Jänner 2006

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Aktuelle Nachrichten und Ereignisse im Januar 2006.

Tagesgeschehen

Sonntag, 1. Januar

Montag, 2. Januar

Jürgen Chrobog (1995)
  • Köln. Die deutsche Familie Chrobog ist wohlbehalten aus dem Jemen nach Deutschland zurückgekehrt. Ihr Flugzeug landete am Abend auf dem Flughafen Köln/Bonn. Der frühere Außenamts-Staatssekretär, seine Frau und ihre drei Söhne waren drei Tage in der Hand jeminitischer Entführer. Für die Freilassung hat die Deutsche Regierung nach Angaben Chrobogs kein Lösegeld bezahlt. Chrobog wies außerdem Vorwürfe zurück, er sei leichtsinnig gewesen und habe seine Familie in Gefahr gebracht. Die Reiseroute sei von der Regierung des Jemen ausgesucht worden. Dabei wurde offenbar ein Stammeskonflikt übersehen.
  • Berlin. Europas ältestes Flusspferd Bulette ist tot. Sie war 1952 im Berliner Zoo zur Welt gekommen und wurde dort einer der Lieblinge der Besucher. Bulette musste wenige Stunden vor dem Jahreswechsel eingeschläfert werden. Sie wurde 53 Jahre alt
  • Berlin. In Deutschland ist die Gasversorgung durch den Streit zwischen Russland und der Ukraine nicht gefährdet. Davon gehen die Versorger aus. Russland hatte der Ukraine gestern wegen Preisstreitigkeiten den Gashahn abgedreht. In den Nachbarländern war danach der Druck auf den Gaspipelines gefallen.
  • Ankara: Nach dem Tod eines 14 Jahre alten Jungen in der Türkei wird der Verdacht auf Vogelgrippe vom Gesundheitsministerium in Ankara zunächst dementiert (siehe auch 6. Januar).
  • Berlin: SPD-Chef Matthias Platzeck hat sich für eine Rückbesinnung auf preußische Tugenden ausgesprochen. Platzeck will, dass in Deutschland Anständigkeit, Verlässlichkeit und Pflichterfüllung wieder mehr Einzug halten. In einem Interview sagte der SPD-Chef, dass das zwar altmodisch klingt, aber Deutschland wieder voranbringen kann.
  • Bad Reichenhall. Beim Einsturz der Eissporthalle sind fünfzehn Menschen ums Leben gekommen. Das Dach ist vermutlich wegen der großen auf ihm lastenden Schneemassen während des öffentlichen Eislaufbetriebs eingestürzt.
  • Südpazifik. Die Region um die Fidschi-Inseln ist von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Epizentrum des Bebens der Stärke 7,1 habe rund 100 Kilometer nördlich der Insel Ndoi gelegen, teilte das US-Erdbebeninstitut auf seiner Webseite mit. Über mögliche Opfer oder Schäden wurde zunächst nichts bekannt. Der Erdstoß habe sich in einer Tiefe von knapp 600 Kilometern ereignet. Wie CNN berichtete, wurde eine zunächst für die US-Westküste herausgegebene Tsunami-Warnung von den Behörden wieder zurückgezogen.

Dienstag, 3. Januar

  • Bad Reichenhall. Die Rettungsarbeiten an der eingestürzten Eissporthalle kommen nur langsam voran. Hunderte Helfer versuchen seit dem Einsturz die noch vermissten Menschen zu retten. Erschwert werden die Rettungsarbeiten durch pausenlosen Schneefall. Das Dach der Eishalle von Bad Reichenhall war gestern Nachmittag unter der Schneelast zusammengebrochen. Mindestens 50 Menschen sollen zu diesem Zeitpunkt in der Halle gewesen sein.
  • Paris. Die französische Regierung will den Ausnahmezustand im Land wieder beenden. Eine Sprecherin sagte, dass der Aufhebungsbeschluss voraussichtlich schon heute fallen soll. Der Ausnahmezustand galt wegen der Unruhen in französischen Vorstädten seit November.
  • Stockholm: In der schwedischen Hauptstadt müssen Autofahrer ab heute Mautgebühren zahlen. Während der Testphase bis Juli kostet jede Fahrt umgerechnet einen Euro. Die Stadtverwaltung will die Einwohner damit ermuntern, auf Bus und Bahn umzusteigen.
  • Wien. Die Gasversorgung in Österreich und Ungarn hat wieder normales Niveau erreicht. Die Versorger melden wieder normalen Druck auf den Gasleitungen. Infolge des russisch-ukrainischen Gasstreits und dem Lieferstopp an die Ukraine war gestern auch in den Nachbarländern nicht mehr so viel Gas angekommen, wie normalerweise.
  • London. Ein Lotto-Gewinner in Großbritannien hat umgerechnet rund 14 Millionen Euro sausen lassen. Zeitungsberichten zufolge ließ der unbekannte Gewinner die vorgeschriebene Frist von sechs Monaten verstreichen, ohne sich zu melden. Der Gewinn geht jetzt an gemeinnützige Projekte.

