Jühnsdorf

Jühnsdorf
Jühnsdorf
Koordinaten: 52° 18′ N, 13° 23′ O52.30138888888913.38333333333337Koordinaten: 52° 18′ 5″ N, 13° 23′ 0″ O
Höhe: 37 m ü. NN
Fläche: 11,18 km²
Einwohner: 302 (März 2010)
Eingemeindung: 26. Okt. 2003
Postleitzahl: 15831
Vorwahl: 03379

Jühnsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach archäologischen Funden wurde die Gegend bereits während der Steinzeit von Menschen bewohnt. Die erste direkte urkundliche Erwähnung stammt allerdings erst von 1375, damals als Joensdorf. Eine erste indirekte Erwähnung stammt bereits aus dem Jahr 1340 als ein Heiso de Gudensdorp in einer märkischen Urkunde erscheint.[1] Der Name leitet sich vom Personennamen Godin ab.[2] Das Dorf besaß eine Fläche von 39 Hufen.

Gutshaus, 1824 von der Familie von dem Knesebeck erbaut

Die Bezeichnung des Ortes änderte sich in den folgenden Jahrhunderten vielfach. So wurde 1375 von Gudensdorp, 1450 von Jodenstorff, 1480 von Judenstorp und 1652 von Göhnsdorff gesprochen. Zum Zeitpunkt der Ersterwähnung gehörten vier der Hufe zur Pfarrei. Es lebten auch 18 Kossäten hier. 1450 wurde die Fläche des zum Dorf gehörenden Landes mit 40 Hufen angegeben, die Zahl der Kossäten hatte sich auf zwölf verringert.

Ähnlich häufig wie der Name des Ortes wechselten auch seine Besitzer. So war es 1480 Milow, ihm folgten die Familien von Schlabrendorf, Ende des 16. Jahrhunderts die von Hake, ab 1652 von Otterstedt, ab 1785 von Redern, ab Ende des 18. Jahrhunderts von der Groeben und ab 1823 von dem Knesebeck. Ende des 18. Jahrhundert wurden 170, Ende des 19. Jahrhunderts 260 und am 1. März 2004 262 Einwohner gezählt.

Eingemeindung

Am 26. Oktober 2003 wurde Jühnsdorf nach Blankenfelde-Mahlow eingemeindet.[3]

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirche wurde im 14. oder 15. Jahrhundert aus Granitquadern errichtet und später häufig umgestaltet. So wurde 1869 durch den Baumeister Klehmet aus Zossen im Westen ein Kirchturm aus gelbem Backstein und im Osten eine Apsis angebaut. Weiterhin ließ er die Fenster vergrößern und als Rundbogen gestalten. Klehmet verstärkte und erhöhte auch die Mauern des Kirchenschiffs. 1898 erfolgte eine Umgestaltung des Inneren der Kirche.[4] 1999 wurde das Innere der Kirche renoviert und 2002 erhielt die Apsis ein neues Dach. Eine Grabtafel im Inneren der Kirche erinnert an Louise von Hake († 1737) und ist mit wappenhaltenden Engeln verziert.
Feldsteinkirche, 14. Jahrhundert
  • Grabmal für die Familie von den Knesebeck
  • Die Erbbegräbnisstätte Lademann mit gusseisernen Kreuzen und dem Grabstein für den Heimatforscher Dr. Willi Lademann (1884-1976).
  • Der Nachtwächter hatte sich 1813 bei der Schlacht bei Großbeeren in der alten Linde an der Südseite der Kirchhofsmauer versteckt.[5]
  • Die Schäferei stammt aus dem Jahr 1848. Damit ist das Haus das älteste erhaltene Feldsteinwohnhaus des Dorfes.
  • Die Dorfschmiede befindet sich vor dem ehemaligen alten Lindengasthof.

Wirtschaft

Die Wirtschaft Jühnsdorfs wird durch Kleingewerbe und Landwirtschaft bestimmt.

Literatur

  • Ernst Fidicin: Die Territorien der Mark Brandenburg Band I, 1857, S. 92/3, Nachdruck: ISBN 3-11-003420-4
  • Willy Spatz: Unser Teltow, Band 3, 380 S., Verlag Robert Rohde, Berlin 1912.
  • Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375, 470 S., Gsellius Berlin 1940. 85/6
  • Hans Erich Kubach & Joachim Seeger: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Mark Brandenburg, Kreis Teltow, 365 S., Deutscher Kunstverlag, Berlin 1941
  • Liselott Enders & Margot Beck: Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil IV Teltow, 305 S., Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1976
  • Gerhard Schlimpert: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 3 Die Ortsnamen des Teltow, 373 S., Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar, 1972
  • Kurt Pomplun: Der mittelalterliche Dorfkirchenbau auf dem Teltow, Berliner Blätter für Vor- und Frühgeschichte, 9 (Festschrift für Karl Hohmann): 1-32, Berlin 1960.
  • Norbert Diering et al.: Amt Blankenfelde-Mahlow : die Gemeinden im Wandel der Zeit, 1997, S.127-44, ISBN 3-89570-318-4
  • Ulrich Waack: Zur Geschichte des Kirchenbaus im Kreis Zossen, Heimatkalender für den Kreis Zossen, 1993: 131-147, Zossen 1993.

Weblinks

 Commons: Jühnsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Enders & Beck, S.111
  2. Schlimpert, S.99
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  4. http://www.fortunecity.de/lindenpark/tannen/100/juehnsdorf/juehnsdorf_aeltere_beschreibungen.htm
  5. http://www.blankenfelde-mahlow.de/main.php?seitenid=183

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