Kapellenfriedhof

Kapellenfriedhof

Der Kapellenfriedhof ist ein historischer Friedhof in der unterfränkischen Kurstadt Bad Kissingen. Zum Friedhof gehört die Marienkapelle.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Eingang zum Kapellenfriedhof. Links im Bild: Die zum Friedhof gehörende Marienkapelle.

Erstmal erwähnt wird der Kapellenfriedhof im Jahr 1348, als viele Kissinger der Pest zum Opfer fielen.

Der Friedhof wurde zweimal (in den Jahren 1855 und 1890) erweitert; eine zwischen den Jahren 1925 und 1929 angeplante Erweiterung fand nicht statt, da am Sinnberg der Parkfriedhof entstand.

Das erste Leichenhaus des Friedhofs entstand im Jahr 1841. 1885 plante man ein neues (bis heute bestehendes) Leichenhaus, gebaut wurde es schließlich 1890. Der Torbogen, der zum Friedhof mit einer Fläche von 10.000 m² führt, datiert vom Jahr 1909.

Vor allem im 19. Jahrhundert wurden die Grabanlagen mit steigendem Wohlstand der zu bestattenden Einwohner immer aufwändiger. Die letzte Bestattung fand in den 1980er Jahren statt. Seitdem wird der Kapellenfriedhof in gärtnerischer Hinsicht nur sehr behutsam gepflegt, was laut Stadtplanungsamt „den Prozess des Entstehens und Vergehens in den Jahrzehnten und im Altern und Absterben“ widerspiegeln soll.

Vor dem Eingang zum Friedhof befinden sich ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges sowie der Liebfrauensee.

Auf dem Kapellenfriedhof bestattete Persönlichkeiten

Auf dem Kapellenfriedhof wurden u. A. folgende Persönlichkeiten bestattet:

  • Alfred Sotier (* 21. September 1833 in Münnerstadt, Unterfranken; † 19. November 1902 in Bad Kissingen), ein deutscher Arzt.
  • Jacques Pilartz (* 22. August 1836 in Köln; † 16. September 1910 in Bad Kissingen), deutscher Fotograf und Hoffotograf mehrerer deutscher Herrscher.
  • Hermann Welsch (* 2. Oktober 1842 in Bad Kissingen; † 4. Juni 1892 in Bad Kissingen), königlich bayerischer Badearzt und Autor.
  • Max Neubert (* 11. August 1863 in Sennfeld; † 17. Oktober 1948 in Bad Kissingen), deutscher Unternehmer und Erfinder.
  • Baptist Hoffmann (* 9. Juli 1864 in Bad Kissingen; † 5. Juli 1937 in Bad Kissingen), deutscher Opernsänger.
  • Paul Sotier (* 6. September 1876 in Bad Kissingen; † 2. April 1950 in Bad Kissingen), deutscher Arzt und Leibarzt von Kaiser Wilhelm II. in Doorn
  • Johanna Hesse (* 20. Februar 1880 in Berlin; † November 1958 in Bad Kissingen), deutsche Opern- und Konzertsängerin.
  • Carl Krampf (* 1863 in Bad Kissingen; † 16. Juni 1910 ebenda), deutscher Baumeister.

Marienkapelle

Für das Jahr 1286 ist ein Kirchenneubau in Kissingen bezeugt, jedoch ist hierbei unsicher, ob dieser sich auf die Marienkapelle oder auf die Jakobuskirche in der Kissinger Innenstadt bezieht. Die erste eindeutige urkundliche Bezeugung der Marienkapelle stammt aus dem Jahr 1348. Zu dieser Zeit befand sich die Marienkapelle noch außerhalb der Kissinger Stadtmauern.

Im Jahr 1727 entstand unter Balthasar Neumann ein Neubau der Marienkapelle. 1847 wurde die Kapelle erstmals restauriert. 1895 wurde sie wegen Baufälligkeit sogar geschlossen, bevor sie 1906 erneut restauriert wurde; bei dieser Gelegenheit bekam sie ihren heutigen Zwiebelturm.

Literatur

  • Gerhard Wulz: Der Kapellenfriedhof in Bad Kissingen. Ein Führer mit Kurzbiographien. Stadt Bad Kissingen (Hrsg.) 2001, ISBN 3-934912-04-4
  • Denis A. Chevalley, Stefan Gerlach: "Denkmäler in Bayern - Stadt Bad Kissingen". Seite 43-44 (Marienkapelle), S. 44-46 (Kapellenfriedhof) . ISBN 3-87490-577-2
  • Gerhard Wulz: Die Friedhöfe in Bad Kissingen. In: Thomas Ahnert, Peter Weidisch (Hg.): 1200 Jahre Bad Kissingen, 801-2001, Facetten einer Stadtgeschichte. Festschrift zum Jubiläumsjahr und Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Sonderpublikation des Stadtarchivs Bad Kissingen. Verlag T. A. Schachenmayer, Bad Kissingen 2001, ISBN 3-929278-16-2

Weblinks

50.20166666666710.0844444444447Koordinaten: 50° 12′ 6″ N, 10° 5′ 4″ O


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