels zu verringern.

Der König rief auch durch seine Politik gegenüber der Universität Oxford Widerstand hervor. Er verprellte die Anglikaner, indem er wichtige Posten in zwei der wichtigsten Colleges, dem Christ Church College und dem University College an Katholiken vergab. Er entließ darüber hinaus zum großen Unmut vieler die protestantischen Professoren des Magdalen College und ersetzte sie gänzlich durch Katholiken.

Glorious Revolution und Absetzung

Hauptartikel: Glorious Revolution

Im April 1688 erließ Jakob die Nachsichtserklärung erneut und befahl kurz darauf den anglikanischen Klerikern, sie in ihren Kirchen zu verlesen. Als der Erzbischof von Canterbury, William Sancroft, und sechs andere Bischöfe ihm eine Petition unterbreiteten, in der sie ihn aufforderten, er solle seine Religionspolitik überdenken, wurden sie festgenommen und wegen volksverhetzender Beleidigung vor Gericht gestellt. Das Gerichtsverfahren endete jedoch mit Freisprüchen. Die Beunruhigung in der Öffentlichkeit nahm zu, als Königin Maria im Juni 1688 einen Sohn und Erben, James Francis Edward, zur Welt brachte. Damit stand eine römisch-katholische Thronfolge in Aussicht. Mehrere einflussreiche Protestanten, die sich durch eine römisch-katholische Dynastie bedroht sahen, traten in Verhandlungen mit Wilhelm III. von Oranien ein, der der Schwiegersohn von König Jakob war. Wilhelm III. galt als Vorkämpfer für die protestantische Sache, weil er gegen den römisch-katholischen König von Frankreich, Ludwig XIV., gekämpft hatte.

Statue von Wilhelm III. im Hafen von Brixham, wo er am 5. November 1688 mit seiner niederländischen Armee im Zuge der Glorious Revolution in England landete

Am 30. Juni 1688, am selben Tag, an dem die Bischöfe freigesprochen wurden, forderte eine Gruppe protestantischer Adliger Wilhelm III. von Oranien dazu auf, mit einer Armee nach England überzusetzen. Schon im September zeichnete sich ab, dass Wilhelm III. eine Invasion plante. Trotzdem lehnte König Jakob die Hilfe Ludwigs XIV. von Frankreich ab, da er fürchtete, die Engländer würden eine französische Intervention ablehnen. Auch glaubte Jakob irrtümlich, seine Armee sei der Konfrontation gewachsen. Aber als der Prinz von Oranien am 5. November 1688 in England anlegte, wurde Jakob von allen seinen protestantischen Offizieren im Stich gelassen. Seine eigene Tochter Anna schloss sich der Invasionsstreitmacht an, was den König zutiefst verletzte. Am 11. Dezember versuchte Jakob aus England zu fliehen, wobei er zunächst das Große Siegel des Königreichs in die Themse warf. Er wurde in Kent gefangengenommen. Wilhelm III. von Oranien beabsichtigte nicht, Jakob zum Märtyrer werden zu lassen und ließ ihn am 23. Dezember entkommen. Jakob wurde in Frankreich von König Ludwig XIV. empfangen, der ihm einen Palast und eine großzügige Pension anbot.

Als Jakob sein Königreich verließ, gab es kein amtierendes Parlament. Ein Parlament konnte normalerweise nur vom herrschenden Monarchen einberufen werden. Da dieser aber fluchtartig das Land verlassen hatte, berief Wilhelm von Oranien ein sogenanntes Konventionsparlament (Convention Parliament) ein. Dies wurde immer dann einberufen, wenn die Thronfolge unklar war. So hatte ein Konventionsparlament nach dem Englischen Bürgerkrieg Karl II. die Königswürde verliehen. Das Parlament erklärte am 12. Februar 1689, dass der Fluchtversuch Jakobs am 11. Dezember eine Abdankung von der Regierung darstellte und der Thron dadurch freigeworden sei. Die Krone war auch nicht auf den Sohn Jakobs II., James Francis Edward übergegangen. Stattdessen wurde Jakobs Tochter Maria zur Königin erklärt. Sie sollte zusammen mit ihrem Ehemann Wilhelm III. von Oranien herrschen. Das schottische Parlament schloss sich am 11. April desselben Jahres dieser Entscheidung an.

