Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung

Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung

Die Allgemeine Literatur-Zeitung war eine 1785 in Jena gegründete Literaturzeitschrift, mit dem Ziel auf den Markt gebracht, die gesamte aktuelle Literaturproduktion jener Zeit zu rezensieren und kritisch zu begleiten. Sie wurde zur auflagenstärksten und einflussreichsten Zeitung dieser Art in ihrer Zeit.

Gegründet von dem Verleger und Mäzen Friedrich Justin Bertuch (1747-1822), zusammen mit dem Jenaer Literaturprofessor Christian Gottfried Schütz (1747-1832) und dem Weimarer Dichter und Schriftsteller Christoph Martin Wieland (1733-1813) konnte die Zeitung bei täglicher Erscheinungsweise bereits 2 Jahre später gut 2.000 Abonnenten verbuchen.[1] Zu den bekanntesten Mitarbeitern zählten u.a. Johann Wolfgang von Goethe, (1749-1832), Friedrich Schiller (1759-1805), Immanuel Kant (1724-1804), Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) und Alexander von Humboldt (1769-1859).

1804 nahm Schütz eine Professur in Literaturgeschichte und Beredsamkeit in Halle an, verlegte bereits 1803 den Erscheinungsort der Allgemeine Literatur-Zeitung nach Halle und setzte zusammen mit dem Professor und Bibliothekar Johann Samuel Ersch (1766-1828) die Herausgabe der Zeitung in Halle fort.

Den kulturellen Schock in Jena überwunden, führten u.a. auch die Bemühungen Goethes 1804 zur Neugründung einer Literaturzeitung in Jena, die sich fortan Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung nannte. Goethe sah sich zu diesem Schritt gezwungen, da er den Verfall der Universität in Jena befürchtete. Beide Zeitungen, die Jenaische und die Hallesche, standen sich Anfangs als Konkurrenten gegenüber. Doch die Jenaische Literaturzeitung öffnete sich mehr und mehr den neuen politischen und philosophischen Richtungen, wogegen die Hallesche Zeitung mit Schütz der Kantischen Philosophie treu blieb und in den Jahren mehr und mehr an Bedeutung verlor.

Als verantwortlichen Redakteur suchte sich Goethe den Jenaer Altphilologen Heinrich Karl Abraham Eichstädt aus. Die Jenaische Literaturzeitung übertraf sehr schnell in Art und Umfang die Hallesche. In einer Vorrede zum Jahrgang 1812 wurde erwähnt, dass bereits über 600 Mitarbeiter für die Zeitung arbeiten würden.[2]

Während der Jahre 1804 bis 1837 erschien die Zeitung dreimal wöchentlich. Die Erscheinungsweise wurde schrittweise verringert, bis sie zuletzt nur noch monatlich erschien.

1841 wurde die Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung für immer eingestellt. Ihr folgte 1849 die Allgemeine Literatur-Zeitung aus Halle.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Walbaum Buch - Museum der Arbeit, Hamburg
  2. Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung - Harald Fischer Verlag

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