Kadaloch

Kadaloch

Cadalaus, auch Kadaloch, Kadolach, Cadolah, Cadolach, Chadolah, Chadaloh, Chadalhoh, Chadolt († 31. Oktober 819), aus dem alemannischen Grafengeschlecht der Alaholfinger war von 817 bis zu seinem Tod karolingischer Markgraf von Friaul.

Cadalaus war der älteste Sohn des Grafen Berthold II. in der Westbaar und Ostbaar und dessen Frau Gersuinda. Er folgte wohl seinem Vater als Graf in der Baar (oder Teilen derselben), ehe er von Kaiser Ludwig dem Frommen zunächst nach Dalmatia versetzt wurde und dann die Markgrafschaft Friaul erhielt. Sein Sohn Berthold III. war ab 820 Graf in der Baar.

Cadalaus ist als Gönner der Fürstabtei St. Gallen beurkundet, der er 805 zusammen mit seinem Bruder Wago und noch einmal 817 größere Schenkungen machte.

Im Jahre 816 ist er als kaiserlicher Gesandter in Dalmatien bekundet, das seit 806 vorübergehend unter fränkische Herrschaft gekommen war. 817, wohl nach dem Tod des Langobarden Aio von Friaul, ernannte ihn Ludwig der Fromme zum Markgrafen und Präfekten der Mark Friaul, die unter Karl dem Großen 774 zu einer Mark des Frankenreichs geworden war und seit 776 durch vom Kaiser eingesetzte Markgrafen zumeist fränkischer, allemannischer oder burgundischer Herkunft verwaltet wurde. Der Chronist Einhard bezeichnet ihn 818 als Cadolaum comitem et marcæ Foroiuliensis præfectum und nennt ihn 919, nach seinem Tod, dux Foroiuliensis.

Wie andere Grafen und Markgrafen auch, verselbständigte sich Cadalaus während der Amtszeit des schwachen Kaisers Ludwig immer mehr und mischte sich intensiv in die inneren Angelegenheiten der von ihren eigenen Stammesfürsten regierten Bevölkerung von Pannonien und Karantanien ein, wobei er zunehmend brutalere Methoden anwandte. Dagegen beschwerte sich bereits im Jahre 818 der slawische Fürst Ljudevit von Posavina bei Ludwig dem Frommen. Da diese Klage vergeblich war, erhob sich Ljudevit 819 mit den Posaviern zum Aufstand, dem sich auch Teile der Karantanen und der Timotschaner (Timočani) anschlossen. Cadalaus unternahm im Juli 819 einen erfolglosen Feldzug gegen Ljudevit, bei dem ihn der Fürst (Knjas) Borna von Dalmatien und Liburnien unterstützte. Er starb am 31. Oktober 819 an einem sich bei diesem Feldzug geholten Fieber. Sein Nachfolger als Markgraf von Friaul wurde Balderich von Friaul.

Weblinks

Literatur

  • Einhard: Vita Karoli Magni. Das Leben Karls des Großen; übersetzt von Evelyn Scherabon Firchow, Reclam Verlag, Stuttgart 1995. ISBN 3-15-001996-6 (lat./dt.)



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