Johann Liss

Johann Liss

Johann Liss (* um 1597 in Oldenburg, Holstein; † 5. November 1631 in Verona) war nächst Adam Elsheimer der bedeutendste deutsche Maler des 17. Jahrhunderts.

Die Verzückung des Hl. Paulus, Gemäldegalerie (Berlin)

Nach seiner ersten Ausbildung in Schleswig-Holstein setzte er seine Studien in den Niederlanden fort, seine wichtigsten Stationen waren Amsterdam, Haarlem und Antwerpen. Um 1620 reiste er über Paris nach Italien, arbeitete zunächst in Venedig und ließ sich um 1622 in Rom nieder, wo er sich den Nachfolgern Caravaggios anschloss. Um 1627 kehrte er nach Venedig zurück und übernahm den Auftrag für ein großes Altarbild, die 'Inspiration des Hl. Hieronymus', in S. Niccolò da Tolentino, das noch heute dort zu sehen ist. Liss starb an den Folgen der 1629 in Venedig ausgebrochenen Pest, der er nach Verona zu entkommen versuchte.

Infolge seines frühen Todes hat er nur ein kleines Lebenswerk hinterlassen. Er war ein passionierter Figurenmaler, der ebenso mythologische wie biblische Themen schätzte, ein Meister der Farben und der von der großen italienischen Tradition geprägten Barockmalerei. Seine künstlerische Wirkung hat sich erst im 18. Jahrhundert, besonders in Venedig (Sebastiano Ricci, Piazzetta, Tiepolo) entfalten können.

Werke

Literatur

  • Joseph Eduard WesselyLiss, Johan. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 748 f.
  • Rüdiger Klessmann, Johann Liss. Eine Monographie mit kritischem Oeuvrekatalog, Davaco Publishers, Doornspijk 1999, ISBN 90-70288-07-9.
  • Eckhard Leuschner: 'Cephalus gibt sich Procris zu erkennen: zu einer Radierung des Johann Liss', in: Ovid: Werk und Wirkung. Festgabe für Michael von Albrecht zum 65. Geburtstag, Bd. II, Frankfurt/Main 1999, S. 1123-1131.

Weblinks

 Commons: Johann Liss – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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