Kai Broderson

Kai Broderson

Kai Brodersen (* 6. Juni 1958 in Tübingen) ist ein deutscher Althistoriker.

Kai Brodersen studierte Alte Geschichte, Klassische Philologie und evangelische Theologie als Stipendiat der Stiftung Maximilianeum und der Studienstiftung des deutschen Volkes in Erlangen, München und Oxford. In München wurde er 1986 promoviert und habilitierte 1995. Seit 1996 war er ordentlicher Professor für Alte Geschichte an der Universität Mannheim, an der er mehr als zehn Jahre in der Hochschulleitung tätig war (Studiendekan, Dekan und Haushaltsdekan und sechs Jahre als Prorektor). Im Dezember 2005 wurde Brodersen vom Universitätsrat der Universität Tübingen zum Rektor gewählt. Der Senat verweigerte jedoch die Bestätigung der Wahl.[1]

Im Juli 2008 hat Brodersen das Amt des Präsidenten der Universität Erfurt übernommen, wo er zugleich Professor für Antike Kultur ist. Er war Gastprofessor an britischen Universitäten, so in Newcastle (2000/01), St. Andrews (2001/02) und Royal Holloway, University of London (2006/7), und Senior Visiting Research Fellow an der University of Oxford (2007/8). Brodersen ist verheiratet und hat vier Kinder.

Kai Brodersen hat Forschungen zur griechischen und römischen Historiographie und Geographie, zu antiken Inschriften, Orakeln und Wundertexten und zur Wirtschafts- und Wirkungsgeschichte der Antike (einschließlich Asterix) und Übersetzungen antiker Werke und moderner Fachliteratur publiziert.

Schriften (Auswahl)

  • Appians Abriβ der Seleukidengeschichte und Appians Antiochike, Ed. Maris, München 1989 und 1991
  • Historische griechische Inschriften in Übersetzung (mit W. Günther und H.H.Schmitt), 3 Bände, WBG, Darmstadt 1992-1999
  • Pomponius Mela, Kreuzfahrt durch die Alte Welt, WBG, Darmstadt 1994
  • Dionysios von Alexandria, Das Lied von der Welt, Olms, Hildesheim 1994
  • Terra Cognita: Studien zur römischen Raumerfassung, Olms, Hildesheim 1995, 2. Auflage 2003
  • C.Plinius Secundus d.Ä.: Naturkunde. Lateinisch-deutsch. Buch VI: Geographie, Artemis, Zürich 1996
  • Das römische Britannien: Spuren seiner Geschichte, WBG, Darmstadt 1998
  • Metzler Lexikon Antike (mit Bernhard Zimmermann), Metzler, Stuttgart 1999, 2. Auflage 2006
  • Liebesleiden in der Antike: Parthenios, Erotika Pathemata, WBG, Darmstadt 2000
  • Virtuelle Antike, Primus, Darmstadt 2000
  • Asterix und seine Zeit, C. H. Beck, München 2001
  • Phlegon von Tralleis, Das Buch der Wunder, WBG, Darmstadt 2002
  • Große Reden. Von der Antike bis heute, Primus, Darmstadt 2002, Neuausgabe Hohe, Erftstadt 2007
  • Herodot: Historien (mit Christine Ley-Hutton). Bisher 3 Bände, Stuttgart 2002, 2005, 2007
  • Die Wahrheit über die griechischen Mythen: Palaiphatos’ Unglaubliche Geschichten, Reclam, Stuttgart 2002, 2. Auflage 2003
  • Frauen vor Gericht: Antiphon, Gegen die Stiefmutter, und Apollodoros, Gegen Neaira (Demosthenes 59), WBG, Darmstadt 2004
  • Apollodoros. Götter und Helden der Griechen. Griechisch und deutsch, eingeleitet, herausgegeben und übersetzt von Kai Brodersen, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004 (Edition Antike)
  • Personen der Antike (Hgg. mit Bernhard Zimmermann), Metzler, Stuttgart 2004
  • Fluchtafeln. Neue Funde und neue Deutungen zum antiken Schadenzauber (Hrsgg. mit Amina Kropp). München 2004
  • Astrampsychos: Das Pythagoras-Orakel, WBG, Darmstadt 2006
  • Aristoteles. 77 Tricks zur Steigerung der Staatseinnahmen (Oikonomika II), Reclam, Stuttgart 2006
  • Was du schon immer über die Antike wissen wolltest, Berlin-Verlag / Bloomsbury, Berlin 2007
  • Vincere scis, victoria uti nescis. Aspekte der Rückschauverzerrung in der Alten Geschichte, LIT, Münster 2008
  • OIKONOMIKA. Quellen zur Wirtschaftstheorie der griechischen Antike (mit Gert Audring). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008
  • Aristeas. Der König und die Bibel, Reclam, Stuttgart 2008
Zu den sieben Weltwundern

Kai Brodersen hat verschiedentlich zu den so genannten Weltwundern publiziert, u.a.

  • Ein Weltwunder der Antike in Iran, in Archäologische Mitteilungen aus Iran, N.F. 24 (1991)
  • Reiseführer zu den Sieben Weltwundern: Philon von Byzanz und andere antike Texte, Insel, Frankfurt am Main und Leipzig 1992
  • Ein Weltwunder auf gläsernen Füßen: Der Pharos von Alexandria in Antike Welt 24 (1993)
  • Die sieben Weltwunder. Legendäre Kunst- und Bauwerke der Antike, C. H. Beck, München 1996, 8. Auflage 2008 (Beck'sche Reihe Wissen)

Einzelnachweise

  1. Mitteilung des Senders RTF 1 zur Wahl des Rektors der Universität Tübingen, 22.12.2005 [1]

Weblinks


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