Jenisch-Park

Jenisch-Park
Elbfront des Jenisch-Hauses

Das Jenisch-Haus ist ein klassizistisches Landhaus in Othmarschen, das über einen Park hinweg einen weiten Blick über die Elbe bei Teufelsbrück zulässt.

Inhaltsverzeichnis

Das Jenisch-Haus

Das Jenisch-Haus wurde zwischen 1831 und 1834 im Auftrag von Martin Johann Jenisch dem Jüngeren durch den Architekten Franz Gustav Forsmann gebaut. Jenisch war seit 1827 Senator und Präses der Baudeputation. Er hatte nach dem Hamburger Brand von 1842 wesentlichen Anteil an der Planung des Wiederaufbaus. 1828 kaufte er vom Baron Voght, der altersmäßig sein Gut in Klein Flottbek nicht mehr so aktiv bewirtschaften konnte und auch in gewisse Finanznöte geraten war, den Flottbeker Besitz. Vom Dänischen König ließ er 1829 Flottbek zum Kanzleigut erheben.

Die ursprünglichen Entwürfe Forsmanns, der ein Angestellter der Baudeputation war, legte Jenisch dem Architekten Karl Friedrich Schinkel vor, der ein ganz neues, für Jenisch überdimensioniertes Landhaus entwarf. Forsmann überarbeitete daraufhin seinen Entwurf und übernahm einige Anregungen Schinkels. Diese Entwürfe sind heute im Haus ausgestellt.

Das Gebäude besteht aus einem kompakten Kubus, der sparsam mit klassizistischen Elementen dekoriert ist. Auffälligste Zierde ist der dorische Portikus zur Elbseite, sowie das zierliche Geländer oberhalb des Dachgesims. Die Aufteilung des Hauses steht - obwohl für einen Bürger gebaut - noch ganz in der Tradition des fürstlichen Landschlösschens. Im Erdgeschoss, das zugleich das höchste Stockwerk ist, befinden sich die großen Repräsentations- und Gesellschaftsräume. Hervorzuheben sind hier das Vestibül mit dem durch alle Etagen reichenden Treppenhaus, sowie der in weiß gehaltene Speisesaal und der zum Strom gerichtete Elbsalon. Das zweite Stockwerk beinhaltete einstmals die privaten Wohnräume des Senators und seiner Familie. Diese museal genutzten Räume zeigen heute Ausstellungsstücke zur Wohnkultur der vergangenen Jahrhunderte. Das oberste und zugleich niedrigste Stockwerk war ursprünglich der Dienerschaft vorbehalten, heute finden hier wechselnde Ausstellungen statt.

Park

Der umgebende Park war um 1800 von Caspar Voght als rural farm angelegt worden, der heutige Jenischpark bildete seinen parc du midi und wurde 1828 nach dem Erwerb durch Jenisch umgestaltet. Von der Elbchaussee führt das neobarocke Kaisertor (erbaut 1906, restauriert 2005) in den Park, in dem neben dem Ernst-Barlach-Haus (1961 nach Plänen von Werner Kallmorgen erbaut) auch die "Eierhütte" (Nachbau der "Mooshütte" von ca. 1790 mit der von Voght stammenden Giebelinschrift Amicis et quieti, dt. den Freunden und der Muße [gewidmet]) zu finden ist. Teile des Parks, insbesondere die Feuchtwiesen der Flottbek, stehen seit 1982 unter Naturschutz. 1927 wurde der Park von der Stadt Altona gepachtet, 1939 erworben und damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Panorama des Parks und des Jenisch-Hauses

Museum

1936 wurde das Jenisch-Haus zum Museum.

1955 wurde das Haus im Inneren zum Museum für hanseatische Wohnkultur umgebaut und ist heute eine Außenstelle des Altonaer Museums.

Weblinks


53.55259.86555555555557Koordinaten: 53° 33′ 9″ N, 9° 51′ 56″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Jenisch-Haus — Elbfront des Jenisch Hauses Das Jenisch Haus ist ein klassizistisches Landhaus in Othmarschen, einem Stadtteil im westlichen Hamburg, das über einen Park hinweg einen weiten Blick über die Elbe bei Teufelsbrück zulässt. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Rücker von Jenisch — Martin Rücker Freiherr von Jenisch Martin Johann Rücker Freiherr von Jenisch (* 8. Juni 1861 in Hamburg; † 22. September 1924 auf Schloss Blumendorf bei Bad Oldesloe) war ein deutscher Diplomat …   Deutsch Wikipedia

  • Luna Park Hamburg-Altona — Rest des Parks: Ein Spielplatz Der Lunapark Hamburg Altona war ein ehemaliger Vergnügungspark im Hamburger Stadtteil Altona Nord. Der Lunapark lag zwischen den heute existierenden Straßen Augustenburger Straße, Kieler Straße, Memelandallee und… …   Deutsch Wikipedia

  • Wohlers Park — Parkanlage 2006 Der Friedhof Norderreihe, heute wegen seiner Lage an der Wohlers Allee auch „Wohlers Park“ genannt, ist ein ehemaliger Begräbnisplatz der evangelisch lutherischen Kirchengemeinde St. Johannis zu Altona / Elbe (seit dem Jahr 1938… …   Deutsch Wikipedia

  • Baurs Park — Der Baurs Park ist ein Park im Hamburger Stadtteil Blankenese im Bezirk Altona. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Quelle 3 Einzelnachweise 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Donners Park — Der Donners Park (oder Donnerspark) ist eine Anlage im Hamburger Stadtteil Ottensen und liegt direkt am Geesthang zwischen Elbchaussee und Elbe. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte …   Deutsch Wikipedia

  • Heine-Park — Eingang des Heine Parks (Elbchaussee) und die zur Zeit in Renovierung befindliche Villa des Parks Der Heine Park ist eine Parkanlage im Hamburger Stadtteil Ottensen und liegt direkt an der Elbe. Der Park befindet sich im Hamburger Bezirk Altona… …   Deutsch Wikipedia

  • Goßlers Park — ist ein Park im Hamburger Stadtteil Blankenese. Er liegt nördlich der Blankeneser Landstraße nahe dem Blankeneser S Bahnhof. Im Jahre 1790 wurde das Gebiet auf dem Krähenberg vom Kaufmann John Blacker erworben, der hier einen englischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Hayns Park — Monopteros in Hayns Park. Hayns Park ist ein Park im Hamburger Stadtteil Eppendorf am Alsterlauf. Er wurde 1931 für die Öffentlichkeit eröffnet. Durch den Park führt der bekannte Alsterwanderweg. Charakteristisch für Hayns Park ist das von Otto… …   Deutsch Wikipedia

  • Schanzenpark — Park mit Boule Spielflächen. Im Hintergrund der Schanzenturm Wache der Freiwilligen Feuer …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”