Khufu

Khufu
Cheops

Statuette des Cheops; Ägyptisches Museum, Kairo
Eigenname
Image:Hiero_Ca1.svg
Aa1 G43 I9 G43
Bild:Hiero_Ca2.svg
Chui ef ui (Chufu) [1]
Ḫwj=f w(j)
Er beschützt mich
Image:Hiero_Ca1.svg
W9 E10 Aa1
I9
G43
Bild:Hiero_Ca2.svg
Chnum [2] chui ef ui [1]
(meist wiedergegeben als: Chnumchufu)
ẖnmw ḫwj=f w(j)
Chnum (be)schützt mich
Horusname
G5
Aa24
Bild:srxtail2.GIF
Medjed(u)
Mḏd(.w)
Der (die Feinde) zerdrückt
G5
Aa24 G43
Bild:srxtail2.GIF
Medjedu
Mḏd.w
Nebtiname
G16
Aa24
D21
Medjed-er-Nebti
Mḏd-r-Nnb.tj
Der (die Feinde) zerdrückt entsprechend den beiden Herrinnen
Goldname
G8
G5 G5
S12
Bikui-nebu
Bjk.wj-nb.w
Gold (Goldener) der zwei Falken
Königspapyrus Turin (Nr.III./10)

Im Original ist der Name des Herrschers herausgebrochen. Erhalten sind nur die Jahresangaben.

Königsliste von Abydos (Sethos I.) (Nr.21)
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Aa1
I9
G43
Bild:Hiero_Ca2.svg
Chufu
Ḫ(w)j=f w(j)
Er beschützt mich
Königsliste von Sakkara (Nr.17)
Image:Hiero_Ca1.svg
Aa1
I9
G43 I9
Bild:Hiero_Ca2.svg
Chufu
Ḫ(w)j=f w(j)-<f>
griechisch
nach Herodot
nach Manetho

Cheops
Suphis

Chufu (griechisch Χέωψ, Cheops) war der zweite König (Pharao) der altägyptischen 4. Dynastie im Alten Reich. Über seine Regierungszeit, die auf etwa 2620 bis 2580 v. Chr.[3] datiert wird, und zu seiner Person existieren nur sehr wenige Zeugnisse. Bekannt ist er vor allem durch sein Grabmal, die Cheops-Pyramide. Cheops ist außerdem die Hauptperson eines der bekanntesten Werke altägyptischer Literatur, der Erzählungen des Papyrus Westcar.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Familie

Abstammung

Die Mutter des Cheops war Hetepheres I.; als sein Vater wird seit langem sein Vorgänger Snofru angenommen. Dessen Söhne Anchhaf (vielleicht aber auch ein Sohn des Cheops), Nefermaat und Rahotep wären somit seine Halbbrüder gewesen.

Ob Snofru allerdings tatsächlich der Vater des Cheops war, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Sah man zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ihm noch einen Adligen aus der Provinz, der lediglich in Snofrus Familie eingeheiratet hatte[4], schienen die Grabungen von George Andrew Reisner in Gizeh hingegen für eine andere Version zu sprechen. 1925 wurde östlich der Cheopspyramide das Schachtgrab der Hetepheres (G 7000x) entdeckt, in dem sich zahlreiche Grabbeigaben fanden. Einerseits wurde im Grab mehrfach der Name des Snofru gefunden, andererseits wird sie als „Königsmutter“ (mwt nswt) bezeichnet. Damit schien klar, dass sie die Gemahlin des Snofru war und somit beide die Eltern des Cheops waren.

In jüngerer Zeit wurden aber wieder vermehrt Zweifel an Cheops’ unmittelbarer königlicher Abstammung geäußert. Grund hierfür sind die Titel der Hetepheres und das Grab G 7000x als solches. Problematisch ist, dass unter den zahlreichen Titeln, die Hetepheres trug, nicht der der Königsgemahlin (ḥmt nswt) zu finden ist. Im Gegenzug trug sie aber den Titel einer „leiblichen Gottestochter“ (s3t nṯr nt ẖt=f), der hier zum ersten Mal auftauchte. Es wurde daher die Vermutung geäußert, Cheops sei kein leiblicher Sohn des Snofru gewesen und habe stattdessen versucht, seinen Herrschaftsanspruch über eine fiktive göttliche Abstammung seiner Mutter zu legitimieren.[5] Das Grab selbst spricht insofern gegen Cheops Abstammung von Snofru, als sämtliche Königinnengräber des Alten Reiches im Pyramidenkomplex ihrer Ehegatten und nicht ihrer Söhne errichtet wurden.[6]

Diese Zweifel unterliegen jedoch gewissen Einschränkungen. Zum einen ist der Titel Königsgemahlin erst nach Hetepheres mit Sicherheit belegt, sein Fehlen ist somit kein eindeutiger Beweis gegen eine Ehe mit Snofru. Zum anderen ist nicht sicher, dass Hetepheres wirklich in Gizeh bestattet wurde. Obwohl ihr Grab unberaubt geblieben ist, wurde der Sarkophag leer vorgefunden. Dafür enthielt das Grab allerdings den Kanopenkasten mit den mumifizierten Organen der Hetepheres.

Zusammenfassend kann Hetepheres aufgrund der häufigen Nennung von Snofrus Namen im Grab G 7000x und aufgrund ihrer Titel mit hoher Wahrscheinlichkeit als Hauptfrau des Snofru angesehen werden, letzte Gewissheit dafür gibt es allerdings nicht. So könnte sie auch eine untergeordnete Nebenfrau oder eine Verwandte des Snofru gewesen sein. Im ersten Fall wäre Cheops dann zwar tatsächlich ein leiblicher Sohn des Snofru gewesen, aber ohne legitimen Thronanspruch.[7]

Ehen

Cheops war verheiratet mit Meritites I., einer Tochter Snofrus, sowie mit Henutsen und weiteren namentlich nicht bekannten Frauen.[8] Meritites I. ist zeitgenössisch belegt, der Name von Henutsen ist hingegen nur auf einer Stele genannt, die in die 26. Dynastie datiert wird und sie als Besitzerin einer der Königinnenpyramiden des Cheops (GIc) ausweist.