Wilhelm III. und Maria II. gaben in der Folge einem Gesetz ihre Zustimmung, das als Bill of Rights (Bulle der Rechte) bezeichnet wird. Das Gesetz bestätigte die frühere Declaration of Rights, die Erklärung der Rechte, in der das Konventionsparlament die Flucht Jakobs als Abdankung interpretierte und Wilhelm und Maria zu König und Königin machte. Die Bill of Rights klagte Jakob II. auch des Machtmissbrauchs an. Unter anderem kritisierte sie die Außerkraftsetzung der Testakte, die Strafverfolgung der sieben Bischöfe, bloß weil sie eine Petition eingereicht hatten, die Einrichtung eines stehenden Heeres und die Auferlegung grausamer Strafen. Das Gesetz klärte auch die Nachfolgefrage. Die nächsten in der Thronfolge sollten die Kinder von Wilhelm und Maria sein, sofern sie welche bekämen. Den nächsten Rang in der Thronfolge sollte Prinzessin Anna und ihre Kinder einnehmen, und danach die Kinder von Wilhelm aus einer möglichen weiteren Ehe.

Spätere Jahre

Mit der französischen Armee auf seiner Seite landete Jakob im März 1689 in Irland. Das irische Parlament war dem Beispiel des englischen nicht gefolgt und entschied, dass Jakob weiterhin König war. Er wurde jedoch am 1. Juli 1690 (12. Juli nach gregorianischem Kalender) in der Schlacht am Boyne besiegt. Er floh von Kinsale aus nach Frankreich. Seine persönliche Feigheit kostete ihn einen großen Teil seiner Unterstützung und brachte ihm in Irland den unrühmlichen Spitznamen 'James the be-shitten' ein.

In Frankreich durfte Jakob im Schloss Saint-Germain-en-Laye leben. 1696 wurde ein Versuch gemacht, ihn mit Hilfe eines Mordkomplotts gegen Wilhelm III. wieder auf den Thron zu bringen. Der Mordversuch scheiterte aber. Jakob schlug im selben Jahr das Angebot Ludwigs XIV. aus, ihn zum König von Polen wählen zu lassen, weil er fürchtete, die Annahme der polnischen Krone würde ihn in den Augen seiner Landsleute in England unvereinbar mit der Krone von England machen. Danach bot Ludwig XIV. Jakob keine weitere Hilfe mehr an. Diese Entscheidung wurde 1697 durch den Frieden von Rijswijk mit Wilhelm III. festgeschrieben. Während seiner letzten Jahre lebte Jakob als strenger Büßer. Er starb 1701 an einem Schlaganfall in Saint-Germain-en-Laye, wo er begraben wurde.

Erbe

Jakobs jüngere Tochter Anna bestieg den Thron, als Wilhelm III. 1702 starb. Maria II. war bereits 1694 gestorben. Der Act of Settlement von 1701 bestimmte, dass die in der Bill of Rights festgeschriebene Thronfolge auf eine entfernte deutsche Cousine, Sophie von der Pfalz, und ihre protestantischen Nachkommen übergehen sollte, wenn die herrschende Erblinie aussterben sollte. Als Königin Anna 1714, kurz nach Sophie, starb, ging die Krone an Sophies Sohn Georg I., den Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg.

Der Sohn Jakobs II., James Francis Edward Stuart, nahm sich der jakobitischen Sache an. Er wurde von seinen Anhängern James III. und VIII. genannt und von seinen Gegnern der „Alte Thronanwärter“. Er führte kurz nach der Thronbesteigung Georgs I. einen Aufstand in Schottland an, wurde jedoch besiegt. Weitere Aufstände wurden ebenfalls niedergeschlagen. Seit dem fehlgeschlagenen Aufstand von 1745 wurden keine ernsthaften Versuche mehr unternommen, die Stuarts wieder auf den Thron zu bringen. Es gibt jedoch noch immer Einzelne, die Anhänger der jakobitischen Sache sind.

