Karl Heinzen

Karl Heinzen
Der Zürcher Atheismusstreit von 1845 (Ruge, Follen, Heinzen, Schulz). Karikatur eines unbekannten Zeichners.

Karl (Peter) Heinzen (* 22. Februar 1809 in Grevenbroich; † 12. November 1880 in Boston) war ein deutsch-amerikanischer Schriftsteller und Publizist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Schulbesuch in seiner Heimatstadt Grevenbroich und in Kempen begann Heinzen 1827 ein Medizinstudium an der Universität Bonn, wo er 1828 Mitglied des Corps Guestphalia Bonn wurde.[1] 1829 wurde er von der Universität relegiert. Er trat in holländische Dienste und reiste nach Ostindien. Nach seiner Rückkehr und dem preußischen Militärdienst wurde er Beamter in der Steuerverwaltung. In mehreren Schriften kritisierte er die preußische Verwaltung scharf und musste 1844 nach Belgien flüchten, später in die Schweiz und 1847 in die USA. Von dort kehrte er nach Ausbruch der Märzrevolution 1848 nach Deutschland zurück und unterstützte die Badische Revolution. Nach ihrem Scheitern ging er wieder in die USA und war dort Redakteur und Herausgeber mehrerer Zeitungen, insbesondere des Pionier, der zuletzt von 1859 bis 1879 in Boston erschien. In seinen Veröffentlichungen vertrat Heinzen demokratische, seinerzeit als „radikal“ bezeichnete Ansichten. Daneben veröffentlichte er Gedichte und Theaterstücke.

Schriften

Teutsche Revolution, Bern 1847. titelblatt
  • Reise nach Batavia, Köln 1841 (Digitalisat)
  • Die geheimen Konduitenlisten der Beamten, Köln 1842
  • Die Preussische Büreaukratie, Darmstadt 1845
  • Ein Steckbrief, Schaerbeck 1845
  • Die Helden des teutschen Kommunismus. Dem Herrn Karl Marx gewidmet, Bern 1848
  • Gesammelte Schriften, 5 Bände, Boston 1858−1872

Literatur

  • Franz Brümmer: Heinzen, Karl Peter. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 50, Duncker & Humblot, Leipzig 1905, S. 157 f.
  • Gerhard K. Friesen (Hg.): „Trotz alledem und alledem“. Ferdinand Freiligraths Briefe an Karl Heinzen 1845 bis 1848. Mit einem Verzeichnis der Schriften Heinzens. Aisthesis-Verlag, Bielefeld 1997, ISBN 3-89528-192-1.
  • Helmut Hirsch: Heinzen, Karl. In: Neue deutsche Biographie, Bd. 8 (1969), S. 452−453.
  • Helmut Hirsch: Karl Heinzen, ein amerikanischer Publizist aus Grevenbroich. In: Beiträge zur Geschichte der Stadt Grevenbroich 6 (1985), S. 105−122.
  • Carl Wittke: Against the Current: The Life of Karl Heinzen. Chicago, Ill. 1945.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1930, 12, 98

Weblinks


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