Nachkommen

Für Söhne Cheops werden die späteren Pharaonen Radjedef und Chephren sowie Babaef I., Hordjedef und Minchaef aufgrund ihrer Titel und der Position ihrer Gräber auf dem Ostfriedhof der Cheops-Pyramide gehalten. Ein weiterer Prinz namens Kawab, der ebenfalls in einem Grab auf dem Ostfriedhof bestattet wurde, galt in der Forschung lange Zeit als früh verstorbener Kronprinz, allerdings basiert diese Annahme nur auf der Position seines Grabes, weitere Belege existieren nicht.[9] Nach neueren Erkenntnissen scheint Kawab wohl eher ein Sohn des Snofru und damit ein Bruder des Cheops gewesen zu sein.[10]

Ein weiteres solches Grab gehörte Chufuchaef I., der entweder ein weiterer Sohn oder identisch mit dem späteren Pharao Chephren war. Nicht zeitgenössisch belegt ist ein Sohn namens Bauefre. Er wird in einer Felsinschrift im Wadi Hammamat und im Papyrus Westcar (beide im Mittleren Reich entstanden) erwähnt. Vielleicht war er identisch mit Babaef I. Mindjedef und Duaenhor waren eventuell ebenfalls weitere Söhne[11], vielleicht aber auch Söhne von Kawab und somit Enkel von Cheops.[12]

Nicht eindeutig geklärt ist, ob auch Horbaef ein Sohn des Cheops war. Er ist nur durch seinen Sarkophag bezeugt, dessen genauer Fundort aber nicht notiert wurde. Eine spätere Zuordnung zu einem Grab auf dem Ostfriedhof der Cheopspyramide, auf dem die Söhne des Cheops bestattet wurden, ist daher spekulativ.

Töchter waren Hetepheres II. (Gemahlin des Kawab und nach dessen Tod des Radjedef) und Meresanch II. (Gemahlin des Horbaef), möglicherweise auch Chamerernebti I. (Gemahlin des Chephren) und Neferetiabet.

Regentschaft

Über die Regierungsdauer des Cheops herrscht Unsicherheit. Der Königspapyrus Turin, der im Neuen Reich entstand und ein wichtiges Dokument zur ägyptischen Chronologie darstellt, nennt 23 Regierungsjahre, der griechische Geschichtsschreiber Herodot 50 und der im 2. Jahrhundert v. Chr. lebende ägyptische Priester Manetho sogar 63. Das höchste zeitgenössisch belegte Datum ist ein „17. Mal der Zählung“ (gemeint ist eine landesweite Zählung des Viehs zum Zwecke der Steuererhebung). Eine zusätzliche Problematik ergibt sich dadurch, dass diese Zählungen ursprünglich alle zwei Jahre, später aber auch teilweise jährlich durchgeführt wurden.[13] Sollte unter Cheops eine regelmäßige zweijährliche Zählung stattgefunden haben, wären also 34 Regierungsjahre belegt. Thomas Schneider nimmt an, dass die 23 Regierungsjahre im Turiner Königspapyrus zweijährlichen Zählungen entsprachen und Cheops somit insgesamt 46 Jahre regierte.[14]

Die einzigen genauer datierbaren Ereignisse aus seiner Regierungszeit sind zwei Expeditionen, die er in die Oase Dachla in der Libyschen Wüste entsandte und die der Beschaffung von Pigmenten dienten. Diese Expeditionen fanden Felsinschriften zufolge im „Jahr nach dem 12. Mal der Zählung“ (25. Regierungsjahr) und im „Jahr nach dem 13. Mal der Zählung“ (27. Regierungsjahr) statt.[15]

Durch Graffiti ist Cheops in Elkab und auf Elephantine, sowie in den Steinbrüchen von Hatnub und des Wadi Hammamat belegt. In Saqqara fanden sich zwei Terrakottafiguren, einen Löwen und die andere eine löwenköpfige Göttin zeigend. Beide Figuren tragen den Horusnamen des Herrschers. Die Figuren sind hier im Mittleren Reich deponiert worden, stammen aber aus der Regierungszeit des Cheops.[16] Auch außerhalb der damaligen Grenzen Ägyptens ist sein Name bezeugt: In den Diorit-Steinbrüchen westlich von Abu Simbel ließ er eine Stele errichten. Eine Felsinschrift im Wadi Maghara auf dem Sinai zeigt Cheops als Beschützer der dortigen Minen. Auch Handelsbeziehungen mit der phönizischen Stadt Byblos lassen sich nachweisen. Dort wurden Fragmente von Alabaster-Gefäßen sowie eine Kupferaxt gefunden, die den Namen des Cheops tragen.

Der Hofstaat

Durch ihre Gräber in Gizeh sind etliche hohe Beamte des Cheops belegt. Auffällig ist, dass die höchsten Ämter nur von Mitgliedern der königlichen Familie bekleidet wurden. Den Titel des Wesirs trugen Anchhaf, Chufuchaef I. und Minchaef, möglicherweise auch Kawab; er wird allerdings nur auf einer Statue aus der 19. Dynastie explizit als Wesir bezeichnet.

Westlich der Cheops-Pyramide sind mehrere Beamte bestattet, die im Bauwesen beschäftigt waren. Der bedeutendste von ihnen war Hemiunu, wohl ein Neffe des Cheops. Er bekleidete ebenfalls das Amt des Wesirs und trug außerdem den Titel Vorsteher aller Bauarbeiten des Königs. Er war also der oberste Verantwortliche für den Bau der Cheops-Pyramide und der umliegenden Anlagen.

Weitere namentlich bekannte Personen mit leitender Position in der Bauverwaltung waren Iunu, Kaemach, Kanefer und Wepemnofret. Bei diesen weniger hohen Beamten ist keine unmittelbare verwandtschaftliche Beziehung zum Königshaus nachweisbar. Die hier genannten und weitere Grabinhaber, deren Ämter nicht bekannt sind, trugen zwar den Titel Königssohn bzw. Königstochter, jedoch fehlten ihnen weitere Titel, die bei tatsächlichen Prinzen und Prinzessinnen stets vorhanden waren. Es dürfte sich hierbei also nur um reine Rangtitel gehandelt haben, die nicht auf eine direkte königliche Abstammung hinwiesen.

