Judenfeindlichkeit

Judenfeindlichkeit
Der wandernde Ewige Jude, farbiger Holzschnitt von Gustave Doré, 1852, Reproduktion in einer Ausstellung in Yad Vashem, 2007

Judenfeindlichkeit (auch Judenhass, Judenfeindschaft, gegebenenfalls Judenverfolgung) bezeichnet eine pauschale Ablehnung der Juden und des Judentums.

Dieses Phänomen ist seit etwa 2.500 Jahren bekannt und hat besonders die Geschichte Europas über weite Strecken begleitet. Feindschaft gegenüber den Juden reicht von Verleumdung, Diskriminierung und Unterdrückung über lokale und regionale Ausgrenzung, Verfolgung und Vertreibung bis hin zu Versuchen ihrer vollständigen Ausrottung. Diese führten in der Zeit des Nationalsozialismus zum Holocaust (1941–1945).

Juden werden – anders als bei allgemeiner Fremdenfeindlichkeit – oft bestimmte unveränderliche Eigenschaften zugeschrieben. Während manche dieser Judenklischees gleich blieben, änderten sich die Gründe und Ziele ihrer Ablehnung. Sind diese überwiegend religiös, spricht man von Antijudaismus. Sozialökonomisch, ethnisch-nationalistisch und rassistisch begründete Judenfeindschaft nennt man im Anschluss an deren Vertreter seit 1879 Antisemitismus.

Inhaltsverzeichnis

Differenzierungen

Dabei unterscheidet die Antisemitismusforschung oft einen modernen bzw. Rasse-Antisemitismus (1879–1945) vom Frühantisemitismus (von etwa 1800 bis 1879) und vom sekundären Antisemitismus (nach 1945). Siehe auch

Wo Charaktermerkmale, Ideen und gesellschaftliche Tendenzen als „jüdisch“ abgelehnt werden, obwohl es dort kaum oder keine Juden gibt, spricht man vom „Antisemitismus ohne Juden“. Oft wird Antisemitismus auch als Oberbegriff und Synonym für alle Formen pauschaler Judenfeindlichkeit gebraucht.

Die Ablehnung des Zionismus und des Staates Israel nennt man Antizionismus. Dieser kann antisemitische Motive enthalten oder verdecken. In Bezug auf die islamische und arabische Welt spricht man dann von einem islamischen oder arabischen Antisemitismus.

Kontinuität

Nach dem Zitat des Patriarchen aus Gotthold Ephraim Lessings Drama Nathan der Weise wurde Juden oft das Lebensrecht abgesprochen, bloß weil sie Juden sind: „Tut nichts! der Jude wird verbrannt!“ Dies drückt aus, dass prinzipielle Judenfeindlichkeit bei all ihren verschiedenen Begründungen letztlich zur Auslöschung des Judentums tendiert: indem man es zur überholten und „verworfenen“ Religion erklärte (christliches Mittelalter) oder einem allgemeinen humanen „Fortschritt“ zum Opfer bringen wollte (Zeitalter der Aufklärung) oder zum Untergang im „Rassenkampf“ bestimmte (Nationalsozialismus).

Auch die sprachlichen und bildlichen Darstellungen von Juden, etwa antijüdische Karikaturen, ähneln sich durch die Jahrhunderte stark: Sie sollten als „Feinde der Menschheit“ (Antike), „Gottesmörder“, „Brunnenvergifter“, „Ritualmörder“, „Wucherer“ (Mittelalter und frühe Neuzeit), „Parasiten“, „Ausbeuter“, „Verschwörer“ und heimliche „Weltherrscher“ (ab 1789) immer die angeblichen Verursacher aller möglichen negativen Fehlentwicklungen und menschengemachten Katastrophen sein.

Diese Stereotypen wirken bis in die Gegenwart fort und haben sich als außergewöhnlich stabil und anpassungsfähig erwiesen. Solche Judenbilder gelten daher auch als besonders typisches und wirkungsmächtiges Beispiel „für Bildung von Vorurteilen und politische Instrumentalisierung daraus konstruierter Feindbilder“ (Wolfgang Benz).

Antike Judenfeindschaft

Hauptartikel: Antike Judenfeindschaft

Die Großreiche der AntikeÄgypten, Assur, Babylonien, Persien, Griechenland und Rom – versuchten oft, den eroberten Völkern ihre Götter und Kultur aufzuzwingen. Dabei erlaubte der verbreitete Polytheismus ihnen oft einen Synkretismus: Neue Götter wurden in das eigene Pantheon aufgenommen oder man verehrte die alten Götter unter den Namen der Neuen weiter. Antike Religionspolitik war jedoch meist mit dem Gottkönigtum verbunden und von einem Staatskult überwölbt, um die unterworfenen Völker zu vereinheitlichen.