James Francis Edward starb 1766 und wurde von seinem Sohn Charles Edward Stuart beerbt. Auf Charles Edward folgte sein jüngerer Bruder Henry Benedict Stuart, der Kardinalbischof von Frascati war. Henry Benedict war der letzte legitime Nachkomme Jakobs II.. Bei seinem Tod 1807 ging der jakobitische Anspruch auf den direktesten Nachkommen Karls I. über, König Karl Emanuel IV. von Sardinien. Der gegenwärtige Erbe ist Herzog Franz von Bayern. Obwohl dieser den Thron nicht beansprucht, wird er von den Jakobiten Francis II. genannt.

Nachkommen

Lady Anne Hyde (um 1662), Gemälde von Sir Peter Lely

Am 24. November 1659 heiratete Jakob in erster Ehe Lady Anne Hyde, mit der er folgende acht Kinder hatte:

  • Charles (* 22. Oktober 1660; † 5. Mai 1661)
  • Maria II. (* 1662; † 1694) ∞ König Wilhelm III.
  • James (* 12. Juli 1663; † 20. Juni 1667)
  • Anna (* 1665; † 1714) ∞ Prinz Georg von Dänemark
  • Charles (* 4. Juli 1666; † 22. Mai 1667)
  • Edgar (* 14. September 1667; † 8. Juni 1671)
  • Henrietta (* 13. Januar 1669; † 15. November 1669)
  • Catherine (* 9. Februar 1671; † 5. Dezember 1671)
Prinzessin Maria Beatrix von Modena (1680), Porträt von Willem Wissing

In zweiter Ehe heiratete er am 21. November 1673 Prinzessin Maria Beatrix von Modena, Tochter von Alfonso IV. d’Este, mit der er folgende sieben Kinder hatte:

  • Catherine Laura (* 10. Januar 1675; † 3. Oktober 1675)
  • Isabella (* 18. August 1676; † 2. März 1681)
  • Charles (* 7. November 1677; † 12. Dezember 1677)
  • Elizabeth (* 1678; † 1678)
  • Charlotte Maria (* 16. August 1682; † 6. Oktober 1682)
  • Jakob Franz, genannt the Old Pretender (* 1688; † 1766)
  • Louisa Maria (* 1692; † 1712)

Zudem war er Vater der unehelichen Kinder

  • mit Lady Arabella Churchill:
    • Henrietta FitzJames (* 1667; † 1730)
    • Jakob FitzJames (* 1670; † 1734)
    • Henry FitzJames (* 1673; † 1702)
    • Arabella Ignatia FitzJames (* 1674; † 1704)
  • mit Lady Catherine Sedley:
    • Catherine Darnley (* 1680; † 1743)
    • James Darnley (* 1684; † 1685)
    • Charles Darnley (* 1686; † 1687)

Ahnentafel

 
 
Henry Stewart, Lord Darnley
 
Maria Stuart
 
Friedrich II. v. Dänemark und Norwegen
 
Sophie von Mecklenburg
 
Antoine de Bourbon
 
Jeanne d’Albret
 
Francesco de’ Medici
 
Johanna von Österreich
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jakob VI. von Schottland
 
 
 
 
 
Anna von Dänemark
 
 
 
 
 
Heinrich IV. von Frankreich
 
 
 
 
 
Maria de’ Medici
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Karl I.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Henrietta Maria von Frankreich
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
James
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 


Literatur

  • James S. Clarke (Hrsg.): The Life of James II. Longman Hurst, London 1816 (2 Bde.)
  • Richard B. Davis (Hrsg.): William Fitzhugh and His Chesapeake World, 1676–1701. The Virginia Historical Society by University of North Carolina Press, Chapel Hill, N.C. 1963
  • Peter Earle: The life and times of James II. Weidenfels & Nicolson, London 1972
  • John Miller: James II. 3rd. ed. Yale University Press, New Haven, Conn. 2000, ISBN 0-300-08728-4.
  • Meriol Trevor: The shadow of a crown. The life story of James II. of England and VII. of Scotland. Constable, London 1988, ISBN 0-09-467850-2
  • Francis C. Turner: James II. Eyre & Spottiswoode, London 1950

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Jakob II. (England) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Vorgänger Amt Nachfolger
Karl I. Herzog von York
1644–1701
Titel erloschen
Karl II. König von England
1685–1689
Wilhelm III./II./I. und Maria II.
König von Schottland
1685–1689
König von Irland
1685–1690
Jakobitischer Thronprätendent
1689–1701
Jakob III./VIII.

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