Bautätigkeit

Gizeh

Die Cheopspyramide

Hauptartikel: Cheops-Pyramide

Die Cheops-Pyramide in Gizeh

Cheops’ besondere Bekanntheit ist vor allem durch die Cheops-Pyramide in Gizeh begründet, die höchste Pyramide der Welt. Er nannte seine Pyramide Achet Chufu, was Horizont des Cheops bedeutet. Sie wird zu den sieben antiken Weltwundern gezählt. Ihre Seitenlänge beträgt 230 Meter und sie war ursprünglich 147 Meter hoch. Da sie aber in späterer Zeit als Steinbruch für Bauten in Kairo benutzt wurde, ist sie um etwa 10 Meter niedriger geworden. Für die Erbauung der Pyramide wurden insgesamt circa 2,5 Millionen Steinblöcke verwendet. Als Baumaterial diente hauptsächlich örtlich vorkommender Kalkstein. Für die so genannten Entlastungskammern über der Grabkammer wurde auch Granit verwendet. Die Verkleidung der Pyramide bestand ursprünglich aus weißem Tura-Kalkstein und wurde im Mittelalter fast vollständig abgetragen, um Baumaterial für die Altstadt von Kairo zu gewinnen.

An der Nordseite befindet sich der ursprüngliche Eingang und einige Meter unterhalb ein Tunnel, der im 9. Jahrhundert im Auftrag des Kalifen Al-Ma'mun angelegt wurde, um ins Innere der Pyramide vordringen zu können. Im Inneren befinden sich drei Kammern: Die erste unterhalb der Pyramide im gewachsenen Fels, die zweite (Königinnenkammer) etwas höher im Kernmauerwerk, die dritte mit Sarkophag oberhalb der Großen Galerie. Der Granitsarkophag misst 2,28 × 0,98 × 1,05 Meter.[17] Ein Leichnam oder Grabbeigaben wurden nicht gefunden. Die Pyramide wurde also offensichtlich spätestens im Mittelalter, wahrscheinlich aber schon zu pharaonischer Zeit ausgeraubt.

Der Pyramidenkomplex

Plan der Nekropole von Gizeh

An der Ostseite der Pyramide befindet sich der Totentempel, von dem heute nur noch die Fundamente erhalten sind. Der Taltempel konnte bisher nicht ausfindig gemacht werden, da sich auf seinem vermuteten Standort heute ein Dorf erstreckt.

Östlich und westlich der Pyramide entstanden unter Cheops zwei große Friedhofsanlagen. Auf dem Ostfriedhof befinden sich drei Königinnenpyramiden für die Ehefrauen des Cheops. Die südliche (G1c) gilt als Pyramide der „Großen Gemahlin“, Königin Henutsen, die mittlere (G1b) war für Meritites bestimmt, die nördliche (G1a) galt als Kultpyramide, bis Rainer Stadelmann sie in Verbindung mit dem Grabschacht (G 7000x) der Königsmutter Hetepheres I. brachte. Eine vierte, kleinere Pyramide diente als Kultpyramide für den König. Ebenfalls im Osten wurden mehrere große Mastabas gebaut, in denen die nahen Verwandten des Cheops, vorwiegend seine Söhne und deren Ehefrauen, beerdigt wurden. Die westliche Friedhofsanlage besteht aus kleineren Mastabas, deren Besitzer hauptsächlich hohe Beamte waren. Beide Friedhöfe wurden in den folgenden beiden Dynastien weitergenutzt und vergrößert.

Modell der geborgenen Cheops-Barke

Insgesamt sieben Bootsgruben wurden im Pyramidenbezirk angelegt: Je zwei auf der Ost- und Südseite der Cheopspyramide, eine nahe dem Totentempel und zwei zwischen den Königinnenpyramiden. Die beiden Gruben auf der Südseite wurden 1954 entdeckt und enthielten noch zwei vollständige, auseinandergenommene Barken.

Eines dieser Schiffe wurde restauriert und ist heute in einem eigenen Museum zu besichtigen. Das zweite befindet sich nach wie vor in der versiegelten Grube und wurde 1995 bis 1996 von japanischen Archäologen mit Kamerasonden erforscht. Auch dieses Schiff soll in den nächsten Jahren geborgen und restauriert werden.[18]

siehe auch: Nekropole von Gizeh

Die Sphinx

Hauptartikel: Große Sphinx von Gizeh

Die große Sphinx von Gizeh
Granitblock mit dem Horusnamen des Cheops aus Bubastis

Die Sphinx wird mehrheitlich für ein Werk des Chephren gehalten, wofür es allerdings keine eindeutigen zeitgenössischen Belege gibt. Die Annahme beruht hauptsächlich auf der Tatsache, dass sich die Sphinx und ihr Tempel unmittelbar neben dem Taltempel der Chephren-Pyramide befinden. Anhand der stilistischen Darstellung des Kopfes glaubt Rainer Stadelmann allerdings, dieses Monument Cheops zurechnen zu können. Ein Indiz stellt hierbei die Form des Gesichtes dar: Dieses ist bei Statuen des Chephren stets länglich dargestellt, während die Sphinx ein eher breites Gesicht aufweist, ebenso wie die Statuen des Cheops. Auch wird Chephren stets mit Bart dargestellt, Cheops hingegen ohne. Die Sphinx trug zwar einst einen Bart, doch wurde dieser erst im Neuen Reich angebracht. Auch das Kopftuch liefert nach Stadelmann mehrere Indizien für Cheops. Zunächst ist bei der Sphinx das gesamte Kopftuch plissiert, was sich so auch bei Cheops, nicht aber bei Chephren findet, bei dessen Kopftuch nur die Seitenflügel plissiert sind. Beim Kopftuch der Sphinx fehlt außerdem ein Stirnband, das bei Chephren stets vorhanden ist. Schließlich scheint noch die Uräusschlange auf der Stirn der Sphinx eher für Cheops zu sprechen, da sie hier erhaben gearbeitet ist, während sie ab Radjedef flach dargestellt wird.[19]

Bautätigkeit außerhalb Gizehs

Bauprojekte des Cheops außerhalb Gizehs sind nur sehr spärlich belegt. Ein Granitblock aus seiner Regierungszeit wurde in Tida bei Buto gefunden. Weitere Blöcke in Tanis und Bubastis wurden wohl sekundär dorthin verschleppt.[20] Eine Inschrift im aus ptolemäischer Zeit stammenden Hathor-Tempel von Dendera nennt Cheops außerdem als Erbauer des heute nicht mehr erhaltenen Vorgängerbaus.[21]

