Jim Lea

Jim Lea
Slade
Slade in Oslo 1977
Slade in Oslo 1977
Gründung 1966 als N’Betweens
Auflösung 1992
Wiedervereinigung 1993 als Slade II
Genre Glam Rock
Website http://users.swing.be/amazingslade/
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre Noddy Holder (bis 1992)
Gitarre Dave Hill
Bass Jim Lea (bis 1992)
Schlagzeug Don Powell
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre Mal McNulty (seit 2005)
Gitarre Dave Hill
Bass John Berry (seit 2003)
Schlagzeug Don Powell
Ehemalige Mitglieder
Gitarre Steve Makin (1993)
Bass Craig Fenny (1993)
Bass Trevor Holliday (1993–2000)
Gesang, Gitarre Steve Whalley (1993–2005)
Bass Dave Clover (2000–2003)

Slade ist eine Glam-Rock- und Hard-Rock-Band aus Wolverhampton, einer Industriestadt in den englischen Midlands. Mit 16 Top-Twenty-Hits, sechs davon Nummer 1, drei Nummer 2 und zwei Nummer 3, sind sie bis heute die dritterfolgreichste britische Band, hinter den Beatles und den Rolling Stones.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Gründungsphase (1964-1969)

Im Jahr 1964 gründeten der Gitarrist Dave Hill (* 4. April 1946 als David Hill) und der Schlagzeuger Don Powell (* 10. September 1946 als Donald George Powell) zusammen mit Gitarrist Mickey Marston, Bassist Dave Jones und Sänger John Howells die Gruppe The Vendors. Bereits kurze Zeit später erschien die erste Dave Hill / John Howells Komposition „Don’t Leave Me Now“ in Eigenproduktion. Ein Jahr später wurde die Band umbenannt in die 'N Betweens, und für den französischen Markt wurde eine EP produziert. Im Frühjahr 1966 stieß Sänger und Gitarrist Noddy Holder (* 15. Juni 1946 als Neville John Holder) von der Band Steve Brett & The Mavericks dazu, der bereits 1959 seine erste Band gegründet hatte, die Rockin’ Phantoms, aus denen 1963 die Memphis Cut-Outs wurden. Kurz danach kam der Multiinstrumentalist (Bass, Geige, Keyboard) Jim Lea (* 14. Juni 1949 als James Whild Lea) zu den ’N Betweens hinzu.

Zu dieser Zeit begleitete die Band den Sänger Johnny Howells und spielte Rock ’n ’Roll-, vorwiegend Chuck Berry- und Motown-Stücke nach. Im April 1966 ging die Gruppe eigene Wege und Holder übernahm den Gesang. Die Gruppe erlangte innerhalb weniger Wochen lokale Bekanntheit. Während eines Ausflugs in den Tiles Club auf der Oxford Street in London nahm der US-amerikanische Produzent Kim Fowley zu ihnen Kontakt auf. Schon wenig später wurde die Single You Better Run (im Original von den Young Rascals) veröffentlicht und avancierte zur Nummer 1 in den lokalen Wolverhampton Charts. Kim Fowley verlor jedoch schon bald das Interesse an der Band, zumal eine zusätzlich produzierte Promosingle in den Vereinigten Staaten keine Beachtung fand.

Am 18. Mai 1968 brach die Band zu einem achtwöchigen Clubengagement auf den Bahamas auf. Ihre Hotelrechnung wurde vom Club jedoch nur für zwei Wochen bezahlt, weil der Hotelbesitzer gewechselt hatte und sie hauptsächlich für den schwarzen Teil der Bevölkerung spielten, womit ihr Gastgeber kein Geld verdiente. Daher wurde ihnen nach sechs Wochen eine Rechnung über 35.000 US-$ vorgelegt, die die Band nicht begleichen konnte. Da der neue Hotelmanager Dan Darrow mit ihren musikalischen Leistungen aber recht zufrieden war, verpflichtete er sie noch auf unbestimmte Zeit, um sie ihre Schulden begleichen zu lassen. In dieser Zeit erweiterten die ’N Betweens ihr Repertoire erheblich und auch der Zusammenhalt der Band wurde gestärkt. Erst Ende August konnten sie die Bahamas verlassen.