Das Judentum sah sich seit seinen Anfängen von fremden Völkern und ihren Göttern bedroht, denn es akzeptierte nur einen Gott als Schöpfer der ganzen Welt (Monotheismus). Die Juden verweigerten sich vielfach dem Polytheismus, Synkretismus und Gottkönigtum der antiken Umwelt und stellten damit die Wertorientierung und politische Einheit antiker Großreiche in Frage. Das führte zu einer Reihe von religiös-politischen Konflikten in und um die Reiche Juda und Israel. So versuchte schon der Seleukide Antiochus IV. um 170 v. Chr., den Zeuskult in Israel zu etablieren. Als dies unter den Makkabäern Widerstand auslöste, versuchte er, die Religion und damit Identität des Volkes Israel auszulöschen.

Die neue Weltmacht Rom tolerierte zunächst die eigenständige Religionsausübung des Judentums mitsamt seinem Tempelkult. In der römischen Kaiserzeit entstanden aber erneut Spannungen, die schließlich zum jüdischen Krieg führten. Er endete 70 n. Chr. mit der Zerstörung des zweiten Jerusalemer Tempels. Damit verlor das Judentum sein religiöses und staatliches Zentrum. 135 nach dem Sieg über Simon Bar Kochba verboten die Römer Juden die Ansiedlung in Jerusalem und hoben die jüdische Teilautonomie in der nun als Syria Palaestina bezeichneten Provinz auf.

In der Folgezeit verfestigten sich antijüdische Stereotypen bei gebildeten Römern: Ihnen galten Juden als „Feinde des Menschengeschlechts“ (Tacitus).

Antijudaismus

Martin Luthers antijüdische Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ 1543.

„Antijudaismus“ nennt man eine religiöse Judenfeindschaft, die im Christentum mit spezifisch theologischen Motiven begründet wurde:

Dazu wurden antijüdisch ausgelegte Textstellen des Neuen Testaments herangezogen. Dies diente anfangs der Selbstbehauptung einer judenchristlichen Minderheit in Judäa, wurde seit etwa 130 von der inzwischen heidenchristlichen Mehrheit übernommen und bis 380 in eine Staatsreligion mit universalem Herrschaftsanspruch integriert.

Im Mittelalter nahm die antijüdische Kirchenpolitik Züge einer systematischen Verfolgung an. Juden wurden nach weitgehend erfolgloser Judenmission zwangsgetauft, später ghettoisiert, kriminalisiert und dämonisiert.

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, gegen Ende der Reconquista, wurde in der spanischen Inquisition der Begriff der limpieza de sangre (spanisch für „Reinheit des Blutes“) eingeführt. Nur Christen, die nicht von zwangsgetauften Juden (Marranen) oder Muslimen (Morisken) abstammten, galten der Inquisition unter Torquemada und seinen Nachfolgern als unverdächtig. 1492, mit dem Abschluss der Reconquista, erfolgte unter den Katholischen Königen die Vertreibung der spanischen Juden.

Christliche Judenfeindlichkeit wurde auch ökonomisch und politisch begründet: Juden galten aufgrund der ihnen von den Christen zugewiesenen Berufssparten als Wucherer und arbeitsscheu, die zudem heimlich nach Herrschaft über alle Nichtjuden (insbesondere die Christen) oder sogar nach ihrer Vernichtung strebten. Mit solchen Verschwörungstheorien wurden auch Pogrome an Juden gerechtfertigt. Zu diesen kam es besonders häufig während der Kreuzzüge im 12. und 13. Jahrhundert sowie der Pestpandemie im 14. Jahrhundert.

Martin Luther riet in seiner Schrift Von den Juden und ihren Lügen 1543 den Fürsten zur Zerstörung der Synagogen und jüdischen Wohnungen, Internierung, Zwangsarbeit und schließlich Vertreibung der Juden, die er als „Fremde“ und „Gäste“ titulierte.

Diese Feindschaft bestimmte christliche Theologie vielfach bis in die Gegenwart hinein. Deshalb ist die historische Abgrenzung zum Antisemitismus umstritten.

Antisemitismus

Begriffsherkunft

Einband von Marrs Der Weg zum Siege des Germanenthums über das Judenthum aus dem Jahr 1880

Antisemitismus ist ein Antonym zu Semitismus: Dieses Abstraktum kam um 1860 auf und bezog sich ursprünglich auf Fremdworte, die aus der Sprachfamilie der „Semiten“ stammten.

„Semit“ bedeutet wörtlich „Nachfahre des Sem“, des ersten der drei Söhne Noahs neben Ham und Jafet in der Bibel (Gen 9,18 EU). Auf diese Ahnherren führt die „Völkertafel“ in Gen 10 EU alle Völker der Erde zurück und zählt die für sie seit der Sintflut entstandenen Völker als ihre Nachfahren auf. Sie teilt sie nur nach väterlicher Stammeslinie, Generationenfolge und Siedlungsgebieten, nicht sprachlichen oder rassischen Merkmalen ein. Die Biblische Exegese im Mittelalter führte diese Sicht fort und bezog die drei Stammeslinien auf die damals bekannten Kontinente: Sie ordnete die „Nachfahren Sems“ Asien, die Jafetiten Europa und Hamiten Afrika zu, ohne ihnen besondere Eigenschaften zuzuweisen. Da Gen 11,9 eine ursprünglich einheitliche Weltsprache andeutet, lag es jedoch nahe, diesen Stammeslinien verwandte Sprachen zuzuschreiben bzw. von diesen auf gemeinsame Abstammung zu folgern.

