Justine Henin-Hardenne

Justine Henin-Hardenne
Justine Henin
Justine Henin im März 2007 während einer Trainingseinheit bei den Sony Ericsson Open in Miami. Im Hintergrund ihr langjähriger Coach Carlos Rodriguez.
Nationalität: Belgien Belgien
Geburtstag: 1. Juni 1982
Größe: 167 cm
Gewicht: 57 kg
1. Profisaison: 1999
Rücktritt: 14. Mai 2008
Spielhand: Rechts, einhändige Rückhand
Trainer: Carlos Rodriguez
Preisgeld: 19.461.375 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 493-107
Karrieretitel: 41
Höchste Platzierung: 1 (20. Oktober 2003)
Wochen als Nr.1: 117 Wochen
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel: 7
Australian Open S (2004)
French Open S (2003, 2005–07)
Wimbledon F (2001, 2006)
US Open S (2003, 2007)
Doppel
Karrierebilanz: 47-35
Karrieretitel: 2
Höchste Platzierung: 23 (14. Januar 2002)

Justine Henin  anhören?/i (* 1. Juni 1982 in Lüttich, Belgien) ist eine ehemalige belgische Profi-Tennisspielerin.

Ihre größten sportliche Erfolge waren der Gewinn von sieben Grand-Slam-Titeln im Einzel, der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Athen sowie Siege bei den WTA Tour Championships 2006 und 2007. Als sechste Spielerin der Tennisgeschichte führte Henin zusammengerechnet über 100 Wochen die WTA-Weltrangliste an, in den Jahren 2003, 2006 und 2007 beendete sie die Saison jeweils als Nr. 1 der Welt. Am 14. Mai 2008 gab sie mit sofortiger Wirkung ihren Rücktritt bekannt. Somit ist Justine Henin die bisher einzige Tennisspielerin, welche als amtierende Nr. 1 der Tennisweltrangliste zurückgetreten ist.

Henin wurde von vielen Tennisexperten als eine der komplettesten Spielerinnen auf der Damentour angesehen, ihr Markenzeichen und Paradeschlag – die einhändig gespielte Rückhand – wurde von John McEnroe sogar einmal als „the prettiest shot in all of tennis“ („der schönste Schlag, den es im Tennis überhaupt gibt“) bezeichnet. [1]

Inhaltsverzeichnis

Privates

Von November 2002 bis Januar 2007 war Justine Henin mit dem belgischen Tennislehrer Pierre-Yves Hardenne verheiratet und trug während dieser Zeit den Namen Henin-Hardenne. Die in Monaco lebende Wallonin ist Gründerin einer Stiftung zugunsten krebskranker Kinder, Les 20 Coeurs de Justine. Als Justine 12 Jahre alt war, war ihre Mutter an dieser Krankheit verstorben.

Auch abseits ihrer Profikarriere engagierte sich Henin im Tennissport, sie ist Besitzerin eines südöstlich von Brüssel gelegenen Tennisvereins in Limelette mit dem Namen Club Justine N1. Dieser ist zugleich Hauptstandort der 6th Sense Tennis Academy, welche Henin gemeinsam mit ihrem langjährigen Coach Carlos Rodriguez gründete und die zwei weitere Trainingszentren in Belgien unterhält sowie demnächst eine weitere Einrichtung in Orlando eröffnet.

Karriere

Vor der Profi-Karriere

Die ersten Schritte auf internationaler Bühne machte Justine Henin Ende 1996 bei einem ITF-Turnier auf Mallorca, dort erreichte sie die zweite Runde. Im folgenden Jahr nahm sie an vier ITF-Veranstaltungen in Frankreich und Belgien teil und gewann die Turniere von Le Touquet und Koksijde. Daneben gewann die 15-Jährige 1997 bei den French Open den Titel bei den Juniorinnen und wurde kurze Zeit später jüngste belgische Meisterin aller Zeiten. Erstmals in der Weltrangliste geführt wurde die Wallonin 1998 nach dem nächsten Erfolg auf der ITF-Tour im französischen Gelos, von Positionen jenseits der 500 kletterte sie bis zum Jahresende auf Rang 226. In Grenelefe (Florida) und in Ramat Hasharon gewann sie noch zwei kleine Turniere, auf dem Weg zum Erfolg in Israel schlug sie unter anderem ihre Landsfrau und spätere Dauerrivalin Kim Clijsters, mit der sie zudem in der Doppelkonkurrenz erfolgreich war.

Das Jahr 1999

Anfang 1999 startete Justine Henin schließlich ihre Karriere als Tennis-Profi, spielte aber zunächst noch einige Turniere auf ITF-Level. Bei ihrem sechsten Erfolg auf der kleinen Tour siegte sie im Finale von Reims erneut gegen Kim Clijsters. Mitte Mai trat sie dann in Antwerpen zum ersten Mal auf der Profi-Tour an und gewann als fünfte Spielerin auf Anhieb ihr erstes WTA-Turnier, als sie sich im Finale klar in zwei Sätzen gegen Sarah Pitkowski durchsetzte. Mit drei Siegen qualifizierte sich die Belgierin bei den French Open erstmals für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turnieres, wo sie in der zweiten Runde gegen die Weltranglistenzweite Lindsay Davenport kurz vor einer Sensation stand, bevor sie letztlich mit 3:6, 6:2 und 5:7 unterlag. Für die Teilnahme an den US Open war sie dann bereits direkt qualifiziert, verlor aber gleich zum Auftakt gegen Amélie Mauresmo. Auf der WTA-Tour erreicht sie danach noch Viertelfinals in Luxemburg und Québec City und beendete die Saison auf Platz 69 in der Weltrangliste.

