John Gotti

John Gotti
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Polizeifoto von John Gotti aufgenommen am 11. Dezember 1990 vom FBI in New York

John Gotti (* 27. Oktober 1940; † 10. Juni 2002 in Springfield (Missouri)) war ein hochrangiger Mobster in New York City und Oberhaupt der Gambino-Familie.

Auf Grund seiner zahlreichen Anklagen wurde er zu einem der bekanntesten Mitglieder der Cosa Nostra nach Al Capone. Da diese Anklagen aber an ihm abzuperlen pflegten wie Fremdstoffe von einer Teflonbeschichtung, erhielt er den Spitznamen „Teflon-Don“. Aufgrund seines eleganten Auftretens in der Öffentlichkeit (darunter bei den Gerichtsverhandlungen gegen ihn) mit vielen exklusiv-geschneiderten Maßanzügen war ein weiterer Spitzname, der ihn in den Medien begleitete, der des „Dapper Don“ (zu deutsch in etwa: der elegant gekleidete Don)

Er war der erste zeitgenössische Mobster, der in den Medien umfassend präsent war; unter anderem schaffte er es auf die Titelseiten von Time, People und New York Times Magazine. Den Prozess, in dessen Verlauf er schließlich verurteilt wurde, kommentierte die Presse regelmäßig in mehreren Kolumnen und die Prozession seines Begräbnisses wurde von zahlreichen Fernsehreportern von Hubschraubern aus gefilmt.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Frühe Jahre

John Gotti war der zweitälteste von fünf Brüdern und wuchs mit ihnen in Ozone Park (Queens, New York City) auf. Schon früh schlug John eine kriminelle Laufbahn ein, worin ihm alle seine Brüder folgten. Geradezu prädestiniert für Verbrecher war dabei der nahgelegende JFK-Flughafen, dessen Zulieferer und Lagerhäuser immer wieder ausgeraubt wurden, oft, weil korrupte Gewerkschafts- und Wachbeamte bestochen wurden. Gotti stieg dabei rasch zu einem geachteten Mitglied des Gambino-Clans auf.

Drogenhandel

Seine Leute, insbesondere sein Bruder Gene, waren alle als Drogenhändler bekannt, was mehrmals zu Konflikten mit Paul Castellano, dem Boss der Familie, führte, der seinen Leuten diese Geschäfte untersagt und stattdessen der sizilianischen Mafia überlassen hatte (Pizza Connection). Aniello Dellacroce, Castellanos zweiter Mann, unterstützte Gotti, verstarb allerdings im Dezember 1985.

Angesichts der drohenden Gefahr, dass Castellano nun gegen die Überreste der Dellacroce-Gotti-Crew vorgehen könnte, und vor dem Hintergrund, dass Castellano zu diesem Zeitpunkt viele Gangster gegen sich aufgebracht hatte, entschloss sich Gotti, selbst die Initiative zu ergreifen, und plante die Beseitigung seines Bosses. So ließ er Castellano und seinen neu ernannten Stellvertreter Thomas Bilotti - welcher direkt nach Dellacroces Tod zum neuen Underboss bestimmt worden war - am 16. Dezember 1985 vor dem Sparks Steak House in Manhattan erschießen, wo sich Castellano vermutlich mit John Gotti wegen einer Aussprache treffen wollte. Tatkräftige Hilfe bei der Planung erhielt Gotti dabei von den Capos James „Jimmy Brown“ Failla und Frank DeCicco, welche ursprünglich loyal zu Castellano standen, jedoch von Gotti zum Hinterhalt überredet werden konnten, indem er ihre Unzufriedenheit über die Führungsweise Castellanos schürte. Ob Failla wirklich an dem Attentat beteiligt war, ist allerdings unklar.

Beim Anschlag auf Castellano/Bilotti zählte das eigentliche Team vermutlich 11 Angreifer. Während Gotti und Gravano das Attentat aus einem Auto auf der gegenüberliegenden Seite beobachteten, bestand das eigentliche 4-köpfige hit team vermutlich aus Vincent Artuso, Salvatore „Fat Sally“ Scala, Edward Lino und John Carneglia. Als Rückhalt für eventuelle Probleme standen wahrscheinlich Dominick Pizzonia, Angelo Ruggiero, Joseph Watts, Richard „The Iceman“ Kuklinski und Anthony „Tony Roach“ Rampino bereit. Polizeiquellen vermuten, dass die tödlichen Castellano-Schüsse Carneglia abgegeben hat, während Rampino Thomas Bilotti ermordete. Der Mord ging als „Steakhouse Massacre“ in die Kriminalgeschichte ein.

Gotti als Pate

John Gotti, der zusätzlich mit einigen unzufriedenen Capos der Familie wie Salvatore Gravano verbündet war, wurde nun einstimmig zu Castellanos Nachfolger gemacht, er machte DeCicco zum Dank an dessen Beteiligung zu seinem Unterboss und Gravano (ebenso beim Attentat zugegen) zum Consigliere, seinen Bruder Gene beförderte er zum Capo.