Historiker und Orientalisten im 18. Jahrhundert übernahmen diesen Sprachgebrauch, veränderten aber den Sinn der Begriffe. Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) unterschied 1710 zwischen nördlichen „Sprachen der Jafetiten“ und südlichen der „Aramäer“, in die er Sems und Hams Nachfahren einschloss. Der deutsche Historiker August Ludwig von Schlözer (1735–1809) bezeichnete 1771 die Volksgruppe der Hebräer, Araber und afrikanischen Abessinier als „Semiten“: Damit wich er von der biblischen und mittelalterlichen Völkereinteilung ab. Doch seitdem bezeichnet die Sprachwissenschaft Hebräisch, Arabisch, Aramäisch und das in Äthiopien gesprochene Amharisch als Semitische Sprachen.

1816 bewies Franz Bopp, dass die indogermanischen Sprachen miteinander verwandt und von den „semitischen“ Sprachen verschieden sind. Manche Ethnologen schlossen von dieser sprachlichen auf völkische und genetische Verwandtschaft bzw. Verschiedenheit. Sowohl Indogermanen (Arier) als auch Semiten wurden als kaukasische Rasse zusammengefasst. Obwohl die Juden in der europäischen Diaspora längst nicht mehr nur Hebräisch sprachen, wurden sie aufgrund ihrer Herkunft den Semiten zugeordnet.

Der Orientalist Christian Lassen (1800–1876) sah Arier und Semiten in seiner Indischen Altertumskunde (herausgegeben 1844–1865) als Ursprungsrassen der Zivilisation und wies ihnen verschiedene Eigenschaften zu:[1]

„Die Geschichte beweist, dass Semiten nicht die Harmonie seelischer Kräfte besitzen, die die Arier unterscheidet. Der Semit ist selbstsüchtig und ausschließend. Er besitzt einen scharfen Verstand, der ihn befähigt, Gebrauch von den Gelegenheiten zu machen, die andere schaffen, wie wir es in der Geschichte der Phönizier und später der Araber sehen.“

Auch der französische Historiker und Philologe Ernest Renan (1823–1892) behauptete in seinen Études d'Histoire Religieuse (Studien zur Religionsgeschichte) 1862, „Semiten“ sei jeder militärische, politische, wissenschaftliche und geistige Fortschritt fremd; Intoleranz sei die natürliche Folge ihres Monotheismus (Judentum, Christentum und Islam als „semitische Religion“), den sie den vom Polytheismus geprägten Ariern aus ihrer Kultur übergestülpt hätten. Ihr „arrogantes Erwählungsbewusstsein“ sei seit 1800 Jahren verantwortlich für den Hass auf sie. Zugleich warnte Renan davor, die heutigen Juden als „Semiten“ zu bezeichnen.

1860 benutzte der jüdische Bibliograph und Orientalist Moritz Steinschneider bei seiner Besprechnung von Renan erstmals den Begriff „antisemitische Vorurteile“. Für das preußische Staatslexikon von 1865 kennzeichnete dieses Adjektiv eine dem „typisch“ Jüdischen entgegengesetzte Haltung. Der Wortbestandteil „semitisch“ hatte sich also nun schon auf die Bedeutung „jüdisch“ eingeengt. Diese abwertende Kategorisierung übernahmen dann rassistische Judengegner und bezogen sie auf alle Juden.

Verwendung bis 1945

Hauptartikel: Antisemitismus (bis 1945)

Nationalistische Einigungsbewegungen lehnten Juden seit 1789 als Nutznießer der allgemeinen Menschenrechte ab, die sich mit der Französischen Revolution in Europa durchzusetzen begannen. Ihre Judenfeindschaft reagierte also auf die damals eingeleitete Jüdische Emanzipation. Dabei wirkte der tradierte christliche Judenhass auch im aufgeklärten Bürgertum fort, suchte sich aber nun pseudowissenschaftliche, der veränderten historischen Lage angepasste Gründe.

Ab etwa 1860 keimte der Rassismus auf. Auch Juden wurden nun als eigene, von den übrigen Europäern unterschiedene „Rasse“ definiert. Damit wurde der ältere Antijudaismus nicht abgelöst, aber umgeformt und überlagert. Besonders in Deutschland, im zaristischen Russland, im Habsburger Vielvölkerstaat Österreich und in Frankreich bildete sich daraus eine politische Ideologie, auf die sich ein Konglomerat antiliberaler, ethnisch-national gesinnter Gruppen verständigen konnte. Sie machten die Bekämpfung, Isolierung, Vertreibung und schließlich Vernichtung alles „Semitischen“ zu ihrem Programm. Gemeint waren stets die Juden.