Das Jahr 2000

Zu Jahresbeginn spielte sich Justine Henin in Hobart, wo sie nach erfolgreicher Qualifikation bis ins Viertelfinale vorstieß, für ihre erste Teilnahme an den Australian Open warm, wo sie schon in der zweiten Runde gegen die Weltranglistenerste Martina Hingis antreten musste und klar verlor. Nach einer Zweitrundenniederlage beim Hallenturnier von Paris musste Henin verletzungsbedingt pausieren und versäumte dadurch unter anderem die French Open. Rechtzeitig zur Rasensaison meldete sie sich zurück, gewann aber beim Vorbereitungsturnier in ’s-Hertogenbosch nur ihr Auftaktmatch. Ihr Debüt in Wimbledon war gleich nach der ersten Runde und einer Dreisatzniederlage gegen Arantxa Sánchez-Vicario beendet. Während sie bis zum Saisonende bei keinem WTA-Turnier mehr über die zweite Runde hinauskam, holte sie sich Ende Juli in Lüttich ihren siebten und letzten Turniersieg auf der ITF-Tour. Ihr bestes Saisonresultat war das Erreichen des Achtelfinales bei den US Open, wo sie aber wieder nicht an Lindsay Davenport vorbei kam.

Das Jahr 2001

Justine Henin startete sehr erfolgreich ins Jahr 2001, im Vorfeld der Australian Open gewann sie die Turniere an der Gold Coast und in Canberra. Beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres verlor sie im Achtelfinale knapp in drei Sätzen gegen Monica Seles. Bei weitem nicht so gut lief es nach der Rückkehr vom fünften Kontinent, bei den Turnieren in Nizza, Scottsdale, Indian Wells und Miami gewann sie vor ihrer Abreise höchstens ein Match. Erst mit Beginn der Sandplatzsaison ging es wieder aufwärts, in Estoril verpasste Henin knapp den Finaleinzug und nach der Viertelfinalteilnahme in Hamburg erreichte sie in Berlin das Halbfinale, wo sie gegen Jennifer Capriati im dritten Satz in Führung liegend wegen einer Knöchelverletzung zur Aufgabe gezwungen war. Bei den French Open erreichte die Belgierin ohne Satzverlust ihr erstes Grand-Slam-Halbfinale, in dem sie gegen Kim Clijsters mit 6:2 und 4:2 führte, bevor sie ihrer Landsmännin doch noch in drei Sätzen unterlag. Nach dem Turnier wurde Henin erstmals in den Top Ten der Weltrangliste geführt.

Rund zwei Wochen später revanchierte sie sich im Finale von ’s-Hertogenbosch bei Clijsters für die bittere Niederlage und feierte ihren ersten Turniersieg auf Rasen. In Wimbledon sorgte sie für einen Paukenschlag, als sie im Halbfinale mit Jennifer Capriati die amtierende Australian- und French Open-Siegerin in drei Sätzen bezwang und damit ihr erstes Grand-Slam-Endspiel erreichte, das sie jedoch gegen die große Favoritin Venus Williams mit 1:6, 6:3 und 0:6 verlor. Nachdem sie in Toronto und New Haven jeweils in der Runde der letzten Acht gescheitert war, zog sie im Achtelfinale der US Open gegen Serena Williams den Kürzeren. Auf Hawaii spielte sich die Belgierin ins Finale der kleinen Veranstaltung, musste aber gegen Sandrine Testud aufgeben. Zwischen zwei Auftaktpleiten in Moskau und Linz hatte sie im Endspiel von Filderstadt einmal mehr gegen Lindsay Davenport das Nachsehen. Bei ihrer ersten Teilnahme an den WTA Tour Championships schied Henin im Viertelfinale gegen Serena Williams aus.

Das Jahr 2002

Zu Beginn des Jahres verhinderte an der Gold Coast Venus Williams im Finale eine erste erfolgreiche Titelverteidigung für Justine Henin, die dafür gemeinsam mit Meghann Shaughnessy ihren ersten von zwei Doppeltiteln auf der WTA-Tour gewann. In Sydney und bei den Australian Open war dann zweimal Kim Clijsters jeweils im Viertelfinale Endstation, in der gleichen Runde verlor sie beim Hallenturnier von Paris gegen Monica Seles. Zwei weitere Finalniederlagen musste Henin gegen Venus Williams in Antwerpen und gut zwei Monate später in Amelia Island einstecken, dazwischen lagen noch eine Achtelfinalteilnahme in Indian Wells sowie eine Auftaktpleite in Miami. Wie im Vorjahr scheiterte sie in Hamburg im Viertelfinale, bevor sie schließlich in Berlin ihren ersten Sieg bei einem Tier I-Event feiern konnte, als sie sich im Tie-Break des dritten Satzes gegen Serena Williams durchsetzte. Nur eine Woche danach standen sich beide in Rom erneut im Finale gegenüber, diesmal mit dem besseren Ende für die US-Amerikanerin, die in zwei knappen Sätzen gewann.

Als Mitfavoritin auf den Titel bei den French Open musste Justine Henin grippegeschwächt schon nach der ersten Runde alle Hoffnungen begraben. Während der Rasensaison konnte sie nicht ganz an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen, sowohl in ’s-Hertogenbosch als auch in Wimbledon schied sie im Halbfinale aus, beim dritten Grand Slam des Jahres stand sie zum wiederholten Male gegen Venus Williams auf verlorenem Posten. Die Viertelfinalteilnahme in Montreal war noch das beste Ergebnis einer durchwachsenen Vorbereitung auf die US Open, bei denen die Wallonin gegen Daniela Hantuchová einmal mehr nicht über das Achtelfinale hinauskam. Zwischen zwei Halbfinal-Niederlagen in Leipzig und Zürich, wo sie zusammen mit Jelena Bowina die Doppelkonkurrenz gewann, scheiterte Henin in Filderstadt schon in ihrem Auftaktmatch. Den dritten Turniersieg des Jahres feierte sie in Linz in der Halle wenige Tage vor den WTA Tour Championships, bei denen sie im Viertelfinale gegen Kim Clijsters verlor.

