Kelchsau

Kelchsau
Wappen Karte
Wappen von Hopfgarten im Brixental
Hopfgarten im Brixental (Österreich)
DEC
Hopfgarten im Brixental
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Tirol
Politischer Bezirk Kitzbühel (KB)
Fläche 166,55 km²
Koordinaten 47° 27′ N, 12° 10′ O47.4512.166666666667622Koordinaten: 47° 27′ 0″ N, 12° 10′ 0″ O
Höhe 622 m ü. A.
Einwohner 5.515 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 33 Einwohner je km²
Postleitzahl 6361
Vorwahl 05335
Gemeindekennziffer 7 04 06
AT335
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Marktplatz 8
6361 Hopfgarten im Brixental
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Paul Sieberer (ÖVP)
Gemeinderat (2004)
(15 Mitglieder)
11 ÖVP,
2 SPÖ, 1 FPÖ, 1 Parteilos
Lage der Marktgemeinde Hopfgarten im Brixental
Karte
Hopfgarten, fotografiert von einem Wanderweg auf die Hohe Salve

Hopfgarten im Brixental ist eine Marktgemeinde im Bezirk Kitzbühel in Tirol, Österreich.

Die Marktgemeinde Hopfgarten im Brixental mit dem zentralen Marktbereich, der Ortschaft Kelchsau, den Ortsteilen Pesendorf (Innerer Grafenweg), Penningdörfl sowie den Streusiedlungen auf den Bergen ist mit einer Gesamtfläche von 166,57 km² die größte Gemeinde im Bezirk Kitzbühel und eine der größten in Tirol.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Hauptort liegt eingebettet in einer landschaftlich schönen und klimatisch begünstigten Lage an der Brixentaler Ache, der Talkessel des vorderen Brixentales verhindert Nebel und Wind. Die exakte geographische Lage des Ortes: 47 Grad, 26 Minuten und 51 Sekunden nördlicher Breite, 12 Grad, 9 Minuten und 35 Sekunden östliche Länge.

Gliederung

Von den 16.657 ha Gemeindegebiet sind ca. 5.600 ha Wald, ca. 2.800 ha landwirtschaftliche Nutzflächen und ca. 7.500 ha Almgebiet. Auf den Ortskern, den Markt entfallen nur ca. 130 ha, also nicht einmal 1 % des Gemeindegebietes.

Das Marktzentrum liegt auf rd. 620 m Seehöhe, der höchstgelegene Punkt des Gemeindegebietes (und gleichzeitig die höchste Erhebung des Bezirkes Kitzbühel) ist der Gipfel des Torhelms im Langen Grund mit 2.494 m.

Heute hat die Marktgemeinde Hopfgarten rd. 5.300 Einwohner, mit den Nebenwohnsitzen etwa 6.600.

Ortsteile

Glantersberg, Gruberberg, Elsbethen, Hörbrunn, Grafenweg, Pesendorf, Weichsölln, Kelchsau, Penningberg, Achen, Aschberg, Haag, Katzenberg, Kropfrad, Mittermoosen, Penning, Salvenberg, Hacha, Lindrain, Schnapfen, Bahnhof Hopfgarten, Boden, Haslau, Kühle Luft, Mesnergraben, Mairhof, Neue Siedlung, Südtiroler Siedlung, Brummagraben

Nachbargemeinden

Zu Nachbargemeinden Hopfgartens zählen neben der Wildschönau, Wörgl, Itter, Söll und Westendorf auch Wald im Pinzgau, Land Salzburg, die Zillertaler Gemeinden Gerlos, Stummerberg und Hart im Zillertal sowie Alpbach.