Mittwoch, 4. Januar

  • Warschau. Polen will große Teile seiner Geheimakten zum Warschauer Pakt veröffentlichen. Historiker erwarten sich neue Erkenntnisse, insbesondere was die Gründe für den Einmarsch von Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei 1968 sowie die Verhängung des Kriegsrechts 1981 in Polen betrifft.

Donnerstag, 5. Januar

Freitag, 6. Januar

  • Istanbul/Türkei. Ein weiteres an der Vogelgrippe erkranktes Kind ist verstorben. Dabei handelt es sich um eine jüngere Schwester der zwei bereits vor einigen Tagen verstorbenen Geschwister.

Samstag, 7. Januar

Montag, 9. Januar

  • Straßburg/Elsass. Die Ausgabe einer Suppe mit Schweinefleisch für Bedürftige durch Mitglieder der rechtsextremen elsässischen Organisation „Alsace d’abord” („Das Elsass zuerst”) hat im Elsass heftige Proteste hervorgerufen. Les Verts forderten am Wochenende ein Verbot dieser Aktion, von der Juden und Moslems, deren Religion den Schweinefleischverzehr verbietet, damit de facto ausgeschlossen sind.
  • Nouakchott/Mauretanien. Auf der neunten Etappe der Rallye Paris-Dakar über 599 Kilometer von Nouakchott nach Kiffa in Mauretanien erlag der 42 Jahre alte australische KTM-Pilot Andy Caldecott nach einem Sturz seinen Verletzungen. Als Todesursache nannte der Dakar-Sportdirektor Etienne Lavigne einen Halswirbelbruch. Caldecott sei nach Aussage des Sportdirektors auf der Stelle tot gewesen.

Dienstag, 10. Januar

  • Berlin/USA. Die Bundesregierung der Vereinigten Staaten hat nach der Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel das umstrittene Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba verteidigt. Außenamtssprecher Sean McCormack erklärte am Montag in Washington, D. C., Guantánamo sei aus einem ganz bestimmten Grund errichtet worden: „Es hält Leute, die sehr gefährlich sind, von der zivilisierten Gesellschaft fern”. Sollten die Häftlinge freigelassen werden, würden sie ihren Kampf sofort wieder aufnehmen, sagte McCormack. Die USA halten in dem Gefängnis an der Ostspitze von Kuba derzeit 520 „Terrorverdächtige” fest, die meisten von ihnen aus Afghanistan oder Pakistan. Viele von ihnen sind seit Jahren ohne Anklage oder anwaltlichen Beistand inhaftiert. Washington betrachtet sie als „feindliche Kombattanten”, denen nicht die Rechte von Kriegsgefangenen eingeräumt werden.

Mittwoch, 11. Januar

Guantanamo, Wachturm
  • Guantánamo/USA. Ungeachtet der anhaltenden Kritik an den Haftbedingungen, Dauer und dem ungeklärten völkerrechtlichen Status der Gefangenen im US-Gefangenen-Lager Guantánamo haben die USA die Prozesse gegen zwei Inhaftierte wieder aufgenommen. Dem 19-jährigen Jemeniten Ali Hamsa Ahmad el Bahlul wird vorgeworfen, als Mitglied des Terrornetzwerks Al-Qaida an der Vorbereitung von Terrorakten beteiligt gewesen zu sein. Der heute 19-Jährige soll während eines Kampfes in Afghanistan einen US-Militärarzt mit einer Handgranate getötet haben. Sein Vater, in Pakistan getötet, gehörte nach US-Angaben zu den wichtigsten Geldgebern El Kaidas.
  • Berlin. Der berühmte Dance-DJ Markus Löffel, aka DJ Spoon wird im Alter von 39 Jahren tot in seiner Berliner Wohnung aufgefunden. Die Todesursache des gebürtigen Frankfurters ist vermutlich ein Herzinfarkt. DJ Spoon war ein wegweisender DJ der deutschen Techno-Bewegung.
  • Zürich/Schweiz. Die Zürcher Zeitung SonntagsBlick berichtet über ein im November 2005 vom Schweizerischen Geheimdienst abgefangenes Fax des ägyptischen Außenministers Ahmed Aboul Gheit an seinen Londoner Botschafter, das als Bestätigung illegaler Praktiken der USA in ihrem „Krieg gegen den Terror” auf europäischem Boden interpretiert werden kann. Der Außenminister wörtlich: Laut „eigenen Quellen [wurden] tatsächlich 23 irakische und afghanische Bürger auf dem Stützpunkt Mihail Kogalniceanu in der Nähe der Stadt Constanza am Schwarzen Meer verhört”. Weiter werden die Existenz ähnlicher Verhörzentren in der Ukraine, im Kosovo, in Mazedonien und Bulgarien und ein Einfliegen von Gefangenen auf dem polnischen Stützpunkt Szymany erwähnt.
  • London/Großbritannien. Zum vierten Jahrestag der Einrichtung des Gefangenenlagers Guantánamo hat Amnesty International die bereits im Vorjahr erhobenen Folter-Vorwürfe gegen die US-Regierung erneuert und vertieft.