Das Jahr 2003

Justine Henin eröffnete die Saison in Sydney, wo sie ebenso das Halbfinale erreichte wie bei den Australian Open. Dort bezwang sie zwar erstmals Lindsay Davenport in einer Hitzeschlacht mit 7:5, 5:7 und 9:7, scheiterte dann aber einmal mehr an Venus Williams. Auch in Antwerpen war in der Vorschlussrunde Endstation, wie schon in Sydney unterlag sie Kim Clijsters. Den ersten Erfolg des Jahres fuhr die Belgierin in Dubai ein, im Finale wehrte sie gegen Monica Seles einen Matchball ab und drehte das Match noch zu ihren Gunsten. In Miami verlor sie im Viertelfinale überraschend gegen Chanda Rubin – es blieb das einzige Turnier in diesem Jahr, in dem Henin nicht wenigstens das Halbfinale erreichte. Auf Sand sicherte sie sich in Charleston den nächsten Titel mit einem klaren Sieg über Serena Williams, im Halbfinale von Amelia Island wurde sie eine Woche später von Jelena Dementjewa bezwungen. In Berlin wiederholte Henin ihren Vorjahreserfolg, gegen Kim Clijsters setzte sie sich noch nach Abwehr von drei Matchbällen durch. Mit 15.000 Zuschauern im Rücken besiegte Henin bei den French Open zunächst in einem emotionsgeladenen Halbfinale die Titelverteidigerin Serena Williams in drei Sätzen, danach ließ sie im Endspiel Kim Clijsters keine Chance und sicherte sich mit 6:0 und 6:4 den ersten Grand-Slam-Titel ihrer Karriere.

Auf dem besten Weg zum zweiten Turniersieg auf Rasen zog sich Henin im Finale von ’s-Hertogenbosch eine leichte Blessur an ihrer linken Hand zu und gab das Match vorsorglich auf. In Wimbledon erreichte sie ohne Probleme das Halbfinale gegen Serena Williams, in dem sie jedoch chancenlos war. Nachdem sie im August die Veranstaltungen von San Diego und Toronto gewonnen hatte, erreichte sie fast mühelos das Halbfinale der US Open, wo sie in einem dreistündigen Match auf höchstem Niveau im Tie-Break des dritten Satzes über Jennifer Capriati triumphierte. Aufgrund der totalen Erschöpfung – Henin wurde nach der Partie mit Infusionen behandelt – stand ihre Finalteilnahme kurzzeitig in Frage, doch rund 19 Stunden später schlug sie Kim Clijsters mit 7:5 und 6:1 und holte sich ihren zweiten Grand-Slam-Titel. Im Finale von Leipzig stoppte Anastasia Myskina die Siegesserie der Belgierin nach 20 Erfolgen. Mit dem achten Turniersieg des Jahres in Zürich gelang Henin, was sie vor Wochenfrist in Filderstadt mit der Finalniederlage gegen Kim Clijsters knapp verpasst hatte – der Sprung an die Spitze der Weltrangliste. Zwar musste sie ihre Landsmännin bereits eine Woche später wieder passieren lassen, mit dem Erreichen des Halbfinals bei den WTA Tour Championships, in dem sie Amélie Mauresmo unterlag, wurde sie zum Saisonende aber erneut die Nr. 1 der Welt.

Das Jahr 2004

Die Weltranglistenerste erwischte einen glänzenden Start ins Jahr 2004, gleich zum Auftakt gewann sie in Sydney und spielte sich bei den Australian Open ohne Satzverlust ins Finale, in dem sie wieder Kim Clijsters gegenüberstand. In einer zunächst einseitigen und später ausgeglichenen Partie sicherte sich Justine Henin mit 6:3, 4:6 und 6:3 ihren dritten Grand-Slam-Titel. Erst in Doha kassierte sie nach 16 Siegen im Halbfinale gegen Swetlana Kusnezowa ihre erste Saisonniederlage, nachdem sie die Russin in der Vorwoche noch im Finale von Dubai geschlagen hatte. In Indian Wells feierte Henin gegen Lindsay Davenport bereits den vierten Turniersieg, aber es sollte für längere Zeit das letzte Highlight für die erfolgsverwöhnte Belgierin bleiben. Beim Halbfinal-Aus in Amelia Island gegen Amélie Mauresmo bemerkte sie erstmals Symptome einer Viruserkrankung (Zytomegalie), müde und erschöpft sagte sie ihre Starts in Charleston und Berlin ab. Bei den French Open unternahm sie einen verfrühten Comeback-Versuch und scheiterte schon in der zweiten Runde an Tathiana Garbin.

Sie musste sich über zwei Monate gedulden und ein Turnier nach dem anderen absagen, bis sie dann kurz vor den Olympischen Spielen von Athen endlich grünes Licht von den Ärzten erhielt. Es wurde eine triumphale Rückkehr für Henin, die im Halbfinale gegen Anastasia Myskina einen 1:5-Rückstand im dritten Satz noch in ein 8:6 verwandelte und am Folgetag gegen Amélie Mauresmo die einzige Goldmedaille für Belgien bei diesen Spielen gewann. Die Energieleistung hatte jedoch eine Rückfall zur Folge, bei den US Open musste sich Henin bereits im Achtelfinale Nadja Petrowa geschlagen geben. Wenig später sagte sie alle übrigen Turniere in diesem Jahr ab, um sich vollständig zu erholen. Erst nach den US Open hatte sie nach 44-wöchiger „Regentschaft“ die Führung in der Weltrangliste an Amélie Mauresmo abgeben müssen, bis zum Jahresende wurde sie noch auf Platz 8 durchgereicht.

Das Jahr 2005

Gleich zu Saisonbeginn musste Justine Henin einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen, als sie sich in der Vorbereitung eine Knieverletzung zuzog. Erst im März kehrte sie – mittlerweile in der Weltrangliste nicht mehr unter den ersten 40 zu finden – in Miami nach fast einem halben Jahr Zwangspause auf die Tour zurück. Sie erreichte immerhin das Viertelfinale, in dem sie Maria Scharapowa nach Abwehr von Matchbällen vergeblich noch in einen dritten Satz zwang. Ihr zweiter Erfolg in Charleston bildete den Auftakt zu einem unglaublichen Siegeszug auf Sand, in dessen Verlauf Henin 24 Matches in Folge gewann. Nach dem Turniersieg in Warschau trotzte sie beim dritten Titelgewinn in Berlin ihren Gegnerinnen und dem Wetter, gewann unter anderem zwei Dreisatzmatches an einem Tag und schließlich auch das zeitweilig unterbrochene Finale gegen Nadja Petrowa. Nur mit viel Mühe überstand sie die ersten Runden bei den French Open, im Achtelfinale musste sie gegen Swetlana Kusnezowa sogar zwei Matchbälle abwehren. Danach fertigte sie scheinbar mühelos Maria Scharapowa, Nadja Petrowa sowie im Endspiel eine übernervöse Mary Pierce ab und nahm zum zweiten Mal nach 2003 den Coupe Suzanne Lenglen in Empfang.