Aufstieg (1969-1971)

Aus den ’N Betweens wurde 1969 Ambrose Slade. Der Ex-Animal und Hendrix-Entdecker Chas Chandler wurde auf die Band aufmerksam, die als Liveband inzwischen eine Anhängerschaft gefunden hatte. Er wurde Manager und Produzent der Gruppe. Der Bandname wurde zu Slade verkürzt, und die Musiker trugen nun auf Chandlers Anweisung hin Bühnenkleidung im Stil der damals aktuellen Skinhead-Mode, was sie in eine skandalumwitterte Pionierposition bringen sollte. Aber die Clubbesitzer weigerten sich, die Band auftreten zu lassen, denn sie befürchteten Schlägertypen im Publikum bei ihren Konzerten. Daraufhin orientierten sich Slade am braven 40er Jahre Look des damals recht populären Sängers und Songwriters Gilbert O’Sullivan. Chandler überredete sie, sich auf eigenes Material zu konzentrieren, eine Aufgabe, um die sich – nach einigen Experimenten mit wechselnden Partnerschaften – fortan Lea und Holder kümmerten. Ihr zweites Album Play It Loud (1970) unter dem neuen Namen Slade, bei dem Drummer Don Powell noch eine bedeutende Rolle als Co-Autor spielte, schaffte es noch nicht in die Charts, so dass man einige Songs für das spätere Hit-Album Sladest (1973) wiederverwertete. Nach vermehrten Touranstrengungen und Radioeinsätzen erreichte 1971 schließlich die erste Slade-EP Get Down and Get With It die englischen Charts. Ihre nächste Single Coz I Luv You erreichte Platz 1.

Die eigenwillige Titelschreibweise von Coz I Luv You, die von nun an bei zahlreichen Slade-Singles verwendet wurde, geht auf den Lokalpatriotismus der Band zurück, die sich mit dem englischen Black Country und dem besonderen Akzent dieser Industrieregion der West Midlands verbunden fühlte, deren Einheimische sich oft vom Menschenschlag wie dem Akzent des benachbarten Birmingham, woher die so genannten Brummies (Spottname für die Einwohner Birminghams) stammen, abgrenzen.

Ruhm (1971-1976)

Seit Oktober 1971 waren Slade aufgrund ihres Outfits der Glam Rock-Szene zuzurechnen. Bis 1976 schafften es alle ihre Singles in die britischen Top 20, sechs davon auf Platz eins – eine Erfolgsserie, wie es sie seit den Beatles nicht mehr gegeben hatte. Auch in Deutschland hatten Slade in der Zeit neun Top-10-Platzierungen. Ihr stampfender Sound, der teilweise röhrende Gesang von Noddy Holder und der Hintergrundgesang, der auf eine Art eingemischt war, so dass es schien, als ob ganze Fußballstadien den Song begleiten würden, machten den typischen Slade-Sound aus. Slades Vorband bei Liveauftritten zu dieser Zeit war oft Status Quo.

Nach dem Sampler Coz I Luv You (1971) veröffentlichten sie als drittes Album einen Liveausschnitt, der ihre jahrelange Bühnenerfahrung dokumentierte. Alive! – aufgenommen im Herbst 1971 – wurde vor eigens geladenen Mitgliedern des Slade-Fanclubs in einem Theater eingespielt.

1972 tourten Slade erstmals als Vorgruppe von Humble Pie kurz durch die USA, wobei sie Gene Simmons und Paul Stanley, die gerade im Begriff waren Kiss zu gründen, beeindruckten. Kiss gaben später unverhohlen zu, viele Elemente wie die Publikums-Anfeuerungen, ihren Albumtitel Alive und den stampfenden Rhythmus der Lieder von Slade übernommen zu haben. Nachdem alle vier Slade-Singles aus dem Jahr 1972 in England Platz 1 oder 2 erreichten, schafften sie es 1973 mit Cum on Feel the Noize erstmals seit den Beatles mit einem Titel von Null auf den ersten Platz der Charts. Ebenfalls erreichten diesen Sprung die Titel Skweeze Me Pleeze Me und Merry Xmas Everybody. Diese Weihnachts-Single platzierte sich bis in die 90er Jahre hinein fast jedes Jahr erneut in den englischen Top 100.