Statuen

Statuette des Cheops; Kairo

Das bekannteste rundplastische Bildnis des Cheops ist eine nur 7,5 cm hohe Statuette aus Elfenbein, die 1903 von Flinders Petrie in Abydos gefunden wurde und die sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo befindet. Sie zeigt den thronenden König, der die rote Krone von Unterägypten trägt. Eine Kartusche, die den Eigennamen des Herrschers enthielt, ist heute nicht mehr lesbar. Allerdings lässt sich auf dem Thron neben dem rechten Unterschenkel des Herrschers noch deutlich der Horusname des Cheops erkennen. Das Alter der Statuette ist umstritten. Lange Zeit wurde sie für ein Werk der 4. Dynastie gehalten; Zahi Hawass hingegen datiert sie in eine wesentlich jüngere Zeit, nämlich in die 26. Dynastie.[22]

Sehr oft ist zu lesen, diese kleine Statuette sei das einzige erhaltene Abbild des Cheops. Diese Aussage ist jedoch nicht korrekt. Tatsächlich ist sie nur das einzige annähernd vollständig erhaltene Abbild, von dem man sicher weiß, dass es Cheops darstellt. Durch das Kairo-Fragment Nr.2 (C2 / K2 - nach W. Helck) vermutlich aus dem ehemaligen Annalenstein der 5. Dynastie wissen wir von zwei weiteren, heute nicht mehr erhaltenen Statuen, die Cheops in Auftrag gab; die eine hatte eine Höhe von 7 Metern, die andere war aus purem Gold.[23]

Darüber hinaus gibt es auch noch eine ganze Reihe weiterer Funde, die sich diesem Herrscher zuordnen lassen. Eine zweifelsfreie Zuordnung ist bei insgesamt drei Statuettenbasen möglich, die alle aus Gizeh stammen. Eine befindet sich heute im Museo Egizio in Turin. Das Fragment misst gerade einmal 3,3 × 4,5 × 2,6 cm. Es ist aus Kalkstein gefertigt und zeigt den linken Fuß des Herrschers, neben dem noch die Reste einer Kartusche mit dem Namen „…fu“ zu erkennen sind, der sich zu „Chufu“ ergänzen lässt.[24]

Berliner Königskopf

Die beiden anderen Stücke befinden sich im Museum of Fine Arts in Boston; beide sind aus Alabaster gefertigt. Das erste (Inv.-Nr. 24.2711)[25] wurde nördlich der Königinnenpyramide G I-a gefunden. Es besteht aus einer Basisplatte, auf der sich noch Reste der Füße erhalten haben. Es misst 8,2 × 7,6 cm. Der Name des Cheops ist hier vollständig erhalten. Das zweite (Inv.-Nr. 13.3448)[26] wurde im Schutt der Mastaba G 2391, unmittelbar nordwestlich der Cheops-Pyramide gefunden. Hier sind ein Teil der Basisplatte und Reste der Füße erhalten. Wie schon bei dem Turiner Fragment ist auch hier nur noch das Ende von Cheops’ Namen erhalten.[27]

Brooklyner Königskopf

Neben diesen drei beschrifteten Basen befinden sich in verschiedenen Museen noch acht weitere Stücke, die sich nur durch ihre Stilistik und/oder ihren Fundort Cheops zuordnen lassen. Das Museum of Fine Arts in Boston besitzt Fragmente von insgesamt drei möglichen Cheops-Statuen. Die erste war eine Sitzstatue aus Alabaster. Von ihr sind zwei Fragmente (Inv.-Nr. 25-1509a-b)[28] erhalten, die in der Nähe des Grabes von Cheops’ Mutter Hetepheres gefunden wurden. Eines zeigt die Statuenbasis und einen Fuß, das andere den auf die Brust gelegten rechten Arm des Herrschers. In der Kapelle der Mastaba des Idu (G 7102) auf dem Ostfriedhof der Cheops-Pyramide wurde ein weiteres Fragment (Inv.-Nr. 27.1466)[29] aus Alabaster entdeckt, das zu einer lebensgroßen Statue gehörte. Es umfasst Teile einer Perücke und die Flügelspitze eines Horus-Falken.[30] Das dritte Fragment aus Boston besteht aus den Resten eines Löwenkopfes, der wohl zu einem Thron des Cheops gehörte.[31]

Münchner Königskopf

Zwei weitere Objekte beherbergt das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim; auch diese wurden aus Alabaster gefertigt. Eines zeigt eine katzenköpfige Göttin (Bastet oder Sachmet). Die Haltung ihres rechten Armes verrät, dass sie ursprünglich zu einer Statuengruppe gehörte, ähnlich den bekannten Triaden des Mykerinos. Aufgrund ihrer Stilistik wird sie der frühen 4. Dynastie zugeordnet.[32] Das zweite Objekt ist ein Thron, von dem nur noch vier Fragmente (Inv.-Nr. 5416, 6447 und 6448) erhalten sind, die auf dem Friedhof G I S unmittelbar südlich der Cheops-Pyramide gefunden wurden.[33]

Sehr unsicher ist die zeitliche Einordnung eines in Berlin befindlichen Kopfes einer königlichen Statue (Inv.-Nr. 14396). Er wurde 1899 von Adolf Erman in Gizeh gekauft und besteht aus Breccie. Edna Russmann glaubt, hierin ein Bildnis des Cheops erkennen zu können. Diese Zuordnung ist allerdings problematisch, da die Kriterien dafür nicht eindeutig sind. So kann etwa die runde Perücke nur schwer für die zeitliche Einordnung herangezogen werden, da aus dem Alten Reich zu wenige Beispiele dafür existieren. Auch dass der Kopf bartlos dargestellt ist, wie es für Cheops typisch zu sein scheint, ist kein hinreichender Beweis. Dietrich Wildung beispielsweise ordnet den Berliner Kopf dem König Niuserre aus der 5. Dynastie zu – auch dieser wurde ohne Bart dargestellt.[34] Rainer Stadelmann weist schließlich darauf hin, dass die Uräusschlange auf der Stirn des Königs so wie sie hier dargestellt ist, erst seit der Regierungszeit des Chephren belegt ist.[35]

Nicht eindeutig ist auch die Zuordnung eines Kopfes im Brooklyn Museum (Inv.-Nr. 46.167). Er ist 54,3 cm hoch und besteht aus Rosengranit. Sein Fundort ist unbekannt. Aufgrund der Gesichtsform wird er teilweise Cheops zugeordnet[36], teilweise aber auch seinem Großvater Huni.

