Kaspar Ignaz Simma

Kaspar Ignaz Simma

Kaspar Ignaz Simma bekannt als Kaspanaze Simma (* 27. September 1954) ist ein österreichischer Landwirt und ehemaliger Politiker (Die Grünen).

Inhaltsverzeichnis

Politik

Grundsätzlich kann Simma als wertkonservativer Politiker bezeichnet werden, der als Landwirt eine intakte Umwelt als eines der wichtigsten politischen Ziele sieht. Das grüne, umweltschützerische Denken war ihm bei den Grünen stets wichtiger als das alternative Gedankengut.

ÖVP-Bauernbund

Vorerst war Simma Mitglied des Bauernbundes (bzw. Jungbauernbundes) der ÖVP. Als Mitglied einer Arbeitsgruppe aus ÖVP-Politikern und Parteifreien war er an der Ausarbeitung eines Projektes unter dem Titel "Modell Vorarlberg" beteiligt, welches sich vor allem gegen ein blindes Vertrauen in den wissenschaftlich-technischen Fortschritt wandte.

Nachdem das "Modell Vorarlberg" 1983 von der Partei abgelehnt wurde, kehrte er der ÖVP den Rücken zu.

Die Grünen

Kaspanaze Simma suchte ab 1983 seine Ideen in der noch relativ jungen Grün-Bewegung durchzusetzen. Als Spitzenkandidat der Alternativen Liste Österreichs, die ein Wahlbündnis mit den Vereinten Grünen Österreichs einging, trat er zu den Vorarlberger Landtagswahlen 1984 an.

Seine Partei schaffte nicht nur den Einzug ins Landesparlament, sondern konnte gleich bei ihrem ersten Antreten ein sensationelles Ergebnis von 13 Prozent der Stimmen erreichen.

Simma war maßgeblich am Erfolg der Grünen in Vorarlberg beteiligt. Vor allem sein unkonventionelles Auftreten und seine Geradlinigkeit brachten ihm viele Sympathiewerte ein. Er erregte vor allem Aufsehen, als er beispielsweise am Wahlabend an seine Konkurrenten Käse aus dem Bregenzerwald verteilte oder als er zur Angelobung im Landtag in seiner gewohnten bäuerlichen Kleidung erschien. [1]

Sein äußeres Erscheinungsbild und seine neue einfache Art der Politik (das Positive im Gegner suchen - "Politik der Liebe") machten Simma weit über die Grenzen Vorarlbergs hinaus bekannt. Das Bild des bärtigen Bauern mit Strickjacke zierte so manche Titelseite auch internationaler Zeitschriften.

Bei den Landtagswahlen 1989 trat er für die Vereinten Grünen Österreichs an - konnte aber ohne Wahlbündnis den Wiedereinzug ins Landesparlament nicht erreichen.

Erst bei den Wahlen 1994 konnte er als Spitzenkandidat der aus den Vereinten Grünen und der Alternativen Liste fusionierten Partei Die Grünen wieder in den Landtag einziehen. Mit Ende der Legislaturperiode kandidierte er nicht mehr und schied 1999 aus dem Landtag aus.

Heute spricht Simma etwas verbittert über die Grünen: "Leider gibt es bei vielen Grünen ein sehr einseitiges Denken. Viele erkennen nicht, was da alles möglich gewesen wäre." Außerdem ist er der Meinung, dass sich die Grünen zu weit links positionieren.

Nach der Politik

Heute bewirtschaftet Kaspanaze Simma seinen Hof in Andelsbuch im Bregenzerwald als Selbstversorger.

Audio

  • Petra Herczeg, Rainer Rosenberg: Kaspanaze Simma: Politik der Liebe - Landwirtschaft der Fülle, Ö1 Menschenbilder 1. Februar 2009. [2]

Einzelnachweise

  1. Vorarlberg Chronik Kl.: Einzug der `Grünen´ in den Landtag, ohne Datum.
  2. ORF Ö1 Menschenbilder: Gespräch mit Kaspanaze Simma: Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

Weblinks


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