Der deutsche Journalist Wilhelm Marr machte die Juden seit 1873 für den damaligen Gründerkrach verantwortlich.[2] Er gilt als Erfinder des Substantivs „Antisemitismus“, das er benutzte, um seine rassistische Judenablehnung von religiösem Judenhass zu unterscheiden und pseudowissenschaftlich zu begründen.

Im Februar 1879 warf seine Schrift Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum dieses Schlagwort in die politische Debatte.[3] Er richtete es nicht etwa gegen alle zur semitischen Sprachfamilie gehörenden Völker (namentlich die Araber), sondern gezielt nur gegen Juden:

  • um sie nach ihrer Abstammung, nicht ihrer Religion zu definieren, und sie damit einer anderen „Rasse“ zuzuweisen
  • um deren angeblich unveränderbaren „Nationalcharakter“ behaupten zu können,
  • um diese Zuschreibungen wissenschaftlich aussehen zu lassen.

Marr stellte den Begriff ausdrücklich alternativ zum christlich-religiösen Antijudaismus vor, um diese „unaufgeklärte“, bloß emotionale Aversion auf einen „modernen“, angeblich rationalen Diskurs über den verderblichen gesellschaftlichen Einfluss der Juden zu orientieren. Damit wollte er allen, auch religionsfernen Bürgern, die Ausgrenzung aller Juden als politisches Ziel plausibel machen. Deren Integration in die bürgerliche Gesellschaft, sei es durch erzieherische „Verbesserung“, sei es durch die Taufe, sollte von vornherein unmöglich erscheinen. Daher griff Marr gerade auch die assimilierten Juden als „artfremde Nation in der Nation“ an, die deren Selbstfindung im Wege stehe.

Da die jüdische Minderheit keine einheitliche Ideologie oder Partei vertrat, die man hätte bekämpfen können, konstruierten Antisemiten also einen völkisch-rassischen Gegensatz. „Der Jude“, schon lange ein Schimpfwort, wurde nun Inbegriff aller als negativ erlebten und gedeuteten Zeiterscheinungen. Er stand für eine Infiltration der Nation mit ihr fremden Ideen und Tendenzen, für egoistisches Gewinnstreben und kalte Zweckrationalität. Er stand für die Antisemiten hinter allen von ihnen abgelehnten modernen Wissenschafts-, Staats- und Gesellschaftstheorien: Aufklärung, Rationalismus, Liberalismus, Materialismus, Internationalismus, Individualismus, Pluralismus, Kapitalismus (Manchesterliberalismus), Demokratie, Sozialismus, Kommunismus. Er galt als der eigentliche Schuldige an der „Zersetzung“ der traditionellen Gesellschaftsstrukturen und der Uneinigkeit und Schwäche der Nation, indem er angeblich die kritische Presse besaß und lenkte und für Ausbeutung, Wirtschaftskrisen, Kapitalkonzentration und Inflation sorgte. Dabei war dieses auch sonst in Europa gepflegte Feindbild besonders in Deutschland Kehrseite eines aggressiven Nationalismus, der die Juden aus dem „Volkstum“ ausgrenzte. So münzte man die Emanzipation der Juden in eine „Emanzipation von den Juden“ um, die notwendige Bedingung für nationale Identitätsfindung sei.

Als „-ismus“ kennzeichnete der Begriff eine Weltanschauung mit bekennender Anhängerschaft und einem mehr oder minder ausgeprägten ideologischen System. Er wies „Semiten“ (Juden) gegenüber „Germanen“ (Deutschen) bzw. „Ariern“ (Nordeuropäern) bestimmte rassische und kulturelle Eigenarten zu, die sie einerseits minderwertig, andererseits überlegen erscheinen ließen:[4]

  • Arier seien Semiten an Körperstatur, Gesundheit und Moral überlegen,
  • Arier seien einfach und fromm, Semiten dagegen sinnlich und verschlagen,
  • Arier lebten von ehrlicher Arbeit, Semiten von Wucher, Spekulation, Ausbeutung,
  • Arier seien Schöpfer geistiger Werte und des Fortschritts in Philosophie, Religion, Naturwissenschaften, Semiten seien nur Nachahmer und Plagiatoren.

In diesem Sinn wurde der Begriff im Kaiserreich rasch Allgemeingut und gut 75 Jahre lang zur Eigenbezeichnung „prinzipieller“ Judenfeinde. Diese Ideologie bereitete dem Nationalsozialismus den Boden, der zum staatlich organisierten Massenmord an den europäischen Juden (Holocaust) führte.