Donnerstag, 12. Januar

  • Istanbul/Türkei. Am Morgen wird der Attentäter Mehmet Ali Ağca aus dem Gefängnis entlassen. Er hatte am 13. Mai 1981 auf dem Petersplatz in Rom den im April 2005 verstorbenen Papst Johannes Paul II. mit mehreren Schüssen schwer verletzt. In Italien wurde Ağca auf Wunsch des Papstes nach 19 Jahren Haft begnadigt, obwohl er zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt worden war. Zwei Jahre zuvor hatte er Abdu Ipekci, den Chefredakteur der Tageszeitung „Milliyet”, erschossen. 2000 wurde er an die Türkei ausgeliefert und erneut zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, die durch eine Amnestie in 10 Jahre Haft umgewandelt wurde. Durch seine gute Führung wurde er nun nach 5 Jahren Haft entlassen.
  • München/Irak. Trotz der offiziellen Ablehnung des Irak-Kriegs durch die Bundesregierung soll der deutsche Geheimdienst Medienberichten zufolge die US-Truppen im Irak unterstützt haben. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung” und des ARD-Magazins „Panorama” blieben mindestens zwei Mitarbeiter des BND während des gesamten Krieges in Bagdad und versorgten das US-Militär mit Informationen. Dies sei vom Geheimdienst-Koordinator im Kanzleramt, Ernst Uhrlau, und dem damaligen BND-Präsidenten August Hanning gebilligt worden, berichtet die „SZ”. Ein hochrangiger deutscher Sicherheitsbeamter, der ungenannt bleiben wollte, sagte dem Blatt, zwei Agenten des Bundesnachrichtendienstes hätten in der französischen Botschaft Unterschlupf gefunden, nachdem die deutsche Vertretung am 17. März 2003 - drei Tage vor Beginn des Krieges - geräumt worden sei. Die BND-Mitarbeiter hätten ihre Arbeit während des Krieges fortgesetzt. Dazu habe auch die Zusammenarbeit mit dem US-Militärgeheimdienst Defense Intelligence Agency (DIA) gehört. Diese Kooperation sei eine „politische Entscheidung” der rot-grünen Bundesregierung gewesen, zitierte die „SZ” aus Sicherheitskreisen. Ein ehemaliger Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums stellte die deutsche Hilfeleistung jedoch anders dar. Er sagte dem ARD-Magazin „Panorama”, die Hilfe der Deutschen sei für die offensive Kriegführung „sehr wichtig” gewesen. Der BND habe „direkte Unterstützung” bei der „Zielerfassung” geliefert. Der BND wies dies laut „Panorama” zurück. Zwar seien tatsächlich zwei BND-Mitarbeiter in Bagdad geblieben. Der BND habe aber „den kriegsführenden Parteien keinerlei Zielunterlagen oder Koordinaten für Bombenziele zur Verfügung gestellt”.
  • Mena/Saudi-Arabien. Bei der alljährlichen PilgerfahrtHaddsch” kam es in der Stadt Mena zu einer Massenpanik bei der mindestens 345 Menschen getötet wurden. Zehntausende Menschen hatten sich dort versammelt, um die symbolische Steinigung des Teufels zu vollziehen. Dieses Ritual ist Teil der Wallfahrt nach Mekka. 2003 wurden bei einer Massenpanik 244 Menschen zu Tode getrampelt. 1990 waren es über 1000. Saudi-Arabien hatte sich nach den letzten Unglücken bemüht, für mehr Sicherheit zu sorgen. Es waren rund 60.000 Sicherheitskräfte im Einsatz.
  • Paris/Frankreich. Das europäische Weltraum-Navigationssystem Galileo hat die erste Probephase bestanden. Zwei Wochen nach dem Start hat der Galileo-Testsatellit Giove-A die ersten Navigationssignale gesendet.