Probleme mit der rechten Oberschenkelmuskulatur als Folge der ungewohnt hohen Belastung durch die vielen Matches nach der langen Pause bestimmten maßgeblich den weiteren Saisonverlauf. Die nach dem Triumph in die Top Ten zurückgekehrte Wallonin verzichtete unfreiwillig auf das Vorbereitungsturnier auf Rasen in Eastbourne und scheiterte nicht zuletzt auch deshalb in Wimbledon schon in der ersten Runde an Eleni Daniilidou, was noch nie zuvor einer amtierenden French Open-Siegerin passiert war. Sie nahm sich einmal mehr eine längere Auszeit, bevor sie sich in Toronto für die US Open einspielte. Nach wie vor gehandicapt war Henin im Finale gegen Kim Clijsters aber genauso ohne echte Chance wie dann im Achtelfinale des letzten Grand-Slam-Turnieres des Jahres, wo Mary Pierce erfolgreich für die Niederlage in Paris Revanche nahm. Nachdem Henin in Filderstadt gleich in ihrem Auftaktmatch gescheitert war, beendete sie erneut vorzeitig die Saison und versäumte damit zum zweiten Mal nacheinander trotz Qualifikation die WTA Tour Championships.

Das Jahr 2006

Justine Henin bei den Medibank International 2006 in Sydney

Einmal mehr startete Justine Henin auf dem fünften Kontinent gut in die Saison, in Sydney gewann sie in einem Marathonmatch gegen Francesca Schiavone zum zweiten Mal das Turnier. Auch bei den Australian Open bewies sie gewohnte Kämpferqualitäten, als sie in Viertel- und Halbfinale gegen Lindsay Davenport und Maria Scharapowa jeweils noch nach Satzrückstand gewann. Im Endspiel gegen Amélie Mauresmo veranlassten die Belgierin Magenkrämpfe, die von der Einnahme von Schmerzmitteln wegen einer lädierten Schulter herrührten, zur Aufgabe im zweiten Satz, wofür sie hinterher scharf kritisiert wurde. Nachdem sie sich erholt hatte, sicherte sie sich bereits zum dritten Mal den Titel in Dubai mit dem Finalsieg über Maria Scharapowa. In Indian Wells scheiterte die Belgierin im Halbfinale trotz klarer Führung (6:2 5:2) noch an Jelena Dementjewa und in Miami schon gleich zum Auftakt an ihrer ehemaligen Doppelpartnerin Meghann Shaughnessy. Wie 2003 blieb das Turnier in Florida das einzige, bei dem Henin nicht wenigstens das Halbfinale erreichte. In Charleston beendete Patty Schnyder in der Runde der letzten Vier Henins im Vorjahr an gleicher Stelle gestartete Siegesserie auf Sand nach 27 Matches, im Finale von Berlin verhinderte Nadja Petrowa den möglichen vierten Erfolg in der deutschen Hauptstadt. Den dritten Triumph bei den French Open ließ sich Justine Henin dagegen von niemandem streitig machen, im Endspiel besiegte sie Swetlana Kusnezowa mit 6:4 und 6:4 und verteidigte ohne Satzverlust ihren Titel.

Nach kurzer Erholungspause holte sie sich in Eastbourne ihren zweiten Turniersieg auf Rasen und stürmte danach unaufhaltsam ins Finale von Wimbledon, in dem sie sich aber Amélie Mauresmo geschlagen geben musste. Eine Knieverletzung brachte die US Open-Vorbereitung der Wallonin durcheinander, statt wie geplant in San Diego und Montreal konnte sie im Vorfeld nur in New Haven Matchpraxis sammeln, was dennoch mit dem fünften Saisonerfolg belohnt wurde. Trotz Rückenproblemen erreichte Henin in Flushing Meadows auch das vierte große Endspiel in diesem Jahr, in dem sie sich aber nicht gegen Maria Scharapowa durchsetzen konnte. Weil sie sich im Fed Cup-Finale erneut am Knie verletzte, musste sie ihre Auftritte bei den Hallenturnieren in Stuttgart und Zürich absagen und lange um ihre Teilnahme an den WTA Tour Championships in Madrid bangen. Sie wurde gerade noch rechtzeitig wieder fit und qualifizierte sich für das Halbfinale, in dem sie sich bei Maria Scharapowa für die Niederlage in New York revanchierte. Im Finale entthronte sie die Vorjahressiegerin Amélie Mauresmo mit 6:4 und 6:3 und krönte ihre Saison mit dem ersten Masters-Titel und der Rückkehr an die Spitze der Weltrangliste.

Das Jahr 2007

Anfang Januar sagte Justine Henin überraschend ihre Starts in Sydney und bei den Australian Open ab, erst drei Wochen später gab sie als Grund hierfür offiziell die Trennung von ihrem Ehemann Pierre-Yves Hardenne bekannt. Nach der Neuordnung ihres Privatlebens gab sie im Februar beim Hallenturnier von Paris ihr Saisondebüt, wo sie sich im Halbfinale Lucie Šafářová geschlagen geben musste. Im Wüstenstaat Dubai sicherte sie sich im Finale gegen Amélie Mauresmo den 30. Einzeltitel ihrer Karriere und blieb auch bei der vierten Teilnahme an dieser Veranstaltung unbesiegt. In Doha feierte sie gleich den nächsten Erfolg und wurde zwei Wochen später im März wieder Weltranglistenerste, nachdem sie die Spitzenposition Ende Januar kampflos an Maria Scharapowa abgetreten hatte. Nur ein Punkt trennte die Belgierin in Miami von einem weiteren Turniersieg, bevor Serena Williams das Finale nach Abwehr zweier Matchbälle noch in drei Sätzen zu ihren Gunsten entschied. Nach einmonatiger Pause holte Henin in Warschau auf Sand gegen Aljona Bondarenko das Versäumte nach, in Berlin verpasste sie dagegen knapp ihre fünfte Endspielteilnahme in der Hauptstadt. Bei den French Open blieb Justine Henin zum zweiten Mal in Folge ohne Satzverlust und machte im Finale mit einem 6:1 und 6:2 über Ana Ivanović den Titel-Hattrick perfekt.