Die Hit-Singles Far Far Away und Everyday von 1974 waren im Gegensatz zu den früheren Erfolgen eingängige Balladen. Der Schlagzeuger Don Powell hatte sich hierbei besonders hervorgetan. Powell erlitt jedoch am 4. Juli 1973 alkoholisiert einen schweren Autounfall und verlor vollständig das Gedächtnis und den Geschmackssinn; seine Freundin Angela Morris kam ums Leben. Es dauerte einige Jahre, bis sich Powell gesundheitlich wieder vollständig stabilisiert hatte. Für die bereits geplante Tour half Jim Leas Bruder Frank bei Slade aus. Don Powell saß aber schon bei den Sessions für My Friend Stan wieder am Schlagzeug, da seine Ärzte ihm dies angeblich dringend angeraten hatten.

In den Monaten August bis Mitte Oktober 1974 drehten die vier Musiker unter der Regie von Richard Loncraine ihren einzigen Musikfilm „Slade in Flame“. Nachdem der Film bereits im Januar 1975 in 30 britischen Testkinos gelaufen war, versammelten sich am Abend des 13. Februar 1975 u.a. Elton John, Mott The Hoople, Suzi Quatro, Jane Birkin, Gary Glitter und Queen zu einem Mitternachtsempfang im „Metropole Theatre“ in London.

In den USA waren Slade hauptsächlich als Phänomen der Ostküste und des Mittleren Westens bekannt. 1975 spielten sie dort zumeist als Vorgruppe von Black Sabbath, Ten Years After, ZZ Top, Aerosmith und Kiss und erreichten damit immerhin eine halbe Million Konzertbesucher. Seit 1976 ließ ihr Erfolg aufgrund ihrer mangelnden Bühnenpräsenz in Großbritannien rapide nach. Bei dem erfolglosen Versuch, sich auch in Amerika einen Namen zu machen, verlor die Gruppe mit einer Reihe von Amerikatourneen und dem in New York aufgenommenen Album Nobody’s Fools den Kontakt zur Heimat, so dass die britischen Medien zu spekulieren begannen, ob die Musiker etwa aus steuerlichen Gründen einen Wohnsitzwechsel vorgenommen hätten. Ihr 1977er-Album Whatever Happened to Slade? behandelte daraufhin die Zeit in den Vereinigten Staaten; das Album floppte jedoch. Fortan konnte keines ihrer Alben mehr Silber- oder Gold-Status erringen. Von einem weiteren Filmprojekt wurde Abstand genommen.

Krisenzeit (1976-1980)

Als die Slade-Verträge mit Polydor in England und Warner in den USA Ende 1976 ausliefen, gründete Chas Chandler kurzerhand „Barn Records“. Chandler konnte zwar weiterhin die Vertriebsstrukturen dieser zwei Major-Label nutzen, hatte aber Schwierigkeiten mit der aufstrebenden Punk- und New-Wave-Szene. In den frühen 1970er Jahren gab es in Großbritannien nur vier maßgebliche Produzenten, die den Singlemarkt praktisch unter sich aufteilen konnten: Robert Stigwood, Mickie Most, Tony Visconti und Chandler selbst. Punk Rock und New Wave machten diesem Kartell ein Ende. Die Szene war kurzlebig und chaotisch, so dass die Planungssicherheit fehlte, auf die eine große Firma angewiesen ist. „Barn Records“ wurde immer mehr zum Auslaufmodell. Die Wende brachte Jim Leas Bruder Frank, der 1980 das Cheapskate Label gründete und es ebenfalls mit der Guerillataktik versuchte: Zusammen riefen die Brüder das Sessionprojekt „The Dummies“ ins Leben. Gemeinsam produzierten sie alternative Versionen von Slade-Hits in Chas Chandlers Portland Studio. Frank Lea profilierte sich dabei als etwas dilettantischer, aber tüchtiger Promoter und konnte Chas Chandler als Geschäftspartner gewinnen. Gemeinsam frönten sie dem neu ausgebrochenen Independent-Fieber und brachten jede Menge obskurer Schallplatten auf den Markt, mit Slade und Sue Wilkinson als Hauptumsatzträger.