Freitag, 13. Januar

Angela Merkel zu Besuch bei George W. Bush
  • Washington, D. C./USA. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Wiederaufnahme des iranischen Atomprogramms scharf kritisiert. Die Staatengemeinschaft werde sich von Ländern wie dem Iran nicht einschüchtern lassen, sagte sie nach ihrem Gespräch mit US-Präsident George W. Bush am Freitag in Washington. Gerade aus deutscher Sicht seien die iranischen Worte gegen Israel „vollkommen inakzeptabel”. Bush sagte, die Welt dürfe die Entwicklung einer iranischen Atombombe nicht zulassen. Dies gelte insbesondere angesichts der Drohungen aus Teheran gegenüber Israel.
  • Straßburg/Frankreich. Nach heftigen Protesten haben die französischen Behörden am Freitag Mitgliedern einer rechtsextremen Gruppe die Ausgabe einer Suppe mit Schweinefleisch an Bedürftige bzw. Arme untersagt. Die Präfektur habe der Vereinigung „Elsass Solidarität”, die der Partei Alsace d’abord nahe steht, für die Samstag geplante neue Suppenausgabe vor dem Straßburger Bahnhof ein Versammlungsverbot erteilt, sagte eine Sprecherin.
  • Genf/Schweiz. Die europäischen Länder haben, nach Einschätzung von Europaratsermittler Dick Marty, seit mindestens zwei Jahren von den Geheimgefängnissen der Vereinigten Staaten in Europa gewusst. Seit zwei bis drei Jahren wüssten die Länder ganz genau, was hier vor sich gehe, sagte Marty am Freitagabend im Schweizer Fernsehen. Trotzdem seien die europäischen Regierungen „schockierend passiv” geblieben. Manche Länder hätten aktiv mit den USA zusammengearbeitet, andere hätten die geheimen Gefängnisse des US-Geheimdienstes CIA hingenommen, und wieder andere hätten einfach weggeschaut, kritisierte der Schweizer Abgeordnete, der den Untersuchungsausschuss im Europarat leitet.

Samstag, 14. Januar

  • Washington, D. C./USA. Der Stellvertreter von El-Kaida-Chef Osama Bin Laden, Aiman el Sawahiri, ist bei einem Luftangriff auf das Dorf Damadola im Grenzgebiet zu Afghanistan nicht getötet worden. Getötet wurden bei dem wohl auf falschen Informationen beruhenden Angriff dagegen mindestens 18 Dorfbewohner, berichten BBC und CNN unter Berufung auf pakistanische Militärkreise. Das amerikanische Militär hat die Verantwortung für den Angriff zurückgewiesen. Es wird vermutet, dass der Angriff von der CIA durchgeführt wurde.
  • Islamabad/Pakistan. Die pakistanische Regierung hat bei den USA scharfen Protest gegen den Luftangriff auf ihrem Territorium eingelegt. Außenminister Riaz Khan habe US-Botschafter Ryan Crocker einbestellt und eine Protestnote überreicht, so Ministeriumssprecherin Tasnim Aslam am Samstag zu AFP. Der pakistanische Informationsminister Sheikh Rashid verurteilte den US-Angriff mit mindestens 18 Toten als „hochgradig verdammenswert”. Er bedauere zutiefst, dass bei dem Zwischenfall so viele Zivilisten ums Leben gekommen seien.
  • Berlin/Hamburg. Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll nach einem Bericht des „Spiegel” den US-Truppen im Irak-Krieg doch militärisch verwertbare Daten geliefert haben. So sollen nach unbestätigten Quellen des Magazins Informationen über Truppenbewegungen in Bagdad und Positionen von Stellungen weitergegeben worden sein. Bisher hatte der BND lediglich bestätigt, dass die Beamten Koordinaten von Einrichtungen weitergegeben hätten, die nicht bombardiert werden sollten - wie etwa Krankenhäuser und Botschaften. Zumindest in Einzelfällen sollen die USA Aufklärungswünsche an die BND-Beamten in Bagdad übermittelt haben: So habe sich die US-Armee für den Zustand der angeblich mit Benzin gefüllten Gräben rund um Bagdad interessiert. Ehemalige US-Militärs bestreiten allerdings, dass der BND die Zielplanung „direkt unterstützt” habe, wie es vergangene Woche in dem ARD-Magazin „Panorama” berichtet wurde.