Geschichte

Hopfgarten ca. 1898

Die Geschichte Hopfgartens ist insofern zweigeteilt, als es bis zum 1. Januar 1948 je eine selbständige Landgemeinde und eine Marktgemeinde gegeben hat, die jedoch immer eng verflochten waren. Die Geschichte der Landgemeinde ist natürlich geprägt von der seit Jahrhunderten und auch noch heute bedeutenden Landwirtschaft (derzeit ca. 230 landwirtschaftliche Betriebe, davon ca. 70 Vollerwerbsbauern), die auf den weiten fruchtbaren Hängen der Berge betrieben wurde und wird, aber auch von einem einst ertragreichen Bergbau und einer um 1880 niedergegangenen, zu ihrer Zeit europaweit bekannten und blühenden Glasindustrie (Glashütte Hörbrunn). Die besondere Bedeutung der Marktgemeinde lag vor allem an dem vor rd. 640 Jahren zuerkannten Marktrecht, welches durch eine Urkunde aus dem Pfarrarchiv aus dem Jahr 1362 bekundet ist. Mit diesem zur damaligen Zeit privilegierten Recht war es den Hopfgartner Bürgern gestattet, an jedem Montag, das ganze Jahr hindurch, einen Wochenmarkt abzuhalten, auf dem Groß- und Kleinvieh, Käse, Schmalz, Leder und andere Kaufmannsware verkauft werden durfte. Ein- und Verkauf außerhalb des Marktes war streng verboten.

Im Jahre 1869 hatte Hopfgarten mit 2.757 Einwohnern mehr Bewohner als die Stadt Kufstein (damals 2.691). Mit dem allgemeinen Wirtschaftsaufschwung nach dem zweiten Weltkrieg bekamen die alten Bürgerhäuser im Markt ihr neues Gesicht. Neben der Landwirtschaft und dem Handel gewannen der Tourismus, das Gewerbe und die Kleinindustrie immer mehr an Bedeutung. Der engste Marktkern mit historisch bedeutenden Gebäuden unterliegt durch Verordnung nach dem Stadtkern- und Ortsbildschutzgesetz besonderen baulichen Schutzbestimmungen. Die geschlossene Bauweise der Bürgerhäuser ist mit bekannten Orten wie Rattenberg, Hall oder Kitzbühel vergleichbar.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Marktgemeinde steht also nach wie vor grundsätzlich auf den drei relativ gleich bedeutenden Wirtschaftssäulen Land-- und Forstwirtschaft, Handel/Gewerbe/Kleinindustrie sowie Tourismus/Dienstleistungen. Während sich die Situation im Tourismusbereich stetig verbessert, hat der Bereich Land- und Forstwirtschaft aufgrund der europaweiten Entwicklungen überregionale Probleme zu bewältigen. Handel und Gewerbe zählen derzeit rd. 160 Betriebe mit ca. 1.240 Arbeitsplätzen. Die Marktgemeinde selbst betreibt als Alleineigentümerin ein Elektrizitätswerk, das etwa ¾ der Hopfgartner Haushalte versorgt und bewirtschaftet rd. 1.000 ha Eigenwald.

Verkehr

Die günstige Verkehrslage der Gemeinde – sie liegt an der Salzburg-Tiroler-Bahn der ÖBB und hat für den Personenverkehr zwei Bahnstationen, sie liegt weiters an der Brixental Straße B170 von Wörgl nach Kitzbühel, der Anschluss zur Inntalautobahn beträgt nur 8 km – gewährleistet gute Verbindungen. Trotzdem ist das Brixental als Seitental des Inntales nicht so extrem verkehrsbelastet und kann daher mit einer sehr guten Lebensqualität aufwarten.

Tourismus

Salvenaland in Hopfgarten

In der Tourismuswirtschaft gibt es in der Gemeinde derzeit rd. 3.000 Gästebetten, die jährliche Übernachtungszahl liegt bei durchschnittlich 350.000, wobei sich Sommer- und Winterhalbjahr annähernd die Waage halten. Die Hohe Salve, der Hopfgartner Hausberg, bereits um die Jahrhundertwende als schönster Aussichtsberg des Landes („Rigi" Tirols) bekannt, ist als Schigebiet voll erschlossen und an den Schigroßraum Wilder Kaiser-Brixental (Skiwelt) mit fast 100 Liftanlagen angeschlossen. Geschichtlich ist erwähnenswert, dass im Oktober 1949 der damals mit einer Länge von 2.850 m und einem Höhenunterschied von 900 m längste Sessellift Europas auf die Hohe Salve in Betrieb genommen worden ist. Die im Jahr 1998 fertiggestellte Freizeitanlage „Salvenaland“ bietet der heimischen Bevölkerung und den Gästen auf einer Fläche von rd. 7 ha eine Badeanlage (Badesee und -becken), einen großzügigen Spielplatz und Sportplätze.