In Eastbourne wiederholte die French-Open-Siegerin gegen Amélie Mauresmo in ihrem 50. Endspiel auf der Profi-Tour den Vorjahreserfolg, mit einer ebenso überraschenden wie bitteren Niederlage gegen Marion Bartoli verpasste sie dagegen in Wimbledon den erneuten Finaleinzug. Nach fünfwöchiger Auszeit als Folge ihrer Absage in San Diego wegen einer Blessur am Handgelenk meldete sich Justine Henin rechtzeitig vor den US Open in Toronto mit dem sechsten Turniersieg des Jahres zurück. Beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison erreichte sie in Flushing Meadows mit Siegen über beide Williams-Schwestern zum dritten Mal das Endspiel, in dem sie sich gegen Swetlana Kusnezowa mit 6:1 und 6:3 zum zweiten Mal nach 2003 den Titel sicherte. Wegen zum wiederholten Male aufgetretener Atemwegsbeschwerden verzichtete Henin auf die „Olympia-Generalprobe“ in Peking, nach dreiwöchiger Pause setzte sie in den Hallen von Stuttgart und Zürich ihren Siegeszug fort und fuhr in den Endspielen jeweils gegen Tatiana Golovin ihre nächsten Turniersiege ein. Beim Masters in Madrid verteidigte sie in einem Marathon-Finale gegen Maria Scharapowa mit 5:7, 7:5 und 6:3 den Titel und setzte mit dem zehnten Turniersieg einen grandiosen Schlusspunkt unter das beste Jahr ihrer Karriere, das sie zudem wie schon 2003 und 2006 als Nr. 1 der Welt beendete.

Karriereende 2008

Zu Beginn der zehnten Saison ihrer Profi-Karriere machte Justine Henin dort weiter, wo sie 2007 aufgehört hatte und erkämpfte sich in Sydney einen Tag nach ihrem 500. Match auf der WTA-Tour gegen Swetlana Kusnezowa ihren 40. Einzeltitel. Im Viertelfinale der Australian Open beendete Maria Scharapowa schließlich die 32 Spiele andauernde Siegesserie der Belgierin, die gerade ihre insgesamt 100. Woche an der Spitze der Weltrangliste verbracht hatte. Bei der letzten Austragung des Turniers von Antwerpen hielt Henin nur mit viel Mühe den hohen Erwartungen stand und triumphierte vor heimischer Kulisse. Gleichzeitig schloss sich damit ein Kreis: hier, wo sie 1999 ihren ersten Erfolg gefeiert hatte, errang sie auch ihren 41. und letzten Einzeltitel. In der Folge trat die Weltranglistenerste nur noch sporadisch in Erscheinung: in Dubai und Miami scheiterte sie jeweils im Viertelfinale bevor sie schließlich in Berlin im Achtelfinale gegen Dinara Safina ihr letztes Match bestritt.

Wenige Tage später gab Justine Henin mit sofortiger Wirkung das Ende ihrer erfolgreichen Karriere bekannt. Am 14. Mai 2008 erklärte sie auf einer Pressekonferenz, dass sie „am Ende ihres Weges“ angekommen sei und dass die Entscheidung aufzuhören seit dem Masters-Triumph 2007 allmählich in ihr gereift sei. Sie habe seit diesem Erfolg, mit dem sie sich auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn angekommen fühlte, auf dem Tennisplatz nicht mehr die Emotionen verspürt, die ihre Karriere über die Jahre hinweg angetrieben hätten und wolle sich nun vermehrt anderen Dingen in ihrem Leben widmen.

Auszeichnungen

  • 2001 – Mitglied der Mannschaft des Jahres in Belgien (Fed Cup-Team)
  • 2002 – Trophée national du Mérite sportif
  • 2003 – Sportlerin des Jahres in Belgien
  • 2003 – ITF World Champion
  • 2003 – Player of the Year (gewählt von der International Tennis Writers Association)
  • 2004 – Grand-Croix de l'Ordre de la Couronne (überreicht von König Albert II.)
  • 2004 – Sportlerin des Jahres in Belgien
  • 2006 – Sportlerin des Jahres in Belgien
  • 2006 – Mitglied der Mannschaft des Jahres in Belgien (Fed Cup-Team)
  • 2006 – ITF World Champion
  • 2006 – Europas Sportlerin des Jahres (Abstimmung des Europäischen Sportjournalisten-Verbandes)
  • 2007 – Sportlerin des Jahres in Belgien
  • 2007 – ITF World Champion
  • 2007 – Player of the Year
  • 2008 – Laureus Award (Weltsportlerin des Jahres)

Erfolge

Einzeltitel (41)