Sonntag, 15. Januar

Montag, 16. Januar

Michelle Bachelet
  • Chile. Michelle Bachelet ist erste Präsidentin des Landes. Michelle Bachelet vom Wahlbündnis Concertación gewinnt mit 54 Prozent vor Piñera mit 46 Prozent die Stichwahl am Sonntag chilenischer Zeit. Sie löst Präsident Ricardo Lagos vom gleichen Bündnis ab (Präsidentschaftswahlen in Chile (2005/2006).
  • Liberia. Erstmals in der Geschichte des afrikanischen Kontinents wird eine Frau als gewähltes Staatsoberhaupt vereidigt. Die Wirtschaftsexpertin Ellen Johnson-Sirleaf hat versprochen, sich für Versöhnung und Wiederaufbau des Landes einzusetzen. Dort herrschte 14 Jahre lang Bürgerkrieg. An der Feier in Monrovia nahmen unter anderem die amerikanische First Lady Laura Bush und zahlreiche afrikanische Staatsoberhäupter teil. Liberia wurde im 19. Jahrhundert von freigelassenen Sklaven aus Amerika gegründet.

Dienstag, 17. Januar

  • Berlin. Heide Simonis, die ehemalige Ministerpräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, übernimmt die Amtsgeschäfte der UNICEF in Deutschland.


Donnerstag, 19. Januar

Freitag, 20. Januar

Rettungsversuche in der Themse

  • London/England. In der Themse wird ein Wal gesichtet. Das Tier hatte sich in den Fluss verirrt (mehr). Trotz aller Rettungsversuche stirbt er zwei Tage später durch übermäßigen Stress (mehr).

Samstag, 21. Januar

  • Priština/Kosovo. Ibrahim Rugova, der Präsident der unter UN-Verwaltung stehenden serbischen Provinz, stirbt. Der 61-jährige war an Lungenkrebs erkrankt (mehr).

Sonntag, 22. Januar

Evo Morales
  • Bolivien. Der neue Präsident Evo Morales wird in sein Amt eingeführt. Der sozialistische Bauernführer ist der erste Indio an der Spitze des südamerikanischen Landes. Zu der Vereidigung waren elf Staats- und Regierungschefs gekommen, auf den Straßen feierten zehntausende Indios den Amtsantritt von Evo Morales. Im Wahlkampf hatte er angekündigt, die Armut zu bekämpfen und die umfangreichen Gas- und Öl-Vorkommen zu verstaatlichen. Außerdem will Evo Morales den Anbau der Koka-Pflanze legalisieren, weil das die Lebensgrundlage vieler Bauern ist.
  • Portugal. Der Konservative Aníbal Cavaco Silva (66) erhält bei der Präsidentschaftswahl laut einem Zwischenergebnis der Wahlkommission mehr als 50 Prozent der Stimmen. Nach Auszählung von knapp 93 Prozent der Wahllokale lag Cavaco Silva bei 50,89 Prozent der Stimmen. Da die noch nicht ausgezählten Wahllokale in den Großstädten lagen, schlossen manche Kommentatoren jedoch nicht aus, dass der Kandidat die absolute Mehrheit dennoch verfehlt haben und eine Stichwahl notwendig sein könnte.

Montag, 23. Januar

  • Deutschland. Mit Tiefstwerten bis unter minus 34 Grad ist die Nacht vom 22. zum 23. der bisher kälteste Tag im Winter 2005/06. Bundesweit waren seit dem 22. Januar mindestens vier Menschen erfroren. Die Kältewelle aus Russland erreichte aber auch Frankreich, Tschechien, Rumänien, Österreich, Ungarn, Griechenland und die Türkei. Besonders schlimm bleibt die Lage in Polen. Dort erfroren seit Winterbeginn 150 Menschen, mindestens 21 allein am Wochenende 21./22. Januar.
  • Nairobi/Kenia. In der kenianischen Hauptstadt stürzt ein fünfstöckiges Gebäude ein. Mindestens zwei Menschen werden getötet und etwa 60 verletzt. Stunden nach dem Einsturz sind noch immer Dutzende Menschen unter den Trümmern verschüttet. Die Ursache des Einsturzes ist noch ungeklärt.
  • Montenegro. Vermutlich durch ein Versagen der Bremsen verunglückt ein Zug in der Nähe der Hauptstadt Podgorica. Dabei stürzen alle Waggons in eine etwa 100 Meter tiefe Schlucht. Mindestens 39 Reisende werden getötet und 135 verletzt.
  • Teneriffa/Spanien. In La Laguna brennt der zum UNESCO-Weltkulturerbende zählende Bischofspalast ab. Das Gebäude stammte aus dem 17. Jahrhundert (mehr).

