José Antonio Dammert Bellido

José Antonio Dammert Bellido

José Antonio Dammert Bellido (* 20. August 1917 in Lima, Peru; † 10. September 2008 ebenda) war Bischof der peruanischen Diözese Cajamarca. Er galt als erster „Indiokatechet“ der Welt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Leben

José Antonio Dammert Bellido, dessen Großvater aus Deutschland ausgewandert war, studierte in Pavia und Rom Rechtswissenschaften und Kanonisches Recht. An der Universität Pavia wurde er in Zivilrecht promoviert. 1934 besuchte er erstmals Deutschland. 1938 wurde er Generalsekretär an der Pontificia Universidad Católica del Perú in Lima und Professor für Römisches Recht, später auch noch für Kirchenrecht und Kirchengeschichte. Zudem war er Präsident der „Katholischen Jugend“ der Erzdiözese Lima. Parallel studierte er von 1941 bis 1946 Theologie am Seminar Santo Toribio in Lima und empfing die Priesterweihe am 21. Dezember 1946. Von 1952 bis 1958 war er Vizerektor der Universität.

Papst Pius XII. ernannte ihn 1958 zum Titularbischof von Amathus in Palaestina und bestellte ihn zum Weihbischof im Erzbistum Lima. Die Bischofsweihe spendete ihm am 15. Mai 1958 der Erzbischof von Lima und spätere Kardinal Juan Landázuri Ricketts OFM; Mitkonsekratoren waren Carlos Alberto Arce Masías, Bischof von Piura in Peru, und Fidel Mario Tubino Mongilardi, Weihbischof in Lima. Von 1957 bis 1962 war er erster Generalsekretär der peruanischen Bischofskonferenz.

Johannes XXIII. ernannte ihn 1962 zum Bischof des Bistums Cajamarca. Auf dem Vaticanum II von 1962 bis 1965 war er Teilnehmer aller vier Sitzungsperioden.

Seinem altersbedingten Rücktrittsgesuch wurde 1992 durch Johannes Paul II. stattgegeben.

Wirken

„Don Pepe“ war maßgebender Meilenstein für den kirchlichen Aufbruch in Lateinamerika nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, vor allem mit seinem wesentlichen Engagement in der CELAM. Von 1990 bis 1992 war er Präsident der peruanischen Bischofskonferenz.

Das von ihm geführte Bistum Cajamarca besitzt internationales Ansehen und ist Wegweiser für die einheimischen Kirchen. Dammert Bellido wird auf eine Stufe gestellt mit Hélder Câmara und Leonidas Proaño in der Arbeit mit den Ärmsten in den Elendsvierteln von Cajamarca, ein Ort mit den größten Goldvorkommen Amerikas und den profitabelsten der Welt. Er lehnte Insignien bischöflicher Macht und Wappen ab und fühlte sich dem Geist von Charles de Foucauld verpflichtet. Mit Papst Paul VI. war Bischof Dammert freundschaftlich verbunden.[2]

Seine Mutter war die Gründerin der Acción Católica für Frauen in Peru.

Literatur

  • Willi Knecht, Hartmut Heidenreich: „Die Wehklagen derer, die leiden, lassen mich nicht ruhen“ – José Dammert Bellido, Bischof von Cajamarca, Peru. In: Johannes Meier (Hrsg.): Die Armen zuerst: 12 Lebensbilder lateinamerikanischer Bischöfe. Mainz: Matthias-Grünewald 1999 ISBN 3-7867-2133-5
  • Willi Knecht: Freiburg, Ulm und Cajamarca – Was man von den Christen in Peru lernen kann. In: imprimatur ISSN 0946-3178 2001, Hefte 4 u. 5+6
  • Willi Knecht, Elmar Klinger, Ottmar Fuchs (Hrsg.): Die globale Verantwortung: Partnerschaften zwischen Pfarreien in Deutschland und Peru. Würzburg: Echter 2001 ISBN 3-429-02391-2
  • Willi Knecht: Die Kirche von Cajamarca: die Herausforderung einer Option für die Armen in Peru. Münster: Lit 2005 ISBN 3-8258-8900-9 Online-Ressource
  • Willi Knecht: Eine Kirche der Armen, in: Thomas Franz, Hanjo Sauer (Hrsg.): Glaube in der Welt von heute – Theologie und Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, Würzburg: Echter 2006 ISBN 978-3-429-02804-6

Einzelnachweise

  1. „José Dammert Bellido – ein Bischof mit Poncho und Sombrero“, Willi Knecht, 7. Februar 2007
  2. „José Dammert Bellido – ein Bischof mit Poncho und Sombrero“, Willi Knecht, 7. Februar 2007

Weblinks


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