# Kategorie Turnier Gegnerin Ergebnis
01 Tier IV BelgiumBelgien Antwerpen  Antwerpen 1999 Pitkowski, Sarah Frankreich Sarah Pitkowski 6:1 6:2
02 Tier III AustraliaAustralien Gold Coast 2001 Farina Elia, Silvia Italien Silvia Farina Elia 7:6 6:4
03 Tier III AustraliaAustralien Canberra 2001 Testud, Sandrine Frankreich Sandrine Testud 6:2 6:2
04 Tier III the NetherlandsNiederlande ’s-Hertogenbosch 2001 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 6:4 3:6 6:3
05 Tier I GermanyDeutschland Berlin 2002 Williams, Serena Vereinigte Staaten Serena Williams 6:2 1:6 7:6
06 Tier II AustriaÖsterreich Linz 2002 Stevenson, Alexandra Vereinigte Staaten Alexandra Stevenson 6:3 6:0
07 Tier II the United Arab EmiratesVereinigte Arabische Emirate Dubai 2003 Seles, Monica Vereinigte Staaten Monica Seles 4:6 7:6 7:5
08 Tier I USAVereinigte Staaten Charleston 2003 Williams, Serena Vereinigte Staaten Serena Williams 6:3 6:4
09 Tier I GermanyDeutschland Berlin 2003 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 6:4 4:6 7:5
10 Grand Slam FranceFrankreich French Open 2003 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 6:0 6:4
11 Tier II USAVereinigte Staaten San Diego 2003 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 3:6 6:2 6:3
12 Tier I CanadaKanada Toronto 2003 Krasnoruzkaja, Lina Russland Lina Krasnoruzkaja 6:1 6:0
13 Grand Slam USAVereinigte Staaten US Open 2003 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 7:5 6:1
14 Tier I SwitzerlandSchweiz Zürich  Zürich 2003 Dokic, Jelena Serbien und Montenegro Jelena Dokic 6:0 6:4
15 Tier II AustraliaAustralien Sydney 2004 Mauresmo, Amélie Frankreich Amélie Mauresmo 6:4 6:4
16 Grand Slam AustraliaAustralien Australian Open 2004 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 6:3 4:6 6:3
17 Tier II the United Arab EmiratesVereinigte Arabische Emirate Dubai 2004 Kusnezowa, Swetlana Russland Swetlana Kusnezowa 6:3 7:6
18 Tier I USAVereinigte Staaten Indian Wells 2004 Davenport, Lindsay Vereinigte Staaten Lindsay Davenport 6:1 6:4
19 Olympia GreeceGriechenland Athen 2004 Mauresmo, Amélie Frankreich Amélie Mauresmo 6:3 6:3
20 Tier I USAVereinigte Staaten Charleston 2005 Dementjewa, Jelena Russland Jelena Dementjewa 7:5 6:4
21 Tier II PolandPolen Warschau 2005 Kusnezowa, Swetlana Russland Swetlana Kusnezowa 3:6 6:2 7:5
22 Tier I GermanyDeutschland Berlin 2005 Petrowa, Nadja Russland Nadja Petrowa 6:3 4:6 6:3
23 Grand Slam FranceFrankreich French Open 2005 Pierce, Mary Frankreich Mary Pierce 6:1 6:1
24 Tier II AustraliaAustralien Sydney 2006 Schiavone, Francesca Italien Francesca Schiavone 4:6 7:5 7:5
25 Tier II the United Arab EmiratesVereinigte Arabische Emirate Dubai 2006 Scharapowa, Maria Russland Maria Scharapowa 7:5 6:2
26 Grand Slam FranceFrankreich French Open 2006 Kusnezowa, Swetlana Russland Swetlana Kusnezowa 6:4 6:4
27 Tier II EnglandEngland Eastbourne 2006 Myskina, Anastasia Russland Anastasia Myskina 4:6 6:1 7:6
28 Tier II USAVereinigte Staaten New Haven 2006 Davenport, Lindsay Vereinigte Staaten Lindsay Davenport 6:0 1:0 (Aufgabe)
29 WTA Champ. SpainSpanien Madrid 2006 Mauresmo, Amélie Frankreich Amélie Mauresmo 6:4 6:3
30 Tier II the United Arab EmiratesVereinigte Arabische Emirate Dubai 2007 Mauresmo, Amélie Frankreich Amélie Mauresmo 6:4 7:5
31 Tier II QatarKatar Doha 2007 Kusnezowa, Swetlana Russland Swetlana Kusnezowa 6:4 6:2
32 Tier II PolandPolen Warschau 2007 Bondarenko, Aljona Ukraine Aljona Bondarenko 6:1 6:3
33 Grand Slam FranceFrankreich French Open 2007 Ivanović, Ana Serbien Ana Ivanović 6:1 6:2
34 Tier II EnglandEngland Eastbourne 2007 Mauresmo, Amélie Frankreich Amélie Mauresmo 7:5 6:7 7:6
35 Tier I CanadaKanada Toronto 2007 Janković, Jelena Serbien Jelena Janković 7:6 7:5
36 Grand Slam USAVereinigte Staaten US Open 2007 Kusnezowa, Swetlana Russland Swetlana Kusnezowa 6:1 6:3
37 Tier II GermanyDeutschland Stuttgart 2007 Golovin, Tatiana Frankreich Tatiana Golovin 2:6 6:2 6:1
38 Tier I SwitzerlandSchweiz Zürich  Zürich 2007 Golovin, Tatiana Frankreich Tatiana Golovin 6:4 6:4
39 WTA Champ. SpainSpanien Madrid 2007 Scharapowa, Maria Russland Maria Scharapowa 5:7 7:5 6:3
40 Tier II AustraliaAustralien Sydney 2008 Kusnezowa, Swetlana Russland Swetlana Kusnezowa 4:6 6:2 6:4
41 Tier II BelgiumBelgien Antwerpen  Antwerpen 2008 Knapp, Karin Italien Karin Knapp 6:3 6:3

Doppeltitel (2)

# Kategorie Turnier Doppelpartnerin Gegnerinnen Ergebnis
01 Tier III AustraliaAustralien Gold Coast 2002 Vereinigte Staaten Meghann Shaughnessy Niederlande Miriam Oremans
Schweden Asa Svensson
6:1 7:6
02 Tier I SwitzerlandSchweiz Zürich  Zürich 2002 Russland Jelena Bowina Serbien und Montenegro Jelena Dokic
Russland Nadja Petrowa
6:2 7:6

Finalteilnahmen (16)

