Kamuth

Kamuth
Dieser Artikel beschreibt die Weizensorte Kamut. Eine Gemeinde im ungarischen Komitat Békés trägt ebenfalls den Namen Kamut.

Kamut ist der Produktname für die Weizensorte Q-77, die nach genetischen Untersuchungen eine Hybride aus Hartweizen (Triticum durum) und Triticum polonicum [1] ist und ursprünglich wahrscheinlich aus Ägypten stammt. Kamutkörner sind fast doppelt so groß wie herkömmliche Weizenkörner.

Inhaltsverzeichnis

Anbau und Handel

Hauptanbaugebiete sind Nordamerika und Südeuropa mit einem durchschnittlichen Ertrag von 0,8 - 1,2 t/ha. Kamut wird für den deutschen Markt fast ausschließlich aus biologischem Anbau angeboten und kann in Reformhäusern und Naturkostläden gekauft werden. Die Landwirte T. Mack und Bob Quinn aus Montana ließen sich den Namen „Kamut®“ als eingetragenes Warenzeichen schützen. 1990 erkannte das amerikanische Landwirtschaftsministerium Kamut als neue Sorte an. Anbau und Vertrieb erfolgen immer unter Lizenz von "Kamut International".

Vergleich zwischen Kamut- und Weichweizenkörnern. Gut erkennbar links die deutlich größeren Körner von Kamut.

Inhaltsstoffe

Kamut enthält Gluten, wie alle Weizenarten. Allergiker, die Probleme mit Weizeneiweiß haben, können versuchsweise ihre Ernährung auf Kamut umstellen. Es wird berichtet, dass in einigen Fällen allergische Reaktionen ausbleiben. Dies gilt aber nicht für Menschen, die an Zöliakie oder Sprue erkrankt sind.

Geschichte

Die von Kamut International marktgerecht erfundene Legende besagt, dass ein amerikanischer Luftwaffenoffizier 1948 in einem Pharaonengrab bei Dashare in Ägypten eine Steinkiste mit riesigen Weizenkörnern fand. 36 Weizenkörner schickte er seinem Vater, einem Farmer in Montana, der sie teilweise wieder zum Keimen brachte. Eine Aussaat wurde aber nicht kontinuierlich weiter betrieben. Erst 1977, als Farmer Quinn ein Glas mit den Körnern wiederfand, begann der kontinuierliche Anbau. Bob und Mack Quinn wählten bewusst den ägyptischen Namen „Kamut“ (=„Seele der Erde“). Der Ursprung des Kamut in Ägypten gilt als sicher, es ist jedoch eher davon auszugehen, dass er eine alte Landsorte ist.

Einzelnachweise

  1. Khlestkina E., Röder M.S., Grausgruber H., Börner A., 2006: A DNA fingerprinting-based taxonomic allocation of Kamut wheat. Plant Genetic Resources 4, 172-180.

Weblinks


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