Problematik

Der Begriff wurde bereits 1880 als zu weit gefasster und unscharfer „Sammelbegriff für negative Stereotypen über Juden, für Ressentiments und Handlungen, die gegen einzelne Juden als Juden oder gegen das Judentum insgesamt sowie gegen Phänomene, weil sie jüdisch sind, gerichtet sind“, kritisiert.[5] Er bedeute „viele Dinge für viele Leute“ und scheine sich „einer einfachen Begriffsbestimmung zu verweigern“.[6]

Die Wortverbindung mit Semitismus, die ein ethnisches Kollektiv und ihm zugeschriebene Eigenarten suggeriert, ist eine etymologische Fehlprägung.[7] Schon Meyers Konversationslexikon von 1881 sowie heutige Ausgaben des Brockhaus vermerkten: Der Begriff sei falsch, weil „Semiten“ neben Juden auch die Araber umfassen, die von den Antisemiten aber nie gemeint waren.[8]

Die von ihnen eigentlich beabsichtigte Einordnung der Juden in eine semitische Rasse wurde auch von manchen Antisemiten als Problem empfunden: So sah Karl Eugen Dühring den Begriff „Antisemitismus“ als „zu allgemeinen Fehlgriff“ und schlug alternativ den Ausdruck „Antihebraismus“ vor:[9]

„Die Juden sind ein bestimmtes Volksstämmchen aus der semitischen Rasse und nicht diese Rasse selbst, der beispielsweise einst auch die Punier, zerstörten Carthagischen Angedenkens, angehörten. Araber-Beduinen sind nicht vom Judenstamme, wohl aber Semiten. Die Juden sind überhaupt die übelste Ausprägung der ganzen semitischen Race zu einer besonders völkergefährlichen Nationalität. Der Ausdruck „semitisch“ wird bei den Juden leicht zur Beschönigung, […] und der Ausdruck Antisemitismus, den man von Europa aus den arabischen Regungen untergeschoben hat, wird, wo man ihn versteht, zu einer offenbaren Lächerlichkeit. Verschiedene semitische Stämme haben einen weit besseren Charakter als die Juden“

Er zog daraus den Schluss:

„Man sage also eben auch dann, wenn man die Race meint, kurzweg Jude und nicht etwa Semit.“

Auch Houston Stewart Chamberlain fand es wichtig, „von Juden, nicht von Semiten im Allgemeinen“ zu sprechen. In dieser Tradition lehnten auch einige Nationalsozialisten wie Joseph Goebbels den Begriff später ab, um die Beziehungen zur arabischen Welt nicht zu belasten:[10]

„Die deutsche Politik richtet sich nur gegen die Juden, nicht aber gegen die Semiten schlechthin. Es soll stattdessen das Wort anti-jüdisch gebraucht werden.“

Auch manche von den Nationalsozialisten verfolgte Juden wie der Schriftsteller Jakob Wassermann kritisierten den Begriff:[11]

„Zum ersten Mal begegnete ich jenem in den Volkskörper gedrungenen dumpfen, starren, fast sprachlosen Hass, von dem der Name Antisemitismus fast nichts aussagt, weil er weder die Art noch die Quelle, noch die Tiefe, noch das Ziel zu erkennen gibt.“

Verwendung seit 1945

Seit dem Holocaust trat der Begriff als Selbstbezeichnung zurück und wurde zur Fremdbezeichnung in der Antisemitismusforschung. Diese definiert Antisemitismus jedoch nicht einheitlich. In Israel, Großbritannien und den USA verwendet man den Ausdruck als Oberbegriff für alle komplexen Motive und Traditionen pauschaler Judenfeindlichkeit und als Synonym für Judenablehnung mit „eliminatorischen“ Zügen, die als langfristige Ursache des Holocaust gilt. Damit bezieht die dortige Forschung den von Judengegnern geprägten Begriff auch auf nichtrassistische Judenfeindlichkeit und unterstellt dieser so unter Umständen nicht vorhandene Ausrottungsabsichten.

Deutschsprachige Forscher beziehen den Begriff dagegen weiterhin primär auf die besondere Strömung, die ihn für ihre Ziele erfand und benutzte und deren Ideologie in der Zeit des Nationalsozialismus zur Staatsdoktrin wurde. Sie bezeichnen diese besondere anti-emanzipatorische Strömung, die sich von etwa 1789 an in Mitteleuropa etablierte, meist als „modernen Antisemitismus“.