Die Art seiner Machtergreifung wurde von den anderen vier Familien nicht gerne gesehen; Morde an Führungskräften bedurften eigentlich der Abstimmung innerhalb der Kommission des National Crime Syndicate. Vittorio Amuso, Boss der Lucchese-Familie, sein gefürchteter „Underboss“ Anthony „Gaspipe“ Casso und Vincent Gigante von der Genovese-Familie planten deshalb Gottis Tod. Am 13. April 1986 wurde Frank DeCicco mit seinem Auto in die Luft gesprengt, Gotti aber verfehlt. Dieser Anschlag löste eine blutige Fehde aus, die zu vielen Toten bei den drei beteiligten Familien führte.

Gottis öffentliches Auftreten, der sich gerne den Zeitungen und im Fernsehen zeigte, steigerte seine Unbeliebtheit in Kreisen der Cosa Nostra, da er die öffentliche Aufmerksamkeit auf die illegalen Aktivitäten der Verbrecher lenkte. Zeitweise ließ Gotti sich fast jeden Abend vor dem Ravenite Club, wo sich seine Leute versammelten, von Reportern filmen, und in vielen kleinen Prozessen stieg sein Bekanntheitsgrad noch, da er die Strafverfolgung immer wieder dazu aufforderte, ihm doch endlich etwas nachzuweisen. Allerdings war es auf diese Weise seinen Gegnern innerhalb der Mafia schwer möglich, ihn unter dieser massiven öffentlichen Beobachtung gewaltsam zu beseitigen.

Pentiti

Das Ende kam letztendlich durch Verräter aus den eigenen Reihen. Normalerweise hält sich jeder Mobster an die Omertà und wird nicht als Pentito (it: Reuiger) zum Kronzeugen der Justiz.

Allerdings wurde durch interne Auseinandersetzungen innerhalb der Lucchese-Familie eine Kettenreaktion in Gang gesetzt. Amuso und Casso hatten ihren Außenposten in New Jersey kaltgestellt. Insbesondere Alphonse D'Arco sagte nun vor den Behörden aus. Dies führte dann letztendlich auch dazu, dass Sammy Gravano verhaftet wurde, der dann gegen Vincent Gigante, John Gotti und dessen Consigliere Frank LoCascio aussagte. 1991 wurde Amuso, 1992 John Gotti und 1994 Casso verhaftet und angeklagt. Vincent Gigante wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt.

Insbesondere wegen Gravanos Aussage wurde Gotti zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt; Gravano erhielt durch das Zeugenschutzprogramm der USA eine neue Identität in Arizona, nahm dort aber seine kriminelle Karriere wieder auf. Seine erneute Verhaftung 1999 kam dabei dem auf ihn angesetzten Mordkommando zuvor.

Nachlass

Auch in Haft blieb er formales Oberhaupt der Gambino-Familie, was er durch die Beförderung seines Bruders Richard zum Capo weiter festigte. Der Gambino-Clan zerfiel unter seinem gleichnamigen Sohn John A. Gotti (auch „Junior“ Gotti genannt) und seinem Bruder Peter in den 1990er-Jahren schnell und soll heute kaum mehr eine Rolle spielen, insbesondere als auch noch seine Brüder Richard und Peter am 13. März 2003 eine 16jährige Haftstrafe antreten mussten. Allerdings kehrte das hochrangige Mitglied der Gambino-Familie John D'Amico nach einer langjährigen Haftstrafe nach Brooklyn zurück und gilt seit 2002 - seitens des FBI - als neues Oberhaupt der Gambino-Familie und eigentlicher Nachfolger von John Gotti.

Familienverhältnisse

John Gotti war einer von fünf Söhnen (Richard V., John, Gene, Peter und Vincent) des Ehepaars John Gotti, Sr. und dessen Frau Fannie, die alle Mitglieder der Cosa Nostra wurden.

So ist z.B. Richard V. Gotti (* 1942 in Brooklyn), ein jüngerer Bruder Johns, etwa seit 1962 für den Clan tätig und seit 1988 Mitglied der 'Familie'. In der Haft versuchte John, ihn als Capo durchzusetzen, um seine Position als Oberhaupt der Gambino-Familie zu festigen. Auch sein Sohn Richard G. Gotti (* 30. November 1967), gilt ab 1992 als Mitglied der Gambino-Familie, für die er mit Beginn der 1980er Jahren tätig war.

Am 13. März 2003 musste Richard V. zusammen mit seinem Sohn Richard G. und Bruder Peter Gotti eine 16jährige Haftstrafe wegen Erpressung antreten.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. US Department of Justice, 4. Juni 2002


Vorgänger Amt Nachfolger
Paul Castellano Oberhaupt der
Gambino-Familie“ der La Cosa Nostra

1985–2002
John D’Amico

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