Dienstag, 24. Januar

Mittwoch, 25. Januar

  • Vatikan. Die erste Enzyklika von Papst Benedikt XVI. Deus Caritas est wird veröffentlicht (mehr).
    Stark Geschädigte Bäume
  • Laut Waldzustandsbericht ist in Deutschland etwa jede dritte Baumkrone durch Krankheit gelichtet; besonders der Zustand der Eichen hat sich weiter verschlechtert.
  • Der Medienkonzern Disney übernimmt das Computeranimations-Unternehmen Pixar (Toy Story, Findet Nemo) durch einen Aktientausch im Umfang von 7,4 Milliarden US-Dollar.
  • Google zensiert fortan seine Suchmaschine in China; als Grund werden chinesische Gesetze, Vorschriften und Politik genannt.
  • Das Weltwirtschaftsforum (WEF) eröffnet unter dem Motto Kreativer Imperativ sein fünftägiges Treffen in Davos in der Schweiz.

Donnerstag, 26. Januar

Freitag, 27. Januar

  • Obwohl noch nicht alle Stimmen in den palästinensischen Autonomiegebieten ausgezählt sind, gilt als sicher, dass die Hamas die absolute Mehrheit errungen hat. Die Fatah-Partei hat ihre Niederlage bereits eingestanden.
  • Nach ihrem Wahlsieg hat die Hamas der bisher regierenden Fatah eine Zusammenarbeit in der künftigen Regierung angeboten.
  • Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus haben Kofi Annan und Norbert Lammert jegliche Art von Holocaustleugnung scharf verurteilt.
    Aids in Afrika
  • Johannes Rau starb im Alter von 75 Jahren nach langer, schwerer Krankheit.
  • In Afrika gibt es inzwischen 15 Mio. Aids-Waisen unter 15 Jahren; besonders im Süden des Kontinents sind bis mehr als 30 % der Bevölkerung HIV-infiziert.
  • Chinas Nachfrage nach Stahl wird 2006 nach eigenen Angaben um 10 % anwachsen; 2005 lag das Wachstum noch bei 20 %.
  • In Sudans Krisenregion Darfur kam es erneut zu Kämpfen; 180.000 Menschen starben bereits seit Ausbruch des Konflikts.
  • Indien bestellte den US-Botschafter in Neu-Delhi ein; dieser hatte den Verkauf ziviler Nukleartechnologie in Frage gestellt, sollte Indien nicht in der IAEA im Sinne der USA gegen den Iran stimmen.
  • In der Bandasee (Indonesien) kam es knapp zweihundert Kilometer südlich der Stadt Ambon zu einem schweren Seebeben mit 7,7 auf der Richterskala.

Samstag, 28. Januar

  • Im polnischen Chorzów, nahe Katowice, stürzte das Dach einer Messehalle ein. Im Gebäude sollen sich bis zu 1000 Menschen befunden haben, bisher wurden 65 Tote geborgen.
  • Bundesarbeitsminister Franz Müntefering plädiert dafür, spätestens im Jahr 2029 das Renteneintrittsalter vollständig auf 67 umzustellen.
  • Venezuelas Präsident Hugo Chavez droht der US-Regierung mit der Inhaftierung von US-Beamten, sollten sie vor Ort Informationen über die venezolanische Armee sammeln.
  • Laut Bundesaußenminister Steinmeier gibt es erste Kontakte zu den Geiselnehmern der beiden entführten Deutschen im Irak.
  • Der britische Finanzinvestor David Montgomery kauft nach der Übernahme des Berliner Verlags nun auch die Hamburger Morgenpost.

Sonntag, 29. Januar

Montag, 30. Januar

Ein Schmelzen der Eismassen von Nord- und Südpol würde den Meeresspiegel um mehrere Meter anheben
  • Der Klimawandel hat einer britischen Studie zufolge sehr viel dramatischere Folgen als bislang angenommen.

Dienstag, 31. Januar


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