Kaukasoid

Kaukasoid

Europide oder Europiden (griech. "oid" den Europäern ähnlich, nach Art der Europäer) ist eine veraltete rassenkundliche Sammelbezeichnung für die ursprünglichen Bewohner Europas, Nordafrikas, Vorderasiens und Indiens sowie deren Abkömmlinge. Es wird auch die Bezeichnung caucasoid verwendet, um eine vermeintliche Urheimat der Europiden im Kaukasus anzudeuten. In den angelsächsischen Ländern sind die entsprechenden Begriffe "white" oder "caucasian" auch in offiziellen Dokumenten wie zum Beispiel Formularen der Verwaltung oder Volkszählungsunterlagen nach wie vor üblich.

Europide gehörten nach veralteter Rassenkunde neben Mongoliden und Negriden zu den drei grundlegend unterschiedlichen Großrassen.

Typologische Beschreibung: reliefreiches Gesicht, schlichtes bis lockiges Haar und eine schmale hohe Nase, bei nördlichen Bevölkerungen außerdem eine wenig pigmentierte Haut, aufgrund derer die "Europiden" auch als "Weiße" bezeichnet wurden. Molekulargenetische Untersuchungen bestätigen die genetische Nähe der europäischen und der genannten asiatischen Bevölkerungen, aber nicht die Einteilung der Art Homo sapiens in sogenannte "Großrassen".[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Semantischer Bereich

Die Bezeichnung europid wird meist in der Diskussion über die stammesgeschichtliche Entwicklung des Menschen sowie in der gerichtsmedizinischen Analyse menschlicher Überreste verwendet. Das Suffix -id zeigt "eine Ähnlichkeit an, nicht notwendigerweise eine genaue Entsprechung zu etwas anderem", also kann sich europid auf einen weiteren Bereich erstrecken als die z.Z. als europid geltenden Gruppen.

Anatomische und genetische Merkmale

Der Versuch, den Ursprung und die Geschichte der Europiden auf genetische oder andere Ursachen zurückzuführen, ist problematisch, da das Bild durch neue Beweise und Deutungen einem ständigen Wandel unterliegt. Vor kurzem stellte man durch mtDNA die These auf, Europäer und Westasiaten hätten entfernte Wurzeln in Südasien, die auf eine Migration vor 20-30.000 Jahren von Südasien nach Mittel – und Westasien sowie Europa deuteten. Diese südasiatischen Vorfahren entstammten ihrerseits zusammen mit den Mongoliden einer früheren Migration von Menschen aus Afrika vor 50-70.000 Jahren (afrikanische Ursprungshypothese), der entweder alle Nichtafrikaner entsprungen wären, oder sie seien der größere und nördlichere Teil zweier Hauptmigrationen.

Literatur

  • Luigi Luca Cavalli-Sforza: Gene, Völker und Sprachen. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation, Dtv 2003, ISBN 3423330619.

Weblinks

Quellen und Einzelnachweise

  1. Lexikon der Biologie, Band 9, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-0334-0, S. 170 - 177 (Artikel: Menschenrassen)
  2. Lexikon der Biologie, Band 5, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0330-8, S. 267-268 (Artikel: Europide)

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