# Kategorie Turnier Gegnerin Ergebnis
01 Grand Slam EnglandEngland Wimbledon 2001 Williams, Venus Vereinigte Staaten Venus Williams 1:6 6:3 0:6
02 Tier IV USAVereinigte Staaten Hawaii 2001 Testud, Sandrine Frankreich Sandrine Testud 3:6 0:2 (Aufgabe)
03 Tier II GermanyDeutschland Filderstadt 2001 Davenport, Lindsay Vereinigte Staaten Lindsay Davenport 5:7 4:6
04 Tier III AustraliaAustralien Gold Coast 2002 Williams, Venus Vereinigte Staaten Venus Williams 5:7 2:6
05 Tier II BelgiumBelgien Antwerpen  Antwerpen 2002 Williams, Venus Vereinigte Staaten Venus Williams 3:6 7:5 3:6
06 Tier II USAVereinigte Staaten Amelia Island 2002 Williams, Venus Vereinigte Staaten Venus Williams 6:2 5:7 6:7
07 Tier I ItalyItalien Rom 2002 Williams, Serena Vereinigte Staaten Serena Williams 6:7 4:6
08 Tier III the NetherlandsNiederlande ’s-Hertogenbosch 2003 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 7:6 0:3 (Aufgabe)
09 Tier II GermanyDeutschland Leipzig 2003 Myskina, Anastasia Russland Anastasia Myskina 6:3 3:6 3:6
10 Tier II GermanyDeutschland Filderstadt 2003 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 7:5 4:6 2:6
11 Tier I CanadaKanada Toronto 2005 Clijsters, Kim Belgien Kim Clijsters 5:7 1:6
12 Grand Slam AustraliaAustralien Australian Open 2006 Mauresmo, Amélie Frankreich Amélie Mauresmo 1:6 0:2 (Aufgabe)
13 Tier I GermanyDeutschland Berlin 2006 Petrowa, Nadja Russland Nadja Petrowa 6:4 4:6 5:7
14 Grand Slam EnglandEngland Wimbledon 2006 Mauresmo, Amélie Frankreich Amélie Mauresmo 6:2 3:6 4:6
15 Grand Slam USAVereinigte Staaten US Open 2006 Scharapowa, Maria Russland Maria Scharapowa 4:6 4:6
16 Tier I USAVereinigte Staaten Miami 2007 Williams, Serena Vereinigte Staaten Serena Williams 6:0 5:7 3:6

Statistik – Einzel

Grand Slam

Grand Slam 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 Matchbilanz
Australian Open VF F S HF VF AF 2R 30 - 6
French Open S S S 2R S 1R HF 2R (1) 38 - 4
Wimbledon HF F 1R HF HF F 1R 27 - 7
US Open S F AF AF S AF AF AF 1R 35 - 7
Matchbilanz 4 - 1 19 - 1 25 - 3 10 - 2 11 - 2 24 - 2 12 - 4 17 - 4 4 - 3 4 - 2 129 - 24

Tourdaten

Tourdaten (2) 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1999 Gesamt
Turniere 6 14 13 9 9 18 23 21 13 7 133
Siege 2 10 6 4 5 8 2 3 0 1 41
Finalteilnahmen 2 11 10 5 5 11 6 6 0 1 57
Matchbilanz 16 - 4 63 - 4 56 - 8 34 - 5 35 - 4 72 - 11 50 - 21 56 - 18 28 - 13 14 - 6 424 - 94
WTA-Ranking (3) 1 1 1 6 8 1 5 7 48 69

1 French Open 1999 gehen aufgrund dreier Siege in der Qualifikation mit 4 zu 1 in die Match-Bilanz ein
2 Statistik erfasst die Grand Slams sowie die Turniere der WTA-Tour
3 Jeweilige Platzierung am Ende des Jahres bzw. zum Ende ihrer Karriere (2008)

Nr. 1 der Welt

Zeitraum Vorgängerin Nachfolgerin Wochen
20.10.2003 – 26.10.2003 Belgien Kim Clijsters Belgien Kim Clijsters
1
10.11.2003 – 12.09.2004 Belgien Kim Clijsters Frankreich Amélie Mauresmo
44
13.11.2006 – 28.01.2007 Frankreich Amélie Mauresmo Russland Maria Scharapowa
11
19.03.2007 – 18.05.2008 Russland Maria Scharapowa Russland Maria Scharapowa
61

Einsätze im Fed Cup

Nicht nur bei den Olympischen Spielen von Athen vertrat Justine Henin die belgischen Farben, auch im Fed Cup kam sie mehrfach für ihr Land zum Einsatz. 1999 gab sie als 16-Jährige beim Auswärtsspiel der Belgierinnen in den Niederlanden in der Weltgruppe II ihr Fed Cup-Debüt und steuerte mit Siegen über Miriam Oremans und Amanda Hopmans gleich zwei Punkte zum deutlichen 5:0-Sieg ihrer Equipe bei. Ein Jahr später wurde sie im Halbfinale der Weltgruppe I in den USA eingesetzt, wo sie gegen Monica Seles ihre bis heute einzige Niederlage im Einzel kassierte. 2001 sorgte die Wallonin gemeinsam mit Kim Clijsters für den ersten Triumph der kleinen Tennis-Nation im Mannschaftswettbewerb, als sie beim Endrunden-Turnier in Madrid im Finale das russische Team um Nadja Petrowa und Jelena Dementjewa bezwangen. Nachdem sie 2002 und 2003 ebenfalls noch zum Einsatz gekommen war, konnte Henin der belgischen Mannschaft in den beiden folgenden Jahren wegen Krankheit und Verletzungsproblemen nicht helfen.

2006 feierte sie in Lüttich bei der Neuauflage des Finales von 2001 ihr Comeback und verhalf dem belgischen Team mit Siegen über Nadja Petrowa und Jelena Dementjewa zum Einzug ins Halbfinale. Auf die Teilnahme daran verzichtete Henin nach anstrengenden Turnierwochen in Paris, Eastbourne und London, was einige Querelen zur Folge hatte, wegen derer ihr Coach Carlos Rodriguez ein Mitwirken am Finale gegen Italien kurzzeitig in Frage stellte. In Charleroi verpassten die Belgierinnen, die ohne die verletzte Kim Clijsters auskommen mussten, unglücklich den zweiten Fed-Cup-Sieg, als Henin im dritten Satz des entscheidenden Doppels, das sie gemeinsam mit Kirsten Flipkens spielte, mit einer Knieverletzung aufgeben musste. Mit Erfolgen über Flavia Pennetta und Francesca Schiavone hatte sie zuvor im Alleingang die Chancen ihrer Mannschaft auf den Gewinn des Teamwettbewerbs gewahrt.

