Karl Gnädinger

Karl Gnädinger

Karl Gnädinger (* 5. November 1905 in Bohlingen; † 12. März 1995) war Weihbischof im Erzbistum Freiburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Gnädinger stammte aus einfachen Verhältnissen. Nach dem Abitur trat Gnädinger 1925 in das Freiburger Collegium Borromaeum ein und studierte bis zum Ende des Wintersemesters 1928/29 Katholische Theologie. In Freiburg wurde Gnädinger aktives Mitglied des katholischen Studentenvereins Germania-Hohentwiel im KV. Nach dem obligatorischen Jahr im Priesterseminar zu St. Peter folgte die Priesterweihe am 16. März 1930 durch Erzbischof Karl Fritz, und dann bis November 1931 die Vikarszeit in Nußbach im Renchtal und Waldshut. Anschließend kam Gnädinger bis Dezember 1938 nach Konstanz, wo er Präfekt am Konradihaus wurde. 1950 wurde er zum Kammerer, 1951 zum Dekan des Landkapitels Wiesental gewählt. Schon rund ein Jahr später, im Dezember 1952, wurde Karl Gnädinger Münsterpfarrer in Konstanz. Mit der Erhebung des Konstanzer Münsters zur Basilica minor durch Papst Pius XII. im Jahr 1955, die Gnädinger in die Wege geleitet hatte, gelang es ihm, für Konstanz wenigstens einen schwachen Widerschein des ehemaligen Glanzes der Bischofsstadt zurückzugewinnen.

Am 5. November 1960, an seinem 55. Geburtstag, ernannte ihn Papst Johannes XXIII. zum Titularbischof von Celerina und bestellte ihn zum Weihbischof im Erzbistum Freiburg. Die Bischofsweihe spendete ihm am 12. Januar 1961 im Freiburger Münster der Freiburger Erzbischof Hermann Josef Schäufele; Mitkonsekratoren waren Wilhelm Sedlmeier, Weihbischof in Rottenburg, und Josef Maria Reuss, Weihbischof in Mainz. Er war langjähriger Leiter des Referates Caritas für das Erzbistum Freiburg, zudem war er langjähriger Vorsitzender des Diözesancaritasverbandes. Später übernahm er das Referat Ordenswesen, für das er in der Folgezeit auch überdiözesan als Mitglied und zeitweilig als Vorsitzender der entsprechenden Kommission der Deutschen Bischofskonferenz zuständig war. Er war zusammen mit Hermann Schäufele Teilnehmer am Zweiten Vatikanischen Konzil 1962 bis 1965.[1]

Nach dem Tod von Erzbischof Hermann Schäufele am 26. Juni 1977 wählte das Domkapitel seinen Vorsitzenden, Dompropst Karl Gnädinger, zum Kapitularvikar und Bistumsverweser. 1980 wurde seinem Rücktrittsgesuch durch Johannes Paul II. stattgegeben. Gnädinger wurde in der Bischofsgruft des Freiburger Münsters begraben.

Gnädinger ist Namensgeber für das Weihbischof-Gnädinger-Haus in Freiburg-Lehen, dem Sitz des Caritasverbandes für das Erzbistum Freiburg. Er wurde mit einer Ehrendoktorwürde zum Dr. theol. h. c. geehrt. Er war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindungen K.St.V. Neuenfels in Freiburg im KV und K.D.St.V. Bodensee Konstanz im CV.

Literatur

  • Helmut Riedlinger: Weihbischof Dr. theol. h. c. Karl Gnädinger, In: Freiburger Diözesan-Archiv. 116 (1996), Seite 275−280

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Das Badische Konkordat“, Erzbistum Freiburg, 2008

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