Karl Schmitt-Walter

Karl Schmitt-Walter

Karl Schmitt-Walter (* 23. Dezember 1900 in Germersheim in der Rheinpfalz; † 14. Januar 1985 in Kreuth) war ein deutscher Opern- und Liedersänger.

Leben

Er verbrachte seine Jugend in Würzburg und Nürnberg. Am Nürnberger Konservatorium begann er sein Musikstudium. Die Fortsetzung des Studiums in München führte ihn zu einem Meister des Liedes, zu Richard Trunk. Durch ihn bekam er seine erste Beziehung zum Liedgesang, der sein ganzes Künstlertum entscheidend geformt hat.

Sein Weg als Bühnensänger führte ihn über Oberhausen, Saarbrücken und Dortmund nach Wiesbaden. Dort wurde Schmitt-Walter zum ersten Mal eingeladen, in München an der Staatsoper zu gastieren. Er sang den Wolfram, dann trat er hier unter Richard Strauss als Kunrad in Feuersnot auf. Die Münchener Staatsoper wollte ihn daraufhin fest verpflichten, doch war Berlin schon zuvorgekommen. Immerhin konnten durch Gastspielverträge diese Beziehungen zu München während seines Engagements am Deutschen Opernhaus Berlin auch aufrechterhalten werden. Die Wiener Staatsoper sah Schmitt-Walter längere Zeit als Gast, ebenso sang er in Holland, Belgien, Schweiz, Frankreich, England, Schottland, Irland und Portugal. Bei den Salzburger Festspielen war er 1949 unter Furtwängler der Papageno, mit Edwin Fischer und mit Michael Raucheisen sang er u.a. in Berlin Die Winterreise. 1955 half er als im gesamten deutschsprachigen Raum gefeierter Don Giovanni, die wieder aufgebaute Staatsoper Berlin zu eröffnen. Zu dieser Zeit zählte Karl Schmitt-Walter zu den international bekannten und beliebten Sängern in Oper, Konzert und Rundfunk. Zahlreiche Schallplattenaufnahmen mit weit über 500 aufgenommenen Titeln bezeugen sein künstlerisches Schaffen.

1956 begann die von Schmitt-Walter selbst als ein Höhepunkt seiner Karriere bezeichnete Zusammenarbeit mit Wieland Wagner bei den Bayreuther Festspielen, der Beckmesser in den Meistersingern, den er in Bayreuth in ununterbrochener Folge bis 1961 u. a. unter Hans Knappertsbusch und daneben dann auch in München, Wien, Berlin, Lissabon und an anderen Häusern sang.

Etwa im gleichen Zeitraum wandte Schmitt-Walter sich auch näher der Ausbildung junger Sänger und der Weiterbildung bereits arrivierter Sänger zu, als Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in München, als Studienleiter bei den Bayreuther Festspielen und an der Königlichen Oper in Kopenhagen. Diese Lehrtätigkeit führte er auch nach Beendigung seiner aktiven Sängerlaufbahn an der Staatsoper München im Jahre 1964 fort.

Karl Schmitt-Walter war bayerischer und preußischer Kammersänger, Professor an der Staatlichen Hochschule für Musik in München, Träger des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland sowie des Bayerischen Verdienstordens. Der König von Dänemark zeichnete ihn mit dem Dannebrogorden aus. Die Bayerische Staatsoper München würdigte sein Schaffen durch Aufnahme eines Gemäldes in ihre Portraitgalerie bedeutender Mitglieder des Hauses, das ihn in der Rolle des Don Giovanni zeigt.

Karl Schmitt-Walter wurde auf dem Münchner Westfriedhof beigesetzt.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karl Schmitt-Walter — (December 23, 1900, Germersheim January 14, 1985, Kreuth) was a German operatic baritone, particularly associated with Mozart and Wagner roles.He studied in Nuremberg with Gustav Landauer, and made his debut there in 1921. He appeared in… …   Wikipedia

  • Karl Schmitt — Carl Schmitt (eigentlich Karl Schmitt, zeitweise auch Carl Schmitt Dorotic[1]; * 11. Juli 1888 in Plettenberg, Sauerland; † 7. April 1985 ebendort) war ein deutscher Staatsrechtler und politischer Philosoph. Der Jurist ist einer der bekanntesten… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmitt-Walter — Schmịtt Wạlter,   Karl, Sänger (Bariton), * Germersheim 23. 12. 1900, ✝ Kreuth 14. 1. 1985; debütierte 1923 in Nürnberg und war u. a. Mitglied des Deutschen Opernhauses Berlin sowie der Bayerischen Staatsoper München. Er trat auch bei… …   Universal-Lexikon

  • Schmitt (Familienname) — Schmitt ist ein häufiger deutscher Familienname (zur Herkunft, Bedeutung und Verbreitung siehe Schmidt). Folgende Personen tragen ihn: Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Lutze — (* 22. August 1891 in Wittenberg; † 23. November 1980 in Berlin Charlottenburg) war ein deutscher Dirigent und Komponist.[1] Leben Lutze war der Sohn eines Justizobersekretärs. Seine Ausbildung erhielt er am Konservatorium in Halle. Nachdem er… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Grundmann — (* 21. Oktober 1906 in Chemnitz; † 30. August 1976 in Eisenach) war ein deutscher protestantischer Theologe in der Zeit des Nationalsozialismus und in der DDR. Seit 1930 Mitglied der NSDAP und seit 1933 aktives Mitglied der Deutschen Christen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Walter-Dirks-Preis — Walter Dirks (* 8. Januar 1901 in Hörde (jetzt Dortmund); † 30. Mai 1991 in Wittnau) war ein deutscher katholischer Publizist, Schriftsteller und Journalist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen …   Deutsch Wikipedia

  • Walter-und-Marianne-Dirks-Preis — Walter Dirks (* 8. Januar 1901 in Hörde (jetzt Dortmund); † 30. Mai 1991 in Wittnau) war ein deutscher katholischer Publizist, Schriftsteller und Journalist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Dirks — (* 8. Januar 1901 in Hörde (jetzt Dortmund); † 30. Mai 1991 in Wittnau) war ein deutscher katholischer Publizist, Schriftsteller und Journalist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen …   Deutsch Wikipedia

  • Walter Thomas — Walter Thomas, Pseudonym Hans Peter Dorn; W. Th. Anderman, (* 17. Juli 1908 in Siegen; † 2. Juni 1970 in Bochum) war ein deutscher Dramaturg, Theaterdirektor und Autor, der durch den Fortsetzungsroman des Felix Krull War ich wirklich ein… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”