Ende der siebziger Jahre befand sich die Band an einem finanziellen Tiefpunkt und steckte daraufhin auch in einer zwischenmenschlichen Krise – Slade stand kurz vor der Trennung. Kaum eines des Bandmitglieder glaubte aufgrund der resultierenden Sinnkrise jetzt noch an ein Weiterleben von Slade, zumal auch der Massengeschmack von klassischem Rock zu Punk und New Wave abgewandert zu sein schien. Man orientierte sich weiter; Dave Hill, beispielsweise, stieg ins Automietgeschäft ein und hatte kaum noch Zeit für die Band.

Comeback (1980-1987)

Im August 1980 kehrte Slade auf die Bühne zurück, als sie trotz der bandinternen Missstimmung im letzten Moment vor der endgültigen Trennung überredet wurden, beim „Reading Festival“ für Ozzy Osbourne als Headliner einzuspringen. Zu Beginn befürchteten die Organisatoren einen Massenaufstand. Nach gellenden Pfiffen bei den ersten Liedern, begeisterten Slade das Publikum zu ihrer eigenen Überraschung aber so sehr, dass sie am Ende des Konzerts schon alle großen Hits gespielt hatten und ihnen als letzte Zugabe nur das laut vom Publikum geforderte Merry Xmas Everybody zu spielen blieb. Da Slade nicht auf der Rechnung standen, spielten sie quasi auf Trinkgeldbasis. Chas Chandler zeigte sich wie schon früher beim Film „Flame“ recht geizig und war letztlich auch Mitglied der reformierten Animals. Damit war die Basis für eine weitere Zusammenarbeit trotz des neuen Erfolgs nicht mehr gegeben. Der folgende Open-Air-Auftritt von Castle Donnington vor 200.000 Rockfans sorgte für eine weitere Konsolidierung der Plattenumsätze.

Mit neuem Plattenvertrag und neuem Enthusiasmus veröffentlichten sie 1981 ihr heiteres Heavy-Rock-Album Til Deaf Do Us Part, das ihnen nicht ganz passende Vergleiche mit Iron Maiden einbrachte. Im selben Jahr coverten Quiet Riot Cum on Feel the Noize, und plötzlich wurde auch das US-amerikanische Publikum erstmals auf sie aufmerksam. 1983 tauchten die Slade-Singles My Oh My und Run Runaway in den europäischen Charts auf. In England erreichte My Oh My sogar Platz 2. Auch auf der anderen Seite des Atlantiks hatten diese beiden Singles Erfolg, wie auch das dazugehörige Album The Amazing Kamikaze Syndrome (Europa)/Keep Your Hands off My Power Supply (USA). Noddy Holder nutzte seine karge Freizeit zu einem Gesangsduo mit Anna Ford und konnte mit dem Shakin’ Stevens-Song You Drive Me Crazy bis auf Platz 37 der britischen Charts vorstoßen. Slade klang trotz des Verbleibens im Rockgenre nun moderner, bewegte sich bis 1982 oft in der Nähe zum Heavy Metal (z. B. mit dem Song We’ll Bring the House Down), und sorgten so für eine Verjüngung und neues Interesse an der Rockmusik in der ersten Hälfte der 80er Jahre. Der Wechsel zum Queen-Produzenten John Punter bescherte zudem auch einen Wechsel in der Aufnahmetechnik: Nahm die Band früher alles in einer Live-Situation im Studio auf, gab es jetzt Aufnahmetermine mit einem individuellen Stundenplan für jeden einzelnen.