Ein Kopf mit fast den gleichen Gesichtszügen wie beim Brooklyner Kopf befindet sich im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst in München. Er ist mit 5,7 cm Höhe aber wesentlich kleiner und besteht aus Kalkstein.[37]

Cheops im Gedächtnis des Alten Ägypten

Altes Reich

Cheops genoss während des Alten Reiches einen umfangreichen Totenkult. Bis zum Ende der 6. Dynastie sind insgesamt 67 Totenpriester und sechs mit dem Totenkult in Zusammenhang stehende Beamte belegt. Von den Priestern waren zehn während der 4. Dynastie aktiv (sieben von ihnen waren Mitglieder der königlichen Familie), 28 während der 5. Dynastie und 29 während der 6. Dynastie.[38] Dies ist eine außerordentlich hohe Anzahl. Zum Vergleich: Für seinen Vorgänger Snofru waren es im gleichen Zeitraum nur 18[39] und für seine beiden Nachfolger Radjedef und Chephren sind acht [40] bzw. 32[41] Totenpriester und Beamte bezeugt.

Ein solcher Totenkult hatte stets auch große wirtschaftliche Bedeutung, da für die Versorgung mit Opfergaben zahlreiche landwirtschaftliche Güter (Domänen) eingerichtet wurden. Im Fall von Cheops ließ die wirtschaftliche Bedeutung des Kultes allerdings rasch nach. Von insgesamt 60 königlichen Domänen sind 35 aus der 4. Dynastie und 25 aus der 5. Dynastie bekannt. Während der 6. Dynastie scheint der Totenkult bereits keine wirtschaftliche Rolle mehr gespielt zu haben, denn aus dieser Zeit sind gar keine Domänennamen mehr überliefert.[42]

Mittleres Reich

Während des Mittleren Reiches war der Totenkult des Cheops weitestgehend erloschen. Zwar existierte in dieser Zeit die Pyramidenstadt Achet-Chufu weiterhin, die Kulttempel indes blieben ungenutzt. Zu Beginn der 12. Dynastie ließ König Amenemhet I. die Tempel großflächig abreißen und verwendete die Steine zum Bau seiner eigenen Pyramide in el-Lischt.

Eine Statuengruppe in Moskau, die in die 13. Dynastie datiert, deutet an, dass Cheops als Gott verehrt wurde. Sein Name erscheint als Gott in der dortigen Opferformel.[43]

Wadi Hammamat

Ein wichtiges Dokument aus der 12. Dynastie ist eine Felsinschrift im Wadi Hammamat, die nebeneinander die Namen von Cheops und seinen Söhnen Radjedef, Chephren, Hordjedef und Bauefre nennt. Alle diese Namen sind in Kartuschen geschrieben, was zu der Vermutung führte, Hordjedef und Bauefre könnten einst als Könige regiert haben. Allerdings gibt es dafür keinerlei zeitgenössische Anhaltspunkte.

Als wahrscheinlichere Motivation für die Anbringung der Inschrift kann angenommen werden, dass Cheops und seine Söhne als Schutzheilige des Wadi Hammamat verehrt wurden. Diese These wird dadurch unterstützt, dass in Koptos, am Ausgangspunkt für Expeditionen ins Wadi, ein Alabastergefäß mit dem Namen des Cheops gefunden wurde[44] und somit anzunehmen ist, dass er dort einst kultische Verehrung genoss.[45]

Die Erzählungen des Papyrus Westcar

Der Papyrus Westcar

Als Entstehungszeit der Geschichten des Papyrus Westcar wird mehrheitlich die 12. Dynastie angenommen, obgleich mittlerweile vermehrt Argumente angebracht werden, sie in die 17. Dynastie zu datieren, aus welcher auch der überlieferte Papyrus stammt[46]. Die Handlung spielt am Königshof und dreht sich um Cheops als Hauptperson. Um sich die Langeweile zu vertreiben, lässt er sich von seinen Söhnen wundersame Geschichten erzählen.

Von der ersten Geschichte, die zur Zeit des Königs Djoser spielt, sind nur noch die letzten Zeilen erhalten. Die zweite Geschichte wird von Prinz Chephren vorgetragen. Sie spielt zur Zeit des Nebka und handelt von dem Magier Ubaoner, der seine untreue Frau bestraft, indem er ein Krokodil aus Wachs zum Leben erweckt, welches ihren Liebhaber verschlingt.

Bauefre erzählt die dritte Geschichte. Sie handelt von Cheops’ Vater Snofru. Dieser unternimmt zusammen mit 20 Ruderinnen eine Bootsfahrt auf dem heiligen See von Dahschur. Als einer der Frauen ein Anhänger ins Wasser fällt, lässt Snofru den Zauberer Djadjaemanch rufen, der ihn wiederfindet, indem er den See umklappt.

Hordjedef schließlich will nichts bereits Vergangenes erzählen, sondern berichtet von einem noch lebenden Zauberer namens Djedi. Dieser wird zum König gebracht und soll ihm ein Zauberkunststück vorführen. Djedi kann einem Lebewesen den Kopf abtrennen und anschließend wieder aufsetzen, ohne dass es dabei stirbt. Cheops möchte dafür einen zum Tode Verurteilten kommen lassen, aber das Kunststück wird schließlich an einer Gans und weiteren Tieren vollzogen.

Cheops möchte daraufhin von Djedi wissen, ob dieser die Zahl der ipwt (genaue Bedeutung des Wortes unklar, u. a. übersetzt mit Schlösser, Kammern, Kisten) des Thot-Heiligtums von Heliopolis kenne. Djedi verneint und erklärt, dass Rudj-Djedet, die Frau eines Re-Priesters, drei Söhne gebären wird, die den Königsthron besteigen werden. Der Älteste von diesen soll die Zahl herausfinden und Cheops übermitteln. Djedi fügt noch beschwichtigend hinzu, dass diese Drei erst dann den Thron besteigen werden, wenn bereits Cheops’ Sohn und Enkel geherrscht haben werden. Cheops beschließt daraufhin, den Wohnort der Rudj-Djedet aufzusuchen. Hieran schließt sich unvermittelt die Beschreibung der Geburt der drei Könige an sowie eine kurze Passage, in der eine Dienerin der Rudj-Djedet misshandelt wird und Cheops davon (ob von der Geburt oder ihrer Misshandlung ist umstritten) berichten will. Danach bricht der Text ab.

