Karl Hermann (SPD)

Karl Hermann (SPD)
Karl Hermann
Wahlplakat der SPD aus dem Jahr 1928: Wilhelm Bock, Kurt Rosenfeld, August Fröhlich, Mathilde Wurm, Georg Dietrich, Karl Hermann, August Siemsen, Elsa Niviera, Erich Mäder

Karl Robert Hermann (* 28. November 1885 in Unkeroda; † 1. Oktober 1973 in Eisenach) war ein deutscher Politiker der USPD, der SPD und später der SED.

Von Beruf Maurer wurde Karl Hermann 1909 Gewerkschaftssekretär. 1915 zum Kriegsdienst eingezogen, kam er im Mai in Galizien in russische Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr 1918 wurde er Vorsitzender des Eisenacher Arbeiter- und Soldatenrates. 1919/20 gehörte er dem Landtag von Sachsen-Weimar-Eisenach an. Nach Gründung des Landes Thüringen war er von 1920 bis 1933 dort Landtagsabgeordneter und von 1921 bis 1924 Innenminister der SPD/USPD- und SPD/KPD-Landesregierungen. In dieser Funktion war er Mitverfasser der ersten Thüringer Kommunalordnung. Von 1926 bis 1933 arbeitete er als Geschäftsführer der Sozialen Baubetriebe Mitteldeutschland. Von 1928 bis 1930 war er Reichstagsabgeordneter. 1934 nahm er seinen Hauptwohnsitz in Wutha, wo er bis zum Ende seines Lebens wohnte.

Nach 1933 wurde Karl Hermann wegen Widerstandsarbeit mehrfach verhaftet, 1944 kam er in das KZ Sachsenhausen. Auf dem Todesmarsch zur Evakuierung des Lagers im April 1945 gelang ihm die Flucht. Von 1945 bis 1946 war er Oberbürgermeister in Eisenach, von 1946 bis 1950 Mitglied des Thüringer Landtages und dort Vorsitzender des Rechts- und Verfassungsausschusses. 1946 bis 1948 war er Leiter des Landesbauamtes und 1948 bis 1950 Oberbürgermeister in Mühlhausen. 1950 zog er sich, offiziell nach „langer, schwerer Krankheit“, resigniert aus allen Ämtern zurück.

Literatur

  • Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Hermann — ist der Name folgender Personen: Karl Hermann (SPD) (1885–1973), deutscher Politiker (USPD, SPD, SED) Karl Hermann (DDP) (1886–1933), deutscher Politiker (DDP, WP) Karl August Hermann (1851–1909), estnischer Sprachwissenschaftler, Journalist und… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Hermann Ritter — (* 24. April 1931 in Köln; † 27. Februar 2006) war ein hessischer Politiker (SPD) und ehemaliger Abgeordneter des Hessischen Landtags. Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 2 Politik …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Hermann Förster — (* 18. September 1853 in Zinna; † 25. November 1912 in Hamburg) war ein selbständiger Zigarrenfabrikant und Politiker der SPD in Hamburg …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Hermann Haack — (* 17. Februar 1940 in Extertal) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er war von 1998 bis 2005 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann — ist sowohl ein männlicher Vorname als auch ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung des Namens althochdeutsch „heri“ → „Heer“ und „man“ → „Mann“ Der Name kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet so viel wie „Krieger“ oder „Kämpfer“.… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl — Karl, auch in der Schreibweise Carl, ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Bedeutung 2 Namenstag 3 Popularität 4 Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Müller — ist der Name folgender Personen: Karl Müller (Altphilologe) (auch Carl Wilhelm Ludwig Müller; 1813–1894), deutscher Altphilologe und Kartograf Karl Müller (Naturforscher) (1825–1905), Theologe und Naturforscher Karl Müller (Theologe) (1852–1940) …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Rudolf Heinze — (* 22. Juli 1865 in Oldenburg (Oldenburg), † 26. Mai 1928 in Dresden) war ein deutscher Jurist und rechtsliberaler Politiker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Bergmann — Karl Hermann Bergmann (* 7. Juni 1907 in Duisburg; † 21. August 1979 in Essen) war ein deutscher Politiker der SPD. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Hermann Krätzig — Karl Hermann Krätzig (* 3. April 1871 in Schobergrund, Kreis Reichenbach in Schlesien; † 18. September 1954 in Wittstock/Dosse) war ein deutscher Politiker der SPD. In …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”