Der Historiker Eberhard Jäckel hielt den Begriff 2002 noch immer für eine „sprachlich unzutreffende Bezeichnung für Judenhass“.[12] Ernst Nolte warnte vor einer „Beliebigkeit der Forschung“ infolge der unscharfen Definition von Antisemitismus. Der jüdische Historiker Léon Poliakov macht ebenfalls Vorbehalte gegen den Terminus geltend und plädiert für „Antijudaismus“.[13]

Jens Malte Fischer – der die tragende Rolle Richard Wagners untersuchte (siehe: Das Judenthum in der Musik) – warnt davor, den Begriff Antisemitismus „unterschiedslos in die historische Vergangenheit der Judenfeindschaft auszudehnen“. Dabei räumt er ein, dass das Phänomen nicht erst „mit der Prägung des Begriffs entstanden“ sei.[14] Gleichwohl wird ein eigener Begriff für die nicht vorwiegend religiös begründete Judenfeindlichkeit ab etwa 1800 oft für notwendig gehalten, um Differenzen zu judenfeindlichen Tendenzen des Mittelalters und der frühen Neuzeit nicht einzuebnen.

Haupthindernis einer Begriffsausweitung ist, dass Antisemitismus im 19. Jahrhundert kaum von Rassismus zu trennen war. So beschreiben Reinhard Rürup und Thomas Nipperdey das Phänomen als eine „grundsätzlich neue judenfeindliche Bewegung, die sich seit Ende der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts ausgebreitet habe“.[15] Deshalb lehnen sie die Übertragung des Begriffs auf nichtrassistsich begründete Judenfeindlichkeit vor 1870 ab. Alex Bein sieht darin einen ahistorischen Anachronismus. Er beschreibt die Entstehung des „modernen“ Antisemitismus als „Abschluss einer jahrhundertelangen Entwicklung, und zugleich den Anfang einer neuen Epoche.“[16] Diese ist laut Helmut Berding „qualitativ von allen früheren Formen der Judenfeindlichkeit zu unterscheiden.“[17] Auch für Hermann Greive ist „der moderne Antisemitismus ein eigenständiges, von den älteren Formen des Judenhasses zu unterscheidendes Phänomen“.[18] Gleichwohl lässt er andere Begriffsbestimmungen zu:[19]

„Ob man angesichts der Umwälzungen der neuesten Zeit […] zwischen älterer Judenfeindschaft und modernem Antisemitismus terminologisch unterscheiden soll oder nicht, ob man das Augenmerk mehr auf das Moment der Kontinuität oder der Neuartigkeit der Erscheinungen lenken will; beides ist legitim.“

Jakob Katz hält es für paradox, „den Begriff auf frühere antijüdische orientierte Denk- und Verhaltensweisen auszuweiten“[20], erklärt jedoch an anderer Stelle: „Ist moderner Antisemitismus Teil eines Kontinuum oder etwas Neues? Einfach gesagt, lautet die Antwort – beides.“[21] Hannah Arendt hielt es für offensichtlich, dass die „säkulare 19.Jahrhundert-Ideologie des Antisemitismus nicht das gleiche ist wie religiöser Judenhass“, schrieb aber dennoch von „klerikalem Antisemitismus“. Alphons Silbermann unterscheidet zwischen „klassischem“ und „modernem“ Antisemitismus.[22] Winfried Frey spricht von „Frühantisemitismus“, „vormodernem“ oder „Proto-Antisemitismus“.[23], Wolfgang Altgeld von „aufgeklärter Judenfeindschaft“ im Zeitalter der Aufklärung und von „frühnationalistischem Antijudaismus“ für die Zeit des Vormärz. [24]

Kritisiert wird auch, dass der Begriff indirekt den Glauben an „allgemein und historisch durchgehende jüdisch-semitische Eigenschaften induziere und verstärke“.[25]

Trotzdem verwendet Paul L. Rose den Begriff bewusst auch für die Zeit vor 1870, um Kontinuitäten herauszustellen.[26]

Antijudaismus, Judenhass, Judäophobie, Judenfeindschaft, Judengegnerschaft, Frühantisemitismus, Antihebraismus oder das Postulat „verschiedener Antisemitismen“ konnten sich nicht als Oberbegriffe durchsetzen, da sie ebenfalls unscharf definiert, auf bestimmte Aspekte oder Zeitepochen begrenzt sind. Victor Karady[27], Steven Katz[28] oder Werner Sombart verwenden die Begriffe austauschbar und setzen sie damit gleich.

Nach 1945 in Deutschland fortgesetzte antisemitische Stereotypen nennen Detlev Claussen und Wolfgang Benz „sekundären“ Antisemitismus. Seine Hauptfunktion liege in einer psychologisch- moralischen Schuldabwehr.[29]

Antisemitismus nach dem Holocaust

Hauptartikel: Antisemitismus (nach 1945)

Antijudaismus, Rassismus und Antisemitismus sind seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs keineswegs überwunden. Sie bestehen als latente, in Krisenzeiten aktivierbare Strömung in sämtlichen europäischen Ländern weiter und zeigen sich seit 2001 wieder verstärkt.[30]

In Deutschland bestehen trotz Schulerziehung und medialer Aufklärung auch weiterhin antisemitische Strömungen. Diese äußern sich zum Beispiel in Gewaltakten gegen Synagogen oder Friedhofsschändungen:

