Johann Hartwig Ernst Graf von Bernstorff

Johann Hartwig Ernst Graf von Bernstorff
Graf von Bernstorff

Johann Hartwig Ernst Graf von Bernstorff (* 13. Mai 1712 in Hannover; † 18. Februar 1772 in Hamburg) war ein deutscher Diplomat und wichtiger dänischer Minister als aufgeklärter Reformer, er war mit Friedrich Gottlieb Klopstock befreundet.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Von 1732 an war er in dänischen Diensten und wurde zunächst von Christian VI. als Abgesandter an den sächsischen Hof nach Dresden geschickt, später unter anderem nach Regensburg und Paris. 1751 wurde er als Nachfolger von Johan Ludvig von Holstein Außenminister des Königreichs Dänemark (und damit auch Norwegens) und einflussreichster Mann im dänischen Staat unter den Königen Friedrich V. und Christian VII.. 1770 wurde er von Johann Friedrich Struensee entlassen.

1751 heiratete Graf von Bernstorff Charitas Emilie Gräfin von Buchenwald (1733–1820). Seit 1779 lebte sie in Weimar mit ihrer Nichte Sophie von Schardt. Der Bruder Frau von Schardts war Hans Joachim von Bernstorff (* 3. August 1754; †?), der Neffe von Charitas Emilie, der 1778 und 1780 Kanzleidirektor in Celle war. Charitas war die Patin von Johann Gottfried Herders Kindern Adelbert und Emil.

Augusta Louise Gräfin von Bernstorff, war eine geborene Gräfin zu Stolberg-Stolberg (1753–1835), die seit 1783 verheiratet mit Andreas Peter Graf von Bernstorff gewesen ist, der der Neffe und seit 1773 der Nachfolger von Hartwig Ernst (1735–1797) war. Sie war eine Brieffreundin Johann Wolfgang von Goethes.

Exemplarisch kann die St.-Petri-Kirche (Kopenhagen) genannt werden, welche quasi eine deutsche Enklave und Kulturkolonie der Hafenstadt inmitten der dänischen Kirchenorganisation darstellte, seit Bernstorff dort Minister geworden war. Das Haus von Balthasar Münter z. B., der Vater von Friedrich Münter, wurde schon nach kurzer Zeit der Mittelpunkt der deutschen Gemeinde Kopenhagens. Hierher kamen u.a. Friedrich Gottlieb Klopstock, die Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg, Christian zu Stolberg-Stolberg, Matthias Claudius, Heinrich Wilhelm von Gerstenberg, Johann Andreas Cramer, Johann Bernhard Basedow und Carsten Niebuhr[1].

Literatur

Einzelnachweise

  1. Vgl.: Edith Rosenstrauch-Königsberg, „Friedrich Münters Reisen und Briefe in ihren europäischen Bezügen“, Reimar Hobbing Verlag, Essen 1987

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