Zwar brachten sie 1985 mit Rogue’s Gallery und 1987 mit You Boyz Make Big Noize zwei weitere Studioalben heraus und platzierten sich 1985 mit Crackers – The Christmas Party Album (mit nur einem neuen Song („Do You Believe in Miracles?“)) noch einmal in den englischen Charts, konnten in kreativer Hinsicht aber nur noch gelegentlich überzeugen, etwa mit dem Rock-Rap You Boyz Make Big Noize, der sich jedoch nicht platzieren konnte und auch nicht auf dem gleichnamigen Album enthalten war.

Auflösung (1987-1992)

Seit 1984 gab Slade keine Konzerte mehr, da Jim Lea, der von einer ernsten Leberentzündung betroffen war, und Noddy Holder, der privat eine schwere Ehekrise und die anschließende Scheidung bewältigen musste, sich beharrlich weigerten aufzutreten. Auch eine über die Jahre gewachsene Hassliebe zum gemeinsamen Repertoire mag eine Rolle gespielt haben. Dem Slade-Biografen George Tremlett verriet Noddy Holder einmal: „Ich hielt unsere Titel immer für etwas zu blöd. Am schlimmsten war es mit Mama Weer All Crazee Now. Wir mochten den Titel überhaupt nicht, konnten uns erst daran gewöhnen, nachdem wir ihn oft genug gespielt hatten.“ Bereits 1987, nach den unglücklich verlaufenen Aufnahmesessions zum Album You Boyz Make Big Noize, das genaugenommen wie die 1985 erschienene LP Rogues Gallery ein Jim Lea-Soloalbum mit Noddy Holder als Gastsänger sowie Hill und Powell als Statisten war, teilte Noddy bandintern seinen Ausstieg mit, um eine Karriere als Radio DJ, Fernsehkomiker (The Grimleys) und Werbemodell (Nobby) einzuschlagen. 1989 versuchten sich Dave Hill und Noddy Holder an einem kurzlebigen Projekt namens „Blessing in Disguise“ und veröffentlichten eine kaum beachtete Single. Sporadisch kam die Stammband noch zusammen – einer der letzten Höhepunkte für ihre treuesten Fans war die 1991er Convention, bei der Slade noch einmal für einen kurzen Song auftraten.

Im Jahre 1991 brachte die Band ein CD-Album mit dem Titel Wall of Hits auf den Markt, eine Hit-Sammlung, die auch zwei neue Lieder beinhaltete. Mit den Songs Radio Wall of Sound (GB #21) und Universe verabschiedete sich Slade nach dem Ausstieg von Noddy Holder und Jim Lea. Ihren letzte Auftritt in Originalbesetzung hatte die Gruppe mit einem Playback-Auftritt zu Universe in Thomas Gottschalks Wetten dass..?-Sendung Anfang 1992.

Durch die immer aufs Neue wiederveröffentlichten Singles – im Besonderen der regelmäßig zur Weihnachtszeit neu aufgelegte Hit Merry Xmas Everybody - haben die Slade-Songschreiber Holder und Lea weiterhin üppige Tantiemen-Einnahmen. Im Mai 1993 wurde Far Far Away in Deutschland wiederveröffentlicht und belegte Platz 19. Anlass war ein Werbeclip des Bekleidungsunternehmen C&A mit diesem Song.

Slade II (1993-heute)

1993 erschien der Name „Slade II“ erstmals auf Konzertplakaten. Die Band mit Leadgitarrist Hill und Schlagzeuger Powell tourte hauptsächlich durch Europa sowie für zwei Monate durch Australien. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre allerdings eigneten sie sich den alten Namen wieder an. Mit zwei Alben (Keep on Rockin!, 1996 und Cum on Let’s Party!, 2002), vor allem aber mit Liveauftritten in Begleitung von Steve Whalley (Gesang) und Dave Glover (Bass) hielten sie ihre alten Fans regelmäßig auch im deutschsprachigen Raum zu Oldie-Nächten bei Laune.