  • Der Geschichtsrevisionismus verfälscht oder relativiert die Ursachen des Holocaust; auch die Holocaustleugnung besteht trotz strafrechtlicher Bewehrung fort.
  • Ein zum Teil vorhandener „sekundärer Antisemitismus“ gibt Juden die Schuld für subjektiv empfundene Belastungen durch die Holocaustdebatte und die daraus resultierende historische Verantwortung. Diese Forschungsrichtung und der Begriff „sekundärer Antisemitismus“ sind jedoch sowohl inhaltlich als auch wissenschaftlich stark umstritten.
  • Im Kontext aktueller Spannungen im Nahostkonflikt sowie in der Folge des Irakkriegs und des Erstarkens des Islamismus nimmt Israelkritik häufig israel- und judenfeindliche Züge an. Infolgedessen wird auch manche Kritik an Israels Politik auf antisemitische Motive zurückgeführt; diese Interpretationen werden häufig kontrovers beurteilt.
  • Besonders in Deutschland, aber auch in Frankreich wird ein Schulterschluss (vgl. Querfront) von rechten und linken Antizionisten und Israelkritikern beobachtet. Dabei werden umstrittene Aspekte der israelischen Siedlungs-, Militär- und Sicherheitspolitik oft auch mit dem Dritten Reich oder der DDR verglichen. Damit werden erneut antisemitische Ressentiments salonfähig gemacht und verbreitet.[31]
  • Antiamerikanismus, Antikapitalismus, Antikolonialismus und neue Weltverschwörungstheorien verbinden sich mit alten antisemitischen Klischees.
  • Rechtsextreme Gewalt und rechtspopulistische Parteien vernetzen sich stärker und gewinnen Präsenz in Landtagen und Öffentlichkeit.
  • Ein zunehmender Teil der Gesellschaft will über 60 Jahre nach dem Kriegsende einen „Schlussstrich“ unter das Thema Holocaust gezogen wissen.
  • Zeitgleich sterben die letzten überlebenden Zeitzeugen des Holocaust, so dass ihr persönliches Erleben die öffentliche Wahrnehmung der Vergangenheit nicht mehr beeinflussen kann.

Im Jahr 2005 veröffentlichte die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) eine Arbeits-Definition von Antisemitismus.[32]

Antizionismus

Hauptartikel: Antizionismus

Die Ablehnung des Zionismus, des 1948 gegründeten Staates Israel und seines Existenzrechts nennt man „Antizionismus“. Dieser kann, muss aber nicht antisemitische Elemente enthalten oder verdecken.

Der Zionismus entstand in Europa um 1880 infolge des europäischen Antisemitismus und Nationalismus und erstrebte einen unabhängigen Judenstaat als Erfüllung des biblischen Traums der Rückkehr aller Juden aus der Diaspora in ihre Heimat Eretz Israel. Die ersten Einwanderungswellen (Alijot) europäischer und russischer Juden nach Palästina bewirkten seit 1918 Konflikte mit der britischen Mandatsmacht und den in Palästina ansässigen Arabern, die zum arabischen Aufstand 1936–39 eskalierten, seit 1948 zu sechs Kriegen gegen Israel führten und sich in zahlreichen bewaffneten Konflikten bis heute fortsetzen.

Diese Konflikte gingen international mit religiös, nationalistisch, rassistisch oder ideologisch begründeter Judenfeindlichkeit einher und verstärkten diese. Teile der politischen Linken verknüpften sie mit ihrem vom Antiimperialismus geprägten Weltbild, das den Staat Israel als Brückenkopf der USA in der Region betrachtet und ablehnt.[33]

Judenfeindschaft und Antizionismus in vom Islam geprägten Ländern übernahm seit 1918 auch Elemente des europäischen Antisemitismus, so zum Beispiel die Muslimbruderschaft und die Hamas.

Siehe auch

Literatur

Allgemein
Das 20. Jahrhundert bis 1945 im deutschsprachigen Raum
  • John Weiss: Der lange Weg zum Holocaust. Die Geschichte der Judenfeindschaft in Deutschland und Österreich; Berlin: Ullstein, 1998; ISBN 3-548-26544-8
  • Michael Wildt: Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung. Gewalt gegen Juden in der deutschen Provinz 1919–1939; Hamburg: Hamburger Edition, 2007; ISBN 3-936096-74-0; Rezensionen dazu bei Perlentaucher.de
Das 20. Jahrhundert nach 1945 im deutschsprachigen Raum

