Karl Stamm

Karl Stamm

Karl Stamm (* 29. März 1890 in Wädenswil, Kanton Zürich; † 21. März 1919 in Zürich) war ein Schweizer Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Karl Stamm war der Sohn eines Kaufmanns. Seine Kindheit war überschattet vom frühen Tod der Mutter, aber auch geprägt von Stamms zeichnerischer und literarischer Begabung. Ab 1906 absolvierte er eine Lehrerausbildung am Lehrerseminar in Küsnacht. Von 1910 bis 1914 war er als Primarlehrer in Lipperschwändi bei Bauma tätig und ab 1914 in Zürich.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Stamm als Soldat zum Aktivdienst an der Schweizer Landesgrenze eingezogen. Seine anfängliche patriotische Begeisterung wich später tiefer Anteilnahme am Leid der kriegführenden Parteien. Nachdem er einen Nervenzusammenbruch erlitten und längere Zeit im Krankenhaus verbracht hatte, wurde Stamm 1917 aus dem Militärdienst entlassen. Er starb 1919 an einer Grippe-Erkrankung.

Karl Stamms literarisches Werk besteht praktisch nur aus Lyrik. Seine früheren Gedichte haben noch vorwiegend epigonalen und konventionellen Charakter, viele der späteren sind vom expressionistischen Menschheits-Pathos beeinflusst.

Werke

  • Das Hohelied. Lyrische Dichtungen. Orell Füssli, Zürich 1913
  • Aus dem Tornister (zusammen mit Marcel Brom und Paul H. Burkhard). Orell Füssli, Zürich 1915
  • Die Kinder im Schlaraffenland. Verse zu Aquarellen von Hans Witzig. Stehli, Zürich 1917
  • Der Aufbruch des Herzens. Gedichte. Rascher, Zürich 1919
  • Dichtungen. Gesamtausgabe, mit einem biographischen Nachwort hrsg. von Eduard Gubler. 2 Bände. Rascher, Zürich 1920
  • Briefe von Karl Stamm. Gesammelt und eingeleitet von Eduard Gubler. Rascher, Zürich 1931

Literatur

  • Paul Müller: Karl Stamms Lyrik. Diss. Zürich 1922
  • Und Liebe ist der Name Deiner Dichtung. Karl Stamm zum Gedächtnis. Tschudy (Der Bogen 26), St. Gallen 1952
  • Karl Stamm, in: Helvetische Steckbriefe. 47 Schriftsteller aus der deutschen Schweiz seit 1800. Bearbeitet vom Zürcher Seminar für Literaturkritik mit Werner Weber. Artemis, Zürich und München 1981, S. 208–214

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