Jura-Streifenfarn

Jura-Streifenfarn
Jura-Streifenfarn
Asplenium-fontanum-Soller.jpg

Jura-Streifenfarn (Asplenium fontanum)

Systematik
Farne
Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida)
Ordnung: Tüpfelfarnartige (Polypodiales)
Familie: Streifenfarngewächse (Aspleniaceae)
Gattung: Streifenfarne (Asplenium)
Art: Jura-Streifenfarn
Wissenschaftlicher Name
Asplenium fontanum
(L.) Bernh.

Der Jura-Streifenfarn (Asplenium fontanum) ist ein in Mitteleuropa selten vorkommender Vertreter der Streifenfarne (Asplenium).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Jura-Streifenfarn erreicht Wuchshöhen von 5 bis 20 cm. Die Wedel sind doppelt bis dreifach gefiedert und sind strahlig zu einer Rosette ausgebreitet. Ihr Umriss ist lineal-lanzettlich und ist zum Grund wie zur Spitze hin stark verschmälert. Der Blattstiel ist kürzer als die Spreite. Der Stiel-Grund ist schwarzbraun, der Rest grün. Die Fiedern sind sehr kurz gestielt, sie sind hellgrün und es stehen 12-24 auf jeder Seite der Blattspindel. Die Fiederchen haben stachelspitzige Lappen. Die Sori stehen der Mittelader der Fiedern angenähert. Die Sporen werden im Juli bis September reif.

Verbreitung

Der Jura-Streifenfarn ist in Mitteleuropa selten bis ausgestorben. Er kommt in Baden-Württemberg (bei Geislingen an der Steige, Schwäbische Alb), Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland vor. In Bayern und Hessen ist er ausgestorben. Die Vorkommen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind ebenfalls erloschen. Weiters kommt die Art in Europa in der Steiermark, in Vorarlberg, in der Schweiz, in Frankreich, in Luxemburg, in Spanien, in Italien und in der Tschechischen Republik vor. In Ungarn ist sie ausgestorben. Wegen ihres Verbreitungs-Schwerpunkts in den Juragebieten Frankreichs, der Schweiz und Süddeutschlands heißt sie Jura-Streifenfarn. Gelegentlich findet sich auch der unrichtige Name Quell-Streifenfarn. Die Art kommt aber nie an Quellen vor. Es liegt hier nur eine falsche Übersetzung der lateinischen Bezeichnung "fontanum" vor. Die Brüder Johann Bauhin und Caspar Bauhin, auf die der Name zurückgeht, haben aber diese Bezeichnung so gewählt, weil sie die Art aus dem Schweizer Jura nur von einem Fundort kannten, der "die Wasserfalle" heißt. Außerhalb Europas kommt die Art noch in Marokko vor und - dort allerdings in einer anderen Unterart - auch in Turkestan, Usbekistan, Afghanistan, Pakistan, Nord-Indien und Nepal vor.

Die Art wächst auf schattigen, feuchten Kalkfelsen der collinen bis montanen Höhenstufe. Sie ist eine lokale Assoziationscharakterart des Asplenio viridis-Cystopteridetum fragilis (Cystopteridion fragilis) und eine Ordnungscharakterart der Potentilletalia caulescentis.

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
  • Jaakko Jalas, Juha Suominen: Atlas florae europaeae. Vol. 1, p. 72. Helsinki 1972
  • Tadeus Reichstein: Aspleniaceae. p. 221-224. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Vol. 1, Teil 1. 3. Aufl. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg, 1984. ISBN 3-489-50020-2
  • T. Reichstein, J. Schneller: Asplenium pseudofontanum Kossinsky (Aspleniaceae, Pteridophyta). Candollea 37, 117-128, 1982

Weblinks

 Commons: Asplenium fontanum – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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