In Bezug auf Cheops sind die Erzählungen des Papyrus Westcar sehr unterschiedlich interpretiert worden. Mehrheitlich werden sein Befehl, einen Gefangenen köpfen zu lassen und sein Verlangen, die Zahl der ipwt des Thot-Heiligtums zu erfahren, als Freveltaten angesehen. So vermutete etwa Adolf Erman, dass die Fahrt zum Wohnort der Rudj-Djedet in der Absicht geschehe, die drei zukünftigen Könige zu ermorden.[47] Dietrich Wildung hingegen sieht in der Enthauptung des Gefangenen eher einen Akt der Gnade, da dieser ja zum Tode verurteilt war und durch den Zaubertrick sein Leben zurückerhalten hätte. Auch den vermuteten Verrat der Rudj-Djedet durch ihre Dienerin hält er für unbelegbar, da Cheops deren Wohnort ja bereits kenne und auch die Absicht der Dienerin nicht eindeutig zu bestimmen ist.[48]

Neues Reich

Während des Neuen Reiches erwachte in Ägypten wieder neues Interesse an der Nekropole von Gizeh. Während der 18. Dynastie errichtete Amenophis II. einen Tempel nördlich der Sphinx. Hier ließ er auch eine Stele aufstellen, auf der Gizeh als „Ruheplatz des Cheops und des Chephren“ bezeichnet wird. Sein Sohn und Nachfolger Thutmosis IV. ließ die Sphinx später vom Wüstensand befreien und zwischen ihren Vorderpranken die so genannte Sphinxstele (auch Traumstele) errichten. Sie enthält in Bezug auf Cheops und Chephren eine recht ähnliche Formulierung wie auf der Stele Amenophis' II. Allerdings finden sich auf keiner von beiden eindeutige Angaben darüber, wer als Erbauer der Sphinx angesehen wurde.[49]

Während der 19. Dynastie unternahm Chaemwaset, ein Sohn Ramses’ II. landesweit Restaurierungsprojekte. Dazu gehörten auch zahlreiche Pyramiden, wie durch Inschriften bekannt ist. Möglicherweise zählte auch die Cheopspyramide dazu.[50] Zwar ist von ihrer äußeren Verkleidung nichts mehr übrig, durch die Schriften des griechischen Geschichtsschreibers Herodot ist jedoch überliefert, dass sich wohl auch auf der Cheopspyramide ursprünglich Inschriften befanden, wenn Herodot diese auch als Angabe der Lebensmittelrationen für die Arbeiter fehlinterpretierte.[51]

Beni Hassan

Ebenfalls in die 19. Dynastie werden einige Graffiti datiert, die in den Gräbern des Chnumhotep und des Amenemhet in dem mittelägyptischen Ort Beni Hassan angebracht wurden und den Namen des Cheops beinhalten.[52] Diese Graffiti stehen vielleicht im Zusammenhang mit einem Tempel des Cheops, der sich in der Nähe dieser Gräber befunden haben könnte. In Beni Hassan wurde sogar der Geburtsort dieses Königs vermutet.[53]

Dritte Zwischenzeit und Spätzeit

Siegelring des Cheops-Priesters Neferibre

Wohl schon seit der 18. Dynastie diente der Totentempel der zum Cheops-Komplex gehörenden Königinnenpyramide G-I-c als Heiligtum der Isis. In der 21. Dynastie, während der Regierungszeit der Pharaonen Psusennes I. und Amenemope wurde dieser Tempel stark ausgebaut und im Zuge des Isiskultes auch wieder eine Priesterschaft für Cheops etabliert. Aus der 26. Dynastie stammt eine Stele, die so genannte Inventory Stela, die von der Gründung dieses Tempels berichtet und Cheops außerdem als Bauherrn seiner Pyramide sowie der Königinnenpyramide der Henutsen (G-I-c) nennt.[54]

Aus Gizeh oder Sakkara stammt ein goldener Siegelring, der in die 27. Dynastie datiert wird und einem Priester des Cheops namens Neferibre gehörte.[55] Aus der Spätzeit stammen darüber hinaus einige Skarabäen mit seinem Namen, die eine gewisse Verehrung seiner Person in dieser Zeit belegen.[56] Im Isis-Tempel ist außerdem ein Priesterstammbaum angebracht, der sich über sieben Generationen erstreckt und einen Zeitraum von um 670 bis 488 v. Chr. umfasst.[57] Es ist allerdings fraglich, ob Cheops selbst tatsächlich wieder einen eigenständigen Kult genoss oder ob er hier lediglich eine symbolische Rolle im Sinne eines vermeintlichen Gründers des Isis-Tempels spielte.[58] Die Rolle eines fiktiven Urkönigs spielte er noch bis in ptolemäische Zeit.[59]

Griechische Überlieferungen

In den Werken griechischer Geschichtsschreiber wird ein Bild des Cheops gezeichnet, das einen krassen Gegensatz zu seiner offenkundig langanhaltenden Verehrung seitens der Ägypter bildet. Über ihn berichten einerseits Herodot im zweiten Buch seiner Historien und andererseits Hekataios von Abdera, dessen Schriften nur noch in Fragmenten oder Überlieferungen anderer Autoren erhalten sind. Seine Schilderung des Cheops überliefert Diodor von Sizilien im ersten Buch seiner Bibliotheke. Beide Autoren beschreiben Cheops als grausamen Despoten.

So schreibt Herodot, Cheops habe während seiner gesamten Herrschaftszeit alle Tempel Ägyptens schließen lassen und die Ägypter gezwungen, nur noch an seiner Pyramide zu arbeiten. Als ihm schließlich das Geld ausging, soll er sogar seine eigene Tochter zur Prostitution gezwungen haben.

Herodot ergänzt hierzu noch die Anekdote, dass diese Tochter sich von jedem Freier zusätzlich einen Stein schenken ließ und somit für sich die mittlere der drei Königinnenpyramiden (G-I-b) errichten konnte.[60]

Der griechisch schreibende, ägyptische Priester Manetho vermischt griechische mit ägyptischen Traditionen. Er nennt den Herrscher Suphis. Er weiß, dass er der Erbauer der großen Pyramide ist und bemerkt, dass Herodot einen König namens Cheops als Erbauer der Pyramide nennt. Manetho sieht in Suphis und Cheops also zwei verschiedene Personen. Manetho berichtet auch von der Verachtung der Götter durch den Herrscher und schreibt von heiligen Büchern, die dieser verfasst haben soll.