Im Jahr 2000 gab es für Don Powell einen kleinen Auftritt in dem Historienfilm „Lorna Doone“.

Am 9. September 2002 wurden die Originalbandmitglieder von der „University of Wolverhampton“ mit der Ehrendoktorwürde für ihre Verdienste um die britische Popmusik ausgezeichnet, Noddy Holder schloss eine Reunion jedoch aus.

Slade hatten zahlreiche Auftritte an Orten, die für eine bekannte, westliche Rockband exotisch klingen: Wolgograd, Krasnojarsk, Nowosibirsk (Russland) oder Płock (Polen). Bemerkenswert ist auch ein von der russischen Regierung teilsubventionierter Auftritt im Moskauer Olympiastadion, wenn man bedenkt, dass Anfang der 70er Jahre Don Powell noch aus einem Ost-Berliner Fernsehstudio buchstäblich hinausgeworfen wurde, weil er Kaugummi kaute.

Im Juni 2005 verließ Sänger Steve Whalley die Gruppe um sich etwas sanfterer Rockmusik zu widmen. Auf Empfehlung von Andy Scott kam für ihn Mal McNulty zu Slade, der eine ähnliche Stimmlage wie einstmals Noddy Holder hat. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Konkurrenz-Band The Sweet schlossen die beiden Gruppen erstmals eine Tourneeallianz und gaben bekannt, dass die Rivalitäten der Vergangenheit ausschließlich unter Fans ausgetragen wurden, niemals jedoch zwischen den einzelnen Bandmitgliedern. Schließlich bestünde schon seit der Zeit auf den Bahamas ein gutes kollegiales Verhältnis zu Andy Scott, der den ’N Betweens damals mit seiner „Elastic Band“ ab und zu Gesellschaft leistete.

Jimmy Lea veröffentlichte am 15. Februar 2007 unter dem Namen James Whild Lea sein Album :Therapy. Es enthält 13 eigene Songs, die nicht Slade-typisch sind.

