Jeanette MacDonald

Jeanette MacDonald

Jeanette Anna MacDonald (* 18. Juni 1903 in Philadelphia, Pennsylvania; † 14. Januar 1965 in Houston, Texas) war eine US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin.

Karriere

Nachdem Jeanette MacDonald in den 1920er-Jahren einige Erfolge in Musicals am Broadway feiern konnte, erhielt sie 1929 ihre erste Filmrolle unter der Regie von Ernst Lubitsch an der Seite von Maurice Chevalier in dem frühen Tonfilm Liebesparade (The Love Parade). In der Folgezeit spielte sie in mehreren Musicals mit, so in Monte Carlo und Eine Stunde mit Dir, wieder unter der Regie von Lubitsch, doch mit dem erneuten Niedergang des Genres nach 1932 schien ihre Karriere ebenfalls zur Neige zu gehen. Sie ging nach Paris, wo sie einige sehr erfolgreiche Auftritte in exklusiven Nachtclubs und Revuehäusern absolvierte und bald zum Toast of Paris wurde.

Dank der neuen Popularität gelang es ihrem Agenten, für sie einen Kontrakt mit MGM abzuschließen. Ihr erster Film war ein belangloses Musical mit dem Titel The Cat and The Fiddle und floppte 1933 an den Kinokassen. Nachdem Grace Moore den Part nach einigen Querelen ablehnte, gab Irving Thalberg schließlich 1934 MacDonald die Hauptrolle in der aufwändigen Verfilmung von Die lustige Witwe. Regie führte Ernst Lubitsch, die männliche Hauptrolle ging an Maurice Chevalier. Der Durchbruch zum Star gelang MacDonald im Folgejahr als Partnerin von Bariton Nelson Eddy in einer Operette mit dem Titel Naughty Marietta (dt.: Tolle Marietta). Der Film war ein solcher Erfolg, dass die beiden zu einem Leinwandtraumpaar wurden. Sie drehten in der Folgezeit noch mehrere, sehr opulent produzierte Operetten, darunter 1936 den Film Rose-Marie. Ihren ersten Soloerfolg hatte sie mit San Francisco an der Seite von Clark Gable und Spencer Tracy. Der Film schilderte das dramatische Erdbeben von 1906 und MacDonald sang den berühmten Filmsong, der die offizielle Hymne der Stadt wurde.

Sie heiratete 1937 ihren Kollegen Gene Raymond, mit dem sie vier Jahre später den Film Smilin Through drehte. Gerüchte über eine Affäre mit ihrem Filmpartner Nelson Eddy, die unter anderem auch von ihrer Schwester Blossom genährt wurden, haben sie und ihr Ehemann immer zurückgewiesen. Mit Beginn der 1940er neigte sich ihre Karriere dem Ende entgegen. Sie drehte nach dem Krieg noch zwei Filme, unter anderem einen mit Lassie als Partner. Nach 1949 zog sie sich auf die Konzertbühnen zurück, wo sie sehr erfolgreich bis zu ihrem Tod Auftritte absolvierte. 1958 veröffentlichte sie mit Nelson Eddy ein Album mit ihren besten Songs. Sie hatte mehrere Schwestern, die ebenfalls Schauspielerinnen waren, darunter Blossom Rock, die auch unter dem Namen "Marie Blake" in den Filmen der Dr. Kildare-Serie Anfang der 1940er auftrat. MacDonald war bei ihren Kollegen nicht sehr beliebt und der Spitzname Eiserner Schmetterling war noch eine der höflichsten Bezeichnungen.

Die MacDonald/Eddy-Filme gelten heute als vielgeliebte Beispiele für das, was in der amerikanischen Kultur mit camp bezeichnet wird. Im Deutschen kann man den Begriff nur ungenau mit Trivial bzw. Kitsch wiedergeben.

Literatur

  • Edward Baron Turk: Hollywood Diva, A Biography of Jeanette MacDonald, Berkeley and Los Angeles, California, 2000
  • Rich, Sharon, Sweethearts: The Timeless Love Affair Onscreen and Off Between Jeanette MacDonald and Nelson Eddy, Bell Harbour Press, 2001

Weblinks

 Commons: Jeanette MacDonald – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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