Kaiserfisch

Kaiserfisch
Kaiserfische
Blaukopf-Kaiserfisch (Pomacanthus xantometopon)

Blaukopf-Kaiserfisch (Pomacanthus xantometopon)

Systematik
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überordnung: Stachelflosser (Acanthopterygii)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Echte Barsche (Percoidei)
Familie: Kaiserfische
Wissenschaftlicher Name
Pomacanthidae

Die Kaiserfische (Pomacanthidae) zählen zu den farbenprächtigsten Fischen überhaupt. Sie wurden früher als eine Unterfamilie der Falterfische (Chaetodontidae) angesehen. Im Laufe der Zeit hat man jedoch so viele Unterschiede auch innerer, morphologischer Art festgestellt, dass sie in eine eigene Familie gestellt wurden. Es gibt über 80 Arten.

Inhaltsverzeichnis

Verbreitung

Kaiserfische leben in den tropischen Bereichen aller Weltmeere, neun Arten im Atlantik, die anderen im Indischen Ozean und Pazifik. Sie leben immer in Nachbarschaft von Korallen- oder Felsriffen.

Erscheinungsbild

Kaiserfische sind meist sehr farbige, hochrückige Tiere. Junge Kaiserfische sind oft völlig anders gefärbt. So können sie in den Revieren der Alten leben, ohne vertrieben zu werden, denn ausgewachsene Kaiserfische weisen ein aggressives Revierverhalten gegenüber Artgenossen auf. Der Unterschied in der Färbung ist so groß, dass man die Jungtiere für eigene Arten hielt. Charakteristisch für die Familie ist ein Dorn, den sie am unteren Kiemenrand tragen.

Ernährung

Kaiserfische haben sehr unterschiedliche Ernährungstrategien. Einige sind Generalisten und nutzen eine breite Nahrungspalette von Algen bis Kleintieren, andere sind Spezialisten und fressen zum Beispiel nur Schwämme oder Algen. Junge Kaiserfische – in einigen Regionen, wie z. B. den Gewässern um die Galapagos-Inseln auch erwachsene – putzen oft größere Fische und fressen ihnen die Parasiten von der Haut.

Verhalten

Kaiserfische leben paarweise oder in kleinen Gruppen, die aus einem Männchen und mehreren Weibchen bestehen. Sie haben im Riff feste Reviere, die sie gegen Rivalen verteidigen.

Fortpflanzung

Die meisten Kaiserfische haben wahrscheinlich, zumindest in der Jugend, die Fähigkeit ihr Geschlecht zu wechseln. Alle Kaiserfische laichen nach einem Balzritual in der Dämmerung im freien Wasser. Dabei werden tausende Eier abgegeben. Die Larven schlüpfen nach einigen Stunden, sind sehr klein, werden von einem Öltröpfchen in der Schwebe gehalten und besitzen einen großen Dottersack, der ihnen in den ersten Tagen als Nahrungsquelle dient. In Hawaii ist einem Züchter die Nachzucht von verschiedenen Arten der Zwergkaiserfische (Centropyge) im Aquarium gelungen.

Gattungen

Imperator-Kaiserfisch (Pomacanthus imperator)

Menschen und Kaiserfische

Haltung in Aquarien

Kaiserfische werden von Meerwasseraquarianern in Aquarien gehalten. Dabei sollte man aber bedenken, dass den meist sehr großen Fischen kaum ein artgerechtes, natürliches Milieu geboten werden kann, da die Revieransprüche der meisten Arten einfach viel zu groß sind. Eine Ausnahme sind da die Zwergkaiserfische der Gattung Centropyge, die meist nur 10-12 cm lang werden und als Paar auch in einem mittelgroßen Aquarium gehalten werden können. Allerdings besteht die Gefahr, dass sich die Kaiserfische an den Korallen vergreifen werden.

Kaiserfische als Speisefische

In vielen Ländern Afrikas und Asien werden Kaiserfische, besonders große ausgewachsene Exemplare aus der Gattung Pomacanthus, vom Menschen gegessen.

Literatur

  • Kurt Fiedler, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische, Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  • Joseph S. Nelson, Fishes of the World, John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7
  • Roger C. Steene: Falter- und Kaiserfische, Band 1, 1977, Mergus Verlag, ISBN 3-88244-001-5
  • Gerald R. Allen: Falter- und Kaiserfische, Band 2, 1979, Mergus Verlag, ISBN 3-88244-002-3
  • Frank Schneidewind: Kaiserfische, 1999, Tetra Verlag, ISBN 3-89745-137-9
  • Helmut Debelius, Rudie H. Kuiter: Kaiserfische, 2003, Ulmer Verlag, ISBN 3-80014-458-1

Weblinks


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