Johanna Töpfer

Johanna Töpfer
Johanna Töpfer spricht auf der Volkskammertagung 1986

Johanna Töpfer, geb. Schrocko (* 3. April 1929 in Schneidemühl, Grenzmark Posen-Westpreußen; † 7. Januar 1990 in Berlin), war eine DDR-Politikerin, stellvertretende Vorsitzende des FDGB und Wirtschaftswissenschaftlerin.

Leben

Sie entstammte einer Arbeiterfamilie und besuchte Volks- und Handelsschule. Von 1945-1950 war sie beruflich bei der Deutsche Reichsbahn als Wagenputzerin, Sekretärin, und zuletzt in der Kaderabteilung der Reichsbahndirektion Leipzig tätig. 1951-1952 erfolgte ein Besuch des Lehrerseminars in Dresden, mit einem Fernstudium an der Humboldt-Universität Berlin. 1955 erhielt sie ihren Abschluss als Diplom-Wirtschaftlerin. Seit 1952 war sie als Lehrerin tätig, es folgte von 1959-1964 die Aspirantur am Institut für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED und die Promotion zum Dr. rer. oec.

Mitgliedschaften

Töpfer war seit 1945 Mitglied des FDGB, seit 1949 der SED und ab 1955 Stellvertretende Direktorin der FDGB-Zentralschulen in Beesenstedt und Grünheide. Von 1956 bis 1959 übernahm sie eine Tätigkeit, zuletzt als Sektorleiterin, im FDGB-Bundesvorstand. Nach der Hochschulausbildung 1964-1965 war sie erneut Mitarbeiterin im FDGB-Bundesvorstand und dann von 1965-1970 Dozentin und stellvertretende Direktorin der Gewerkschaftshochschule "Fritz Heckert" in Bernau bei Berlin. 1968 erhielt sie eine Professur daselbst und wurde von 1968 bis 1989 Mitglied des Präsidiums des FDGB-Bundesvorstandes, Sekretärin sowie seit Januar 1971 neben Wolfgang Beyreuther Stellvertreterin des Vorsitzenden des FDGB-Bundesvorstandes, 1971-1989 Mitglied des ZK der SED. 1973 bis 1977 war Töpfer Vizepräsidentin des DDR-Friedensrates und von 1976 bis 1990 Mitglied der Volkskammer, dabei zeitweise zwischen 1976 und 1981 Mitglied des Präsidiums der Volkskammer. Am 7. Januar 1990 beging Töpfer Suizid; sie resignierte vor den Angriffen auf ihre Person in der Wendezeit.

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