Bei Diodor heißt es, Cheops und sein Sohn Chephren seien im Volk so sehr verhasst gewesen, dass sie sich aus Angst um die Unversehrtheit ihrer Leichname nicht in ihren Pyramiden bestatten ließen, sondern von ihren Angehörigen heimlich an einem unbekannten Ort beerdigt wurden.[61]

Moderne Rezeption

Bereits 1837 tauchte Cheops in einem literarischen Werk auf. In diesem Jahr veröffentlichte Jane Webb Loudon, eine Pionierin der Science-Fiction, ihren Roman The Mummy! A Tale of the 22nd Century. Sie beschreibt die englische Gesellschaft des 22. Jahrhunderts, die zwar technisch fortgeschritten ist aber keine Moral mehr kennt. Erst die wieder zum Leben erweckte Mumie des Cheops kann die Menschen zurück auf den rechten Weg führen. 1939 erschien der erste historische Roman des ägyptischen Schriftstellers und späteren Literaturnobelpreisträgers Nagib Mahfuz mit dem Titel Cheops. Der Roman orientiert sich an den Erzählungen des Papyrus Westcar. Der französische Schriftsteller und Archäologe Guy Rachet veröffentlichte in den Jahren 1997 und 1998 fünf Romane über die Pyramidenbauer der 4. Dynastie. Die beiden ersten Bände Die Sonnenpyramide und Traum aus Stein drehen sich um Cheops.

1955 erschien der US-amerikanische Monumentalfilm Land der Pharaonen von Howard Hawks. Hauptperson des Film ist Pharao Khufu (in der deutschen Version Khefu), dessen einziges Ziel es ist, die größte Pyramide der Welt zu errichten und in ihr für sein jenseitiges Leben gewaltige Schätze anzuhäufen.

Ein 1984 entdeckter erdnaher Asteroid trägt Cheops’ Namen in englischer Schreibweise: (3362) Khufu.

Verweise

Literatur

Allgemein

  • Peter A. Clayton: Die Pharaonen. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1999, S. 45–49, ISBN 3-8289-0661-3
  • Alan H. Gardiner: Geschichte des Alten Ägypten. Kröner, Stuttgart 1965, S. 4, 41, 83ff., 87, 93, 106, 116, 467, 470, ISBN 3-89350-723-X
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen, Albatros Verlag, Düsseldorf 2002, S. 100–102, ISBN 3-491-96053-3

Zum Namen

  • Michel Baud: Une épithète de Rêdjedef et la prétendue tyrannie de Chéops: Études sur la statuaire de Rêdjedef, II. In: Bulletin de l'Institut Français d'Archéologie Orientale, Nr. 98, Kairo 1998, S. 15–30
  • Jürgen von Beckerath: Handbuch der Ägyptischen Königsnamen. 2. Auflage, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1999, S. 52–53, 178, ISBN 3-8053-2591-6
  • Alan H. Gardiner, Thomas Eric Peet, Jaroslaw Cerný: Inscriptions of Sinai. 2nd. Ed., Verlag Egypt Exploration Society, London 1952, Vol.1, t.2 (7), ISBN 0-901212-29-6
  • Karl Richard Lepsius: Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1849–1859, Band II, S. 26a
  • Auguste Mariette: Monuments divers recueillis en Egypte et en Nubie. 1872, S. 53

Zur Pyramide

  • Georges Goyon: Die Cheopspyramide. Geheimnis und Geschichte. Weltbild Verlag, Augsburg 1990, ISBN 3-89350-080-4
  • Michael Haase: Das Vermächtnis des Cheops. Die Geschichte der Großen Pyramide. 3. Auflage, Herbig Verlag, München 2003, ISBN 3-7766-2346-2
  • Michael Haase: Eine Stätte für die Ewigkeit. Der Pyramidenkomplex des Cheops aus baulicher, architektonischer und kulturhistorischer Sicht. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-3105-3
  • Zahi Hawass: Die Schätze der Pyramiden. Weltbild Verlag, Augsburg 2003, S. 122–129, ISBN 3-8289-0809-8
  • Mark Lehner: Geheimnisse der Pyramiden. Econ Verlag 1997, S. 108–119, ISBN 3-572-01261-9
  • Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1991, S. 105–126, ISBN 3-8053-1142-7
  • Rainer Stadelmann: Die großen Pyramiden von Giza. Akademische Druck- und Verlagsanstalt, Graz 1990, S. 103–174
  • Miroslav Verner: Die Pyramiden. Rowohlt Verlag 1999, S. 218–247, ISBN 3-499-60890-1

Für weitere Literatur zur Pyramide siehe unter Cheops-Pyramide.

Detailfragen

  • Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1997, S. 26, 33–34, 39, 56, 156–159, 175, 188, ISBN 3-8053-2310-7
  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. London 2004, ISBN 977-424-878-3
  • Zahi Hawass: The Khufu Statuette: Is it an Old Kingdom Sculpture?. In: Mélanges Gamal Eddin Mokhtar I. Bibliothèque d'étude. Bd. 97, Institut français d'archéologie orientale du Caire, Kairo 1985, S. 379–394, Pl. I-III. ISBN 2-7247-0019-8, (PDF; 8,9 MB)
  • Siegfried Morenz: Traditionen um Cheops. In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde. Bd. 97, Berlin 1971, S. 111–118
  • Miroslav Verner: Archaeological Remarks on the 4th and 5th Dynasty Chronology. In: Archiv Orientální, Bd. 69, Prag 2001, S. 363–418 (PDF; 31 MB)
  • Dietrich Wildung: Die Rolle ägyptischer Könige im Bewußtsein ihrer Nachwelt. Teil I. Posthume Quellen über die Könige der ersten vier Dynastien. Münchener Ägyptologische Studien, Bd. 17, Deutscher Kunstverlag, München/Berlin, 1969, S. 152–192

