Kapitalsammelstelle

Kapitalsammelstelle

Als Kapitalsammelstelle (financial intermediary) bezeichnet man Unternehmen / Institutionen, bei denen sich finanzielle Mittel sammeln, welche nicht den Institutionen selbst gehören, sondern nach Ablauf einer gewissen Zeit an die Kapitalgeber zurückgewährt werden müssen. Das eingesammelte Geld wird in verschiedenen Produkten der Finanzmärkte (ertragbringend) investiert. Dabei spielen unterschiedliche Anforderungen an die Sicherheit und die zeitliche Verfügbarkeit eine wichtige Rolle.

Volkswirtschaftlich betrachtet haben Kapitalsammelstellen eine wichtige Transformationsfunktion im Wirtschaftskreislauf, indem sie das gesparte Geldvermögen einzelner Wirtschaftsteilnehmer aufnehmen und damit die Finanzierungsbedarfe anderer Wirtschaftsteilnehmer erfüllen und zugleich kurzfristige Mittel langfristig (oder umgekehrt) zur Verfügung stellen (Fristentransformation).

Typische Vertreter sind Bausparkassen, Versicherungsgesellschaften oder Investmentfonds. Aufgrund der häufig privat organisierten Altersversorgung im Ausland, zählen international auch Pensionsfonds zu den bedeutenden Kapitalsammelstellen. In einer weiteren Begriffsfassung zählen auch die Sozialversicherungsträger und Banken mit entsprechenden Anlageangeboten dazu.

Zu den Aufgaben gehören das Losgrößen- und das Liquiditätsmanagement, d.h. durch die Bündelung von Geldern können bessere Konditionen und eine höhere Flexibilität erzielt werden, als dies der Einzelanleger für sich zu erzielen vermag (Losgrößentransformation). Weiterhin können Ausfallrisiken nach dem Versicherungsprinzip aufgefangen werden (Risikotransformation).

Kapitalsammelstellen treten häufig als Kreditgeber bei Schuldscheindarlehen an Stelle des anonymen Kapitalmarktes (Börse) auf. Da die Beträge von Schuldscheindarlehen oft sehr hoch sind (10–100 Mio. Euro), existieren sogenannte Konsortialdarlehen, in denen mehrere Kapitalsammelstellen als Kreditgeber auftreten.


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