Josef Wieland

Josef Wieland

Josef Wieland (* 14. Mai 1951 in Bedburg) ist ein deutscher Wirtschaftsethiker, der insbesondere durch das von ihm entwickelte Konzept der Governanceethik, das an die Systemtheorie von Niklas Luhmann und den Ansatz der Neuen Institutionenökonomik in Hinblick auf die Transaktionskosten anknüpft, bekannt geworden ist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wieland machte zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann und war anschließend zehn Jahre in der Industrie tätig. Im Anschluss studierte er Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Universität Wuppertal. Nach seinem Abschluss als Diplom-Ökonom 1985 war Wieland bis 1990 Mitarbeiter am Wuppertaler Lehrstuhl "Markt und Konsum" von Bernd Biervert, wo er 1988 mit der Arbeit "Die Entdeckung der Ökonomie" mit summa cum laude promoviert wurde.

Von 1990 bis 1995 war Wieland an der Westfälische Wilhelms-Universität Münster Leiter der Forschungsstelle Wirtschaftsethik. 1995 habilitierte er sich im Fach Volkswirtschaftslehre an der Universität Witten/Herdecke über "Ökonomische Organisation, Allokation und Status".

Josef Wieland lehrt seit 1995 an der Hochschule Konstanz, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, das Fach Wirtschafts- und Unternehmensethik. Er ist Gründer des "Konstanz Institut für WerteManagement" (KIeM) an der Hochschule Konstanz, Direktor der Zentrum für Wirtschaftsethik GmbH (ZfW), dort Gründer des Anwenderrats für Wertemanagement ZfW sowie langjähriger Studiengangsleiter des MBA-Studiengangs "Human Capital Management". 2001 war er Gastprofessor für Management und Ethik an der Zhejiang-Universität, China; 2006 Gastprofessor an der Royal Holloway University of London sowie Mitarbeiter am Forschungsprojekt „Stakeholder Management and CSR in Europe“.

Wirken

Für seine Forschungen erhielt Wieland 2004 den mit 100.000 Euro dotierten Landesforschungspreis des Landes Baden-Württemberg für angewandte Forschung. Bereits 1998 erhielt Josef Wieland den Max-Weber-Preis für Wirtschaftsethik des Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in Köln.

Seit 2005 arbeitet er in dem DIN-Arbeitsausschuss "Gesellschaftliche Verantwortung von Organisationen" sowie in der entsprechenden internationalen Working Group on Social Responsibility der ISO. Wieland ist ebenso seit 2005 wissenschaftlicher Berater der Initiative "Freiheit und Verantwortung" des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI).

Schriften

  • Human Capital und Werte: die Renaissance des menschlichen Faktors (Hg.), Metropolis-Verlag Marburg 2001, ISBN 3-89518-354-7
  • Corporate Citizenship: Gesellschaftliches Engagement - unternehmerischer Nutzen (Hg. mit Walter Conradi), Metropolis-Verlag Marburg 2002, ISBN 3-89518-397-0
  • Standards and Audits for Ethics Management Systems (Hg.), Springer Berlin et al. 2003, ISBN 3-540-40206-3
  • Handbuch Wertemanagement. Erfolgsstrategien einer modernen Corporate Governance (Hg.), Murmann Hamburg 2004, ISBN 3-938017-06-6
  • Normativität und Governance. Gesellschaftstheoretische und philosophische Reflexionen der Governanceethik, Metropolis-Verlag Marburg 2005, ISBN 3-89518-521-3
  • Die Ethik der Governance, Metropolis-Verlag Marburg 2007 (5. Aufl.), ISBN 3-89518-606-6
  • Governanceethik im Diskurs (Hg.), Metropolis-Verlag Marburg 2005 (2. Aufl.), ISBN 3-89518-536-1
  • Die Tugend der Governance (Hg.), Metropolis-Verlag Marburg 2006, ISBN 3-89518-546-9
  • Governanceethik und Diskursethik - ein zwangloser Diskurs (Hg.), Metropolis-Verlag Marburg 2007, ISBN 978-3-89518-592-2
  • Manifest Globales Wirtschaftsethos. Konsequenzen und Herausforderungen für die Weltwirtschaft. Manifesto Global Economic Ethic. Consequences and Challenges for Global Businesses. München: dtv 2010, gemeinsam mit Küng, H., Leisinger, K.. ISBN 978-3-423-34628-3

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wieland — männlicher Vorname und Familienname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Bekannte Namensträger 3 Familienname 4 Unternehmen …   Deutsch Wikipedia

  • Wieland Elfferding — (* 1950) ist ein in Berlin lebender deutscher Autor und Publizist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2.1 Essays 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Ostendorf — (* 1956 in Cloppenburg) ist ein deutscher Schauspieler. Nach dem Studium an der Schauspielschule Bochum waren seine ersten Engagements an den Bühnen in Moers, Wuppertal und Basel. Später war er Mitglied im Ensemble des Deutschen Schauspielhauses… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Greindl — Nacimiento 23 de diciembre de 1912 Múnich, Alemania Fallecimiento 16 de abril de 1993 Viena, Austria Nacionalidad …   Wikipedia Español

  • Josef Starkbaum — Josef (Joschi) Starkbaum (* 22. März 1934 in Brünn) ist ein österreichischer Ballonfahrer und Pilot. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Einzelnachweise 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Zäuner — (* 2. Mai 1890 in Augsburg; † 10. Januar 1950 in Baar) war ein bayerischer Politiker der KPD und antifaschistischer Widerstandskämpfer. Leben Beruflich war Josef Zäuner als Fabrikarbeiter tätig. Am 31. Januar 1924 wurde er für die VKPD… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef Greindl — (born 23 December 1912 in Munich 16 April, 1993 in Vienna, Austria) was a German bass.Josef Greindl studied at the Munich Music Academy with Paul Bender. His debut was in 1936, as Hunding in Wagner s Die Walküre in the State Theatre in Krefeld.… …   Wikipedia

  • Josef Depenbrock — (* 1. November 1961 in Ahaus) ist ein deutscher Journalist. Er war bis zum März 2009 Chefredakteur der Berliner Zeitung sowie Vorsitzender der Geschäftsführung der BV Deutsche Zeitungsholding, Verwaltungsgremium der BZ. Auch von letzterer… …   Deutsch Wikipedia

  • Josef von Führich — Joseph Ritter von Führich (* 9. Februar 1800 in Kratzau in Böhmen; † 13. März 1876 in Wien), genannt der Theologe mit dem Stifte, war ein österreichischer Maler religiöser Themen und Historienmaler. Der Gang nach Emmaus Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Wieland Wagner — Con la cantante Ursula Boese en 1958. Wieland Wagner (Bayreuth, 5 de enero de 1917 – Múnich, 17 de octubre de 1966) fue el primogénito de los cuatro hijos (Wieland, Wolfgang, Friedelinde y Verena) de Siegfried Wagner y la inglesa Winifred Wagner …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”