Diskografie

Singles und EPs

Gruppe Jahr Single/EP Besetzung USA UK NL D A CH S N
'N Betweens 10/1966 Security / Evil Witchman I - - - - - - - -
’N Betweens 12/1966 You Better Run / Evil Witchman I - - - - - - -
Ambrose Slade 05/1969 Genesis / Roach Daddy I - - - - - - - -
Slade 10/1969 Wild Winds Are Blowing / One Way Hotel I - - - - - - - -
Slade 03/1970 Shape of Things to Come / C’mon, C’mon I - - - - - - - -
Slade 09/1970 Know Who You Are / Dapple Rose I - - - - - - - -
Slade 05/1971 Get Down and Get With It / Do You Want Me / Gospel According to Rasputin I - 16 - - - - - -
Slade 05/1971 Get Down and Get With It / Gospel According to Rasputin I - - 6 34 - - - -
Slade 10/1971 Coz I Luv You / My Life Is Natural I - 1 3 9 - - - -
Slade 01/1972 Look Wot You Dun / Candidate I - 4 2 14 - - - -
Slade 05/1972 Take Me Bak ’Ome / Wonderin’ Y I 97 1 5 10 - - - -
Slade 08/1972 Mama Weer All Crazee Now / Man Who Speeks Evil I 76 1 9 6 6 5 - -
Slade 11/1972 Gudbuy T’Jane / I Won’t Let It ’appen Agen I 68 2 4 3 7 4 - 7
Slade 02/1973 Cum on Feel the Noize / I’m Mee, I’m Now an’ That’s Orl I 98 1 8 8 10 6 - -
Slade 06/1973 Skweeze Me, Pleeze Me / Kill ’Em at the Hot Club Tonite I - 1 8 3 12 4 - 3
Slade 09/1973 My Friend Stan / My Town I - 2 13 5 - 6 - 5
Slade 12/1973 Merry Xmas Everybody / Don’t Blame Me I - 1 3 4 - - - 4
Slade 03/1974 Everyday / Good Time Gals I - 3 5 17 13 7 - -
Slade 06/1974 The Bangin’ Man / She Did It to Me I - 3 22 7 - - - 4
Slade 10/1974 Far Far Away / OK Yesterday Was Yesterday I - 2 15 8 - - - 1
Slade 02/1975 How Does It Feel? / So Far so Good I - 15 - 36 - - - -
Slade 05/1975 Thanks for the Memory (Wham Bam Thank You Mam) / Raining in My Champagne I - 7 24 13 - - - 5
Slade 11/1975 In for a Penny / Can You Just Imagine I - 11 - - - - 14 -
Slade 01/1976 Let’s Call It Quits / When the Chips Are Down I - 11 - - - - - -
Slade 04/1976 Nobody’s Fools / L.A. Jinx I - - - - - - - -
Slade 02/1977 Gypsy Roadhog / Forest Full of Needles I - 48 - - - - - -
Slade 04/1977 Burning in the Heat of Love / Ready Steady Kids I - - - - - - - -
Slade 10/1977 My Baby Left Me but That’s Alright Mama / O.H.M.S. I - 32 - - - - - -
Slade 03/1978 Give Us a Goal / Daddio I - - - - - - - -
Slade 10/1978 Rock ’n’ Roll Bolero / It’s All Right Buy Me I - - - - - - - -
Slade 05/1979 Ginny Ginny / Dizzy Mama I - - - - - - - -
Slade 10/1979 Sign of the Times / Not Tonight Josephine I - - - - - - - -
Slade 12/1979 Okey Cokey / My Baby’s Got It I - - - - - - - -
Slade 06/1980 Six of the Best: Night Starvation / When I’m Dancing / I’m a Rocker / Don’t Waste Your Time / Wheels Ain’t Coming Down / 9 to 5 I - - - - - - - -
Slade 10/1980 Slade Alive at Reading ’80: When I’m Dancing / Born to Be Wild / Somethin’ Else / Pistol Packin’ Mama / Keep a Rollin’ I - 44 - - - - - -
Slade ??/1980 Xmas Ear Bender: Merry Xmas Everybody / Okey Cokey / Get down and Get with It (Live) I - 70 - - - - - -
Slade 01/1981 We’ll Bring the House Down / Hold on to Your Hats I - 10 - - - - - -
Slade ??/1981 We’ll Bring the House Down / Wheels Ain’t Coming Down I - - - - - - - -
Slade 03/1981 Wheels Ain’t Coming Down / Not Tonight Josephine I - 60 - - - - - -
Slade ??/1981 Knuckle Sandwich Nancy / I’m Mad I - - - - - - - -
Slade ??/1981 Lock up Your Daughters / Sign of the Times I - 29 - - - - - -
Slade 03/1982 Ruby Red/ Funk Punk & Junk / Rock and Roll Preacher (Live) / Take Me Bak ’Ome (Live) I - 51 - - - - - -
Slade  ??/1981 Rock and Roll Preacher (Hallelujah I’m on Fire)/ Knuckle Sandwich Nancy I - - - 49 - - - -
Slade ??/1982 (And Now the Waltz) C’est La Vie / Merry Xmas Everybody (Live & Kickin’) I - 50 - - - - - -
Slade 11/1983 My Oh My / Keep Your Hands off My Power Supply I 37 2 8 4 5 2 1 1
Slade 11/1983 My Oh My / Keep Your Hands off My Power Supply / Don’t Tame a Hurricane (Maxi Ep) I - - - - - - - -
Slade 01/1984 Run Runaway / Two Track Stereo One Track Mind I 20 7 - 19 - - 4 7
Slade 11/1984 All Join Hands / Here’s To… I - 15 - - - - 19 -
Slade 01/1985 7 Year Bitch / Leave Them Girls Alone I - 60 - 39 - - - -
Slade 03/1985 Myzsterious Mizster Jones / Mama Nature Is a Rocker I - 50 - - - - - -
Slade ??/1985 Little Sheila / Time to Rock I 86 - - - - - - -
Slade 11/1985 Do You Believe in Miracles / My Oh My (Swing Version) I - 54 - - - - - -
Slade 02/1987 Still the Same / Gotta Go Home / The Roaring Silence / Don’t Talk to Me About Love (Doppel Single) I - 73 - - - - - -
Slade 04/1987 That’s What Friends Are For / Wild Wild Party I - 95 - - - - - -
Slade 07/1987 You Boyz Make Big Noize (2 Versionen auf 17cm/3 auf 30cm) I - - - - - - - -
Slade ??/1987 We Won’t Give In / Ooh La La in L.A. I - - - - - - - -
Slade ??/1988 Let’s Dance / Standing on the Corner I - - - - - - - -
Blessings In Disguise ??/1989 Crying in the Rain / Wild Nites Holder + Hill - - - - - - - -
Slade 10/1991 Radio Wall of Sound / Lay Your Love on the Line I - 21 14 - - - - -
Slade 12/1991 Universe / Red Hot / Merry Xmas Everybody I - - - - - - - -
Slade ??/2002 Some Exercise II - - - - - - - -