Infrastruktur

Die Gemeinde ist Schulerhalter von drei Volksschulen, einer Hauptschule (Schulsprengel auch für die Gemeinde Itter), einer Polytechnischen Schule und einer allgemeinen Sonderschule. In den bestehenden zwei Kindergärten werden derzeit 100 Kinder betreut. Seit 1995 besteht in Hopfgarten die Landesmusikschule Brixental, die mehr als 400 Schüler im Musikwesen unterrichtet. Im Altenwohn- und Pflegeheim der Gemeinde Hopfgarten leben rd. 60 Personen, von denen etwa 25 Mitbürger auf der Pflegestation betreut werden. Die medizinische Versorgung im Ort gewährleisten drei praktische Ärzte, zwei Zahnärzte und ein Tierarzt.

Bis 2002 war Hopfgarten Sitz eines Bezirksgerichtes.

Kultur

Seit dem Bau und der Inbetriebnahme der „Salvena", dem Kultur- und Freizeitzentrum mit dem großen Saal, dem Kulturraum und dem Fitneß-Betrieb im Herbst 1985 werden in Hopfgarten eine Fülle von Veranstaltungen geboten. So werden nicht nur Konzerte von Musikkapellen und -gruppen, klassische Konzerte, Theaterstücke der Heimatbühne, Sportveranstaltungen, Bälle und Tiroler Abende abgehalten, sondern es hat sich eine Kulturrunde „rund um die Kultur" gebildet, die sich besonders der Kleinkunstveranstaltungen angenommen hat.

Als bedeutendes Kulturgut gilt die in den letzten Jahren renovierte Hopfgartner Pfarrkirche („Dom des Brixentales"). Das barocke, doppeltürmige Gotteshaus, das den heiligen Jakob und Leonhard geweiht ist, wurde zwischen 1758 und 1764 erbaut und ist aufgrund seiner Größe, seiner Architektur und der markanten Stellung mitten im Markt das weithin sichtbare Wahrzeichen von Hopfgarten. Zum Abschluss der Restaurierungsarbeiten wurde die im September 1998 eingeweihte neue Orgel angeschafft, die von der Firma Metzler (Dietikon/CH) gebaut wurde. Mit 44 Registern auf drei Manualen und Pedal gehört sie zu den bemerkenswertesten Orgeln in Tirol.

Vereinsleben

Es gibt in der Marktgemeinde ein sehr reges Vereinsleben auf kulturellem, sportlichem und sozialem Gebiet. Nicht mehr wegzudenken aus dem gesellschaftlichen Leben und dem Dienst am Nächsten sind die beiden Feuerwehren, die Ortsstelle des Roten Kreuzes (die Ende 2004 mit der Ortsstelle Westendorf in eine gemeinsame Dienststelle "Ortsstelle Brixental" zusammengelegt wurde und nunmehr den Dienst aus dem Grenzgebiet zwischen Hopfgarten und Westendorf versieht), die Bergrettung und der Sozial- und Gesundheitssprengel. Es gibt in der Gemeinde 2 Musikkapellen, 2 Männerchöre, 2 Kirchenchöre, 2 Volksbühnen sowie viele verschiedene Sport- -und Kulturvereine. Einer der ältesten Vereine in Hopfgarten ist die Schützengilde, welche im Jahre 1650 gegründet wurde.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Leupold Scharnschlager, führende Täuferpersönlichkeit des 16. Jahrhunderts
  • Andreas Benedict Feilmoser (1777–1831), Professor der Theologie in Innsbruck und Tübingen
  • Peter Wohlfahrtstätter (* 1989), Volleyballprofi aon hotVolleys

Weblinks

Quellen



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