Wissenswertes

  • Am 20. Oktober 2003 wurde Justine Henin als 14. Spielerin die Nummer 1 der Weltrangliste, einen Tag nach dem Turniersieg in Zürich löste sie ihre Landsfrau Kim Clijsters an der Spitze ab. Da Henin nicht zur Titelverteidigung in Linz antrat, tauschten die Belgierinnen sieben Tage später bereits wieder die Plätze – es war das erste Mal, dass eine Spielerin nur für eine Woche das Ranking anführte.
  • Als vierte Spielerin der Turnier-Geschichte gewann Henin 2007 zum 3. Mal in Folge die French Open, ihr vierter Triumph im Stade Roland Garros in den vergangenen fünf Jahren. Wie schon ein Jahr zuvor auf dem Weg zur ersten erfolgreichen Titelverteidigung in Paris nach der von Steffi Graf im Jahr 1996 gab sie keinen Satz ab, was seit Arantxa Sánchez-Vicario (1994) keiner Siegerin gelungen war.
  • 2006 erreichte Justine Henin die 5 großen Endspiele der Grand Slams und der WTA Tour Championships und folgte damit ihrem großen Vorbild Steffi Graf nach, die dies als letzte Spielerin 13 Jahre davor geschafft hatte.
  • Nachdem die Wallonin 2001 in Berlin gegen Venus Williams ihren ersten Sieg über eine Top Ten-Spielerin gefeiert hatte, kassierte sie gegen die Amerikanerin 7 Niederlagen in Folge – persönlicher Negativrekord – bevor sie diese Serie im Halbfinale der US Open 2007 stoppen konnte. Eine Runde davor hatte sie bereits Serena Williams bezwungen und damit als zweite Spielerin nach Martina Hingis bei einem Grand-Slam-Turnier gegen beide Schwestern gewonnen.
  • Im Alter von 15 Jahren und zwei Monaten wurde Henin jüngste belgische Meisterin aller Zeiten. Sie siegte gegen Dominique Van Roost, die zu jenem Zeitpunkt unter den besten 40 der Weltrangliste zu finden war.
  • Die meisten Siege feierte die Belgierin gegen Swetlana Kusnezowa, nach 16 der 18 Partien mit der Russin verließ sie den Tennisplatz als Siegerin. Zwischen Halbfinalniederlagen in Doha 2004 und 2007 in Berlin bezwang sie ihre „Lieblingsgegnerin“ sogar 10 Mal in Folge.
  • Ausgerechnet gegen ihre Landsmännin Kim Clijsters musste Justine Henin auf der WTA-Tour am häufigsten antreten, bevor diese im Mai 2007 ihre Karriere beendete. Beide gewannen jeweils zehn der insgesamt 20 Vergleiche, in den „wichtigen“ Matches konnte sich allerdings zumeist Henin durchsetzen. Sie entschied sechs von neun Endspielen und fünf der sieben Aufeinandertreffen bei Grand-Slam-Turnieren für sich, darunter auch das Halbfinale in Wimbledon 2006, wo sie letztmals gegeneinander antraten.
  • Nach der Halbfinalniederlage in Wimbledon 2007 gegen Marion Bartoli blieb Justine über ein halbes Jahr unbesiegt, bevor sie schließlich im Viertelfinale der Australian Open nach 32 Matcherfolgen in Serie Maria Scharapowa unterlag.
  • Mit 35 in Folge gewonnenen Sätzen ist Justine Henin die unangefochtene Rekordhalterin bei den French Open während der Open Era. Nach dem Verlust des zweiten Durchganges im Achtelfinale 2005 gegen Swetlana Kusnezowa gab sie keinen Satz mehr ab und übertraf die bis dahin von Steffi Graf und Arantxa Sánchez-Vicario gehaltene Bestmarke (26).
  • Als Nr. 178 der Weltrangliste bestritt Henin ihr erstes Profi-Turnier im Mai 1999 in Antwerpen auf Sand, in ihrem Auftaktmatch siegte sie mit 6:2 und 6:1 gegen Lubomira Bacheva. Mit dem gleichen Ergebnis bezwang sie im Finale die damalige Nr. 35 der Weltrangliste, Sarah Pitkowski, und gewann damit als fünfte Spielerin gleich ihr erstes Turnier auf der WTA-Tour.
  • Mit einer Dauer von 204 Minuten war das Masters-Endspiel 2007 in Madrid gegen Maria Scharapowa zugleich das längste Dreisatzfinale in der Historie der WTA Tour Championships und das längste Match in Justines Karriere. Alleine das zwölfte Spiel im ersten Satz, welches zehnmal über Einstand ging und in dem Henin letztlich vergebens sieben Satzbälle abwehrte, dauerte 22 Minuten.
  • Nach ihrem Erfolg in Indian Wells stellte Justine Henin am 22. März 2004 mit 7626 Punkten den bis heute gültigen Weltranglisten-Rekord bei den Damen auf.
  • Mit dem Jahresverdienst von 5.429.586 US-Dollar stellte Henin 2007 einen neuen Preisgeldrekord auf, obwohl sie mit den Australian Open eines der höchstdotiertesten Turniere des Jahres ausgelassen hatte. Als erste Spielerin überhaupt übertraf sie die Marke von fünf Millionen und den bis dahin von Kim Clijsters gehaltenen Bestwert um fast genau eine Million.

Literatur

Über Justine Henin sind bislang keine deutschsprachigen Titel erschienen.

  • Patrick Haumont: Justine Henin-Hardenne. Le bonheur au bout du court. Editions Luc Pire, Brüssel 2003, ISBN 2-87415-358-3 (Französisch)
  • Mark Ryan: Tie-Break! Justine Henin-Hardenne, tragedy & triumph. Robson Books, London 2004, ISBN 1-86105-752-0 (Englisch)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. zitiert nach: Exhausted Henin-Hardenne plays on, claims second Grand Slam title, sportsillustrated.cnn.com, 7. September 2003


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