Weblinks

Deutschsprachige Seiten
Englischsprachige Seiten

Einzelnachweise

  1. Jewish Encyclopedia, Artikel Anti-Semitism
  2. Christian Sigrist, Neue Rheinische Zeitung 22. August 2006
  3. Wilhelm Marr: Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum. Vom nicht confessionellen Standpunkt aus betrachtet. Vae Victis!
  4. Peter Pulzer, Die Entstehung des politischen Antisemitismus S. 108
  5. Olaf Blascke: Katholizismus und Antisemitismus im Deutschen Kaiserreich; Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 122; Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen, 1997; ISBN 3-525-35785-0; S. 23
  6. Robert Chazan: Medieval Anti-Semitism, in: David Berger (Hrsg.): History and Hate. The Dimensions of Anti-Semitism; Jewish Publication Society, Philadelphia, 1986; ISBN 0-8276-0267-7; S. 3–14
  7. Thomas Nipperdey, Reinhard Rürup: Artikel Antisemitismus; in: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Band 1; Klett-Cotta, Stuttgart, 1972; ISBN 3-12-903850-7; S. 130ff
  8. Brockhaus. Enzyklopädie in 24 Bänden, Band 1, 20. Auflage, 1996, S. 676
  9. Eugen Dühring: Die Judenfrage als Frage des Rassencharakters und seiner Schädlichkeiten für Existenz und Kultur der Völker. 6. Auflage, O. R. Reisland, Leipzig, 1930; S. 3
  10. Aktennotiz Hans Hagemeyers vom 17. Mai 1943. Abgedruckt in: Leon Poliakow, Josef Wulf: Das Dritte Reich und die Juden – Dokumente und Aufsätze; Wiesbaden, 1989; S. 369
  11. Jakob Wassermann: Mein Weg als Deutscher und Jude; München: dtv, 1994; ISBN 3-423-11867-9; S. 39
  12. Eberhard Jäckel: Hitlers Weltanschauung. Deutsche Verlags-Anstalt DVA, 2002, ISBN 3-421-06083-5, S. 167
  13. Leon Poliakov: Geschichte des Antisemitismus, Band 1: Von der Antike bis zu den Kreuzzügen. Athenaeum, Bodenheim, 1991, ISBN 3-610-00411-8
  14. Jens M. Fischer: Richard Wagners 'Das Judentum in der Musik' , Insel-Verlag, Frankfurt 2000, ISBN 3-458-34317-2, S. 35ff
  15. Rürup/Nipperdey: Antisemitismus, S. 129
  16. Alex Bein: Die Judenfrage II. Biographie eines Weltproblems; Deutsche Verlags-Anstalt, 1980; ISBN 3-421-01963-0; S. 164, 217
  17. Helmut Berding: Antisemitismus in der modernen Gesellschaft – Kontinuität und Diskontinuität, 1999, S. 85–95, 98–103
  18. Hermann Greive: Geschichte des modernen Antisemitismus in Deutschland. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1995, ISBN 3-534-08859-X, S. 1
  19. Hermann Greive: Geschichte des modernen Antisemitismus in Deutschland, S. 8 ff.
  20. Jakob Katz: Frühantisemitismus in Deutschland, S. 136ff
  21. Jakob Katz: The Preparatory Stage of the Modern Antisemitic Movement 1873–1979. In: Shmuel Almog (Hrsg.): Antisemitism through the Ages. 1988, S. 279–289
  22. Alphons Silbermann: Der ungeliebte Jude – Zur Soziologie des Antisemitismus. Edition Interfrom, Osnabrück 1981, ISBN 3-7201-5134-4, S. 248
  23. Winfried Frey: Vom Antijudaismus zum Antisemitismus
  24. Wolfgang Altgeld: Katholizismus, Protestantismus, Judentum – Über religiös begründete Gegensätze und nationalreligiöse Ideen in der Geschichte des deutschen Nationalismus. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1992, ISBN 3-7867-1665-X
  25. Georg Christoph Berger Waldenegg: Antisemitismus: 'Eine gefährliche Vokabel'? 2003, ISBN 3-205-77096-X, S. 31
  26. Paul Lawrence Rose: Richard Wagner und der Antisemitismus, Pendo Verlag, 1999, ISBN 3-85842-339-4; Revolutionary antisemitism in Germany from Kant to Wagner. Princeton University Press, 1990, ISBN 0-691-03144-4
  27. Victor Karady: Gewalterfahrung und Utopie. Fischer Taschenbuch, Frankfurt 1999, ISBN 3-596-60159-2, S. 203f
  28. Steven T. Katz. Oxford University Press, 1994, ISBN 0-19-507220-0, S. 225
  29. Detlev Claussen: Vom Judenhass zum Antisemitismus: Materialien einer verleugneten Geschichte; Luchterhand, Darmstadt 1987; ISBN 3-472-61677-6; S. 48. Ulrike Spohn: Antisemitismus im Alltagsdiskurs: „Was ist Antisemitismus?“
  30. Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit: Antisemitism Summary overview of the situation in the European Union 2001–2005 (Dezember 2006, pdf)
  31. Philipp Gessler (tageszeitung, 4. Oktober 2004): Freund & Feind: Modell Querfront
  32. Arbeits-Definition der EUMC vom 28. Januar 2005
  33. Grundlagen des Antizionismus

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