Alben

Jahr Album Besetzung USA UK AUS D A CH S N
1969 Beginnings (als Ambrose Slade) I - - - - - - - -
1970 Play It Loud I - - - - - - -
1972 Slade Alive! I 158 2 1 25 8 - - 3
1972 Slayed? I 69 1 1 25 8 - - 3
1973 Sladest I 129 1 3 3 10 - - 4
1974 Old New Borrowed and Blue I 168 1 6 20 - - - 3
1974 Slade in Flame I 93 6 25 - - - - -
1976 Nobody’s Fools I - 14 - - - - 14 -
1977 Whatever Happened to Slade? I - - - - - - - -
1978 Alive Vol. 2 I - - - - - - - -
1979 Return to Base I - - - - - - - -
1980 Smashes I - 29 - - - - - -
1981 We’ll Bring the House Down I - 25 - - - - - -
1981 Till Deaf Do Us Part I - 68 - - - - - -
1982 Slade on Stage I - 51 - - - - - -
1983 The Amazing Kamikaze Syndrome I - 49 50 9 17 5 1 2
1984 Keep Your Hands off My Power Supply I 33 - - - - - - -
1984 Slade’s Greats I - 89 - - - - - -
1985 Rogues Gallery I 132 60 - 38 - 13 27 5
1985 Crackers – The Slade Christmas Party Album I - 34 - - - - - -
1987 You Boyz Make Big Noize I 133 98 - - - - - 12
1991 Wall of Hits I - 34 - 44 - - - -
1995 Keep on Rockin! II - 97 - - - - - -
1997 Greatest Hits – Feel the Noize I - 19 - - - - - -
1999 Wild Nites II - - - - - - - -
2002 Cum on Let’s Party! II - - - - - - - -
2003 Superyob II - - - - - - - -
2004 Get Yer Boots On I - - - - - - - -
2005 The Very Best of … Slade I - 39 28 - - - - -
2006 Slade Alive! The Live Anthology I - - - - - - - -
2006 Slade Anthology ’69 -’01 (4CD Box Set Remastered) I - - - - - - - -
2007 B-Sides I - - - - - - - -

DVD

  • Slade in Flame (2003) (Produktion 1974)
  • Slade Inside 1971-1991
  • Slade The very Best of (2005)
  • Slade Alive World's Greatest Albums (2006)

Literatur

  • The Slade story by George Tremlett 1975 Futura Publications Ltd, ISBN 0-86007-193-6
  • Flame by John Pidgeon 1975 Panther Books Ltd, ISBN 0-586-04252-0
  • The Slade Papers Collection of Fan Club News Letters 1971-76 by Fan Club Barn Publishings 1976
  • Slade: All Crazy Now: Feel the Noize by Chris Charlesworth 1984 Onibus Press, ISBN 0-7119-0538-X
  • Noddy Holder: Who´s Crazee Now? Autobiography, 2000, ISBN 0-09-187503-X

Weblinks


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