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Transliteration und Transkription jeweils nach Rainer Hanning
  2. Die Lesung und Aussprache "Chnum" ist aus dem griechischen bekannt (Erman & Grapow [Hrsg.]: Wörterbuch der ägyptischen Sprache, Band III, S. 381). Jede Sprache hat auch historische Schreibungen, die wenig mit Logik zu tun haben. Hier eben „Chnum“ statt „Chenemu“, obwohl das 'w' der Transkription eindeutig am Ende des Wortes steht und hier die tatsächlich geschriebenen Hieroglyphen bei Weglassung von G43 nach W9 (Gardiner-Liste) eigentlich als „Chenem-(u)“ zu lesen wären.
  3. Jahreszahlen nach Schneider: Lexikon der Pharaonen.
  4. vgl. etwa James Henry Breasted: Geschichte Ägyptens. Parkland Verlag, Köln 2001, Reprint der Ausgabe von 1957, S. 85
  5. Silke Roth: Die Königsmütter des Alten Ägypten von der Frühzeit bis zum Ende der 12. Dynastie, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04368-7
  6. Peter Janosi: Die Pyramidenanlagen der Königinnen. Untersuchungen zu einem Grabtyp des Alten und Mittleren Reiches. Wien 1996, S. 73ff.
  7. Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie. Die Baugeschichte und Belegung einer Nekropole des Alten Reiches. Band I: Die Mastabas der Kernfriedhöfe und die Felsgräber. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, S. 62, ISBN 3-7001-3244-1
  8. Schneider: Lexikon der Pharaonen. S. 100
  9. Peter Jánosi: Giza in der 4. Dynastie. Die Baugeschichte und Belegung einer Nekropole des Alten Reiches. Band I: Die Mastabas der Kernfriedhöfe und die Felsgräber. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, S. 101–103, ISBN 3-7001-3244-1
  10. Roman Gundacker: Ein Beitrag zur Genealogie der 4. Dynastie. In: Sokar, Nr. 16, 2008, S. 22–51
  11. Schneider: Lexikon der Pharaonen. S. 100
  12. Dodson/Hilton: Complete Royal Families. S. 56, 60
  13. siehe hierzu Verner: Archaeological Remarks.
  14. Schneider: Lexikon der Pharaonen. S. 100
  15. http://www.carlo-bergmann.de/Artikel/Zerzura.htm
  16. Sakuji Yoshimura's Excavating in Egypt for 40 Years, Waseda University Expedition 1966-2006, Herausgegeben von Sakuji Yoshimua, 2006, S. 134-137, 223 (Nr. 174-75)
  17. Anna Maria Donadoni Roveri: I sarcofagi egizi dalle origini alla fine dell'Antico Regno. Rom 1969, S. 104
  18. http://dsc.discovery.com/news/2008/07/25/egyptian-boat.html
  19. Rainer Stadelmann: Formale Kriterien zur Datierung der königlichen Plastik der 4. Dynastie. In: Les critères de datation stylistiques à l`Ancien Empire. BdE 120, 1998, S. 353–387
  20. Schneider: Lexikon der Pharaonen. S. 100
  21. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 189–190
  22. Zahi Hawass: The Khufu Statuette. S.379–394
  23. Schneider, Lexikon der Pharaonen. S. 100
  24. Berta Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1974, S. 12 (PDF 30,5 MB); Dagmar Stockfisch: Untersuchungen zum Totenkult des ägyptischen Königs im Alten Reich. Die Dekoration der königlichen Totenkultanlagen. Mainz 1994
  25. Boston Museum of Fine Arts
  26. Boston Museum of Fine Arts
  27. Berta Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1974, S. 12 (PDF 30,5 MB); William Stevenson Smith: A History of Egyptian Sculpture and Painting in the Old Kingdom. 1946
  28. Boston Museum of Fine Arts
  29. Boston Museum of Fine Arts
  30. Berta Porter, Rosalind L. B. Moss: Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs and Paintings. III. Memphis. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1974, S. 12 (PDF 30,5 MB); William Kelly Simpson: Giza Mastabas. Volume 2. The Mastabas of Qar and Idu. Museum of Fine Arts, Boston 1976, S. 19, Fig. 43, Taf. XIV d, ISBN 0-87846-093-4 (PDF; 58,6 MB); William Stevenson Smith: A History of Egyptian Sculpture and Painting in the Old Kingdom. 1946, S. 20, Taf. 5 a
  31. William Stevenson Smith: A History of Egyptian Sculpture and Painting in the Old Kingdom. 1946
  32. M. Seidel: Die königlichen Statuengruppen, Band I. Die Denkmäler vom Alten Reich bis zum Ende der 18. Dynastie. Hildesheim 1996, S. 10ff.
  33. M. Seidel: Die königlichen Statuengruppen, Band I. Die Denkmäler vom Alten Reich bis zum Ende der 18. Dynastie. Hildesheim 1996, S. 13ff.
  34. Edna Russmann: Two Heads of the Early Fourth Dynasty. In: Kunst des Alten Reiches. Symposium im Deutschen Archäologischen Institut Kairo am 29. und 30. Oktober 1991. Deutsches Archäologisches Institut Abteilung Kairo, Sonderschrift 28, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1995, S. 111–118
  35. Rainer Stadelmann: Formale Kriterien zur Datierung der königlichen Plastik der 4. Dynastie. In: Les critères de datation stylistiques à l`Ancien Empire. BdE 120, 1998, S. 353–387
  36. R. A. Fazzini, R. S. Bianchi, J. F. Romano, D. B. Spanel: Ancient Egyptian Art in the Brookylin Museum. New York 1989
  37. Sylvia Schoske: Staatliche Sammlung Ägyptischer Kunst München. Zaberns Bildbände zur Archäologie 31, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1995, S. 43f.
  38. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 152–156
  39. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 105–106
  40. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 193
  41. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 200–202
  42. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 156–158
  43. S. Hodjash, O. Berlec: The Egyptian Reliefs and Stelae in the Pushkin Museum of Fine Arts, Moscow. Leningrad 1982, S. 93–94
  44. Flinders Petrie: Koptos. 1896, S. 4,23; pl. 21,3
  45. Wildung, Rolle ägyptischer Könige. S. 164–165, 174
  46. Günter Burkard, Heinz J. Thissen: Einführung in die altägyptische Literaturgeschichte I. Altes und Mittleres Reich. LIT Verlag, Münster/Hamburg/London 2003, S. 178
  47. Adolf Erman: Die Märchen des Papyrus Westcar I. Einleitung und Commentar. Staatliche Museen zu Berlin, 1890, S. 56
  48. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 160
  49. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 168, 206–207
  50. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 170
  51. Herodot: Historien. II, 125
  52. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 171–173
  53. vgl. James Henry Breasted: Geschichte Ägyptens. Parkland Verlag, Köln 2001, Reprint der Ausgabe von 1957, S. 85; Pierre Montet: Geografie de l'Égypte Ancienne. 2e partie. To-chemâ: la Haute Egypte. Librairie C. Klincksieck, Paris 1961, S. 160 (PDF; 11,0 MB)
  54. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 177–184
  55. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 185–186
  56. Flinders Petrie: Scarabs and Cylinders with Names, London 1917, pl. VIII [1]
  57. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 186–187
  58. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 188
  59. Wildung: Rolle ägyptischer Könige. S. 190–192
  60. Herodot: Historien. II, 124–126
  61. Diodor: Bibliotheca Historica. I, 64 (Onlineversion)



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