Karl Paetow

Karl Paetow (* 19. März 1903 in Fürstenwalde; † 23. Oktober 1992 in Bad Oeynhausen) war ein Volkskundler, Schriftsteller, Leiter des Deutschen Tabak- und Kreismuseums Bünde und Stifter des Deutschen Märchen- und Wesersagenmuseums Bad Oeynhausen.

Leben

Nachdem Paetow sein Abitur erlangt hatte, begann er Studien der Germanistik, Kunstgeschichte und Volkskunde in Göttingen, Frankfurt, Köln, Bonn und Berlin. Im Jahre 1928 machte er seinen Doktor der Philosophie in Leipzig. Anschließend begann er eine Lehre am Hessischen Landesmuseum und assistierte am Museum am Augustplatz in Leipzig. 1930 wurde er Museumsleiter in Stolp (Pommern). Von 1935 bis 1945 arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter der Stadt Kassel. Von 1951 bis 1968 war Karl Paetow Leiter des Deutschen Tabak- und Kreismuseums Bünde. Nach seiner Pensionierung gründete und stiftete er 1973 das Deutsches Märchen- und Wesersagenmuseumin Bad Oeynhausen, dem er anschließend noch 9 Jahre vorstand.

Karl Paetow schrieb eine Dissertation mit dem Thema "Klassizismus und Romantik auf Wilhelmshöhe" und im Weiteren eine Fülle von Büchern mit dem Schwerpunkt Sagen und Märchen, die vor allem im Weserbergland angesiedelt sind. Er war in seiner Jugend Wandervogel-Mitglied, sein Denken und Wirken blieb romantisch verklärt. Eine Schnittmenge mit nationalsozialistischer Volkstümelei ergab sich wohl auch, Karl Paetow hatte aber mit den Nazis darüber hinaus nichts gemein, andernfalls wäre er sicher nicht einfacher wissenschaftlicher Angestellter bzw. Soldat geblieben. Auch aus seinen Büchern spricht humanistischer Geist. Dementsprechend wurde er mit Neugründung der Schriftstellervereinigung Die Kogge 1953 dort Mitglied, erhielt 1967 den Sonderpreis der Kogge und 1981 das Bundesverdienstkreuz.

Weblinks

• Literatur von und über Karl Paetow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Normdaten: PND: 118738992 (PICA) | VIAF: 72189233 | WP-Personeninfo